ETA: Anfahrentlastungsventil

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 7.567 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hot Woody.

  • Hallo Eta-Holzheizer,
    wie kann ich den Zeitpunkt für die Umschaltung des Anfahrentlastungsventil verändern, früher nach unten schalten. Solange nicht umgeschalten ist, moduliert der Kessel auf Abgas MIN.
    Ich habe einen ETA SH20 seit 2009 in Betrieb, bis jetzt 7800 Betriebsstunden. Als Puffer haben wir 4000l ,die oberen 3000l für Holzkessel benutzbar. Als Zusatzheizung haben wir 29qm Flachkollektoren SSO-Ausrichtung.
    Habe schon einiges probiert. Einstellung Differenz Pufferfühler Mitte auf Minimum 3°C oder/und Verlegung des Pufferfühler Mitte weiter noch oben.
    Oder gibt es im KD-Menü noch andere Möglichkeiten.


    Gruß AndreeAnfahrentlastungsventil

  • Hallo @Andree, willkommen im Holzheizer-Holzvergaser-Forum! :)



    Verlegung des Pufferfühler Mitte weiter noch oben

    Je weiter oben der Temperaturfühler Puffer-Mitte (TPM) sitzt, desto früher geht der Kessel in den Teillastbetrieb (natürlich abhängig vom Wert des Parameters Kes/PufMittDIFF).


    Die AnFahrEntlastung (AFE) wird m.W. vom Temperaturfühler Puffer-Oben (TPO) gesteuert: Wenn TPO-Soll erreicht ist, dann schaltet die AFE von oben nach unten um.
    Nachtrag: Im Thread ETA SH: Steuerung Kesselwasserwärme-Abgabe durch Rücklaufmischer gibt es von @delta_p eine schöne Auflistung der Bedingungen, wie die AFE arbeitet.

    • Dein "Problem" hört sich so ähnlich an, wie in diesem Thread ETA SH: Fehlermeldung "Rücklauftemperatur ist zu niedrig. Prüfe Rücklaufanhebung" von @Gerry berichtet wurde: Dort war der TPO-Fühler unterhalb des AFE-Rücklaufs und damit falsch montiert. Die AFE hat dann nur zur Verhinderung der Kesselüberhitzung umgeschaltet.
    • Bei Anlagenkonfigurationen mit "Boiler" spielt der Boiler-Rücklauf auch noch in die AFE-Strategie mit hinein: Das kann mit dem Profi-Kennwort im Menü Puffer in der AFE-Konfiguration parametriert werden.
    • Die AFE kannst du versuchsweise auch mal wegparametrieren: Mit dem Service-Kennwort in der Anlagen-Konfiguartion für den Scheitholz-Vergaser.
      Inzwischen bin ich der Ansicht, dass es ohne AFE ebensogut funktioniert.

    Sonst verstehe ich nicht, warum es dich stört, dass der Kessel die Leistung heruntermoduliert. Gut, du hast genügend Puffervolumen um den Kessel in Vollast durchlaufen zu lassen. Ich dagegen, habe meinen ETA so parametriert, dass er möglichst früh die Leistung reduziert um die Laufzeit zu verlängern und nebenbei den Kessel (bzw. den Saugzuglüfter) "leiser" zu machen.


    Off Topic: Wobei die "noch älteren" ETA-Kessel eh' mit einer anderen Strategie "gefahren" wurden: Die Max-Drehzahl des Saugzuglüfters war "früher" mit 1.400 U/min nur halb so hoch wie bei meinem 2011er Kessel mit 2.800 U/min. Wie hoch dreht denn der Lüfter bei deinem 2009er ETA? Aber das ist eigentlich ein anderes Thema.


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Moin zusammen,


    also irgendwas stimmt hier nicht: mich irritiert die Aussage "moduliert der Kessel auf Abgas MiN".


    Bitte zunächst zur Faktenklärung: welche Abgastemperatur wird bei Dir in der ersten halben Stunde (Voraussetzung: Pufferspeicher halbwegs "leer") gefahren?


    Ich habe ja auch noch einen alten nicht-touch.


    Zu Beginn sollte Dein Ofen (völlig unabhängig von der Anfahrentlastung!!!!) die Abgastemperatur AbgasMAX nach kurzer Zeit (ca. 5-15 min) erreichen und halten.


    Tut er das nicht, hat dies mit ziemlicher Sicherheit nichts mit der Anfahrentlastung zu tun.


    Viele Grüsse,
    Benedikt

  • Hallo zusammen,
    danke erst mal für die Antworten.


    Ich muss erst mal klar stellen, das Problem mit der Anfahrentlastung steht so nicht mehr, ich hatte es schon einige Zeit nach der Inbetriebnahme weitgehend gelöst. Ich hatte nicht wie oben beschrieben den Puffer Fühler Mitte, sondern den Puffer Fühler oben, noch oben versetzt. Das ist mir nach lesen der Schaltbedingungen wieder klar geworden.


    • Ventil oben, wenn Puffer oben < (Kessel Soll -10°C)

    Bei mir geht der Kesselvorlauf von oben in den Puffer und die Anfahrentlastung oben ist seitlich am 1. von 4 Muffen angeschlossen. Der Pufferfühler oben war ursprünglich also auf gleicher Höhe wie Anfahrentlastung oben aber 120° versetzt. Das konnte so nicht funktionieren da theoretisch
    erst bei über 70°C Puffer oben = Kesselrücklauf Anfahrentlastung nach unten umgeschalten wurde. In der Praxis war es noch schlimmer, weil die Temperatur am Puffer oben Fühler geringer war als bei Anfahrentlastung oben, wegen Strömung. Deshalb ist der Kessel auf Abgas Min gefahren, um nicht zu überhitzen. Nach Umschalten der Anfahrentlastung war dann alles wieder o.k.
    Zur Problemlösung musste ich also die Dämmung öffnen und den Tauchfühler zu einem Anlegefühler umfunktionieren. Pufferfühler oben ist bei mir am Anfang der Wölbung.
    Diesen Umbau hätte ich ich mir eventuell ersparen können, wenn es einen veränderlichen Parameter an Stelle der festen 10°C in Schaltbedingung 1 geben würde.
    Ganz auf die Anfahrentlastung verzichten wollte ich nicht. Wenn der Pufferladezustand 0% und angeheizt wird , dann dauert es bei einem großen Puffer schon einige Zeit ehe Wärme verfügbar ist.


    Viele Grüße,
    Andree

  • Hallo @Andree,


    danke für die Rückmeldung, ich sehe schon, du hast deine Anlage im Griff. :thumbup:


    Zur Sinnhaftigkeit der AFE:
    Ich gehe davon aus, dass die Heizkreise aus dem Puffer - und nicht per T-Stück schon vor dem Puffer bedient werden (denn sonst macht die AFE eigentlich gar keinen Sinn).
    Je nachdem, wo der Vorlauf der Heizkreise am Puffer abgreift, wird der heiße Kesselvorlauf doch sofort vom Heizkreis "abgesaugt". Diesen Effekt kann ich zumindest bei mir beobachten, obwohl die Heizkreise ca. 300 Liter unterhalb des 1000er Pufferdoms angebracht sind (wie auch der TPO-Fühler). Die AFE ist bei mir "eigentlich viel zu weit unten" angebracht, nämlich erst im zweiten Puffer (das ist das einzige, das was ich an meinem HB kritisieren kann). Somit habe ich eigentlich gar keine richtige Anfahrentlastung, weil der Rücklauf (AFE-oben) quasi aus Puffer-Mitte entnommen wird. Aber eigentlich sorgt schon die RLA dafür sorgt, dass genügend "Temperatur" zum Puffer geht. OK, die Menge des heißen Vorlaufs ist zu Beginn etwas geringer. Aber mein SH30 öffnet bei 68°C RL-Soll den Mischer nach 15-20 Minuten und hat den Kessel nach 20-30 Minuten auf 80°C aufgeheizt. Deshalb meine Meinung, dass man die AFE probehalber auch einmal ausschalten könnte.


    Pufferladezustand:
    Zu bedenken ist auch, dass sich durch Verschieben des TPO-Fühlers das Verhalten des Pufferladezustands ändert. Das ist zwar nicht weiter "schlimm", spielt aber bei der Abschätzung der Holzmenge eine Rolle (zumindest bei relativ kleinen Puffern, wie bei meiner Anlage). M.E. sollte der TPO-Fühler "eigentlich" in Höhe des HK-Vorlaufs angebracht sein.


    Es wäre nett, wenn du uns noch deine Grundeinstellungen nennen würdest (man lernt ja nie aus).
    Hier als Beispiel meine Daten (wobei ich da immer wieder - je nach Holz und Laune - daran 'rumschraube): :whistling:

    • AGT-Max=190°C
    • AGT-Min=140°C
    • Rest-O2-Soll=6,0%
    • RL-Soll=68°C
    • Kes/Puf-MittDiff=40K
    • Lüfterdrehzahl-Max=2.800 U/Min

    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

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  • Hallo zusammen,
    will mich nach längerer Zeit wieder mal melden.
    In der letzten Zeit hatte ich immer öfters Fehlermeldung "Kesseltemperatur zu hoch" und Folgeprobleme wie z.B. Wirbulatoren verklemmt.
    Fehlerursache war die Rücklaufanhebung. Original eingebaut war ein Dreiwegemischer (Oventrop) mit Thermostat. Der Mischer war mechanisch schwergängig.
    Der Durchfluss wechselte immer von ca. 170l/h auf ca. 600l/h bei Pufferpumpe 100% und Stufe 3 an der Pumpe. Sehen konnte ich dies an meinem Wärmemengenzähler. Zusätzlich wurde der Durchfluss durch das Anfahrentlastungsventil verringert. Beide Ventile waren 1" und KV Wert bei <9.
    Habe stattdessen ein ESBE thermisches Ladeventil Serie VTC 511 , Kvs14 1 1/4" eingebaut und das Anfahrentlastungsventil weggelassen. Dadurch hat sich der Durchfluss bedeutend erhöht.
    Habe jetzt bei Volllast (ca. 25kW) ca. 400l/h VL 83°C, RL 33°C und das bei Pufferpumpe 85% und Stufe 2 an der Pumpe. Bei dem ESBE Ventil habe ich nach einigen Versuchen einen 70°C Einsatz verwendet.
    Damit komme ich auf eine Rücklaufanhebung von ca. 64-66°C. Nur durch eine Erhöhung der Rücklauftemperatur und eine Begrenzung des Volumenstrom der Pufferpumpe kann die Kesselsolltemperatur
    von 83°C bei reduzierter Abgastemperatur max. von 180°C erreicht werden.


    Viele Grüße Andree

  • Hallo Karl-Heinz,
    anbei die Werte über einen Heizzyklus.


    Viele Grüße Andree

    Moin zusammen,


    mit den werten ist was grundlegendes faul. Wer pflichtet bei?


    ich sehe entweder einen saudummen zufall im sinne von lauter momentaufnahmen durch überschwingungen oder hohlbrände oder ähnliches (halte ich für unwahrscheinlich, gilt es aber zu prüfen) oder hier ist der wurm drin.


    die sekundärsteuerung steht 2,5 stunden lang auf klappe voll offen (99%).


    Angesichts der immer nur haar fein oder ganz knapp nicht erreichten o2-soll werte von 6,5 nicht weiter verwunderlich, aber definitiv so weder normal, noch gewollt. Bitte korrigiert mich - solche werte (sekundär auf 99%über 2,5 stunden) habenich in 10 jahren nicht gehabt. Wenn, dann passiert sowas wie gesagt nur bei. Aufschiengen nach einem hohlbrand oder ner düsenverstopfung wenn brutal viel glut/holzgas produziert wurde und er so durch sekundärluft die brennkammer „kühlen“ muss um auf die 6,5% sollzu kommen. Aber so nicht.


    meine frage weil ichs nicht verstehe: wie kann RL soll auf 65 grad stehen, wenn diese 65 grad aber die ganze zeit laut datenaufzeichnung kein einziges mal erreicht werden?


    wenn ich RL soll auf 67 stelle oder auf 69 oder auf 65 dann ist das einer der konstantesten werte des ganzen ofens. Die steuerung hält den angenagelt auf 67, 69 oder 65. wieso erreicht deinnofen die 65 nicht und hat es damit etwas zu tun?



    Fragen über fragem. Viele grüsse,
    Blubbi

  • Hallo Benni @m900,


    ja, die Sekundärluft dauerhaft auf 99% ist nicht normal, da stimme ich dir zu. Evtl. Ablagerungen im Sekundärluftbereich? Wenn ich mich richtig erinnere hatte unser @Hot Woody ein ähnliches Problem auch einmal.


    Was mir auffällt ist, dass der Lüfter bis auf 550 Umdrehungen reduziert. Bei mir sind 1400 U/min (50%) das Minimum. Aber auch da gab es einmal einen Thread, wo beschrieben wurde, dass die ETAs vor 2010 die Luft anders regelten, als unsere.


    Aber:
    Die Datenaufzeichnung ist von Februar 2018, da hat sich inzwischen ja einiges am Kessel verändert (vielleicht ist er sogar einmal geputzt worden). :whistling:


    Zur Rücklauftemperatur hat @Andree ja geschrieben, dass er damals noch eine RLA von Oventrop mit Thermostat hatte. Inzwischen hat er auf ein thermisches Regeleventil von ESBE umgebaut (beides nicht vom ETA geregelt).


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Was mir heute (eben) passiert ist, passt ohne scheiss - wie die faust aufs auge hier her.


    Hab nur noch wenig kraft weil tag lang und belastung hoch. Deswegen in aller kürze:


    stand vorm ofen und hab holz eingeschichtet. Sehe immer wieder auf die werte. Denke mir.... komisch... sekundärluft auf 99 und trotzdem sau heiss 239 grad bei 200 angasmin. Zudem rest o2 bei 3,5 statt 6,8


    hmmmm



    Weiter holzgestapelt und gedacht: ja klar. Teockenes holz. Schlecht geschichtet. Viel in brand. Ofen versucht runterzuregeln. Wird bestimmt gleich besser.


    Nach weiteren 15 min. Immer noch gleich. Ich weiter gegrübelt. Wieder holz gestapelt. Draussen kein rauch also auch kein hohlbrand...


    Am ende waren meine gedanken vergeSen durch alltag.



    Jetzt eben. Erneut anheizen weil puffer leer. Was sehe ich. Anheiztüre war nicht richtig zu.


    alles erhibt sinn.


    er zieht primärluft!


    ggf. Auch ein thema hier?



    Meine werte sahen bei nicht ganz geschlossener anheumizklappe (also nur angelehnt und druch aussentür zugedrückt) fast genau so aus. Sekundär voll auf. Primär auf 13-11%. Lüfter in der anheizphase auf 2600-2800 danach auf knapp 1000 runter. Restsauerstoff erst viel zu heiss (niedirg) und dann so gerade im akzeptablen bereich bei 4% aufwärts.


    also frage: zieht der hier beschriebene ofen a) vielleicht durch undichtigkeit falschluft
    oder b) ist die primärluftsteuerung betroffen und undicht oder falsch angesteuert oder gestänge verdreht oder sowas?


    vg

  • Hallo,


    um ganz kurz zu Antworten.


    a) = kann man ganz einfach Prüfen im dem man entweder mit der Flamme eines Feuerzeuges , oder mit dem Rauch einer Zigarette ganz dich bei Betrieb ring rum um die Fülltüre u. Anheiztüre führt. Besteht eine Undichtigkeit wir die Flamme .b.z.w. der Rauch eingesaugt.
    b) = Ein verdrehen des Gestänge kann ich mir so nicht vorstellen.


    Was aber auch mal zu überprüfen ist wären die Gussplatten die im Schamott einliegen, im unteren Bereich der Gussplatten ( wo die Luft zur Flamme geführt wir ) kann sich unter Umständen so eine Art Ablagerungen von "Schwefel" befinden was den Durchsatz der Luftmenge beeinträchtigen kann.
    Dieses Problem hatte "Woody" auch schon.

    Grüßle v.d. Schwäbischen Alb
    Rolf


    VON NICHTS KOMMT NICHTS, UND WER ES WARM HABEN MÖCHTE MUSS WAS TUN!


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