Heizkreis zieht kaltes Wasser aus dem Puffer

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 21.852 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von rcscomp.

  • Hallo,
    erst einmal hier lesen!


    Die WW-Bereitung gedrosselt werden (Wassermenge) --> wie kann ich das
    machen? Pumpe auf die niedrigste Stufe und wenn das nicht reicht mach
    den Saugseitigen Absperrschieber bei der Pumpe soweit zu bis die Menge
    so niedrig ist das bei den Mischproblem (80/50°) die Temp auf 65-75°
    bleibt.


    Hallooooooooooo, eine Kreiselpumpe darf niemals saugseitig gedrosselt werden, niemals. Eine Kreiselpumpe wird grundsätzlich nur druckseitig gedrosselt. Dadurch vermeidet man Kavitationsschäden in der Pumpe.


    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • Hallo Peter,
    wenn dein Puffer in einem anderen Raum steht kannst du den Pufferladezustand immer noch anhand des Druckes im System feststellen. Niedrigster Systemdruck gleich leerer Puffer, höchster Systemdruck voller Puffer. Ich lade meine Puffer nur über Manometer. In einem Abstellraum habe ich ein Manometer anstelle des Blindstopfens im Heizkörper. Daran kann ich innerhalb der Wohnung den Ladezustand des Puffers ablesen. Das zeigt mir zwar nicht die Temperaturen im Puffer jedoch den gesamten Energieinhalt der Anlage. Da der Puffer ja die absolut größte Wassermenge beinhaltet übt dieser den größten Einfluss auf den Systemdruck aus. :lecture:


    Hmm.... mal sehen, soweit ich mich erinnern kann haben wir oft den
    ganzen Tag über geheizt und der Puffer war trotzdem nie wirklich
    geladen. Mal sehen ob es mit den Änderungen besser wird.


    Mein Rat dazu: Gehe einen Tag lang hin und versuche wirklich den Puffer ganz voll zu laden. Schafft dein Kessel das nicht bei gleichzeitiger Versorgung der Heizkreise ist er absolut zu klein für deine Heizlast. ;(


    Du hast keine Holzheizung geplant sondern eine Gasheizung mit einem Holzkessel zur Beiheizung und somit Gaseinsparung. Nun, nachdem du die Gasheizung nicht in Betrieb genommen hast stellst du fest das der Kleine Holzkessel es nicht schafft alleine deine Heizlast zu befriedigen und suchst nach Auswegen. Liege ich richtig mit meiner Annahme?


    Was kannst du in deiner misslichen Lage tun?
    Erst einmal versuchen die WW-Boilersituatuation zu entschärfen. Wie vorgeschlagen den Boiler langsamer laden. Ladepumpe zum Boiler auf niedrigste Stufe stellen und druckseitig der Pumpe den Schieber kneifen.( Der Boiler schluckt locker 30 KW da bleibt selbst bei laufendem Kessel kaum etwas für Heizung geschweige für den Puffer übrig.) :thumbup:


    Die Heizlast reduzieren, besser aufteilen :rolleyes: . Wie? Erst einmal die Vorlauftemperatur an den Mischern so aufteilen wie sie benötigt wird, da kannst du dich herantasten. Einen hydraulischen Abgleich durchführen. Genau wirst du das so schlecht hinbekommen aber google mal danach. Ich gehe davon aus das du keine Voreinstellbaren Ventile an den Heizkörpern hast. Dann eben den Rücklauf der Heizkörper soweit drosseln das eine Temperaturspreizung Vorlauf Rücklauf von 10-15° erreicht wird. Angefangen wird mit dem 1. Heizkörper nach dem Kessel. Dabei die Raumtemperatur im Auge behalten. So etwas sollte natürlich ein provessioneller HB durchführen, kann man mit etwas Zeit und Geduld über mehrere Tage auch selber annähernd hinbekommen.


    Räume die nicht so stark beheizt werden müssen mit weniger Energie versorgen :rolleyes: .
    Von Dämmmaßnahmen spreche ich hier bewusst nicht.


    Raumlüftung systematisch durchführen :thumbup: . Keine Fenster auf Kipp stellen :cursing: . Raum ein bis zweimal pro Tag mit kräftigem Durchzug 5-10 Minuten lüften :thumbup: .


    Heizkessel gründlich reinigen :thumbup: , besonders die Rauchgaswege gründlich saubermachen :thumbup: . Ein Rauchgastermometer in das Rauchrohr eingebracht hilft sehr die Leistung des Kessels zu beurteilen :thumbup: . Bei zu hoher Rauchgastemperatur geht sehr viel Energie einfach in den Schornstein :cursing: . Das kann man abstellen indem man die Rauchgase bremst und somit einen größeren Anteil der gewonnenen Energie nutzt um das Wasser aufzuheizen 8o . Da sind durchaus, zusammen mit sauberen Wärmetauschern, einige % drin :thumbup: .



    In der Früh ist der Puffer immer leer, so ca. 30-35°C, denn vor dem
    Schalfen gehen heizt niemand mehr ein und bis sich dir Heizung
    abschaltet ist der Puffer leer ?( .

    Tja, das ist ein echtes Problem ! Das kannst nur du lösen, ich heize bei mir zu Hause und kann dich nicht unterstützen. Gibt es niemanden im Haus der mit handanlegen kann? So ein Gerät will gefüttert werden darüber muss man sich einfach im Klaren sein, wenn man [lexicon]Holz[/lexicon] heizt. Wie du sicherlich gelesen hast bringt des Nachts die Heizungspumpen abzuschalten wenig. Es kann sogar kontraproduktiv sein. Des Morgens, wenn die Pumpen wieder anlaufen zieht das Haus alles erreichbare aus dem System um sich aufzuheizen ;( .


    ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • Stimmt natürlich, ohne Manometer nur druckseitig drosseln da der saugseitige Druck mindestens 0,1 Bar bei 80° haben muss damit die Pumpe nicht kavitiert.

  • Hallo Leute,


    danke für die vielen Tipps.


    Den schieber für die WW Ladung habe ich nun druckseiti gedrosselt.


    Das mit der Rauchgasbremsung ist bei meinem Kessel glaube ich nicht wirklich möglich, da es nach der Brennkammer nach oben nur mehr eine umlenkung gibt und dann raus aus dem Kamin..... Aber falls jemand ideen hat den Ofen zu "tunen" nur her damit... :whistling:


    Was mich noch interessieren würde:
    Gibt es nicht eine möglichkeit meine Pufferladung zu regeln?
    Ich meine abhängig davon ob der Heizkreis viel volumen zieht macht das Ventil den Weg zum puffer zu und wenn der Heizkreis wenig zieht macht das Ventil auf, aber nicht digital sondern wirklich geregelt, damit nie eine zumischung von kaltem Wasser passiert.


    Könnte mir das so vorstellen:
    3 wege mischer anstelle des t-stückes beim knoten kessel-puffer-HK.
    ich messe die temperatur zum HK und wenn die temperatur sinkt mache ichd en Mischer zu und wenn nicht mache ich auf.
    kann das funktionieren?


    Peter

  • Schau mal,


    Wenn du neinen Kessel geraden zündest dann kommt eine Wassermenge von 0litern ins Heizsystem weil die Rücklaufanhebung komplett zu ist. Steigt nun die Leistungung des Kessels macht die RL Anhebung immer ein bisschen mehr auf, also eine Wassermenge von 0 bis sagen wir mal 1000l /h. Wenn der Kessel auskühlt gehts umgekehrt wieder bis 0.


    Nun kannst du also erkennen das die Wassermenge aus dem Kesselkreis schon mal zwischen 0 und 1000l liegt. Die eigendliche Leistung ist nun zusätzlich von der Temperaturanhebung also der diff. zwischen RL und VL des Kesselkreises abhängig. Also: Je mehr Wasser und desto mehr erwärmt ergibt mehr Leistung. Das können jetzt (grobrechnung) bei 1000l 50°RL und 80°VL 30000W sein. (1000 x (80-50)) also 30kW.


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    Der Heizkreis benötigt angenommen 20kW und das bei einem delta T (differenz zwischen Heizkreis RL und VL) von 20° 1000l Wasser/h um das Haus zu heizen.


    Wenn also der Kessel gerade nicht die 20kW liefern kann weil er eben grade nicht so stark brennt dann ist auch die Wassermenge aus dem Kesselkreis niedriger als für den Heizkreis nötig und es wird Wasser aus dem dafür montierten Puffer gezogen.


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    Wenn du nun den Puffer absperrst und der Kessel grade 10kW liefert dann hat der Heizkreis auch nur 10kW zur Verfügung auch wenn er 20kW haben will. Was heisst das nun? Das Haus kühlt ab weil zuwenig energie zu Verfügung steht. Es ist nähmlich egal ob du die Heizkreise mit 1000l und 20° deltaT versorgst oder mit 500l und 40°. Beide male sind es 20kW. Also lass deinen Puffer seine arbeit machen und heiz ein. klar wenn du den Puffer nicht lädst dann kann er dir auch nicht helfen die Lastspitzen abzufangen.


    Du musst einfach zusehen das der Puffer zumindest teilweise geladen ist. Ein Absperren des Puffers ist sinnlos, die produzierte Energie des Kessels wandert auch jetzt schon komplett in die Heizkreise das wor auch solange so bleiben bis die Zimmer warm sind und die Heizkörper runterregeln.


  • Es ist nähmlich egal ob du die Heizkreise mit 1000l und 20° deltaT versorgst oder mit 500l und 40°. Beide male sind es 20kW. .
    Ein Absperren des Puffers ist sinnlos, die produzierte Energie des Kessels wandert auch jetzt schon komplett in die Heizkreise das wor auch solange so bleiben bis die Zimmer warm sind und die Heizkörper runterregeln.


    Das ist Theorie. Im Praxis ist ein haus mit 500 l Wasser und 80° Vorlauf viel, viel schneller aufgewärmt als mit 1000 l Wasser und 60° Vorlauf. Ausserdem bleibt im Fall einen abgesperrten Puffer die Wärme ins Heizkreis, und geht sie nicht über den Rücklauf im Puffer verloren.


    mfg


    alfons

  • Auch schon einmal an den "hydraulischen Abgleich" des Systems gedacht?


    Die meisten Heizungsanlagen werden überhaupt nicht hydraulisch abgeglichen, zusammengebaut, gefüllt und eingeheizt, wenn´s im letztem Heizkörper nicht warm wird dann wird halt die Pumpe auf Stufe 3 gestellt!


    Leute diese Vorgehensweise ist grundfalsch, jeder Heizkörper im Kreis soll soviel warmes Wasser bekommen wie er auch braucht, wenn nun ein teil der Heizkörper zuviel und ein teil zuwenig bekommt, dann ist zwar die gemeinsame RL-Temperatur auch nicht zu hoch aber der Betriebszustand wird immer unbefriedigend bleiben.


    Gleichzeitig wird über die zu hohe Pumpenförderleistung aus dem Kessel/Pufferkreis zuviel an Wasser gezogen welches sich nun zu einer lauwarmen Mitteltemperatur abmischt und nirgens den gewünschten Heizeffekt bringt, schon gar nicht im Boiler.


    Einfache Hilfe für den hydraulischen Abgleich, ein billiges elektronisches Haushaltsthermometer mit Fernfühler (Anzeigebereich ist meist bis 70°C) den Fühler an eine Wäscheklammer kleben und bei halbwegs konstanten VL-Temperaturen bei allen HK den RL messen.
    Hilfreich ist dabei ein wenig Wärmeleitpaste auf den Fühler und das Rohr zu geben.


    Am besten eine Tabelle anlegen und die gemessenen Werte eintragen, dabei stellt sich oft ein krasses Missverhältnis zwischen den einzelnen HK heraus, danach bei den "heissesten" HK die RL-Verschraubung etwas eindrosseln (zudrehen) und nach einiger Zeit (mindestens 1 Stunde) die Messung wiederholen.


    Diesen Vorgang sollte man eventuell 3 x wiederholen um eine halbwegs genaue Einstellung zu erreichen, die Heizkreispumpe sollte vor diesen Arbeiten eventuell auf die mittlere Stufe eingestellt werden.


    Beim Boiler sieht man den Effekt gleich als erstes, denn dort ist das RL Wasser meist nur um 2 bis 3 K kühler als der VL (meist ist auch die Boilerladepumpe um 2 Nummern zu groß dimensioniert (Rohrdimension mindestens 1" und kurze Leitungslängen ergänzen den schlechten Wirkungsgrad)


    Sinnvoll wäre auch eine Differenztemperaturregelung für die Boilerladung (reduzierung der Pumpenlaufzeit auf unter 25% bei gleichzeitig besserem WW-Komfort)


    Grüße, Hannes / ESBG

  • Hallo,
    Hab noch was vergessen reinzuschreiben, die Differenz VL zu RL sollte bei Radiatoren etwa 10 K und bei Flächenheizung etwa 5 K betragen. diese Differenz sollte nicht nur am Haupt VL und RL des Heizkreises vorhanden sein, sondern an jedem Heizkörper bzw jedem FBH Strang!


  • Das ist Theorie. Im Praxis ist ein haus mit 500 l Wasser und 80° Vorlauf viel, viel schneller aufgewärmt als mit 1000 l Wasser und 60° Vorlauf. Ausserdem bleibt im Fall einen abgesperrten Puffer die Wärme ins Heizkreis, und geht sie nicht über den Rücklauf im Puffer verloren.


    mfg


    alfons


    alfons, 1000l mit 20° delta T enthalten aufs milliwatt die gleiche Arbeitsleistung wie 500l mit 40° deltaT, daran kannst du auch nix ändern. Woher du es ableitest das 500l mit 80° ein Haus schneller aufwärmen als 1000l mit 60° ist mir das schon ein größeres Rätsel zumal die 500l etwa 40kW/h Energie enthalten und die 1000l dagegen 60kW/h.


    Das einzige was dabei das Haus schneller aufheizt sind die Rohre wenn sie schwach isoliert sind da diese ja auch als Heizkörper agieren allerdings ist nach spätestens 10kW schluss denn dann haben die 500l nurnoch 60°.


    Ein [lexicon]Hydraulischer Abgleich[/lexicon] wird den Kessel nicht wärmer machen.

  • Hallo Michi,


    Probiere es mal! Warte bis die Puffern leer sind und das Haus abgekühlt ist. Schliesse die Puffern ab. Zünde dann der Kessel an. Warte bis die Patrone öffnet. Ab dann geht's 80° Vorlauf im Heizkreis. Und dann wird es gefährlich. Bleib beim Kessel stehen und beobachte Kesseltemperatur, TAS und Systemdrück sorgfältich. Und wenn's dich Angst und Bange wird, öffne dann wieder schnell das Ventil zum Puffer. Du wirst erstaunt sein wie schnell das Haus aufgewärmt ist. :thumbup:



    PS nur im Notfall zugelassen :thumbup:



    mfg alfons

  • Nein, richtig, ein hydraulischer Abgleich macht den Kessel nicht wärmer. Doch die Wohnung gleichmäßig warm. Es wird nur die benötigte Energie in jeden Heizkörper gesendet. Kein überhitztes Wasser zurückgepumpt. Die vorhandene Energie wird besser ausgenutzt und nicht nur herumgepumpt.


    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • ralf, Ja der Abgleich hat nur ein Problem, wenn die Zimmer im Regelbereich der Termostatköpe angekommen sind hat der hydraulische Abgleich keine Authorität mehr, er macht also, wenn schon, dann nur in extrembedingungen sinn, hier sind aber eine Dirfferenzdruckregelung und oder eine Effizienzpumpe vorzuziehen.

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