Kalte Fusion LENR

Zitat von Pflaume

Sollte also die kalte Fusion nicht nur Wunschdenken sein wie z.B. die Fusion mit Tomahwk etc. (die schon 20 Jahre vor der angebl. Markteinführungs stand, als ich noch, ohne mich zu bücken, unter dem Tisch durchlaufen konnte), sondern tatsächlich funktionieren, so werden wir sie bekommen. Wer aber glaubt, der Strom würde dann billiger, wird sich irren.

Das interessante ist ja, dass seit dem Parkhomov Experiment wohl sogar bei den Russen ein Umdenken im Gange ist. Aktuell läuft auch eine von ProAtom Angekündigte Präsentation mit unter Anderem Alexander Parkhomov selbst:
http://www.proatom.ru/modules.…rticle&name=News&sid=5779

Es gibt einen neuen sehr guten Artikel im Wired Magazine:

http://www.wired.co.uk/news/ar…rgy-advances-2015/viewall

Auch der erfolgreiche Nachbau von Professor Alexander Parkhomov wird dort erwähnt.

Das Martin Fleischmann Memorial Project hat vorgestern einen neuen Test mit den Informationen von Parkhomov durchgeführt.

Bei knapp über 1000°C scheint es eine unkontrollierbare Reaktion im Reaktor gegeben zu haben, sodass er explodiert ist.
Es KÖNNTE ein Zeichen dafür sein, dass in diesem Moment die LENR-Reaktion voll durchstartete.
Es wäre allerdings auch möglich, dass das LiAlH4-Hydrid bei dieser Temperatur schlagartig den Wasserstoff freigegeben hat und der Druck im Behälter dadurch so schnell anstieg dass das Nickel-Pulver keine Zeit hatte diesen aufzunehmen und der Reaktor aufplatzte wonach es zu eine "Knallgas-Explosion" kam.

Quellen:
http://www.wired.co.uk/news/ar…02/06/cold-fusion-reactor
http://www.e-catworld.com/2015…-5th-experiments-planned/

Video des Moments in dem der Reaktor hoch geht:

Die Unternehmen
Airbus Defence and Space GmbH, 85521, Ottobrunn
Airbus Operations GmbH, 21129, Hamburg und
Astrium GmbH, 82024, Taufkirchen
haben einen Patentantrag für eine "Vorrichtung und Verfahren zur Energieerzeugung" mit LENR beim deutschen Patentamt eingereicht:

http://worldwide.espacenet.com…19&DB=EPODOC&locale=en_EP

Auch interessant:

Zitat

Michel Vandenberghe just confirmed me that Airbus Group Chief Scientist, Jean-Francois Geneste, will by at LENRG "G-Day" conference in Milano this 10th of April.
There will be also a German Airbus representative.

Quelle: http://www.lenr-forum.com/foru…ing-in-Milano-on-April-1/

Und:

Zitat

[...] I asked if Airbus was seriously involved in developing LENR technology, and he said they were. He also said that he was aware of another ‘very big group’ that was seriously interested in getting involved in LENR research.

Mr. Vandenberghe said that at the meeting in Milan on April 10th, they would be making an announcement about their ‘G-Day’ program which he believes will be of interest to all large companies, and will announce several LENR large programs which will be open to industrialists. They will also make an announcement about a proposal to use LENR technology for the purpose of nuclear remediation.

He said that he has been invited to speak in Germany in June to speak about how LENR can be adopted in a smooth way using an ‘open business’ model.

Quelle: http://www.e-catworld.com/2015…erested-in-lenr-research/

Das interessante und wichtige an diesem Patent sind die Informationen über die Zusammensetzung des Brennstoffs.

Nach dem der Lugano Bericht mit seiner Isotopenanalyse veröffentlicht wurde vermutete man, dass der Brennstoff lediglich aus Nickel und LiAlH4 (Lithiumhydird) besteht.

Jetzt wird jedoch klar dass Rossi sein Nickel erst durch kurzes Erhitzen (Trocknung und Öffnung der Poren) vorbereitet, sodass es "Schwammartiger" wird und den Wasserstoff (und eventuell den Lithiumdampf?) später besser aufnehmen kann.
Außerdem wird klar, dass 20% des Brennstoffs aus purem Lithium bestehen. Diese Information war bislang nicht bekannt. Man vermutet, dass die Chinesen und Russen bisher mit ihren Replikationen Erfolge hatten, weil ihr LiAlH4 eventuell Spuren reines Lithium aufweist.

Weiterhin schreibt Rossi im Patent, dass Nickel der Katalysator und das reine Lithium der eigentliche Reaktant sind.

Die Jungs vom Martin Fleischmann Memorial Project sind jetzt drann reines Lithium (Elementarrein) aufzutreiben und bei ihrem nächsten Experiment, das eventuell noch diese Woche startet, einzusetzen.

In Batterien und Akkus (Lithium Ionen) kommt das Zeug in sehr viel größeren Mengen vor als es für diesen Reaktor benötigt wird.
20 % bei 1 Gramm Brennstoff der für 180 Tage und mehr ausreicht, sind nun echt nicht die Welt.

Außerdem ist die Physik hinter dem Prozess noch überhaupt nicht verstanden. Das ist ja der Grund warum das Thema so auf Ablehnung stößt.

Um einen klaren Effekt zu sehen und um diesen untersuchen und verstehen zu können, würde das uns verfügbare Lithium erstmal ausreichen
Vielleicht zeigt sich, sobald die physikalischen Zusammenhänge verstanden sind, dass der Effekt ebenfalls mit günstigeren Elementen erzielt werden kann.

Dem Entdecker der Nickel-Wasserstoff Reaktionen, Francesco Piantelli, wurde vor wenigen Tagen vom europäischen Patentamt ein Patent auf seine "Method and Apparatus for Generating Energy by Nuclear Reactions of Hydrogen Adsobred by Orbital Capture on a Nanocrystalline Structure of a Metal" (zu deutsch etwa "Verfahren und Vorrichtung zur Energieerzeugung durch Nuklearreaktionen von durch orbitale Erfassung (Elektroneneinfang) auf einer nanokristallinen Struktur eines Metalls adsorbiertem Wasserstoff") zugesprochen:
https://register.epo.org/appli…P12728780&lng=en&tab=main

Darin wird außerdem Bor als alternative zum Lithium vorgestellt, wobei Lithium deutlich effizienter sein soll.

Piantelli hat in den 80ern und frühen 90ern mit Sergio Focardi zusammen an Nickel-Wasserstoff Reaktionen geforscht
Ende der 90er hat Focardi den allbekannten Andrea Rossi bei seinen Arbeiten an Ni-H Reaktoren mit physikalischen Grundlagen (und eventuell auch bis dato aufgrund der Patentanträge geheimen "Tipps") unterstützt.
Es ist also davon auszugehen, dass in Piantellis Patent alles an Know-How steckt, auf dem Rossis E-Cat aufbaut.

Zitat von juergen

Ob diese kalte Fusion einmal für Otto Normal Verbraucher bezahlbar sein wird und wann wird das sein?

Die Kosten sollten dabei absolut nicht das Problem sein, da man die Bestandteile der Prototypen die z.B. das MFMP baut für unter 100 Euro im Baumarkt um die Ecke beschaffen kann.
Interessant ist natürlich die Weiterbearbeitung, Vorbereitung des Brennstoffs und die Elektronik zur Kontrolle der Reaktion.

Aber sagen wir mal mit 1000 - 2000 Euro für ein fertiges Produkt könnte man rechnen. Und wenn Rossis Angaben zur Laufzeit einer einzigen Brennstofffüllung von 1g für 6 Monate ausreichen, sollte man mit 20 - 30 Euro im Jahr sein Haus warm halten können.

Aber das ist zukunftsgeflüster.
Man sollte das MFMP im Auge behalten, im LENR Forum werden weitere Replikationsversuche diskutiert. Seit der Veröffentlichung des Patents von Rossi, und damit dem Bekanntwerden der Wichtigkeit des reinen Lithiums im Brennstoffmix, wird es zunehmend interessanter.