Problem mit schwingender VL-Temperatur

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 5.633 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holzgas.

  • Hallo zusammen.


    Zunächst möchte ich mich anstandshalber erst einmal vorstellen. Mein Name ist Alex, ich bin 35 und seit ca. 2½ Monaten stolzer Besitzer eines ETA SH20Twin, an dem aber keine Pelletseinheit installiert ist. Der Kessel läuft also als reiner Holzvergaser. Installiert sind 3×860l Puffer, WW über innenliegenden Edelstahl-Wärmetauscher im Gegenstromprinzip, zur Unterstützung 12,5m² Solarthermie auf dem Dach. Beheizt werden damit 130m² Einfamilienhaus, Bj '86, konventionelle Heizkörper, Haus ungedämmt, neue Isolierglasfenster.


    In den nun etwa 10 Wochen Betriebszeit konnte ich mich schon sehr gut in den Betrieb des Kessels "einfuchsen". Auch mit der Steuerung des Touch-Displays komme ich sehr gut klar und ich habe auch im Service-Menü des Kessels diverse Einstellungen vorgenommen. Vorher war eine Öl-Heizung "Capito" installiert und die war für mich irgendwie ein Buch mit sieben Siegeln. Bei dem neuen Kessel ist das ganz anders. Ich denke mich total gerne in die "Systematik Heizung" ein und es macht mir sehr viel Spaß zu verstehen, Warum, Was und Wieso sich die Heizung, mitsamt der Steuerung und Hydraulik so und so verhält. Zusätzlich bin ich seit einigen Wochen quasi jeden Tag hier im Forum unterwegs und lese alles mögliche was mich interessiert, auch über den eigenen Tellerrand hinaus, um mir soviel wie möglich Wissen anzueignen. An dieser Stelle schon mal großen Dank an die vielen Einträge hier.


    Jetzt zu meinem eigentlichen Problem:


    Von Zeit zu Zeit schwingt die Vorlauftemperatur extrem. Konkret von 34 - 55 Grad (Soll 47°) im Zeitraum von ca 1 Minute hin und her. Ich weiß, dass das Problem dann entsteht, wenn der Volumenstrom im Regelkreis Mischer-Heizungspumpe-VL-Temperaturfühler zu gering ist. Dann schwingt sich der Mischer auf und es entsteht das beschriebene Problem. Als Anhaltspunkt für den Volumenstrom nehme ich die Wattanzeige der Heizkreispumpe. Meistens tritt der Effekt ein, wenn die Leistung weniger als ca. 11 Watt beträgt. Der Mischer fährt dann wie gesagt über den angeforderten Wert hinaus, dann ist es zu warm, dann schließt der Mischer wieder, jedoch zu sehr, dann wird es zu kalt und dann geht es wieder von neuem los. Manchmal fängt er sich irgendwann, meistens jedoch geht das Spiel stundenlang so.


    Was ich schon gemacht habe:

    - Temperaturfühler näher an die Mischergruppe gesetzt. Abstand jetzt ca 20cm.

    - VL Temperatur herabgesetzt. Dies ist jedoch nur bedingt möglich, da ich schon eine gewisse Temperatur brauche um das Haus warm zu bekommen


    Außerdem: Bedingt durch relativ große Fensterflächen, heizt sich der Wohnbereich bei Sonneneinstrahlung gut auf. Das ist zwar ein netter Effekt, führt jedoch dazu, dass die Thermostate schließen, die Heizlast abnimmt, HK-Pumpe runterregelt, und dann der Mischer wieder seinen Tanz vollführt.


    Ich würde deshalb gerne in der Steuerungsebene "Service-KD" Anpassungen beim Mischer vornehmen. Konkret die Werte kp und tn. Ich habe bereits einen Eintrag im Forum gefunden, in dem die beiden Werte bezüglich ihres Einflusses auf die Regelung erklärt wurden. Allerdings brauche ich dafür den Benutzercode. Ich weiß, dass er einigen Forumsmitgliedern hier bekannt ist. Vielleicht wäre einer so nett ihn mir als persönliche Nachricht zukommen zu lassen.


    Aus bestehenden Threats weiß ich, dass ich nicht der erste oder einzige Benutzer mit solch einem "problematischen Mischerverhalten" bin. Ein wirklicher "Schaden" entsteht dabei ja nicht, da die Heizlast relativ gering ist, und das ganze System eine gewisse Trägheit hat. Aber es kann ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass der Mischer stundenlang hin und her fährt oder ich je nach Wetter oder Sonneneinstrahlung Anpassungen an der Heizkurve vornehme. Deshalb würde ich das Problem gerne in der Steuerung angehen.


    So. Das ist jetzt mein erster selbst erstellter Threat hier im Forum. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


    Viele Grüße, Alex

  • ETA-Fan

    Hat den Titel des Themas von „Problem mit schwingenden VL-Temperatur“ zu „Problem mit schwingender VL-Temperatur“ geändert.
  • Hallo Alex,


    wie du schreibst hast du ja bereits einiges probiert, um den Fehler zu beheben. Mich wundert, das du da verhalten bereits ab 11 Watt hast. Bei meiner ETA habe ich's a auch, jedoch erst ab unter 6 Watt. Vorher sollte eigentlich genug Volumenstrom vorhanden sein.

    Was passiert, wenn du den Fühler nochmal näher setzt, bzw. Mal weiter weg?


    Guck in dein PN, dort findest du was....


    Vg

  • In der Regel ist es bei sehr niedrigen Watt-Werten. So bei 7 oder 8. Gestern ist es jedoch bei 11 Watt aufgetreten. Der Mischer ist dann 2 Stunden bis zum Ende der festgelegten Heizzeit hin- und hergefahren.

  • Ich habe nun schon von mehreren Usern eine private Nachricht bekommen. Damit ist das ursprüngliche Ziel, dass ich mit dem Thread hatte, für mich bereits erfüllt.


    Vielen Dank an dieser Stelle.


    Sobald das Problem wieder auftritt, werde ich versuchen die Konfiguration des Mischers in kleinen Schritten zu ändern.


    Wie mir auch schon bestätigt wurde, bin ich nicht der einzige, bei dem der Mischer ein solches Verhalten hat.


    Sobald es "News" gibt, werde ich es hier posten.


    Vielen Dank schonmal für eure Rückmeldungen.


    Grüße

  • Passt die konfigurierte Mischerlaufzeit zum verbauten Mischer?

    ETA SH-20
    Buderus GB125
    6qm FK-Solarthermie
    1000l Hygienespeicher mit 2x Solar
    1000l Speicher nackt seriell dahinter

  • Ja. Die in der Konfiguration eingestellte Mischerlaufzeit entspricht der, welche auf dem Typschild des Mischermotors angegeben ist. Es handelt sich um einen "Oventrop NR230-507", mit angegebenen 140sek.

  • Info für alle Interessierten:


    In den letzten Tagen war das Wetter sehr mild und es schien die Sonne. Sprich die Heizlast war entsprechend gering. Meine VL-Temperatur bei +10°C habe ich auf 42°C eingestellt. Die Pumpe des Heizkreises lief tagsüber zwischen 7 und 9 Watt. Es kam wieder dazu, dass der Mischer ständig hin- und hergefahren ist. Dadurch pendelte die tatsächliche VL-Temperatur zwischen 33 und 57 Grad. (Zeitintervall etwa 2,5 Minuten)


    Ich habe den Kp-Wert des Mischer-Stellmotors nun schrittweise von 2% über 1,5%, 1,3% und zuletzt auf 1,0% herabgesetzt. Dabei beobachtete ich die Amplitude der Temperatur. Sprich wie weit die Temperatur pendelt bis sie wieder in die andere Richtung läuft. Das ganze habe ich immer so eine Stunde laufen lassen, bis ich den Kp-Wert weiter korrigiert habe.


    Wie ich schon geschrieben habe, steht der Wert jetzt bei 1,0% (Werkseinstellung 2,0%). Damit bin ich fürs erste sehr zufrieden. Ich werde das Regelverhalten nun weiter beobachten.


    Grüße Alex

  • Servus Alex!


    Unabhängig davon, daß ich einen anderen Kessel habe, hatte ich dieses Problem im Anfang auch und habe lange nach der Ursache gesucht.

    Bis ich endlich draufgekommen bin, daß ich bei den Niedrigenergiepumpen (Grundos UPS > waren 2007 noch ziemliches Neuland...) für die Heizkreise nicht die "Extremsparstufe" auswählen darf sondern den mittleren Wert, so daß meine Pumpen im Bereich von ca. 12 - 17 Watt "fahren" und so der Volumenstrom hinhaut und der Mischer hat sich beruhigt.


    Vielleicht probierst es mal damit?


    Liebe Grüße

    ferdi

  • Hey ferdi


    Danke für deine Antwort. Das hatte ich bereits ausprobiert, weil mir das auch der ETA-Kundendienst, den ich angerufen hatte, geraten hat. Ich habe die Pumpe aus dem Automatik-Betrieb rausgenommen und auf Stufe 2 (von 4) gestellt. Trotzdem ist das Mischerverhalten so wie oben beschrieben aufgetreten. Spätestens wenn bei Sonnenschein die Thermostate zu machen, regelt die Pumpe auch auf Stufe 2 herab, weil keine Heizlast abgenommen wird. Deshalb war ich so erpicht darauf den Kp-Wert zu ändern. Im Moment läuft die Regelung ganz wunderbar. Scheinbar hat die Werkseinstellung von 2,0% einfach nicht zu meinem vorhandenen Heizkreis und meiner Heizlast gepasst. Deshalb jetzt 1,0%. Ich bin happy. 😊


    Werde demnächst mal probieren meine Pumpe wieder im Automatik-Betrieb laufen zu lassen.

  • Hi . Heizkurve im Sockelbereich noch weiter nach unten anpassen.... Dann steigt der Volumenstrom von allein und der Mischer tanzt sich nicht tot.

    Ggf einen Bypass öberhalb des mischers in den heizkreis einbringen.... ( Unterhalb der Pumpe) aber vorher die heizkurve / Verschiebung bzw Solltemperatur nach unten anpassen, reicht meist.

    Gruß Andreas

  • Das war bei mir genauso, früher eine 3 Stufen Grundfos, auf Stufe 1 mit 25W die neue Stromsparpumpe seit einigen Jahren läuft auf Stufe 1 und benötigt noch 2 bis 5 W!

    Da kam dann wegen des kleinen Durchflusses das Problem!

    Aber die von dir genannte Lösung: Pumenleistung erhöhen, ist eigentlich das falscheste, was man machen kann! Warum hat man dann eine neue strom sparende Pumpe installiert, um sie dann „künstlich“ Leistungsstärker zu betreiben , als es nötig wäre, wenn man andere Parameter anpassen könnte!

    Vor allem, hat man bei deiner gewählten Lösung noch das Problem, dass der Rücklauf wärmer wird als mit kleinerer Pumpenstufe, möglich wäre,

    was einer effizienten Energie- Erzeugung / Speicherung und Nutzung klar zuwiderläuft!

    Von daher ist es besser, wie bereits mehrfach erwähnt, kontrollieren ob der Mischer wirklich die rechte Baugrösse hat und den Vorlauffühler möglichst nahe am Mischer Abgang platzieren.

    Als einfachste Massnahme bei derart wenig Wärmeabnahme des Hauses ist es,

    die Pumpe für einen gewissen Zeitraum abzuschalten, dann einige Minuten / Stunden wieder einschalten etc…


    Versuch macht kluch…

    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Zu dem Argument Heizkurve möchte ich mich auch nochmal äußern.


    Also folgendes: Bis zu einem bestimmten Punkt gehe ich da mit, aber als Lösung meines geschilderten Problems sehe ich das nicht.


    1. Auch ich habe (nach dem ich verstanden habe was da hydraulisch und regelungstechnisch passiert) die Heizkurve abgesenkt um eine niedrigere Vorlauftemperatur zu haben. Allerdings kann man das meiner Meinung nach nicht auf die Spitze treiben. Ich bin kein Freund davon, dass die Raumtemperatur mit "Ach und Krach" auf 22°C gehalten wird, obwohl das Heizkörperthermostat auf Stufe 5 steht. Eine gewisse "Leistungsfähigkeit" sollte die Heizung schon haben um wohlige Temperaturen zu erreichen, gerade bei einem ungedämmten Haus mit konventionellen Heizkörpern. Niedrige VL-Temperatur ja, aber nicht ausgereizt bis zum Letzten.


    2. Bei einem ungedämmten Haus mit relativ großen Fensterflächen in Südausrichtung (im Haupt-Wohnbereich) hat die Sonneneinstrahlung einen gewissen Einfluss auf die Erwärmung des Hauses, bzw. das Wärmeempfinden in den Räumen. Wenn ich aber den Mischer beschäftigen will, müsste ich je nach Sonneneinstrahlung oder Wetterlage andere Heizkurven fahren...


    3. Der Effekt des Aufschwingen des Mischers trat auch auf, wenn der Kessel in den Heizbetrieb ging. Das heißt, wenn sich die Temperatur des zugemischten Wassers aus dem Puffer in den Heizkreis erhöht hat. Den daraus resultierenden größeren Effekt auf die Vorlauftemperatur hat die Regelung durch nachstellen des Mischers versucht zu korrigieren. Mit dem Ergebnis, dass die Temperatur völlig aus dem Takt geraten ist, und der Tanz des Mischers begann. (Wohlgemerkt: Der Tanz konnte von der Regelung nicht wieder "eingefangen" werden. Das hin- und her ging stundenlang weiter.) Das passiert auch wenn die Heizkurve noch so niedrig ist.


    4. Ich denke der Mischer sollte dem Zweck der gut funktionierenden Heizungsanlage dienen und nicht umgekehrt. Schließlich möchte ich ja nicht heizen, nur um den Mischer zu beschäftigen.


    5. Was nützt mir eine moderne Heizungsanlage, die einen mächtig großen Batzen Geld gekostet hat, wenn ich dann die Leistung der Pumpe künstlich hochschraube (obwohl ein Drittel, bis ein Viertel der Leistung reichen würde) nur um sicherzustellen, dass die Anlage ordnungsgemäß funktioniert.


    6. Es gibt nicht umsonst einen einstellbaren Wert "Kp" in der Mischerregelung. Auch ich als eigentlicher Laie in der Materie konnte mir das Wissen dazu aneignen. Ein softwareseitiger Eingriff in die Steuerung des Mischers (vorausgesetzt die Anlage ermöglicht das) ist relativ einfach zu bewerkstelligen und brachte mir das Ergebnis, dass die Mischerregelung super funktioniert, auch wenn die Heizungspumpe nur mit einstelligen Watt-Werten arbeitet. Wozu also die Pumpe hochdrehen?


    Ich möchte niemanden zu nahe treten, gestehe gerne jedem seine Meinung zu, gerade auch erfahrenen Heizern, schließlich bin ich ja der Neuling.


    Auch ist mir bewusst, dass ich von meiner eigenen ETA-Anlage (Bj 2022) ausgehe und sich meine Ansicht nicht auf Heizungsanlagen anderer Hersteller oder ältere Baujahre 1:1 übertragen lässt.


    Danke für eure Meinungen, Hilfestellungen und Tipps. Das Forum macht echt Spaß.


    Grüße

  • Hallo,

    Es gibt nicht umsonst einen einstellbaren Wert "Kp" in der Mischerregelung.

    dieser sogenannte "Kp" Wert ist der Proportionale Teil der Regelung. Nun sollte man wissen, dass eine Regelung nur mit proportionaler Ausrichtung kein guter Regler ist. Deshalb gibt es auch einen "I" Anteil. Erst ein "PI" Regler macht die Sache "rund". Also bitte mal in den Tiefen der Regelung nach diesem Integralanteil forschen und entsprechend einstellen.

    Bei meiner Heizungsregelung ist es völlig egal welcher Betriebspunkt gerade ansteht, es gibt kein wildes Regeln wie langes Überschießen nach oben oder unten. Die Ursache immer in dem KVS Wert zu suchen ist m.M. nach der falsche Weg. Meine Mischgruppe (Ov Regumat) hat einen KVS-Wert von 4,9, wie wohl die meisten Regler.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo Michael.


    Dass ein PI-Regler aus einem Proportionalfaktor Kp und dem integralen Anteil Tn besteht ist mir bekannt. Würde die Regelung nur mit Kp regeln, würde sich der Ist-Wert dem Soll-Wert nur immer weiter annähern, ihn jedoch nicht treffen. Solche eine Regelung wäre nicht "vollkommen". Der Integralfaktor berücksichtigt auch den Regelabstand der Vergangenheit und macht den PI-Regler erst zu einem gut brauchbaren Arbeitsprinzip. Da mein Mischer jedoch immer viel zu weit geregelt hat, habe ich erstmal den Kp-Wert verringert. Ich hatte noch keine Gelegenheit zu beobachten, wie sich der Regler verhält, wenn er eine große Differenz ausregeln muss. Die Gefahr bei zu kleinem Kp ist (soweit ich es richtig verstanden habe), dass der Mischer dann relativ lange braucht um den Soll-Wert einzuregeln (Das wäre mir immer noch lieber als der Ausgangszustand). Dann müsste man das Tn vergrößern.


    EIn guter Bekannter von mir ist Dipl.-Ing. für "Gebäude.-Ver.-und Entsorgungstechnik" außerdem Dipl.-Ing. für Elektrotechnik UND gelernter Heizungsbauer in einer Person. Quasi die "Eier-legende-Wollmilchsau" für alles rund um die Heizung. Er hat mir auch etwas Unterstützung gegeben und mich in meiner Denkweise unterstützt, bzw. bestätigt. Ist schon gut wenn man fähige Leute kennt. Oder ein kompetentes Forum hat 😉


    Grüße Alex

  • Die Gefahr bei zu kleinem Kp ist (soweit ich es richtig verstanden habe), dass der Mischer dann relativ lange braucht um den Soll-Wert einzuregeln (Das wäre mir immer noch lieber als der Ausgangszustand).

    Aber war das denn nicht der Ausgangszustand?

    Ich hatte übrigens ein ähnliches Problem. Es betraf nicht die Mischer vom Heizkreis sondern die Vorlaufanhebung vom Kessel. Sobald mein Boiler geladen wurde, wirbelte der Mischer rum und fing sich nicht wieder ein. Darauf hin hab ich mal ein wenig mit den Mischerlaufzeiten "gespielt". Mein ESBE Mischer hat eine Laufzeit von 240 Sec. Letztlich hab ich ihn auf 100 Sec. eingestellt. Seit dem ist Ruhe.

  • So sieht es aus ! Deshalb habe ich alle Pumpen strickt voneinander getrennt. Man müsste den Pumpendruck jeder Pumpe ,in jedem Betriebszustand, für jeden Schaltplan, neu berechnen. Das kann kein Heizungsbauer leisten, das würde die Anlagenplanung enorm verteuern und er bekäme keine Aufträge mehr.

    Man kann im Nachhinein nur so wie @Hozgas agieren . Je mehr Pumpen ein System hat desto schwieriger wird es, wenn diese sich gegenseitig beeinflussen.

    Viele Heizer bemerken diese Störungen ja nicht, weil sie ihre Anlage nicht beobachten oder gut gedämmte Wohnungen haben. Die Störungen kommen und gehen.


    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • Ich möchte mich auch noch einmischen und mein Problem dazu schildern:


    An meiner Pumpengruppe von Meibes hängen zwei Kreise. Einmal die Nahwärmeleitung zum Wohnhaus und eine Wandheizung für das Gebäude, in dem der HV steht.


    Meine Beobachtung: Immer wenn die stärkere Pumpe für die Nahwärmeleitung eingeschaltet wird, fängt der kleine Kreis für die Wandheizung an mit großer Amplitude zu schwingen. Schaltet dann die Nahwärmepumpe wieder ab, gibt es wieder einen starken Impuls mit heftigem Nachschwingen im Wandheizungskreis. Damit die Wandheizung nicht komplett von der Regelung abgeschaltet wird, musste ich die maximal erlaubte Vorlauftemperatur auf 60 °C erhöhen. Ich hatte ursprünglich die Begrenzung auf 40 °C eingestellt.


    So wie es sich darstellt, beeinflusst die starke Pumpe über ihren höheren Fluss (0,8 m3 pro Stunde) die kleine Pumpe, die knapp 0,1 m3 pro Stunde umwälzt, da beide am Verteiler der Pumpengruppe hängen.


    Die Regelung der Wandheizung läuft über die Steuerung des HV. 4 Parameter kann ich einstellen, die aber leider nicht so benannt sind, wie man es von einer PID-Regelung erwarten würde.

    A) Laufzeit für Mischer, 2 s Vorgabe. Kann im Bereich von 1 s bis 20 s verstellt werden.

    B) Temperaturdifferenz der maximalen Vorlauftemperatur, 2 °C Vorgabe. Verstellbereich von 0 bis 20 °C.

    C) Temperaturdifferenz der minimalen Vorlauftemperatur, 3 °C Vorgabe. Verstellbereich von 0 bis 20 °C.

    D) Zeitraum für minimale Vorlauftemperatur, 1 min Vorgabe, Verstellbereich von 1 bis 10 min.


    Das Bild zeigt ein Beispiel. Die grüne Linie ist die VL-Temperatur für die Wandheizung, die graue Linie ist die VL-Temperatur für die Nahwärmeleitung.


  • Aber war das denn nicht der Ausgangszustand?

    Nein. Ausgangszustand war ein überschwingen der Mischerregelung weil der Mischer jedesmal gleich "zu viel" gestellt hat. Wenn der Mischer aufgrund eines zu kleinen Kp-Wertes lange braucht um den Soll-Wert zu erreichen, ist das eine andere Situation. Das passiert, wenn der Mischer "zu wenig" stellt. Genau das konnte ich heute sogar beobachten. Das ist dann ein Hinweis, dass der Tn-Wert erhöht werden sollte.


    Darauf hin hab ich mal ein wenig mit den Mischerlaufzeiten "gespielt". Mein ESBE Mischer hat eine Laufzeit von 240 Sec. Letztlich hab ich ihn auf 100 Sec. eingestellt. Seit dem ist Ruhe.

    Diese Maßnahme kann auch zielführend sein, aber genau das wollte ich nicht machen. Auch weil meine ETA-Steuerung mit jedem Stellen des Mischers, die Mischerposition in % als Stellwert angibt (man könnte auch sagen, der Kessel denkt, dass der Mischer jetzt zu soundsoviel Prozent geöffnet ist) Wenn man eine andere Mischerlaufzeit hinterlegt, als am Mischer angegeben ist, stimmt die von der Steuerung errechnete Position nicht mit der tatsächlichen überein. Da denke ich, es muss doch auch eine andere Lösung geben.


    Grüße

  • So ein Regelkreis lebt auch sehr von den Rückmeldungen auf die Regeleingriffe, hier die Temperatur.

    Einen runden Tauchfühler an ein rundes Rohr zu bauen endet in einer sehr kleinen Kontaktfläche.

    Ich habe so einen Anlegefühler bei mir verwendet:


    Rohranlegefühler mit Edelstahlhülse (sensorshop24.de)


    Dazwischen Wärmeleitpaste (vom PC-Zubehör). Befestigt mit zwei Kabelbindern

    Darüber dann die Rohrisolierung.

    Entfernung von der Pumpe ca. 5cm (direkt an der ersten glätten Stelle nach der Verschraubung am Cu-Rohr).


    Bei mir schwingt nix - mit Standardparametern.

    ETA SH-20
    Buderus GB125
    6qm FK-Solarthermie
    1000l Hygienespeicher mit 2x Solar
    1000l Speicher nackt seriell dahinter

  • Danke pat1975 ,


    Mein Fühler ist genau so, wie Du es beschreibst, aufgebaut und liegt mit den "Flügelchen" satt am Rohr an. Wärmeleitpaste ist allerdings nicht verwendet worden.


    Ich denke es ist die starke hydraulische Beeinflussung durch die Pumpe mit etwa 8 mal so hohem Fluss. Ich habe Versuchsreihen mit den 4 Parametern gemacht, Aber bisher ohne wirklich überzeugenden Erfolg.


    Vorschläge würde ich gerne ausprobieren und darüber berichten.


    Herzliche Grüße

    Arthur

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