Brennraumtemperatur zu gering - Zusammenhang AGT, BRT, Rest-O2

Es gibt 81 Antworten in diesem Thema, welches 5.569 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holzer22.

  • Was auch sein kann ist, dass die Werte vom PID Regler nicht richtig eingestellt sind und die Regelung zu schnell gegenregelt und das System anfängt zu schwingen.

    Da bin ich aber leider kein Experte. Da müssten dir andere helfen.

  • Hallo Dirk,


    erstmal vielen Dank für deine ganze Zeit und Mühe.

    Ich habe eben beim nachlegen die Werte etwas angepasst, O2 runter auf 5,5 % und den Lüfter auf 2200 UPM (entspricht 80 %). Es ist zumindest nicht schlechter geworden, und der Nachbar freut sich über die verringerte Drehzahl, der Kessel ist jetzt schön leise :). Ich hätte nicht gedacht das ich so weit runter gehen kann, ich habe alle Werte bis jetzt immer nur nach oben geändert.

    Aber ansonsten das gleiche Bild, oberhalb von 400° bricht er total ein. Immerhin, sonst war in der Regel bei 370° Schluss. Es scheint in die richtige Richtung zu gehen.


    Schwingen tut er übrigens extrem.

  • Wenn die PID Werte nicht passen, dann kann er nur schwingen und regelt sofort dagegen. Der Kessel bekommt keine Zeit sich einzupendeln, weil ständig was verändert wird durch die Regelung.


    Mein Gebläse ändert auch die Drehzahl selbständig, je nach den Werten.


    Aber nochmal, bei nur 400°C in der Brennkammer, ist zu viel Sauerstoff dabei, der die Flamme kühlt. Das Holzgas verbrennt nicht ordentlich und du hast hohe Staubwerte.

  • Das Gebläse regelt er auch, scheint er aber nur für die Kesseltemperatur zu nutzen. Jedenfalls habe ich ihn erst ein Mal regeln sehen, das war mit der 78° Patrone im Laddomat, als die Kesseltemperatur schnell erreicht war.

    Ein Sollwert für die Brennkammertemperatur ist mir nicht bekannt. Hier im Forum habe ich mal 400° gelesen, der Techniker neulich meinte 500-600°.


    Zugbegrenzer ist verbaut, hat der Schorni empfohlen da der Kaminzug zu hoch war. Ist draußen im Edelstahlschornstein verbaut und steht auf 10 Pa, weniger geht nicht. Empfohlener Zug für den Kessel ist glaube ich 8 mbar.

  • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass du in der Brennkammer mindestens 600°C brauchst damit das Holzgas vernünftig verbrannt wird.

    Schau dir das mit den geänderten Werten, die du eingestellt hast. Und geh mit dem Restsauerstoff noch weiter runter.

  • Normalerweise, so war es bei mir, misst der Schornsteinfeger den Zug und stellt den Begrenzer ein.

    Ein empfohlener Zug von 8mbar sind 800 pascal. Deine eingestellten 10 Pascal sind 0,1mbar. Die Differenz ist aber sehr groß.

  • So, ich habe heute Nacht wieder eingeheizt. Folgende Dinge habe ich verändert:


    Für die Anheizphase habe ich den O2 Wert etwas reduziert, von 7 auf 6,5 %. Er schien insgesamt langsamer auf Temperatur zu kommen ( AGT und BRT, Kesseltemp. war OK), dafür aber gleichmäßiger und stabiler, und er hat weniger geregelt. Unterm Strich würde ich das positiv bewerten.


    Für den Abbrand habe ich etwas experimentiert. Rest-O2 habe ich mit 6.5 (Werkseinstellung), 6, 5.5 und 5 % probiert.

    Lüfter lief mit UPM‘s von 2400-2000. Immer wenn er wieder Temperatur verloren hat und sie unter 350° fiel habe ich was verstellt.

    Folgendes habe ich mitgenommen:

    2000 UPM (72 %) ist zu wenig.

    Er läuft gut mit O2-Werten zwischen 5 und 6,5 %, darunter scheint er Probleme zu kriegen. Unter 6 % wird auch die AGT sehr niedrig.

    Generell ist es so, das er relativ solide bis 370/ 380° BRT marschiert und dann einbricht. Aus irgend einem Grund wird dann der O2-Wert so hoch das er wild anfängt zu regeln und die Temperatur sinkt. Bei ca. 350° fängt er sich wieder und marschiert, auch mit geänderten Parametern, wieder hoch bis 370/ 380°.

  • Du hast Hohlbrand, wenn O2 steigt.

    Tür öffnen und stochern, wenn dann O2 wieder sinkt, dann hast du den Beweis für Hohlbrand.


    Welches Holz verheizt Du?

    Bei Fichte und Kiefer gibt es keinen Abbrand ohne Hohlbrand!

  • Aktuell tatsächlich überwiegend Kiefer und Hohlbrände waren auch ein Thema, ist aber wesentlich besser geworden. Ich glaube dir sofort das es an einen Hohlbrand liegen kann, aber es tritt ja auch immer erst ab einer bestimmten Temperatur auf. Die Symptome eines Hohlbrandes sind doch nicht Temperaturabhängig, oder doch?

    Eben habe ich wie du gesagt hast mal nachgestochert, als O2 wieder gestiegen ist. Tatsächlich kam er danach gut über 400°, fiel dann aber gleich wieder ab, das Maximum waren 423°.

  • Du hast somit einen "Dauerhohlbrandofen", der in Verbindung mit Kiefernholz eben suboptimal läuft.


    Mit Buche läuft der problemlos. Da kanns jeder....


    Hier einmal ein Bild von meinem Ofen:


    Das ist das sog. HKS - Holzgas-Kontroll-System.

    Im Ofen sind automatische Rüttler eingebaut, die sofort aktiv werden, sobald ein Hohlbrand erkannt wird.


    Zur Erklärung:

    Bie diesem Abbrand gab es nach 5:07 Minuten den ersten Hohlbrand, wobei 3 mal gerüttelt wurde.

    Bei 8:32 Minuten der zweite Hohlbrand, wo 4 mal gerüttelt wurde. u.s.w.


    Auch ich heize mit Fichte- und Kiefernholz.

    Ohne die autom. Rüttler müßte ich ständig im Heizraum beim Ofen stehen, um zu stochern....





  • Sorry aber, das "System" Rüttler ist locker 15 Jahre alt und bekämpft lediglich das Symptom, aber nicht die Ursache. Ich heize z. Z. auch nur Kiefer Käferholz und habe keinen Hohlbrand. Hohlbrand entsteht, wenn zuviel Luft durch die Düse gezogen wird, da hilft nur weniger Luftdurchsatz, und das von Anfang an. Das Problem wird meistens durch den Lüfter (das oder die Gebläse) verursacht. Die Steuerung will asap die voreingestellten Parameter erreichen, dadurch gibt der Kessel Vollgas und geht erst vom Gas wenn (entweder je nach Art der Steuerung) die Soll Agt erreicht ist, oder wenn Soll VL vom Kessel erreicht ist. Klingt gut und logisch, führt aber schnell zu Hohlbrand. Wenn man nun den Kessel durch ändern der Parameter nicht "bremsen" kann, hilft ein extra grosses Glutbett um dem Phänomen zu begegnen, dieses Glutbett sorgt für gleichbleibende Verhältnisse an der Düse.

    Gegen die e Problematik des TS würde helfen, sicherstellen das keine Falschluft gezogen wird, also Dichtungen, Türanschläge etc auf Verschleiß prüfen. Wenn da kein Fehler zu finden ist, prüfen ob man die Agt runter regeln kann Agt Soll auf 160 Grad mal zum testen, Sicherstellen dass die RLA mindesten 65 Grad in den Kessel Rücklauf bringt und Kesselsoll in Abhängigkeit der Rücklauftemperatur max 10 Grad mehr eingestellt ist (65 Grad RL=75 Grad VL, 68 Grad RL=78 Grad VL usw.. Wenn das nicht geht oder auch keinen Erfolg bringt, zum Anzünden 4-5 Hände voll Kleinzeug i. V. m. 3 kleinen Scheite breit an der Düse verteilen und anzünden, dann 10 Minuten warten und die benötige Holzmeng einlegen.

    Ein Rüttler wäre die aller Letzte Wahl es in den Griff zu bekommen.

    Er läuft gut mit O2-Werten zwischen 5 und 6,5 %, darunter scheint er Probleme zu kriegen. Unter 6 % wird auch die AGT sehr niedrig.

    Das ist ein Wiederspruch und lässt die Vermutung zu, dass irgendwas in Bezug auf Dichtungen im argen ist.

    Bei geringerem Rest O2 steigt die BRT an, wenn die Agt hierbei heftig fällt, stimmt was nicht. Um also der Sache auf den Grund gehen zu können, fehlen (neben der Sicherstellung dass keine Falschluft im Spiel ist) die Angaben zu den einzelnen Werten wie Stellung Primär, Stellung Sekundär und Gebläseleistung bei den unterschiedlichen Agt und BRT Werten sowie bei Stellung Start bzw erreichen vom Sollwert (Agt oder VL Kessel) Temperatur.

    Dann könnte man sich ein Bild machen was der HV bei welchem Kriterium so anstellt.

    Gruss Ingo

    Atmos DC25 GSE mit "Gust-Luftwaage" und Flammtronik. Lüfter regelbar.

  • Hallo Ingo,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort, das sind ganz neue Denkanstöße. Ich werde beim nächsten Mal die Kesseltemperatur reduzieren. Das Wasser kommt mit 62° zurück in den Kessel (72°- Patrone im Laddomat). Die Kesseltemperatur liegt im Abbrand zwischen 75-77 Grad (Soll laut Werkseinstellung 85°).

    Die genauen Stellungen von Primär und Sekundär werde ich mal notieren, sind in der Rehel recht nah beieinander, zwischen 20 und 30%. Die Gebläsedrehzahl ändert sich während des Abbrandes nicht.

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