Mein Holzvergaser stinkt seit Umbau mit Lufttrennung und Flammtronik

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 24.689 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Farmer3s.

  • Für alle die es genau wissen wollen, ob aus dem Sekundärluftgebläse beim Anheizen Holzgas herausgedrückt wird, sollten folgenden einfachen Versuch machen:


    1. Plastiktüte (von Deichmann - ist sehr dünn) :laugh:
    Die kommt über das Sekundärluftgebläse - mit der Hand zusammenhalten, daß sie einigermaßen straff über der Ansaugöffnung liegt.
    2. Das Primärgebläse starten - Sekundärgebläse steht;


    Bei mir ist eindeutig zu sehen, daß die Plastiktüte an der Ansaugöffnung des Sek.-Gebläses nach Aussen gedrückt wird.


    Folgerung: Da ist nix mit Venturi und Unterdruck, da ist Überdruck vorhanden;
    Die Brennkammer und die Turbulatoren bauen Gegendruck auf.


    3. Jetzt starten wir das Sekundärluftgebläse - die Deichmann-Tüte ist immer noch drauf;
    Bei der eingestellten Minimaldrehzahl wird die Plastiktüte immer noch nicht angesaugt.


    Also immer noch Überdruck vorhanden.


    Es geht also nicht ohne eine dichte Rückschlagklappe.


    mfg
    friedrich

  • Hallo Friedrich und die anderen mit denselben Problemen,


    bei mir am Kessel habe ich die Original-Klappe des vormaligen Alleinlüfters für die Sekundärluft genommen. Hier ein paar Bilder:
    Das ist der neue "Primär"-Luftkanal.



    Gut zu sehen ist dabei, ich habe die alte Rückschlagklappe und das Lüfterblech so gelassen wie es war. Dadurch ist der gesamte Raum hinter dem Blech die Beruhigungszone und gleichzeitig auch der Vorwärmbereich für die Sekundärluft.


    Ich habe die Primärluft neu verrohrt, da meiner Meinung nach die Vorwärmung der Primärluft vernachlässigbar ist.


    Das Bild vom umgebauten Kessel hier:




    Der linke Lüfter ist der Sek-Lüfter.
    Wer jetzt noch Fragen hat, möge sie stellen. Ich habe noch Zeichnungen mit den Maßen der einzelnen Teile. Der neue Kanal ist mit Rohren und Dichtmasse über die alten noch vorhandenen Stummel gesteckt.


  • Hallo Rene,


    finde klasse, wie Du Dich einsetzt.
    Aber Deine Lufttrennung geht bei meinem Kessel z.B. nicht, da die Front komplett anders aufgebaut ist. Ist BJ. 2010;
    Das ist auch nicht der Punkt.
    Jede andere Lufttrennung funktioniert, wenn man eine dichte Rückschlagklappe, speziell für die Sekundärluft hat. Dann stinkt nichts.


    mfg
    friedrich

  • Hallo Helmut,


    momentan heize ich 1 x/Tag, immer abends an. Die Puffer reichen für einen Tag.


    Das Geruchsproblem scheint etwas besser zu werden, wenn es kälter wird - Kamin zieht besser;


    Trotzdem habe ich es wieder einmal zu gut gemeint und die Rückschlagklappe für die Sek.- Luft aus Aluminium gebaut. Ist zu leicht - kein Gewicht;
    Außerdem hängt die Klappe (steht senkrecht) und drückt nicht auf die Gegenfläche-dichtet somit nicht optimal ab;
    Werde das alles noch umbauen und auch eine Dichtung einbauen.
    Hoffe, daß dann einigermaßen der Geruch weg ist.


    mfg
    friedrich

  • Ich bin Froh das ich nicht der einzige mit gestank im Keller bin. Ich habe die Drehzahl des Sekundärlüfters so eingestellt damit er nicht mehr zum stehen kommt. Ich glaube es ist nun besser. Ich werde berichten. Wenn es funktioniert dann werde ich morgen die Lüfter über einen Temperaturschalter im Abgasrohr abschalten lassen. Ich denke das der Rauch immer erst beim Abbrand entsteht.


    biberi

  • Hallo Zusammen,


    habe heute nochmal den "Deichmann Test" gemacht. Plastiktüte über den Sekundärlüfter.
    Bis der Restsauerstoffe knapp unter 6 % ist, drückt es aus dem Lüfter.


    Heute sehe ich das ganze wesentlich kritischer und auch gefährlicher an.
    Bei jedem Kessel der stinkt, besteht Vergiftungsgefahr. Könnte auch CO dabei sein???


    Hatte mir bisher über die Rückschlagklappen kaum Gedanken gemacht.
    Die Primärklappe ist unkritisch, aber die Sekundärklappe muß dicht sein.


    Gesteigert wird die Gefährlichkeit noch durch folgende Fakten:


    Hohe Primärlüfterleistung beim Anfahren;
    Gegendruckerhöhende Kesseleinbauten;
    Geringer Kaminzug;
    Eine Rückschlagklappe die hängt, ist kritischer als eine die waagrecht liegt.
    Eine hängende Klappe sollte auf jeden Fall ein entspr. Gegengewicht haben.


    Dies ist übrigens meiner Meinung nach auch der Hauptgrund, weshalb bei Rene, das Problem nicht auftritt. (zumindest nicht riechbar)
    Er hat die Rückschlagklappen liegend, vermutlich aus Stahl, die schon ein gewisses Eigengewicht haben. Aber auch hier wäre ich mir nicht sicher, ob das dicht genug ist.
    Auf jeden Fall eine Dichtung einbauen.


    Auch von der Steuerungsseite sollt man sich diesem Thema annehmen.


    mfg
    friedrich

  • Hallo@
    Habe mir heute ein CO-Messgerät ausgeborgt um einmal festzustellen ob es wirklich aus dem Sek.Lüfter herausdrückt.Gleich vorweg:Die Zigaretten zeigen mehr an, als aus dem Lüfter kommt.
    Meine Rückschlagklappe ist aber auch nicht dicht.Das mit der hohen Prim-Lüfter-leistung kann auch nicht stimmen,da sind bei mir 100%.Was unter Umständen sein könnte ist der fehlende Kaminzug.Oder der Kessel ist mit den Turbos und den Abgasbremsen zu viel zugebaut.Da könnte es sein,daß es aus dem Sek.Lüfter gedrückt wird.
    Meine Beobachtung von heute.
    Horst!

  • Hallo Horst,


    Danke für Deine Feststellungen. Ich würde mir wünschen, daß noch mehr Forumsteilnehmer hier Ihre Erfahrungen bekanntmachen.


    Jeder Kessel ist anders aufgebaut und anders modifiziert.


    Mein Primärlüfter läuft nur mit 73 % und es stinkt. Wenn ich beim Anheizen die Plastiktüte über den Lüfter stülpe, stink nichts.


    Aber selbst dann, wenn kein Geruch feststellbar ist, heißt das nicht, daß keine giftigen Gase austreten.


    Diese Art der Lufttrennung ist gefährlich.


    Ich möchte hier keinem die Freude an seinem Umbau madig machen. Bin auch mit meinem Umbau sehr zufrieden, was die Verbrennung angeht, aber gefährliche Giftgase müssen nicht sein - ist mir zu riskant!!!!
    Wenn bei Deinem Kessel kein CO feststellbar ist, freut mich das für Dich.


    Es ist aber nicht nur die Hochheizphase, die kritisch sein kann, sondern auch bei Verpuffungen und bei Hohlbrand kanns gefährlich werden. Evtl. auch in der Glutphase.


    Zwischenzeitlich frage ich mich, hat ein Kesselhersteller diese Art der Lufttrennung realisiert. (Überdruck in Verbindung mit zwei Gebläsen)
    Künzel Biturbo BT - ist das hier so?
    Dann sollten wir diesen Kessel genau untersuchen, wie man hier dieses Problem gelößt hat.


    Würde mich freuen, wenn Helmut das ganze Thema ebanfalls als unkritisch ansieht.


    Noch einen schönen Sonntag
    mfg
    friedrich

  • Hallo Friedrich,


    das hast du gut erkannt, ich habe die beiden Klappen liegend aus 0,5mm Blech. Meine Klappe (am Primär-Lüfter) habe ich genau so gebaut wie die vom Vigas original war. Das Blech habe ich mehrfach bearbeitet bis es flach aufgelegen ist.


  • Hallo Rene,
    so dacht ich mir das bei Dir, daß Deine Klappen plan sind und aus Stahlblech.


    Trotzdem ich bin jetzt sensibilisiert, was das Thema angeht - läßt mir keine Ruhe.


    Möchte nicht an einer CO-Vergiftung sterben .... noch nicht .... bin noch zu jung;


    Bin mir jetzt auch sicher, daß ich bei meiner Anlage einiges umbauen werden. Muß noch Erkenntnisse sammeln, wie genau.


    Frag mich auch, ob das Sekundärgebläse tiefer gesetzt werden muß. Sitzt bei mir oben auf dem Kessel. Steigen die Gas hier auf?
    Oder ist der Druck des Primärgebläses so groß, daß das keine Rolle spielt.


    Auf jeden Fall ist eine dichte Rückschlagklappe sehr wichtig.
    Aber wir wissen alle, daß es die nicht gibt. Also gibt es auch keine Sicherheit????
    Was kann man noch tun, außer die Klappe abzudichten.
    Was passiert, wenn die Klappe hängt?


    Grübel... Grübel...


    mfg
    friedrich

  • Hallo friedrich
    Das könnte auch ein Grund sein das mit dem hoch eingebauten Sek.Lüfter.Mein Sek.Lüfter sitzt ca.10 cm unter den Sek.Rohren die in den Kessel gehen.Meine Sek.Luftklappe sitzt nicht gerade in diesem Beruhigunskasten, sondern der ganze Kasten ist schräg montiert um die Klappe ohne Gewicht auch wirklich zu schließen.Ganz dicht ist diese Klappe aber auch nicht.
    Horst!

  • Hallo Friedrich,


    welche Deiner Turbolatoren hast Du denn jetzt im Einsatz? Versuch doch mal den Gegendruck, den diese schaffen, so weit zu veringern das der Kessel den "Deichmanntest" übersteht. Aber es ist auch gut möglich das es an Deiner Sekundärluftführung liegt, warme Luft steigt ja nun mal nach oben.


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • es kann unmöglich an der Sekundärluftführung liegen, nur daran, daß durch den Primärlüfter die Luft in die Düsenlöcher gedrückt wird, wenn der Sekundärlüfter aus ist.
    Die Zwickmühle an der wirklich bzw ziemlich dichten Rückschlagklappe ist: läßt man sie mit einigermaßen Gewicht zuschnappen/aufliegen, verringert das den Druck des Sekundärlüfter im Betrieb (und dann ist grad mit der 10 Loch Düse ganz schnell Ende Gelände beim O2 Wert :laugh: ) , baut man die Klappe so, daß sie grad eben nur schließt, ist sie garantiert nicht wirklich dicht.

  • Hallo, schönen Sonntag!
    Auch ich hatte Probleme bei meiner Lufttrennung mit zwei Lüftern. Ständig hatte ich mit Verpuffungen zu kämpfen. Besonders stark wurden die Probleme desto mehr ich das Abgas gebremst habe. Ich habe jede Menge probiert. Bremsen in den Rohren, große Brennkammer, Seitenwirbulatoren und nochmal eine Platte hinter der Brennkammer, die ich jedoch jetzt weggelassen habe. Ich hab festgestellt das ein gesundes Verhältnis vorhanden sein muss. Meine Abgastemperatur habe ich auf 165* eingestellt. Nach dem Anheizen geht die Temperatur zwar höher aber dann regelt die Steuerung schön auf die eingestellten Grad. Der Primärlufter läuft dann, je nach Holzart nur mit 40-50%. Aber die Flamme entwickelt sich super die Kesseltemperatur bei 72er Patrone und Pumpenstufe 3 geht auf 78 Grad bei kaltem Puffer. Das ist für mich ein super Wert, vor dem Umbau erreicht ich nur 72 Grad. Anfangs hatte ich beide Lüfter direkt am Kessel montiert, hat auch funktioniert nur das an und abschrauben des Sekundärlüfters machte Probleme. Da man die Lüfter auch mal ausblasen muss, hab ich es geändert und bin zufrieden. Das mit der Rückschlagklappe ist nicht leicht, ich hab es so gelöst.


    Gruß, Christoph [Blockierte Grafik: http://www.holzvergaser-forum.de/media/kunena/attachments/legacy/images/HPIM1187.JPG]

  • Hallo Horst, Jörn, Peter, Christoph


    habt interessante Ideen, die mir weiterhelfen, werde aus Euren Vorschlägen einiges versuchen bzw. testen.


    Bleibt weiter am Kessel
    mfg
    friedrich

  • Hallo,


    Zitat

    Zwischenzeitlich frage ich mich, hat ein Kesselhersteller diese Art der Lufttrennung realisiert. (Überdruck in Verbindung mit zwei Gebläsen)
    Künzel Biturbo BT - ist das hier so?
    Dann sollten wir diesen Kessel genau untersuchen, wie man hier dieses Problem gelößt hat.


    Ich vermute, das Problem wird da recht einfach gelöst. Die achten zusätzlich zur Rückschlagklappe auf die richtige Luftführung der Zuluft zu den Gebläsen. Da wird die firsche Luft für den Primärlüfter am Sekundärlüfter vorbei gezogen. Sollte dann aus dem Sekundärgebläse Qualm kommen, wird er durch das Primärgebläse einfach weggesaugt. Der weitere Vorteil daran ist, das das Sekundärgebläse, auch bei Stillstand, vor der vorderen Kesselwand unter der Abdeckung nie zu heiß werden kann, da es von der Frischluft des Primärlüfters permanent gekühlt wird.


    Viele Grüße
    Sirko

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