alte Fußbodenheizung aufpeppen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.011 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Babelszwerg.

  • Hallo Gruppe,
    bei mir im Haus gibt es 3 Heizkreise:
    1. Pumpengruppe für die Radiatorheizung
    2. Pumpengruppe für die Fußbodenheizungen.
    Und bei der FBH-Gruppe gibt es einen Plattenwärmetauscher, der die FBH aus alten Tagen versorgt. Diese alte FB wurde von meinen Eltern zu DDR-Zeiten selbst gebaut. Und zwar mit 3/4"-Gartenschläuchen in Beton.
    Ich schreibe ab jetzt NUR von dieser FBH, die ca. 70m² beheizt.
    Die FBH wird über den WT versorgt, hat kein Membranausdehungsgefäß, dafür ein oben hängendes offenes Ausdehungsgefäß. das liegt daran, dass wir den Gartenschläuchen keine 2,5 bar zumuten wollen. Außerdem diffundiert ja durch die Schläche immer etwas Wasser nach außen, so dass man öfter nachfüllen muss, und ich will daher ein getrenntes System haben.
    Die Pumpe sitzt im Vorlauf nach dem WT und pumt das Wasser in den HK-Verteiler und von da durch die Fußböden.
    Nun zum Problem: die Temperaturspreizung beträgt satte 20K! Das Wasser geht mit 40°C in den Vorlauf und kommt mit 20°C zurück. Die Wohung meiner Eltern wird bei Frost nicht richtig warm, die heizen immer mit Kamin dazu.
    Ich habe den Eindruck, dass die Pumpe (Wilo Pico 25-6) es einfach nicht schafft, diese Wassermenge durch die dicken Rohre und den WT in ausreichender Durchflussgeschwindigkeit zu pumpen.
    Kann das sein?
    Sollte ich die Pumpe VOR den WT in den Rücklauf bauen? Die Pume würde dann zwischen offenem Ausdehnungsgefäß und WT sitzen.
    Oder besser eine zweite Pume in den Rücklauf schrauben? Ich würde dann die gleiche Pume nochmal kaufen.
    Oder gleich eine 8er Pumpe statt der 6er einbauen?
    Außerdem blubbert es viel in dem System, so dass ich nun den Rücklauf durch den Ausdehungskessel (den ich etwas höher hängen werde) laufen lassen werde, dann kann die Luft besser raus.
    Irgendwie hat der Klempner seinerzeit Scheiße gebaut, weil ich auch glaube, dass es zuviele Kurven und Ecken gibt.


    Ich bin für jeden Tipp dankbar!


    Gruß
    Jörg

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

  • Hallo Jörg


    Pumpen drücken besser als dass sie saugen...........


    Such Dir den erforderlichen NSPH wert Deiner Pumpe heraus, dann weißt Du auf welcher Höhe Dein AG angeordnet sein sollte. Wenn die Pumpe unterhalb des erforderlichen NSPH Wertes läuft kann sie schnell kaputt gehen, da dann Kavitation auftreten kann. NSPH erforderlich ist von der Wassertemperatur in der Pumpe abhängig.


    Es gibt in jeder Anlage 2 "Drucknullpunkte" zwischen Überdruck und Saugbereich. Einer liegt immer am Anschluss des AG an das Netz. Der andere immer in der Pumpe selbst.
    Die Pumpe saugt auf der einen Seite und drückt auf der andern Seite, also muss dort die Druckverlaufkurve durch Null gehen. Pumpe vor den Anschluss an das AG geht gar nicht, da Du dann ggf. den "hohen" Pumpendruck durch das AG abbaust. Heißt was die Pumpe zu viel liefert hebt den Wasserspiegel in Deinem AG.


    In Deinem Fall würde ich also die Pumpe vor den WT und vor das Netz platzieren. Und den Anschluss des AG zulaufseitig der Pumpe.


    Dass Du immer wieder Wasser nachfüllen musst hängt meiner Meinung nach von der freien Wasseroberfläche des AG ab. Dort verdunstet Dein Wasser.


    Du schreibst dicke Rohre 3/4" (heute sind Rohre mit 12 mm Innendurchmesser üblich und das schafft Deine Pumpengröße........) dabei dürften hohe Druckverluste nur durch sehr lange Leitungslängen auftreten. Hast Du schon mal einen hydraulischen Abgleich durchgeführt, bzw. ist das bei Dir überhaupt möglich. Sind Einzelraumregler vorhanden? Sind diese ganz offen?


    ciao Peter

  • Danke Peter.
    Das meinte ich ja, als ich schrieb, dass die Pumpe zwischen AG und WT sitzt, also nach dem AG saugt.
    Dass ich das Wasser nicht hinauspumpen will, ist ja klar :D
    Das AG hänge ich mal höher.
    Mit "dicke Rohre" meinte ich eigentlich die alten 3/4"-Gartenschläuche im Zementestrich.
    Da bleibt die Frage, ob das Wasser nicht wegen des großen Querschnitts einfach zu langsam fließt.
    Hydraulischer Abgleich?? :D:D
    Die Schläuche schließen direkt an den Verteiler an, welcher seinerseits aus einem fetten Rohre mit Anschlüssen besteht. Da gibt es nur Absperrventile an allen Anschlüssen.
    Ich habe schon darüber nachgedacht, solche Durchflussmesser einzuschrauben und dann mit den Ventilen abzugleichen.
    Also: nein, Abgleich bis jetzt nicht möglich.


    Gruß
    Jörg

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

  • achso: Einzelraumregler gibts nicht. Dazu müssten passende Ventile inkl. Antrieb eingebaut sein. Was dort drin ist: Gartenkugelventile. :thumbup:


    Es ist großteils noch Original-DDR-Provisorium. Das wurde sogar mal mit einem selbstgebauten Gaskessel beheizt: einfach einen GK für Koksfeuerung mit einem Brenner versehen, Sicherheitsventil und Regler rein, feddich.
    Der Brenner war ein U aus Stahlrohren mit Vergaserdüsen drin (aus Mopedvergasern). Fragt mich nicht nach Details, da war ich noch klein, als das lief.
    Gruß
    Jörg

    gruß aus babelsberg


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    Kurt Tucholsky

  • Hallo Jörg


    Volumenstrom und Druck die eine Pumpe liefert gehören in jedem Betriebspunkt der Kennlinie zusammen.
    D.h. zu einem Volumenstrom gehört eine Druckerhöhung.


    Beachten bei vielen Pumpen sind zwei charakteristische Werte angegeben. Die maximale Druckerhöhung (bei Nullförderstrom) und der maximale Förderstrom (bei Nulldruckerhöhung). Das sind die Schnittpunkte mit den entsprechenden Geraden. Die Wahrheit liegt immer dazwischen.....


    Und anhand dieser Kennlinie (Sammlung aus vielen Betriebspunkten) kann mit der Anlagenkennlinie Dein individueller Betriebspunkt ermittelt werden.
    Große Rohrdurchmesser lassen eher auf eine flache Kennlinie schließen, kleine auf eine steilere. Wobei jeder Einzelwiderstand die Anlagenkennlinie steiler macht.


    Sind die Absperrventile alle ganz auf?
    Hast Du mal mit einem Infrarotthermometer die einzelnen Rücklauftemperaturen gemessen?
    Hast Du ein Typenschild vom Plattenwärmetauscher?
    Bilder der Anlage?
    Hydraulischer Abgleich ist, dass aus jedem Schlauch-Rücklauf die gleiche Rücklauftemperatur kommt.
    Prinzipiell wird die Spreizung kleiner wenn der Durchfluss größer wird....


    ciao Peter

  • achso: Einzelraumregler gibts nicht. Dazu müssten passende Ventile inkl. Antrieb eingebaut sein. Was dort drin ist: Gartenkugelventile. :thumbup:


    Es ist großteils noch Original-DDR-Provisorium. Das wurde sogar mal mit einem selbstgebauten Gaskessel beheizt: einfach einen GK für Koksfeuerung mit einem Brenner versehen, Sicherheitsventil und Regler rein, feddich.
    Der Brenner war ein U aus Stahlrohren mit Vergaserdüsen drin (aus Mopedvergasern). Fragt mich nicht nach Details, da war ich noch klein, als das lief.
    Gruß
    Jörg

    Sowas gab es schon industrieel. Aber der Wirkungsgrad. Bei Gas gab es keine Provisorien.

  • @v-two,
    Das Typenschild gibt es, da komme ich aber nicht ohne weiteres ran. Kann es mal versuchen. Alle Ventile sind 100% offen.
    Infrarotthermometer habe ich nicht, ich habe ein Multimeter mit Temperaturmeßwiderstand. Muss ich mal messen.
    Bilder? Hmm... mal sehen, ob ich das hinkriege.
    Meine Theorie ist ja, dass das Wasser einfach sehr langsam durch die Schläuche trudelt. Ob's stimmt?


    @Sarde, wenn du meinst. Ich war damals ja Kind und kann mich erinnern, dass Vadda und sein Kumpel den Brenner aufm Hof geschweißt, Gewinde geschnitten und Düsen reingeschraubt haben. Dazu gab es dann solche Druckminderventile oder sowas, es gab eine kleine dünne Leitung mit Düse am Ende, an der permanent eine kleine Flamme direkt über den Brennerdüsen brannte.
    Man konnte an der Temperaturregelung, die eigentlich für den Zugregler des Kokskessels gedacht war, irgendwie die Temperatur einstellen. Da war dann - glaube ich - eine Rohrleitung an dem Knöpfchen dran.
    Dann kam Gas aus dem Brenner und die Zündflamme setzte alles in Brand. (Nur das Gas!)
    Ich glaube, im Feuerraum waren noch Schamottesteine drin, bin mir aber nicht sicher. Wäre aber logisch, damit das heiße Abgas erstmal einen Weg nehmen muss und nicht gleich durch den Schornstein rauscht.
    Mehr weiß ich leider nicht. Frag bitte nicht nach Details!
    Später hatten wir dann einen richtigen Original-Gas-Kessel. Ich weiß aber nicht mehr, wie das Ding hieß.
    Die Fußbodenheizung war provisorisch, dass war nicht industriell, das glaube ich nicht! Niemals!


    Vielen Dank erstmal für die Antworten.
    Ich werde wohl als erste Maßnahme mal die Pumpe zwischen AG und WT im Rücklauf setzen. Dann sehe ich weiter.


    Gruß
    Jörg

    gruß aus babelsberg


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    Kurt Tucholsky

  • Läuft die Pumpe überhaupt auf konstantdruck und mit voller Leistung?
    Also irgendwas bei 45 Watt?
    Bevor was umgebaut wird...
    Die meisten freuen sich über die sparsame Pumpe...aber nur weil sie auf minimal/ oder autoadapt steht.


    Bei fbh braucht die fast die selbe Leistung
    Wie eine Standard Pumpe....
    Gruß kd-gast

  • Moin,
    Pume läuft mit konstantdruck und 6,0m Förderhöhe bei 37-40 Watt, schwankt manchmal. Ich kann die auch auf linearen Druckverlauf stellen, bringt aber nüscht.
    Ich finde die Idee mit dem Einbau vor dem WT ganz gut, das werde ich so machen.


    Gruß
    Jörg

    gruß aus babelsberg


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    Kurt Tucholsky

  • Hallo Gruppe,
    ich habe nun die Pumpe umgebaut, sie sitzt jetzt zwischen Ausdehungsgefäß und Wärmetauscher auf der Rücklaufseite.
    Läuft besser. Die Spreizung beträgt nunmehr 15K.
    Außerdem können die eventuell auftretenden Luftblasen vor der Pumpe in das AG reinblubbern.
    Das Rücklaufrohr kommt dabei waagerecht, dann kommt eine Reduziermuffe von kleinem auf großen Durchmesser, ein T-Stück, von dem nach oben das AG abgeht, nach unten geht es über Bogenstück und reduziermuffe weiter in die Pumpe. Ich dachte mir, dass ich da mal die Geschwindigkeit rausnehmen kann und die Luftblasen nach oben steigen lasse...klappt bisher.


    So, das wars. Ich warte mal ab, ob die Senioren noch frieren oder nicht.


    Vielen Dank für Euren Beistand. :D
    Jörg

    gruß aus babelsberg


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    Kurt Tucholsky

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