Nachdem ich nun vor 5 Monaten mit der Bitte an euch herangetreten bin, mir die Möglichkeit zu geben einen Holzvergaser in Natura anzusehen, habe ich am 24.06.2012 meine eigene Anlage die von mir selbst errichtet wurde, zu ersten Mal angefeuert.
Ich darf mich auf diesem Wege bei den Usern Dusi, Karotte, Hobbele und Sundancer bedanken, die mir angeboten haben, ihre Anlage in anzusehen. Mein besonderer Dank gilt Dusi dessen Anlage ich besichtigt habe und Sundancer der mir seinen Hydraulikplan überlassen hat. Aber auch bei allen die mir durch ihre Erfahrungen und die entsprechenden Berichte in diesem Forum beim Aufbau der Anlage sehr geholfen haben und mir dadurch die Möglichkeit gaben, viele Fehler zu vermeiden.
Habe mir einen Vigas HVS 25LC zugelegt. Der HV wurde innerhalb der Wandungen zusätzlich mit 30 mm Steinwolle gedämmt, zum Boden mit 150 mm, ansonsten ist er noch in Originalausführung. Die Verrohrung wurde in 1 1/4“ Schwarzrohr ausgeführt und mit Alu-Steinwoll-Rohrschalen (30 mm) gedämmt. Ein Spirovent Microblasenentlüfter wurde direkt am HV in den Vorlauf integriert. Die Rücklaufanhebung von ESBE, 73 Grad mit 1 1/4“ Anschlüssen wurde kurz vorm HV angebracht. Pufferspeicher Volumen 3000 L (3x 1000 L) in Reihe geschaltet. Ausgleichsbehälter 1 x 400 l und 1 x 35 L. Röhren-Solaranlage mit 9,35 qm zur Heizungsunterstützung und Brauchwassererwärmung. Eine Ölheizung mit 22 KW wurde als Notsystem bei Urlaub oder Krankheit integriert. Die Steuerung der Anlage wird durch eine selbst programmierbare COSMO Multi übernommen.
Der erste Anheizversuch ging ohne Probleme über die Bühne. Über die Düse habe ich etwas Holzkohle gelegt und darüber kleinere Holzstücke. Danach habe ich mit einem Gasbrenner die Holzkohle von unten durch die Düse zum Glühen gebracht und jetzt mit großen Holzstücken, Esche und Buche den HV zu ca. 1/3 gefüllt und die obere Türe geschlossen. Nach ca. 2 Minuten die untere Türe zugemacht die Klappe auf Heizen gestellt und HV gestartet. Nach kurzer Zeit konnte man bereits das Geräusch der Vergasung hören. Die erreichte Kesseltemperatur, 88 Grad, Abgastemperatur 152,2 Grad und Lambda 1,36. Am Kaminende war keinerlei Rauchentwicklung sichtbar. Vor Anfeuerung betrug die Speichertemperatur des 1. Speichers oben 51 Grad, unten 32 Grad. Nach Abbrand des HV oben 83 Grad unten 61 Grad und im 2. Pufferspeicher bereits oben 42 Grad von zuvor 30 Grad.
Was soll ich sagen, ich bin rundum zufrieden. Der Verbrennungsraum ist rehbraun und die Turbolatoren haben leichten Staubansatz den man wegblasen konnte. Ich hätte nie geglaubt, daß das so problemlos über die Bühne geht. Den ersten kühleren Tagen Ende dieses Jahres sehe ich nun gelassen entgegen. Die Abnahme durch den Schorni werde ich Anfang der Heizperiode 2012/13 machen lassen.
Was ich für die Zukunft ändern möchte:
Die neue Türdichtungen von Friedrich einbauen, meine sind zwar nach entsprechenden Einstellarbeiten dicht, aber man sieht jetzt schon, daß dies nicht lange gut geht. Die Federstahl-Turbos nebst Reinigung ebenfalls von Friedrich nachrüsten, ich hoffe daß ich die bekommen kann. Am Kaminende einen Abgastemperaturfühler einbauen.
Ich werde weiter berichten.
Herzliche Grüsse an alle
Wolfgang