Koksofen ablösen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.150 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von danielpi.

  • Hallo Leute,


    ich bin neu hier, heiße Daniel, wohne in Oberösterreich und möchte gerne meinen alten Koksofen mit einem Holzvergaser ablösen.


    Momentaner Stand der Dinge:
    Prinzipiell beheizt eine Gastherme meine 150m² (Unterkellerter Bungalow, 40er Mauer, 122 Energieausweis Kennzahl).
    Den alten Koksofen (25kw ohne Puffer) heize ich mit Holz in den Übergangszeiten und im Winter am Wochenende wenn ich Zeit habe (10 Festmeter in der Heizsaison)
    Warmwasser wird von meiner 2 Jahre alten Luftwärmepumpe (300Liter) gemacht, unterstützt von einer 2,8kw Photovoltaikanlage
    2x Tischherd und 1x Kachelofen machen es wenn gewünscht wärmer
    Das Holz bekomme ich von meinem Bruder (Zimmermann) geschenkt


    Welche Anlage bzw. wieviel KW ratet ihr mir, Puffergröße (die kleinste Tür zum Heizraum ist 81cm breit)?. (Fröling und Hargassner bevorzugt). Welche Tipps könnt ihr mir sonst noch geben, bevor ich mir eine Firma ins Haus hole.


    Danke, lG Daniel

  • Hallo Daniel,


    welchen Zweck soll denn der neue Holzvergaser erfüllen?
    Soll er als Hauptwärmequelle dienen oder nur, um gelegentlich das geschenkte Holz zu verheizen?


    Wie hoch sind denn momentan die Verbräuche an:

    • Strom für die Wärmepumpe
    • Hartholz/Weichholz/Koks/Braunkohle für die Herde
    • Hartholz/Weichholz/Koks/Braunkohle für den Kachelofen
    • Hartholz/Weichholz/Koks/Braunkohle für den jetzigen Festbrennstoffkessel
    • Gas für die Gastherme?

    Meiner Meinung nach ist Deine Heizanlage schon jetzt viel zu komplex/aufwändig/teuer.
    Zur Beheizung eines Einfamilienhauses reicht eine Wärmequelle (ergänzt durch ein Backup bzw. eine Rückfallebene) völlig aus.
    Bei Dir sind es aber folgende Wärmequellen:

    • Wärmepumpe
    • Zwei Herde
    • Kachelofen
    • Festbrennstoffkessel
    • Gastherme
    • Solaranlage

    Ich hätte es bei Gastherme + Herd + Kachelofen belassen.
    Aber nun ist die Anlage schon in ihrer Komplexität vorhanden....
    Ehrlich gesagt:
    Ich würde hier nicht noch mehr Cash in unnötige Anlagentechnik versenken.
    Das vorhandene ist schon zu viel.


    MfG Hans

  • Hallo Hans,


    danke für deine Antwort.


    Ich hätte den Holzvergaser als Hauptwärmequelle und die Gastherme als Backup hergenommen.
    Folgenden Grund hätte ich für einen Holzvergaser gesehen: mit den knapp über 10 Festmeter Holz, die ich jedes Jahr in den Koksofen versenke, könnte ich mit einem Holzvergaser eine Heizsaison auskommen.


    Momentanverbräuche:
    mit der 2,8kw Anlage bekomme ich mehr Strom als ich durchschnittlich gesehen für die LWP brauche
    2 Festmeter Hartholz für Kachelofen + Herde (kaufe ich nicht, muss ich selber machen)
    Wie gesagt, zwischen 10 und 13 Festmeter Holz für den Koksofen
    Gastherme verbraucht 15.897kWh (1069€) im Jahr


    Komplex finde ich das System nicht! Herde, Kachelofen, Luftwärmepumpe für Warmwasser sind gesonderte Systeme und haben mit dem Heizkreislauf nichts zu tun.
    Gas und Koksofen sind die einzigen zwei Systeme die auf den Heizungskreislauf einwirken. Warmwasseraufbereitung müsste man auch nicht anrühren.


    Siehst du das trotzdem noch komplex?


    lg Daniel

  • Komplex ist vielleicht das falsche Wort.
    Ich finde, Du betreibst einen immensen Aufwand für die Wärmebereitstellung eines 150qm-Hauses.
    Die ganzen Wärmequellen haben ja mal Geld gekostet und sie kosten auch weiterhin Geld (Verschleiß, Wartung, Schornsteinfeger.....) und sie verbrauchen auch wertvolle Wohnfäche.
    Es ist als ob man mit Kanonen auf Spatzen schießt :)


    Ich hatte mich verlesen und die PV-Anlage für eine thermische Solaranlage gehalten.
    Gut, dann isses aber immer noch genug.


    Über Deine Verbräuche kann man jetzt mittels Schweizer Formel die Heizlast bestimmen/abschätzen.
    Mit der Heizlast kann man dann das Pufferspeichervolumen, die Kesselleistung und das Kesselfüllraumvolumen berechnen, so dass Du an einem durchschnittlichen Januartag nur 1x täglich "füttern" musst.
    Wenn genug Platz für Puffer und genug finanzielle Mittel für einen großen Kessel vorhanden, dann kann man die Anlage auch so auslegen, dass bei Normaußentemp. nur 1x täglich angeheizt werden muss.
    Oder sogar noch seltener.


    Sind die 10 bis 13 Festmeter wirklich Festmeter oder Raummeter?
    Hartholz oder Weichholz?

  • Ich habe das Haus vor 4 Jahren gekauft und Photovoltaik + Luftwärmepumpe investiert, alles andere war schon.


    Wenn du so fragst, :) sind es wohl Raummeter! Großteils aber Holzabschnitte aus der Zimmerei und sonstiger "Abfall".

  • Ich hab hier mal was gerechnet mit den gegebenen Werten und einer Rücklauftemp. von 40°C:
    Schweizer Formel und Speicherberechnung_danielpi_2018_01_03.pdf
    Schweizer Formel und Speicherberechnung_danielpi_2018_01_03.zip
    In dem Zip-Archiv findest Du die XLS-Datei zum Verändern der Werte.


    Meiner Meinung nach kann da aber was nicht stimmen.
    Die Heizlast ist viel zu hoch für die Gegebenheiten.
    Sind es wirklich 16.000kWh Gas plus ca. 11,5rm Weichholz und 2rm Hartholz?


    Mit geringerer Rücklauftemp. brauchst Du entsprechend weniger Speicher.


    Mit den jetzt angenommenen Eingabewerten würdest Du einen Kessel mit 220L Füllraum und 3000L Puffer benötigen, um mit 1x anfeuern über den durchschnittlichen Januartag zu kommen (Weichholzbetrieb).

  • Super, danke Hans für deine Bemühungen.


    Ich habe gerade meinen Holzraum vermessen. Es passen 16rm hinein und tatsächlich waren es schlappe 8rm
    Davon 6rm Weichholz für den Koksofen und 2rm Hartholz für Herd+Kachelofen.


    Darf man den alten Koksofen mit der Formel überhaupt so rechnen? --> der läuft ja maximal 30min auf Volllast und danach erstickt er die Flamme und schluckt Holz wie ein Großer. Spätestens alle 2h Nachlegen ist da angesagt.


    lg Daniel

  • Na dann schaut es etwas besser aus.
    Schweizer Formel und Speicherberechnung_danielpi_2018_01_03_2.pdf
    Ich habe mal die Leistungs- u. Füllraumvolumenwerte eines Windhager LWP180T eingesetzt.
    Vorteil dieses Kessels: Großer Füllraum bei kleiner Leistung.


    Ich habe für den Kokskessel und die Herde schon einen Jahresnutzungsgrad (eine Art Wirkungsgrad) von nur 40% angenommen.
    Insgesamt bin ich aber von 60% ausgegangen, da die Gastherme und der Kachelofen den Durchschnittswert wieder anheben.

  • Hallo Danielpi,
    Egal wie kompliziert deine Gegebenheiten sind, sofern dir Holzheizen soviel Spass macht, wie mir.... wirst du mit Fröling oder Hargassner sicher lange Freude haben!
    Klar , gibt es auch noch andere sehr gute Kesselhersteller, aber wenn dein Fokus auf diesen beiden liegt, machst du schon mal gar nichts falsch!
    Ev. holst du dir einen HB ins Haus, der dir für die gewünschte Kessel eine Offerte unterbreitet, dann kannst du weiterplanen!
    Wenn die Türe 81cm hat, ist das halt etwas einengend, aber es gibt Speicher die da durch passen, es braucht dann halt mehrere um das gewünschte Volumen, also die speicherbare Energie zu erreichen.
    Ev. brichst du aber einen Türdurchbruch breiter aus.... geht dann aber schon wieder zusätzlich ins Geld, eine Überlegung ist es aber wert, denn auch der Kessel will eingebracht werden können, darum HB ins Haus.... lass mal seinen Kopf rauchen...
    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Danke für eure Antworten.


    Ich werde auf jeden Fall die Energiesparmesse in Wels besuchen und mir dort etliche Umsetzungsmöglichkeiten erstellen lassen.


    lg Daniel

  • Wenn ich mir die Fotos deines Heizraumes so anschaue glaube ich das wird eh nix mit dem Holzvergaser. Denn du brauchst Pufferspeicher, die mindestens so groß sind, dass ein kompletter Brennraum des HV in Wärme umgewandelt in die Puffer passt...sonst hängt der HV ständig in Feuerhaltung. Die kleinsten Brennräume bei Fröling sind 145l wenn ich nicht irre, wieviel Puffer sich daraus ergeben...ich habs nicht nachgerechnet aber ich würde schätzen 2000 Liter mindestens. D.h. 3 große "Gebilde" nämlich HV + 2 x Puffer müssen da rein. Das würde ich zuerst prüfen. Wenn das alles rein passt...also auch durch die Türe, dann bist du mit einem S4 Turbo 15/22/28 kw sicherlich ganz gut bedient, mit 1069 € für Gas ist das auch keine ganz sinnfreie Investition. Gas wird auch wieder teurer.

  • Mahlzeit,


    sodale... Fröling S3 Turbo Lambda mit 2 x 1000l Puffer ist installiert und wird heute durch den Vertreter in Betrieb genommen.
    Fotos reiche ich nach...


    lg Daniel

  • Guten Morgen,


    gestern das 4. Mal eingeheizt, ich bin begeistert und zufrieden.


    lg Daniel

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