Planung einer neuen Heizungsanlage - Ersatz alte Stückholzheizung auf HV - Taurus

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  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich plane eine neue Heizungsanlage. Hier die Eckdaten für die neue Anlage:


    Wie wird Dein Haus im Moment beheizt?


    Holz (Stückholz 50cm) / Unterstützung durch Solarthermie


    Wie groß ist die zu beheizende Wohnfläche in m² (Bitte nur Ziffern eingeben)?


    186


    Steht das Haus in kalter hochgelegenen Gegend, oder Flachland?


    Alpen (Talgebiet auf 820 m.ü.m / Berner Oberland / Schweiz)


    Einschätzung der Wärmedämmung des Hauses (sehr gut/gut/mittel/schlecht/ oder wird demnächst gedämmt)(Fenster/Türen/Keller/Boden)?


    Umbau / Renovierung 3/4 des Hauses im 2008/2009 in Holzständerbauweise.
    Restlicher Bestand aus Renovierung von 1975.
    Ursprünglich Holzhaus in massiv Holzbauweise (CH=Fleckenbau) Jahrgang 1649. Mit innenliegender Dämmung nach Stand der Technik entsprechend aus den Renovierungsjahr 1975.
    4/5 der Fenster mit Isolierverglasung 2-Fach, Stand Technik von 2008. Ersatz der restlichen Fenster (Doppelverglasungssystem) Sommer 2021.
    Daher meine Einschätzung nicht gerade Minienergie oder Passivhaus Niveau, sondern Mindestanforderungen (Mindeststandart) 3/4 des Hauses. Gesamthaft => Gut (Wenn nicht sogar noch besser).
    Mittelfristig keine energetischen Massnahmen geplant (Ausser den Fenster).


    Wie hoch war der bisherige Energieverbrauch lt/m³/kWh (Öl/Gas/Strom) im Jahr?


    17m3 Stückholz in 1/2 Meter Scheite (90% Fichtenholz / 10% Hartholz)


    Stückholz? Je nach Außentemperstur und Puffervolumen 1 max. 2 x am Tage heizen und wenn Kessel nach x Stunden leer ist, nachfüllen. Holz muss gekauft werden > ins Grundstück transportieren > auf entsprechende Länge gesägt > gespalten > gestapelt > je nach Holzart mind. 2 - 3 Jahre trocknen. Jedes Jahr für sich.
    Pellets? Die Beschickung des Kessels funktioniert automatisch über eine Förderschnecke. Man sollte trotzdem täglich kontrollieren. Ein Vorratsbunker der trocken sein muss in der Nähe des Kessels. Alternativ gibt es grosse BigBags.
    Solar geplant?


    Mit Holz:
    Solange nur mit Stückholz gefeuert wird: Bei extremer Kälte tiefer als -5 °C, max. 2x Abbrand / Bei Durchschnittlicher Temperaturen -5°C bis 5°C max. 1x Abbrand.
    Infrastruktur und Maschinen für die Verarbeitung von Stückholz vorhanden.


    In 5 bis 10 Jahren als Ergänzung und Redundanz Pelletheizung (evt. als Ersatz Solarthermie).


    Sonne:
    Bereits vorhanden ca. 36m2 Kollektorenfläche.
    Anlage von 1998 aus einer Selbstbaugruppe (Sebasol). Im 2020 bei Dachfläche Abdichtungen saniert.
    Erwartung weitere Lebensdauer 10 Jahre.


    Heizsystem: Mit Radiatoren (Keine Fussbodenheizung)


    Hast Du schon eigene Vorstellungen über welchen Kessel Typ (Stückholz/Holzbrikett, Pellets etc.) und wie viel kW Heizleistung der neue Kessel haben soll?


    Windhager LWP 250T (Leistung 25 kW) oder LWP 180T (Leistung 17.4 kW) mit jeweils Füllraum von 176 Liter (1/2m Scheite).
    Zuerst war auch noch der KWB CF28 im Rennen, ist jedoch wegen der Raumhöhe ausgeschieden.
    Raumhöhe Keller ist knapp 2'000mm => Reinigung!
    In 5 bis 10 Jahren als Ergänzung Pelletheizung, Anlagegrösse / Typ noch unbekannt.


    Wie soll die Warmwasser-Bereitstellung erfolgen? Wärmetauscher im Puffer (Hygienespeicher); Externer WW-Puffer (Boiler); Externer Wärmetauscher (Frischwasserstation) oder anders?


    Erwärmung WW im Sommer: Mit Solarthermie
    Im Winter / Übergangszeit: Holzheizung mit Unterstützung der Solaranlage


    Bereitstellung WM:
    Warmwasserspeicher ca. 180 Liter (Typ Rossnagel / Champion von Jenni Energietechnik) befindet sich im Puffer.


    Die BAFA verlangt als Puffervolumen mindestens 55 lt/kW. Der ideale Wert liegt bei ca. 100 lt/kW. Gedanken gemacht über das Fassungsvermögen (lt.) der dazu benötigten Puffer?


    Vorhanden:
    1x Puffer mit 1530 Liter.
    1x Puffer mit Warmwasserboiler von ca. 180 Liter, Total Volumen von 1530 Liter.
    Total Puffer und Warmwasser 3060 Liter. Gut bis Sehr gut Isoliert.


    Puffer und Warmwasserspeicher wurden zusammen mit der Solaranlage 1998 geplant (Jenni Energietechnik) und eingebaut.
    Hydraulikplan resp. Schema werde ich nachliefern (Werde bei Jenni Energietechnik nachfragen / Dossier ist noch vorhanden).


    Ist die nötige Stellfläche dafür vorhanden, einschließlich der Puffer/Ausdehnungsgefäß/Pumpen etc.?


    Zurzeit kein Erweiterung geplant => Kein weiterer Platz vorhanden.


    Für den neuen HV wird der Heizungsraum vergrössert (Versetzen einer Leichtbauwand).
    Neue HV's sind Tiefer dafür weniger Breit.
    Ausdehnungsgefäss wird in einen neben an liegenden Kellerraum verschoben.


    Hast Du schon mit Deinem zuständigen Schornsteinfegermeister darüber gesprochen?


    Nein. Gemäss HB sollte Kamin genügen. Kaminsanierung resp. Neubau (Gemauert) 1975.
    Kamin ist bis zum Dachaustritt, im bewohnten und warmen Hausteil.
    Heizung unter Wohnteil (Badzimmer). Haus liegt am Hang daher ist Keller auf der Hangunterseite auch ebenerdig erreichbar.


    Hast Du schon ein Angebot von einem Heizungsbauer machen lassen?


    Angebot wird vom HB zurzeit erstellt. Update folgt


    Hast Du schon genügend (abhängig von der Kessel- Kw) Holz getrocknet
    auf dem Grundstück zu liegen? Hast Du genügend Fläche im Grundstück zur Lagerung des Holzes?
    Bedenke, Holz muss zwischen 2 und 3 Jahre an der Luft (oben abgedeckt) trocknen können. Jede Holzlieferung getrennt lagern (Verwechslungsgefahr)


    Für 3-4 Jahre Holz vorrätig (Nach altem Verbrauch).


    Weitere Informationen:


    Hallo Zusammen
    An erster Stelle vielen Dank für die interessante und lehreiche Beiträge die hier im Forum zu finden sind.


    Meine alte Holzheizung ein Schmid Heizkessel (siehe Typenschild im Anhang) mit Jahrgang 1979 mit 22 kW hat nun in die Hosen gepinkelt. Darum muss nun ein Ersatz her, heize Zurzeit mit einer mobilen Heizpatrone. Bin mir bewusst das ich das Risiko eingegangen bin, dass die Anlage aussteigt.


    Mein grösste Problem ist die Heizlastberechnung (Wir Rechnen genau! Also nehmen wir mal an!).
    Gemäss der Excel-Tabelle von HJH (vielen Dank an dieser Stelle für die Tabelle / Siehe Tabelle Anhang: HV Speicher Grösse_05.06), habe ich mit 7'500 Kg Fichtenholz eine Heizlast von 9.18 kW.
    Wobei ich glaube das diese noch etwas tiefer sein müsste, da der alte Kessel sicher einen erheblich schlechteren Wirkungsgrad hat als ein neuer HV.


    Wenn ich die Jahresmenge über die Heiztage und mit Anpassung an den Wirkungsgrad rechne erhalte ich eine andere Heizlast (Ich weiss dass ist eher die durchschnittliche Heizlast).
    Mein Ziel ist ja auch das ich bei etwas mehr als der Hälfte der Heiztage nur 1x Abbrand machen muss (ohne nachlegen).


    1. Frage: Können die 9.18 kW Heizlast stimmen?


    2. Frage: Das wäre ja die Heizlast für Heiztage bei tiefster Temperatur im Winter. Ich will aber noch eine Durchschnittliche Heizlast berechnen (Für max. 1x Abbrand).
    Kann meine Annahme / Berechnung stimmen? (Siehe auch Anhang Eigene Berechnung_HV Speicher Grösse)


    Annahme:
    Jahresverbrauch: Fichtenholz (Spälte 0.5m) 7'500 Kg (inkl. Reserve für Warmwasser)
    Heiztage: 167 Tage (Rest bringt die Solaranlage)
    Wirkungsgrad alter Kessel bis Puffer: 50%
    Wirkungsgrad neuer Kessel bis Puffer: 85%


    Berechnung:
    7'500 kg x 4.4 kWh/kg = 33'000 kWh x 0.50 (alter Kessel) = 16'500 kWh : 167 Heiztage = 98.8 kW / 24h = 4.11 kWh Durchschnittliche Heizlast


    3. Frage: Was ist soll ich nehmen den HV mit 18 kW oder den HV mit 25 kW
    Für die besser Befüllung des Puffer spricht der 18kW, jedoch wäre für den Kamin und bei kalten Tagen der 25kW besser. Bin da unschlüssig.
    Siehe Anhang Tabellen sind jeweils für beide Typen berechnet.


    4. Frage: Weiter Anregungen / Hinweise sind sehr Willkommen


    Freundliche Grüsse aus der Schweiz Taurus


    Vielen Dank

  • Hallo.


    Wollte nur zu deinem alten Kessel anmerken, das 42 Jahre Haltbarkeit richtig richtig gut ist. :thumbup:
    Den Hersteller Schmid gibt es glaube ich immer noch.


    Grüsse

  • Hi.
    Zu Frage 3. Warum meinst du das der 18kw Kessel die Puffer besser befüllt?
    Es sind die gleichen Kessel. Die unterschiedliche Leistung kommt nur durch die Steuerung.
    Ich habe den Logwin mit 25kw. Der lädt die Puffer wunderbar. Und durch die Schichtladefunktion hast du eine schöne dünne Trennschicht.

  • Hi @Chris1981
    Da der kleinere HV mit 18kw eine längere Abbrandzeit hat wird (gemäss meinen Berechnungen) die Heizung länger mit Wärme aus dem HV versorgt. Somit braucht es dann weniger Energie aus dem Puffer für die Heizung. Darum nehme ich auch an, dass es teilweise eine bessere Verteilung geben könnte für einen Abbrand 1x in 24h.


    Der Füllraum ist ganz sicher bei beiden gleich Gross.


    Ist es aber nur die Einstellung der Steuerung die den Unterschied macht?
    Sind den nicht noch andere Teile unterschiedlich in der Grösse ausgeführt: Brennkammer, Nachheizflächen (Turbulatoren), Primärluft- und Sekundärluftöffnungen?


    Für mich ist das ganze Thema noch recht Neu, habe noch einiges nicht herausgefunden

  • https://www.windhager.com/syst…_06_screen.pdf?1596526478


    Die Öfen von 18 bis 30 kw scheinen genau gleich zu sein. Das Gewicht ist gleich. Was mir aufgefallen ist das bei allen die Leistung runter bis auf 13,4 kw bei "Halbgas" geht. Wenn die untere Leistungsgrenze gleich ist dann würde das darauf hindeuten das sie wirklich alle gleich sein wären.


    Du könntest auf Nummer Sicher gehen und fragen ob sie dir die Leistung rauf oder runter "drehen" würden wenn der gekaufte Ofen zu groß oder zu klein ist. Du könntest auch fragen ob du ihre Steuerung vielleicht auch so fahren kannst das du standartmäßig mit Halbgas fährst und so die Brenndauer maximieren kannst.

  • Vielen Dank @Wandler für den Hinweis
    Werde das wen ich das Angebot erhalten habe, nachfragen. Wird sicher noch mehr Fragen geben.


    Bei den alten (wie meiner aus den dem 1979) war es für den Kessel recht brutal, wen dieser nicht mehr Volllast fahren konnte.
    Wie ist das bei den neuen HV, ist die Auswirkung z.B. auf die Lebensdauer gross wen diese viel in Teillast brennen?
    Gibt es noch andere negative Auswirkungen?


    Eine Auswirkung ist mir schon bekannt; tiefere Abgastemperaturen. Dies könnte für mein Schornstein ein Problem sein, da laut HB der Querschnitt etwas zu gross ist!

  • Hi.
    Ja. Die Kessel modulieren. Ich könnte meinen mit Umstellung der Steuerung auch auch 30kw fahren.
    Und bei Schichtladung fährt er nicht Vollgas. Ich habe ja den Klassik. Der hat nur 140l füllraumvolumen und läuft mit Fichte über 6 Stunden.
    Das übernimmt alles die Steuerung. Läuft problemlos. Agt bei ungefähr 150 Grad.
    Du kannst die Funktion auch Ausschalten. Dann läuft er Vollgas durch.


    LG

  • Hallo Taurus,
    dein gemauerter Kamin wird mit Teillast sicher nicht klarkommen, da wirst du sicher noch einen Edelstahleinsatz in den gemauerten Schornstein benötigen... auf der minimalen Leistung des Kessels bist du bei den Abgastemperaturen schon so tief, dass es zu Kondesat im Kamin führen wird... bespreche das auch mit dem Kaminfeger und allenfalls dem Feuerpolizisten!
    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

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