Knallen im Kessel

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 8.995 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pumba.

  • Hallo zusammen,


    kann mir jemand erklären, was genau beim "Knallen im Kessel" passiert?


    Welche Möglichkeiten gibt es das zu unterdrücken?


    Bei mir ist es im Moment so schlimm geworden, das bei einem toten Kaminanschluss eine Etage höher regelmässig die Zierblende rausfliegt.
    Die schwere Anheizklappe meiner 80kw-Heizung öffnet sich dabei ein Stück.


    Danke für eure Tips,


    Achim

  • Hallo Pumba,


    welchen Kessel,Typ hast du ?


    Gruß- Daniel

    HVS 14,9 Umgebaut mit Lufttrennung
    Graugussdüse
    große Brennkammer
    Einbaurahmen für Düsenaufnahme
    Spiralturbolatoren manuell reinigend
    Flammtronik
    1800 + 200 Liter Puffer
    Solaranlage

  • Hallo


    Ich habe grade von deinem Problem gelesen,:ohmy:
    und es ist nicht ganz ungefährlich, denn
    wenn dir deine anheizklappe aufgeht-dann
    ist es in dem Fall auch die sicherheizklappe (bei einer Explosion)
    die verhindert dass dir der Kessel um die Ohren fliegt.
    Du musst dich unbedingt um den Fehler kümmern,
    das kann echt ins Auge gehen!!!


    mfg Sven

  • hallo pumba,


    habe den gleichen kessel und hatte die gleichen probleme.
    erst die reduzierung des schornsteinzuges auf 8-9 pa hat dieses problem gelöst.


    gruß friedrich

  • hallo pumba,


    habe den gleichen kessel und hatte die gleichen probleme.
    erst die reduzierung des schornsteinzuges auf 8-9 pa hat dieses problem gelöst.


    gruß friedrich


    Hallo Friedrich,


    danke für den Tip. Hab mir die halbe Nacht Gedanken gemacht woran es liegen könnte. Das einzige, was anders ist, ist das Wetter, und somit auch den Schornsteinzug.
    Da ich noch überhaupt keine Nebenlufteinrichtung habe werde ich die wohl in den nächsten Tagen einbauen müssen.


    Jetzt bleibt nur noch die Eingangsfrage: Was genau passiert beim "Knallen im Kessel"?

  • Hallo


    das "Knallen" im Kessel ist eine kleine Gasexplosion.


    Ursache dafür ist unvollständige oder falsche Verbrennung im Kessel bzw. Füllraum.


    Erhitztes/glimmendes Holz erzeugt Holzgas, welches brennbar ist. Dieses Gas wird bei der "normalen" Verbrennung an Ort und Stelle verbrannt. Beim Holzvergaser mit unterem Abbrand wird ein Teil davon erst in der Brennkammer verbrannt.


    Findet diese Verbrennung in der Brennkamer nicht bzw. nicht vollständig statt so sammelt sich Holzgas im Abgasweg des Kessels. Sobald die Gas- und Luftverhältnisse (Temperatur, Sauerstoff,...) eine Verbrennung im Kessel wieder ermöglichen entzündet sich das angesammelte Holzgas schlagartig und expandiert dabei ---> Verpuffung, "Knallen" im Kessel (und Schornstein)


    Hauptgründe: Anheizvorgang unsachgemäß, Durchbrand nach oben im Füllraum, zuviel Holzgas aufgrund zu kleinteiligem oder zu trockenem Heizmaterial, zu hoher Schornsteinzug saugt Holzgas an, usw.

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo
    Den Kaminzug kannst du reduzieren indem du die
    Rußentfernunstür unten am Kamin etwas öffnest bis du
    den Zugbegrenzer drinnen hast.
    Durch zu großen Zug kann das Gemisch zu mager
    werden und zündet erst wieder wenn der Zug nachläßt,
    das ist ein schneller Wechsel. Das sieht man erst
    wenn die Klappe im Rohr ist, de bewegt sich dann
    ganz flott.
    mfg Martin

    Soli 25 E 2000 l Puffer Solar 8,9m2 Röhren
    Plattentaush. Friwa eigenbau
    Flamtronik 2Gebl. Konr. Dimmer.
    HKS u. EigenDüse Gr. Brennk. Eigenbau
    CO Messung

  • Hallo Achim,


    Der Helhof hat die Ursachen schon richtig beschrieben.


    Was machst Du jetzt?
    Vorschläge:


    1. NLV einbauen; (Nebenluftvorrichtung)
    Macht den Zug konstanter und vermindert Zugschwankungen;
    2. Sekundärluftkanäle untersuchen, sind die frei, oder sind da Papphülsen oder Kesselkitt drin?
    3. Verstellschrauben für die Sekundärluft 2 - 3 Umdr. auf - bzw. liegen die plan an?
    4. Anheizklappe dicht?


    mfg friedrich

  • Hmm....
    Das mit der Verpuffung "im Schornstein" hört sich logisch und nachvollziehbar an, passt aber nicht zum Rest des Bildes.


    Bei einer Verpuffung schließen die beiden Explosionsklappen vor den Gebläsen. Allerdings nicht ganz dicht. Somit kann man am Rauchaustritt sehen, das der Überdruck etwas 1/2 bis 1 Sekunde anhält.(Ich hab zur Zeit keine Blende vor der Heizung)


    Direkt zu Begin des Überdrucks öffnet sich die Anheizklappe. Schonmal 10cm, meistens weniger, schonmal gar nicht.


    Demnach muss die Verpuffung aber im oberen Brennraum stattfinden. Ansonsten hätte ich da keinen Überdruck, der die Klappe öffnen könnte.


    Nach so einer Verpuffung dauert es übrigens 30 Sekunden oder länger, bis ich die Flamme im unteren Brennraum wieder rauschen höre.


    Zu Deinen Vorschlägen, Friedrich:


    1. Auf jeden Fall
    2. Ja, obwohl der Kessel ein halbes Jahr problemlos lief
    3. Nein, weil ich das in zur Genüge hinter mir habe ;)
    4. Ist sie, sicher


    P.S. Kleiner Tip:
    Sollte eure Anheizklappe auch mal kleben, das man sie kaum noch auf bekommt:
    Mit der Lötlampe den Ruß am Rand der Klappe abbrennen. Hab ich oft geärgert, einmal gemacht, keine Probleme mehr.

  • Hallo Achim,


    eine ausreichend große Zuluft von 210cm² ist vorhanden? Öffnest Du während des Abbrands die obere Fülltür?


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Hallo Achim
    Du hast das Problem,du hast im Vergasungsraum einen großen Überschuß an Holzgas.Darum auch diese "Knallererei".Zuviel Kaminzug,und keinen ZBG eingebaut.Wenn du die Prim.Lüfterleistung rücknehmen kannst,dann probier es aus.Ich hatte nach den Umbauten das selbe.Jetzt nach der Reduzierung auf 75% Prim.Lüfterleistung hat sich das ganze von selbst gelöst.
    Es gibt keine "Knallerei" mehr.Auch das verwendete Holz kann eine Rolle spielen.Je kleiner die Stücke sind,desto mehr an Holgas ergibt sich daraus.
    Horst!

  • Hallo Horst,


    was mich dabei wundert ist das der Kessel ein halbes Jahr lief, also im Winter wo der Schornstein ja noch stärker zieht und nun wo es milder wird und der Scho. weniger stark zieht es zu den Verpuffungen kommt. Eine NLV würde ich eh einbauen, aber ob es jetzt auch daran liegt wird sich zeigen.


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
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    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Hallo jörn
    Jede HV-Anlge reagiert anders,man kann das nicht als Norm einteilen.Aber Großteils ist der Kaminzug doch der verantwortliche Teil.Wenn ich kleinere Holzstücke zur Befeuerung verwende, ist schon gewisse Vorsicht geboten.Das liegt eben im Betrieb eines Holzvergasers,dieses gewisse Gespür zu erlernen.Ein jeder muß sich da herantasten.
    Horst!

  • Hallo zusammen,


    ich wollte nochmal kurz Rückmeldung geben.


    Habe im Sommer eine Nebenlufteinrichtung eingebaut. Jetzt, wo die Heizperiode wieder anfängt kann ich sie testen.
    Das Knallen im Kessel ist nur noch, wenn ich die obere Tür öffne. Und dann auch nur relativ schwach. Scheint gut was gebracht zu haben.


    Die Primärluft hatte ich sowieso schon runter geschraubt. Es läuft nur einer der beiden Lüfter, und der nur auf 66 Prozent.
    Dadurch kommt ich auf einen super Wirkungsgrad.


    Mein Holz sind Buchenschwarten. Stellenweise nur 2-3cm dick. Das das viel Holzgas gibt ist einleuchtend.
    Des weiteren sind die Schwarten schon nach 2-3 Monaten rappeltrocken. Holzfeuchte stellenweise unter 15 Prozent. Das wird auch seinen Teil zum Knallen beigetragen haben.


    Erstmal Danke für eure Hilfe,


    Gruss,


    Achim

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