Olsberg: Umbau Kaminofen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.387 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Babelszwerg.

  • Hallo Gruppe,
    ich habe einen ummauerten Kaminofeneinsatz von Olsberg, der mittlerweile 20 Jahre alt ist.
    Der Ofen hat eine einfach Luftregelung (auf-zu), Scheibenspülung und Lufteinlässe auf halberhöhe im Brennraum.
    Bisher habe ich bei wenig Luftzufuhr gehiezt, das glühte schön und brachte ordentlich Wärme bei geringem Verbrauch. Allerdings gab es immer übel riechende Abgase.
    Also habe ich am WE meinen Kaminofen von Rostfeuerung auf Aschebett umgebaut.
    Das war nötig, weil der Gitterrost durch das viele Heizen mit Hartholz bei geringer Luftzufuhr extrem verzogen ist. Da dachte ich mir, warum einen neuen Rost kaufen, wenn man mit einer Vermikuliteplatte den Boden verschließen kann.
    Gesägt, getan. In die Platte habe ich neun Löcher á Ø8mm gebohrt, so dass hier die Pirmärluft eindringen kann.
    Die Sekundärluft kommt bei meinem Kamin von der Seite (Scheibenspülung) und hinten rein.
    So habe ich, da ich Primär- und Sekundärluft nicht separat regeln kann, eine Primär-Sekundärluft-Zufuhr mit festem Luftverhältnis. Denn die Gesamtluftzufuhr selbst kann ich auf- oder zumachen.
    Und der Ofen brennt super! Unten Glut, oben Feuer. Und die Scheibe ist schön sauber, da die Scheibenspülung jetzt besser funktioniert.
    Wenig Verbrauch bei maximaler Ausnutzung des Holzes. Die Luftzufuhr ist immer maximal offen.
    Ich bin mal gespannt, wie lange die Platte unten durchhält. Ich werde informieren.


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?



    Viele Grüße aus der Mark
    Jörg

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

  • Erfahrungsbericht:
    der Ofen brennt prima, ich habe sogar 4 der 9 Löcher wieder mit Kitt verschlossen.
    Beim Anzünden hilft es, die Ofenklappe geöffnet zu lassen; sie lehnt sich durch die vorhandene Feder selbständig an, so dass nur ein kleiner Spalt vorhanden ist und kein Qualm in den Wohnraum zieht.
    Der Abbrand ist auch prima, die meiste Luft kommt durch die Schlitze neben der Scheibe und in den beiden Schlitzen in der Rückwand raus.
    Außerdem hat die Rückwand einen Riss, so dass etwas mehr Luft hinten raus kommt.
    Das wäre dann quasi die Sekundärluft.
    Die Pirmärluft kommt von unten durch die 5 Löcher in der Vermiculiteplatte.
    Alles funktioniert prima, ABER die Vermiculiteplatte ist zweimal gebrochen!
    Dadurch kommt von unten mehr Luft rein, als es eigentlich sein soll. Vermutlich hat die Platte das auflegen des Holzes nicht so verrtagen.
    Die Platte liegt ja am Umfang auf, so wie es das Gitterrost tat. Ich habe noch ein Stück Vermiculite übrig und baue die Platte neu.
    Allerdings werde ich mal ein Mittelauflager basteln, was dann auf dem Aschekasten aufliegt...mal kucken.
    Sollte die wieder reißen und brechen, baue ich eine Schamotteplatte ein, noch ein Vermiculitedingens kaufe ich nicht.

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

  • Hallo Jörg,


    Die Grundplatte muss nicht aus Vermiculite sein.
    Im Idealfall macht man es so, dass immer ca. 50 mm Asche zwischen der Grundplatte und dem Brennstoff sind.
    Dann ist das Material relativ egal.
    Die Asche wirkt thermisch isolierend, schützt vor mechanischen Einwirkungen, kostet nix, funktioniert immer.
    Im einfachsten Fall nimmt man ein mindestens 10 mm starkes Blech aus Baustahl.
    Die Primärluft müsstest Du dann allerdings anderweitig zuführen,
    da durch einfache Bohrungen in der Platte die Asche nach unten rieseln würde.
    Da muss man schauen wie die Gegebenheiten sind...


    Hier hatten wir mal ein ähnliches Thema:
    generell: Kaminofen Umrüstung von Rostverbrennung auf Aschebett


    MfG Hans

  • Eben, ich bekomme die Luft nur von unten rein.
    Ich will auch nicht das gesamte Dingens zerflexen, um es so zusammenzulöten, dass die Primärluft anders als von unten kommt.
    Der Kamin steht mit Ummauerung im Wohnzimmer, wenn ich da größere Umbaumaßnahmen JETZT beginne, kriege ich etwas Ärger!
    Nee, ich probier das nochmal mit einer Zwischenstützung aus, sone Platte fliegt hier noch rum...

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

  • hallo babelszwerg,


    ich habe das so verstanden, dass die primärluft lediglich beim anzünden eine rolle spielt. und das kannst du mit der angelehnten ofentür bewerkstelligen. ich würde mal eine platte, material egal, und das von hans empfohlene aschebett testen.
    durch das grundofentypische aschebett kommt eh nicht wirklich luft durch, erst recht nicht, wenn du den ofen alle drei monate mal reinigst, so wie ich das mittlerweile nur noch mache. die verbrennung im aschebett ist eben weeeesentlich rückstandsfreier und vollständiger, brennmaterial bleibt da garnichts übrig, nur noch feinste asche. ich jage sicherlich 500kg holzbriketts durch, bevor ich mit dem schäufelchen da mal bisschen was rausnehme...


    gruß aus thüringen!


    EDIT: ich würde vom verständnis her "PRIMÄRluft" als erste luft, nicht als wichtigste luft betrachten. SEKUNDÄRluft ist dann im zweiten abschnitt des abbrandes wesentlich wichtiger. noch besser ist es, wenn TERTIÄRluft zur abgasnachverbrennung dazukommt.

  • Mahlzeit,
    jut, ich werde das mal ausprobieren.

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

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