Wärmepumpe mit Festbrennstoffkessel erweitern

crash · 1. Dezember 2020

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken, meine Wärmepumpe mit einem Festbrennstoffkessel unterstützend zu erweitern.

Die Wärmepumpe hat ca 11 KW Leistung und läuft über den Vorlauf durch einen 200l Pufferspeicher. An diesen Pufferspeicher kann man noch einen 2. Kreislauf anschließen, der den Pufferspeicher aufheizen und so die Wärmepumpe entlasten kann.
Meine Idee wäre nun einen 3,9 kw Kessel über diesen Pufferspeicher unterstüzend einzusetzen.
An Holz komm ich relativ (also fast kostenlos) ran aber eher nicht in größeren Mengen.

Mir ist bewusst, dass ich mich (wenn ich ihn denn nutze) versklavt werde. Ich habe aber kein Problem den Kessel ständig zu streicheln.
Ebenso möchte ich nicht zwingend alle 2 Jahre 150€ für nichts ausgeben. Einfach aus Prinzip.

Was haltet Ihr von dieser Idee? Diese wäre relativ einfach und schnell umgesetzt.

Grüße

robertozittau · 1. Dezember 2020

Hallo

Das sind Heizkessel mit oberen Abbrand, hat absolut nix mit Holzvergaser zutun.

Also nix mit vollpacken und anzünden, das funktioniert nicht.
Das sind zudem alles reine Steinkohle Kessel, die nur für den deutschen Markt auf Holz umgelabelt wurden.

Viel Rauch und ständig !wenig! Nachlegen.

Eventuell gleich davor sitzen bleiben.
Rauchgas Temperaturen weit über 300°c,sind keine Seltenheit.

Die sind zwar nicht ganz so brotlos wie ein Wasserführender Kaminofen aber nicht weit weg davon.

Ein automatisch bestückter Ekogroszek/Pellet Heizkessel mit Notholzfach ist da Sinnvoller und gegenüber "Defro" günstiger. (1770€ inkl.Transport)

Lg

Chaletheizer · 1. Dezember 2020

wenn ich lese, was Roberto grad schreibt... fast alles „ist so“....
stell dir einen coolen Küchenherd hin wenn du unbedingt die WP entlasten willst, dann nimm einen Wasserführenden...
Die gibt es von „sauteuer“ bis Billigblecheimer... wenns ohne dauerndes Nachlegen sein soll wird es da schon schwieriger!
Guck mal bei Greithwald, Lohberger, Wamsler, La nordica extraflame, rizzoli.... die billigen lass ich aussen vor... die findest du in jedem Baumarkt oder online.
Von Pertinger gibt es einen mit unterem Abbrand, so zu sagen einen „ungeregelten“ richtigen HV...
Alternativ stellst du dir einen Walltherm in den Wohnraum, der hat auch unteren Abbrand!
Wobei zu erwähnen ist, dass neuzeitliche Holzherde und Wohnraumkessel niemals die 300 Grad Abgastemperatur haben... meiner, ein TL Tech Bo 80 ohne Wasser hat bei Vollbrand so gegen 230 Grad... normalerweise wenn ich koche, aber nur 150-180 Grad...
Da sind im Vergleich dazu die meisten billig HV s für den Keller schlechter... und Roberto kennt halt eher die Kohleseite... da sind die Abgastemperaturen eben meist etwas höher!

Das mit einem 3,9 kW Kesselchen würde ich bei deinem 200l Speicherchen nicht planen, denn diese Öfen haben meist nur auf dem Papier diese kleine Leistung... in der Realität gehen sie aber Richtung 10 bis noch mehr kW.... da ist dein kleines WP taugliche Speicherlein sofort voll...
Dieser Speicher wurde ja nur eingebaut, damit die WP nicht dauernd tacktet und nicht als Holzkessel -Energiespeicher!
Gruess Ruedi

crash · 2. Dezember 2020

Hallo zusammen,

danke für eure Antworten.

Also ein kogroszek/Pellet Heizkessel kommt bei mir eher nicht in Frage, da ich dann ja das Futter für ihn zukaufen müsste.

Mit einer Küchenhexe könnte ich mich eher anfreunden. Der Platz dafür wäre auch vorhanden in der Küche. Eigentlich fast perfekt

Ich habe mir zunächst mal die von Pertinger angeschaut. Wenn ich mir da einen Wasserführenden ungeregelten HV nehmen würde und dort meinen 200l Pufferspeicher zusätzlich füttere, könnte das theoretisch als unterstützender "Nebeneffekt" für die Wärmepumpe funktionieren, oder?
Wie sieht es da mit der Messpflicht aus? Die werden mit einer Leistung von 8 KW angegeben. Da es sich eher um eine Einzelraumfeuerung handelt, könnte man hier die Messung umgehen? Gilt das dann auch noch, wenn man die Wärmepumpe zusätzlich unterstützt?

Grüße
Stefan

robertozittau · 2. Dezember 2020

Hallo

Bei automatisch bestückten ist halt die Pufferspeicher größe egal, der geht dann halt in Gluterhaltung und man kann trotzdem mit Scheitholz manuell feuern.
(Wäre nur besser gegenüber 3,9er "Holz"-Kessel)

Aber mit einer Küchenhexe bist du besser bedient.Dann hast du die Abwärme direkt im Wohnraum.
Das Wasser gespiele steht leider durch den Installations Aufwand in keinem Verhältnis.
Also wirtschaftlich immer ne Nullnummer.

Bei selbstmontage und cleveren Einkauf (zubehör) sieht die Sache natürlich schon wieder anders aus.

Ein Sturz Brand Kaminofen/Küchenhexe ist zwar bedeutend besser aber steht auch wieder wirtschaftlich fern ab jeder Realität.
Da bekommt man auch einen richtigen Holzvergaser und hat für 10jahre die Messung kostenlos.

Zudem wird er Leistungsmäßig viel zu gross sein,oder läuft deine WP schon am limit?

Zwecks Einzelraum Feuerstätte kannst du nur das jeweilige Datenblatt deinem Schornsteinfeger übermitteln und ein Vorort Termin vereinbaren.

Die Gesetzeslage ist da so extrem schwammig,das ist mit ner Tasse Kaffee eventuell effizienter geklärt.

Aber bitte nicht den Dreck in der bude vergessen, Holz muss durch die Hütte bis hin zur Feuerstätte und die Asche auf dem selben weg zurück.
Reunigungs Intervalle + Zimmer Renovierung.
+ unterirdische Abgaswerte und Nachbarn,die den Geruch nicht mögen.

Also von der vermeintlich "grünen" Wärmepumpe, hin zur "Dreckschleuder".

Lg

reinelektronik · 2. Dezember 2020

Hallo Stefan,

bezüglich der Messpflicht kannst du hier dazu Informationen bekommen.

Sonnige Grüße Reiner

Chaletheizer · 2. Dezember 2020

Robert... ich kann dir zu fast allem Zustimmung geben... ausser
grüne Dreckschleuder...
Ich wage mal zu behaupten, dass mein Küchenherd im echten harten täglichen Einsatz weitaus sauberer brennt und vor allem Geschmacksneutraler als jene Kohlefresser die du anpreisest und installierst!
Wenn der Kollege etwas Holz hat und im Vergleich dazu Kohle kaufen müsste... ja dann bliebe er wirklich besser bei der WP... die raucht ja nur im Kohlekraftwerk, das den Strom liefert und dort wird immerhin sauber gefiltert was bei den kleinen oben aus dem Schlot kommen würde!

Von daher würde ich ohne die genauen Begebenheiten zu kennen, auf eine wasserlose Küchenhexe meine Empfehlung geben!
Aus 2 Gründen:
... weniger Installationsaufwand... die heizt dir trotzdem eine ganze Etage des Hauses, das darf man gerne bei mir anschauen kommen!
.... 200l Speicher sind wiederum zu wenig fals du mal einen Kuchen im Backrohr des Ofens hättest, denn da braucht der Herd echt Power, wenn dann doch ein grosser Teil noch ins Wasser abgegeben wird, dann wird die TAS die teure Wärme ins Gulli ableiten...

Wenn mit Wasser, jetzt egal welchen Kessel oder Herd da dazugestellt wird,
Dann würde ich sauber abklären, ob es nicht doch mehr Speicher benötigt.. und da sind wir wieder bei Roberto... das ist eine sehr teure Installation, die sich nur rechnen würde, wenn die WP jetz zu schwach ist und du dein Haus nicht warm bringst...
Wobei, dann wäre wohl die günstigste Variante, die WP gegen eine Leistungsstärkere zu tauschen!

Gruess Ruedi
... der gerade einen Nudelauflauf für 9 Personen im Holzherd brutzelt !

robertozittau · 2. Dezember 2020

Hallo

Automatisch bestückter Steinkohle Kessel: 0,006g/m3 Rauchgas Feinstaub

Du darfst nicht Braunkohle mit Steinkohle verwechseln.

Hast du schon mal eine richtige Schmiede besucht? Also so richtig mit Amboss und Hammerschlag?

Hast du den Schmied schon mal im Rauch schmieden sehen?

Schon mal probiert auf einem Holz Lagerfeuer rauchfrei zu schmieden?

Man darf da nix vermengen.

Kostenloses Holz heize ich genauso im Ekogroszek Heizkessel und im Holzvergaser.

In der Praxis bleibt es oftmals nicht lange beim alleinigen Holz betrieb.
Die meisten wollen nicht ständig nach legen und dann kommen Braunkohle und Holzbriketts ins Spiel.

Wenn das Holz nicht fast kostenlos bis zum Ofen kommt, ist ne Gas Brennwert Therme wirtschaftlicher.

Den Dreck in der Bude + Rauch am Schornstein usw.

Selbst ein Holzvergaser will niemand in der bude haben.

Lg

crash · 2. Dezember 2020

Hallo zusammen,

also die Wärmepumpe läuft in den kalten Jahreszeiten eher am Limit. Man kann die Heizkurve da ja noch etwas korrigieren nur leidet da der Wirkungsgrad darunter und das Teil fängt dann an den Strom zu fressen (so zumindest mein Verständnis zum Verdichter und der damit verbundenen höheren notwendigen Verdichtung). Es ist aber nicht so, dass wir frieren müssen.
Auf lange Sicht würde ich da aber etwas unternehmen wollen, da die Stromkosten sicher nicht günstiger werden bei der momentanen Horror- bzw. Zerstörungspolitik.

Der Sturzbrandofen 100 von Petringer hat eine Wärmeleistung von 15 KW. 4,5 KW Zimmerheizleistung und 10,5 KW Wasserheizleistung. Das ist natürlich ganz schön happig
und so wie ich das jetzt sehe auch Messpflichtig bei meinem Aufstellungsort (Wenn man die Gesamtwärmeleistung betrachtet). Wenn der Schorni mit sich reden lässt, dann ist da vielleicht noch etwas Spielraum, könnte schon sein, glaub ich aber nicht.

Dort wo im Keller noch ein Ofen Platz hätte, würde noch ein Pufferspeicher platz finden, was bei 10,5 KW dann wohl notwendig wäre.
Ohne Wasserführung machen die 15 KW dann ja eigentlich keinen Sinn aber die Idee an sich gefällt mir sehr gut (zumindest besser als ein HV im Keller).

Es liegen zu meinem Glück ja noch 2 Kupferrohre, die in den Heizraum führen, blind in der Küchenwand, die als Reserve und Eventualitäten gedacht waren.
Mit dem Petringer, einem Pufferspeicher und Kleinteilen usw. bewege ich mich sicher irgendwo bei 12k€ >_<. Darüber muss ich erstmal nachdenken.

Grüße
Stefan

v-two · 2. Dezember 2020

Hallo

als Feuerstätte für einen Raum nicht meßpflichtig. Wenn eine Heizungsleitung dranhängt ist es keine Einzelraumfeuerstätte mehr und damit Meßpflichtig.

Derzeit sind 3,9kW Holzvergaser nicht meßpflichtig. Ich erinnere mich noch gut an die vielen
Holzheizer, die 14,9 kW HV's verbaut haben da diese nicht meßpflichtig waren........

Und was uns die Bemühungen zur Einhaltung der Klimaziele von Paris noch bringen wird steht in den Sternen.

ciao Peter

robertozittau · 2. Dezember 2020

Hallo

Mir ist kein herkömmlicher Wasserführender Kaminofen bekannt, der die Grenzwerte im Feld einhält.

Ein Bekannter hatte das alles auch schon durch,nach dem er paar Türen ausgehangen hatte,hat es angeblich gepasst.

Laut Hersteller Vertreter am Telefon, ist die Einzelraumfeuerstätten Zulassung zwingend notwendig,da er eh keine Messung im Feld besteht.
Das wird natürlich kein Hersteller offiziell bestätigen.

Da muss der Schornsteinfeger sein ok geben,offizielle sehe ich es auch so,das es nicht korrekt ist.

VA Sanierungs Schornstein hat für heutige Rauchgastemperaturen auch keine Zulassung und wird trotzdem Überall reingeschmettert.

Lg

cleodor · 2. Dezember 2020

meine Gedanken, ich hole mir früher oder später eine WP um nicht mehr mit Holz heizen zu müssen, auch wenn ich das Holz kostenlos bekomme, denn man wird ja nicht jünger. Mein Schwedenofen ist seit meinem neuen Vergaser arbeitslos geworden. Und wenn dann mal eine WP kommt, hoffe ich das ich den HV größtenteils arbeitslos machen kann. Und nicht umgekehrt
Ich würde zuerst das Haus energetisch sanieren oder optimieren, oder/und PV installieren, dann hat man auch gleich etwas für die WP getan...
Außer natürlich es geht auch um den Spaß (wie bei mir ), dann sieht es wieder ganz anders aus

nur meine Gedanken...

Wärmepumpe mit Festbrennstoffkessel erweitern

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