Puffer-Anschluss, Denkfehler ?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.510 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rheinlandtoni.

  • Guten Morgen Leute ,
    Ich hab eine Verständnis frage . Ich baue gerade bei meinen Eltern von Öl auf Pellets um. Zum Einsatz kommt hier auch der nibutec p16.5 Pelletkessel . Den habe ich selber und das Teil läuft echt bestens .


    Meine Frage , das Teil läuft mit einem 1000 l Pufferspeicher. Mein Anschluss Plan wäre den Pellet Kessel ganz oben im Puffer rein und fast ganz unten wieder raus. Dann der Heizkreis ganz oben raus und ganz unten wieder rein.


    Soweit so gut, Der Pufferspeicher wird dann aufgeladen und der Heizkreis bedient sich am Pufferspeicher. Aber, was wäre jetzt mal angenommen der Pufferspeicher wäre erkaltet und ich würde dann den Kessel starten. Oben kommt heißes Wasser rein und der Heizkreis würde dieses dann praktisch direkt wieder absaugen und in die Heizkörper fördern. Ist das so richtig? Also hätte ich sogar bei einem kalten Puffer mehr oder weniger sofort warmes Wasser für die Heizkörper? Dann noch eine Frage zu den Pumpen. Der Pufferspeicher wird ja vom Pellet Kessel aufgeladen und der Heizkreis saugt oben das heiße Wasser ab. Demnach dürfte doch die Heizkreispumpe nicht mehr Wasser absaugen als der Pellet Kessel in den Puffer einbringen kann, sonst wäre dieser ja
    relativ schnell wieder erkaltet. Oder habe ich hier einen Denkfehler? Ich habe viele Hydraulikschemen gesehen wo das System genau so angeschlossen wird. Also Pellet Kesselvorlauf oben rein und Rücklauf fast ganz unten, dann Heizkreis ebenfalls ganz oben raus und Rücklauf ganz unten wieder rein. Wäre ja eigentlich das einfachste System. Was meint ihr dazu? Hab ich schon wieder einen Denkfehler?


    Gruß und danke Toni

  • Moin Toni. Ich habe zwar keinen Pelleter aber genau so angeschlossen. Das erste was Wärme bekommt ist der oberste Teil des besagten Puffer, da der Heizungsvorlauf eine Etage darüber abgegriffen wird, ist also trotz kaltem Puffer bei Betrieb des Heizsystems, in deinem Fall die Pelletheizung, der Vorlauf zur Heizung warm.
    Was den Volumenstrom betrifft, deine Heizung zieht aus dem Puffer x Liter die Stunde, deine Pelleter wälzt y Liter p. Std um.
    Selbst wenn die Heizung mehr Ltr pro Std umwälzt als die Pellet Anlage ist das nicht relevant, denn es geht vorallem um Energie die benötigt wird, in diesem Fall um Wärmeenergie. Da ich davon ausgehe, dass deine Eltern eine Vorlauftemperatur unterhalb der Kessel Temperatur fahren (Heizung zw. 30 und 60 Grad je nach System, Pellet 70 bis 80 Grad) wird der Puffer trotz gleichzeitiger Heizungsabnahme geladen.
    Holzpille wird das sicherlich noch genauer erklären können, aber wie gesagt das Anschlussschema passt.
    Eins noch, genau wie der Heizungsvorlauf an den höchsten Punkt vom Puffer gehört, muss der Rücklauf der Heizung an den tiefsten Punkt um das gesamte Puffer Volumen ausnutzen zu können.
    Gruss Ingo

    Atmos DC25 GSE mit "Gust-Luftwaage" und Flammtronik. Lüfter regelbar.

  • Hallo,

    Demnach dürfte doch die Heizkreispumpe nicht mehr Wasser absaugen als der Pellet Kessel in den Puffer einbringen kann, sonst wäre dieser ja
    relativ schnell wieder erkaltet.

    das ist ja u.a. der Sinn eines Puffers. Hier trennt man Erzeugung und Verteilung/Verbrauch. Der Wärmeerzeuger liefert die Energie in den Puffer und auf der anderen Seite bedienen sich die Verbraucher, egal mit welchem Umfang. Natürlich sollte der Pelleter beizeiten, also wenn noch eine Reserve im Puffer ist, wieder einschalten, um ein "Loch" in der Versorgung zu vermeiden. Auch ist die Frage von "Wari" berechtigt, warum der Pelleter nicht am Puffer ganz unten angeschlossen wird.
    Auf einen hydraulischen Abgleich, damit die Anlage auch wirtschaftlich arbeitet, sei hier nur am Rand hingewiesen.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo Toni


    Sinn und Zweck eines Pufferspeichers ist Wärme zwischen zu puffern und die Funktion als hydraulische Weiche.


    Im Laufe des Tages ändert sich der Wärmeverbrauch deines Gebäudes. Beispiel Nachtabsenkung mußt Du zu Beginn des Tagesprogramms wieder nachheizen. Dann ist alles warm, Du mußt nur soviel nachheizen, wie Dein Gebäude aktuell verliert, dann am Nachmittag z.B. scheint die Sonne und durch die Fenster hast Du einen Wärmegewinn, dein Wärmebedarf sinkt weiter. Und jetzt spielt man das mal für Aussentemperatur von Plus 5°C, 0°C, -5°C und -10°C durch.


    Dem gegenüber hat eine Pelleter nur eine "begrenzte" Möglichkeit zu modulieren. Immer wenn du weniger als die untere Modulationsgrenze verbrauchst würde ohne Puffer der Pelleter abschalten. Abschalten beim Pelleter bedeutet aber auch wieder einschalten mit allen Nachteilen wie hoher Stromverbrauch für die Zündeinheit, Verschleiß der Zündeinheit und schlechte Verbrennung beim Zünden.


    Um das zu minimieren wird ein Puffer eingesetzt. Du belädst den Puffer mit fast optimalem Abbrand und wenn der Puffer voll ist entnimmst Du so lange bis er fast leer ist und dann erst schaltet der Pelleter wieder zu.


    Die Höhen an denen die Leitungen eingebunden sind/werden hängen vom System ab.
    Bei Hygienepuffern wird der Vorlauf für die Heizung oft nicht oben eingebunden, damit oben im Puffer immer ausreichend heißes Heizwasser für die Warmwasserbereitung vorhanden ist.
    Bei reinen Pufferspeichern ohne WWB werden die Vorläufe alle oben eingebunden. Einschalttemperaturfühler etwas tiefer als die Anschlüsse. Je größer das nutzbare Puffervolumen ist, desto weniger taktet der Pelleter.


    ciao Peter

  • Hi Leute


    tausend dank für eure echt super hilfreichen und ausführlichen Antworten !! Ja der Pelletkessel soll auch ganz unten im Rücklauf angeschlossen werden da habt ihr recht , keine Ahnung was ich dabei gedacht hab . Abgleich des System wird schwer . Eltern haben keine einstellbaren Ventile . Da muss ich meinen Vater erst noch von überzeugen . Denke ich werden den Puffer so verrohren. Baubericht wird noch folgen . Vorallem das ganze Zeug in den Keller zu bekommen wird ein lesenswerter Thread werden . Das war echt ein Kampf mit sechs Mann! Danke an das super Forum das mich schon bei meiner ersten Heizung super unterstützt hat! Es ist echt klasse sich mit Leuten auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen . Die Antworten hier waren echt interessant und wirklich sehr hilfreich . Hier baut ja jeder etwas Freestyle seine Heizung und wenn am Ende alles so läuft wie es soll, dann ist es auch der Hilfe aus dem Forum zu verdanken . Bilder und Berichte folgen! Versprochen in kürze!
    beste Grüße toni

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