Wasserführender Kamin zusammen mit Wärmepumpe als Ersatz für die Gasheizung?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 6.463 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von joe.

  • Moin,


    ich bin auf der Suche nach Ideen, wie wir unsere langsam aber sicher recht unzuverlässige Gastherme ersetzen können.


    Ich habe mich hier schon etwas umgeschaut, aber entweder haben die anderen "riesige" Häuser oder Altbauten mit entsprechendem Energiebedarf. Unser Haus ist von 2007, Fußbodenheizung, gut isoliertes Dach, eine Wohnfläche von 128m2 und hat im EG und DG kaum oder gar keine Innenwände. Unser Gasverbrauch lag zuletzt bei 300m3 im Jahr (entspricht knapp 2500KWh laut Abrechnung). Eine kleine Solarthermie hilft bei der Warmwasserbereitung. Dazu haben wir im Erdgeschoss einen Kamin, wo wir letzten Winter 4rm Esche verheizt haben.


    Da unser Haus "offen" ist, verteilt sich die Wärme eigentlich recht gut. Nur in der 1. Etage sind die Zimmer nicht mit dem Kamin zu heizen, da der Nachwuchs die Türen gerne schließt, Eltern nerven schließlich :D Leider wurde meine Frau als sie das Haus gebaut hat nicht sonderlich gut beraten was die Leistung des Kamins angeht. Der hat 8KW und verwandelt das EG schnell in eine Sauna. Ohne ein offenes Fenster oder Terassentür nicht wirklich schön.


    Das mit Holz heizen Dreck und Arbeit macht wissen wir und es stört uns gar nicht. Wir haben einen Wald und die Arbeit dort und beim Hacken ist unser Fitnessprogram. Letzte Saison haben wir 20rm Brennholz gemacht. Auch unsere Nachbarn nerven wir nicht, da wir einen Holzlagerplatz haben wo wir keinen stören können.


    Als Idee hatte ich einen wasserführenden Kamin einzubauen. So könnte man die Zimmer der Kinder mitheizen. Durch ein anderes Forum habe ich mich nochmal mit den Wärmepumpen beschäftigt. Die würde dann das Haus heizen wenn wir mal länger nicht da sind bzw im Sommer das Brauchwasser erwärmen. Die Thermie soll vom Dach und dieses komplett mit Photovoltaik ausgestattet werden. So wäre zumindest im Sommer auch der Strombedarf der WP größtenteils gedeckt bzw würde aufgrund der Abregelung der Einspeisung sogar nebenbei abfallen. Wäre es so zu schaffen die Gastherme ganz rauszuschmeißen? Habe ich gravierende Denkfehler?

  • Dass das ganze wahrscheinlich teurer wird ist mir klar. Mir geht es erstmal um die Machbarkeit. Wenn man den Werbeversprechen glaubt ist das ganz leicht. Aber ist das wirklich so? Da habe ich wenig bis keine Ahnung. Nicht alle hier sind mit einem wasserführenden Kamin wirklich glücklich.


    Vielleicht gibt es ja auch ganz andere Lösungen unser Holz effektiver zu nutzen.

  • Hallo Kettensaege,


    mir scheint, wir haben ähnliche Voraussetzungen. Auch bei uns sind die meisten (wie du schon geschrieben hast -)) Türen offen.
    Wir heizen mit einem Wohnraum HV und in der Übergangszeit mit ST als Unterstützung. Im Sommer übernimmt die ST die WW Bereitung. Als Notheizung haben wir einen Heizstab im Puffer.


    Das mit dem Dreck kennst du ja, auch das Schleppen von Holz - wobei ich das nicht so schlimm finde wie manche hier schreiben. Aber das hängt auch ab von der Holzmenge, die jährlich verheizt wird. Und auch vom Nachlegezeitpunkt sowie von der Schwelgasabsaugung des Ofens.
    Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du bisher einen Kaminofen ohne Wassertasche. Hast du die Leitungen für VL, RL Zulauf für thermische Ablaufsicherung und dessen Ablauf schon liegen?


    Wenn du einen wasserführenden Ofen ins WZ stellen möchtest, würde ich auf jeden Fall einen Holzvergaser nehmen. Bei uns war die Entscheidung zwischen Luma Luvano, Walltherm Vajolet und Künzel HV-W. Wir haben uns vor ca. 1 1/4 Jahren für den Künzel entschieden und die Entscheidung bisher nicht bereut. Der kleine Luvano (10 kW) hat nur 1,5 kW raumseitig, der Vajolet 2 und der Künzel 3 kW.
    Ein Holzvergaser ist allerdings etwas anspruchsvoller beim Anheizen, das hat bei uns auch etwas gedauert, bis es gut funktioniert hat. Mittlerweile heizt auch meine Frau problemlos an.


    Hast du schon mit dem Schornie gesprochen, vermutlich wird dein Ofen messpflichtig. Wenn du noch eine Wärmepumpe einbaust, könnte das anders aussehen.


    joe

  • VL, RL usw liegen noch nicht. Aber das ist sehr leicht zu ändern, da der Ofen in einer Ecke steht, hinter dessen Wand die Treppe ist. 3m weiter ist der HWR. Renovieren/Sanieren müssen wir das EG sowieso, da wir einen recht großen Wasserschaden hatten und das Parkett es nicht überlebt hat.


    Den Schornie habe ich nocht nicht angesprochen, aber das werde ich nun die Tage mal machen. Der Schornstein ist ca. 10m hoch und der jetzige Ofen hat eine Abgastempratur von 340° (Werksangabe).


    Was passiert eigentlich, wenn der Puffer voll ist? Schluss mit Feuer? Gestern war der Ofen 14h an. Ist relativ normal bei uns am WE.

  • Hallo,
    Es gibt glaube nur einen Ofen, wo man die Abgabe ins Wasser ausschalten kann. Der Xeoos X8 Aqua. Da kann man dann ganz normal Weiterheizen. Aber der hat auch 8kw, was wieder einer Sauna entsprechen würde. Man muss sich halt dann Zügeln. Wenn voll, dann Heizung an und den Ofen auslassen. Evtl. mit einer digitalen Anzeige für den Puffer-Füllstand.
    Eine neue Therme kostet um die 2000 Euro. Da hat man nichtmal den Ofen für gekauft. Von Montage der Anlage ganz zu schweigen...
    Die Kinder sollen einfach die Heizung aufdrehen. Die Rechnung wird nie aufgehen. Auch mit kostenlosem Holz...


    Nur meine Meinung
    Jan

  • moinsen


    vllt. die Gastherme behalten und dann nur zusätzlich den Wasserführenden Kamin mit Pufferspeicher integrieren , so hat es ein Bekannter und fährt ganz gut mit dieser Kombi.


    gruß Matze

  • Hallo


    Also mit den Standard Kaminöfen mit Wassertasche brauchst du keine Angst haben,das der Pufferspeicher nicht langt.


    Die Leistung ist Wasserseitig sehr überschaubar.


    Aus diesem Grund sind diese Öfen nicht das gelbe vom Ei.
    Wirkungsgrad unterirdisch schlecht ,quasi Holzverbrauch und Abgastemperatur viel viel zu hoch!


    Bei Sturzbrand Kaminöfen spielt dagegen schon eine ganz andere Musik und das auch in der Wärmeabgabe.
    Angeblich geben diese weniger in Raum ab aber dafür mehr ins Heizungswasser. Abgastemperatur: 130-180°c


    Ein Spagat zwischen Kaminofen und Holzvergaser,mit Naturzug.


    Aber das natürlich in einer gehobenen Preisklasse.


    Wo ein geförderter Holzvergaser wiederum besser dasteht.


    Ist halt die Frage,was man möchte und was es kosten soll.



    Lg

  • Hallo,

    Was passiert eigentlich, wenn der Puffer voll ist? Schluss mit Feuer? Gestern war der Ofen 14h an. Ist relativ normal bei uns am WE.

    wenn du das Feuer nicht selber löscht dann kommt halt die TAS und so wird der Ofen zwangsgekühlt. Von den Öfen her gibt es den Walli und Luuma beide in den Ausführung 10 und 15kW Leistung mit einem Verhältnis von 15-30% Luft den Rest ins Wasser bei vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis der Xeeos ist zu teuer und da kommt es auf die Raumgröße an ob die Öfen messpflichtig werden denn das macht dann im Unterhalt so ca. 100€/a aus.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Soweit, dass die Ablaufsicherung auslöst, muss es aber nicht kommen. Man kann den Rücklauf auch so gestalten, dass man umschaltbar an zwei verschiedenen Punkten vom Speicher in den Ofen geht. Bei Inbetriebnahme des Ofens schaltet man den Vorlauf z.B. über einen Kugelhahn so, dass er etwa am oberen Ende des unteren Drittels des Speichers sein Wasser bezieht. Wenn dann irgendwann die Kesseltemperatur steigt, weil der Kessel zu zwei Dritteln durchgeladen ist, schaltet man so um, dass das Wasser vom Speicherboden kommt, wo es naturgemäß kühler ist. So hat man dann Zeit, den Ofen in Ruhe ausbrennen zu lassen, ohne Energie zu verlieren oder die TAS zu aktivieren.

  • VL, RL usw liegen noch nicht. Aber das ist sehr leicht zu ändern, da der Ofen in einer Ecke steht, hinter dessen Wand die Treppe ist. 3m weiter ist der HWR. Renovieren/Sanieren müssen wir das EG sowieso, da wir einen recht großen Wasserschaden hatten und das Parkett es nicht überlebt hat.


    Den Schornie habe ich nocht nicht angesprochen, aber das werde ich nun die Tage mal machen. Der Schornstein ist ca. 10m hoch und der jetzige Ofen hat eine Abgastempratur von 340° (Werksangabe).


    Was passiert eigentlich, wenn der Puffer voll ist? Schluss mit Feuer? Gestern war der Ofen 14h an. Ist relativ normal bei uns am WE.

    Das kommt auf den Ofen an. Unserer regelt zurück, sobald der Puffer unten eine Temperaturschwellle überschritten hat. Bei anderen kommt die TAS, auch beim HV-W, wenn er die Wärme nicht mehr wegbringt. Letzteres war bei uns aber noch nicht der Fall. Dennoch: Beides ist suboptimal.
    Wie Roberto schon geschrieben hat, bei einem herkömmlichen Kaminofen mit Wassertasche hast du das Problem kaum. Dafür bringen die meisten davon aber wenig wasserseitige Leistung und verbrennen auch mit einem schlechteren Wirkungsgrad.


    Der von Jan angesprochene Xeos schaltet in dem Fall das Gebläse ab. Bezogen auf die Gesamtleistung ist die wasserseitige Leistung recht niedrig.


    Wenn man den Ofen einmal etwas kennt, weiss man wann gut ist.


    joe

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