Welches Puffer-Brauchwassersystem ist für mich am besten?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.853 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HJH.

  • Guten Abend liebe Holzheizer,


    nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Die Planung der Heizungsanlage wird konkreter.
    ich bin unsicher bezüglich des Speichersystems für meinen Bedarf. Nun baue ich den Heizungskeller und bevor die Decke drauf kommt, könnte ich noch einen 275cm hohen und beliebig breiten Puffer reinsetzen.
    Hier einige Infos:
    Heizen werde ich mit ca.40kW HV mit Scheitholztank etwas über 200l. Das Haus steht in Norwegen, ist gut bis sehr gut isoliert und hat 160qm Wohnfläche (ist aber hier nicht so wichtig).
    Der HV soll Fußbodenheizung und Brauchwasser aufwärmen, Im Sommer nur Brauchwasser.
    Ich überlge tatsächlich ob ich eine Luft zu Wasser Wärmepumpe für den Sommer zum Brauchwasser erwärmen einbinde. Das Wasser hier ist sehr, sehr weich.


    Bisher ging ich von Folgendem aus:
    3000-3500l Pufferspeicher ohne Spiralen, und Friwa und Wärmetauscher für Heizung ausserhalb.


    Ich bin aber Freund der Einfachheit. Vielleicht reicht ein Wellenrohr im Pufferspeicher oder ein parallelgeschalteter Hygienespeicher und ein nachgeschalteter mechanischen Verbrühschutz? Oder ist das zu sehr von Nachteil auf Grund von Schichtdurchmischung?


    Es ist sicher auch ein Vorteil wenn ich im Sommer nicht die kompletten 3000l erwärmen muss, oder würde dafür eine Solarspirale im oberen Teil des 3000l Puffers reichen die von der Luft zu Wasser Wärmepumpe (die vielleicht mal nachgerüstet wird) erwärmt wird?


    Friwa ist teuer, aber komfortabel und die Rücklauftemp. ist schön kalt mit unter 30°C - habe ich das richtig verstanden?


    Die Vorlauftemperatur der Fußboden-/ Wandflächenheizung wird nicht mehr als 40°C sein. Wie speise ich die am besten? Externer Wärmetauscher/Mischer?


    Fehlen Euch Infos? Ich reiche die gerne nach.


    Vielen Dank und Grüße,
    Bernhard

  • Hallo Bernhard


    im Fred zu OEG Pufferspeicher werden gerade einige Deiner Fragen durchgekaut.


    Die Heizung würde ich an Deiner Stelle nicht trennen - also keinen Wärmetauscher außerhalb. Jeder Wärmetauscher arbeitet nach dem selben Prinzip:
    Q=k * A * dT. (auf das Q gehört noch ein Punkt).
    Dabei ist:

    • k ist der Wärmeübertragungskoeffizient, kommt auf die Bauart des Wärmetauschers an, nicht von Dir beeinflussbar.h. k ist der Wärmeübertragungskoeffizient, kommt auf die Bauart des Wärmetauschers an, nicht von Dir beeinflussbar.
    • A die Wärmeübertragungsfläche
    • dT mittlere logarithmische Temperaturdifferenz zwischen den beiden flüssigen Medien.

    D.h. aber auch dass Du mit einem Trennwärmetauscher die Temperaturdifferenz herschenkst die Du zur Übertragung Deines Wärmebedarfes brauchst. Und somit sinkt der nutzbare Inhalt Deines Pufferspeichers. Ein weiterer Nachteil oder auch Vorteil - je nachdem wie man es sieht, ist, dass beide Kreise separat mit Sicherheitsventil und Membranausdehnungsgefäß abgesichert werden müssen. Wenn der Heizkreis nicht von den Puffern getrennt ist, läuft Dir im Schadensfall (Rohrbruch oder Undichtheit) im ungünstigsten Fall der gespeicherte Membranausdehnungsinhalt an der Schadensstelle aus. Ohne Trennung können das bei 3000 Liter Puffer auch mal 250 Liter sein.
    Dem entgegen steht wie oft so etwas passiert.


    Mischer benötigst Du ohne Systemtrennung auf jeden Fall. Bei Systemtrennung brachst Du ggf 2 Pumpen mehr und einen Mischer oder Einspritzventil, je nach System.


    Bzgl. der WP Fragen wäre das Haustechnikforum sicher der bessere Ort um Fragen zu stellen.


    ciao Peter

  • Hallo,


    Man sollte schon unterscheiden nach


    a) was ist technisch möglich
    b) Was ist technisch sinnvoll
    c) Welche Verspieltheiten benötige/brauche ich


    Im Bekanntenkreis hat jemand ein Haus gebaut nach der gültigen EnEv.
    Da kam auch das Gespräch auf die Heizung.
    Da fangen dann Träumereien an.
    Aber auch wie bei dir die Einwände das wird doch teurer (FRIWA)


    Man will doch eigentlich nur die Bude warm bekommen und man benötigt Warmwasser.


    Da ist doch zuerst die Frage wie viel Energie benötige ich im Winter bei niedrigster Außentemperatur?


    Bei dem erwähnten Haus (140m² Wohnfläche, ohne Keller) waren das an Heizenergie ohne WW ca. 2,8kW.
    Nehmen wir mal mit WW 3,0kW an.


    3kW x 24h = 72kWh Das ist die Energie welche dann auf 24h verteilt, benötigt wird.


    Ein 40kW HV läuft mit 1 Füllung ca. 4h.
    40kW x 4h = 160 kWH


    Damit könntest du mit 1x anstecken des HV das Haus länger als 2 Tage heizen.
    Das bei niedrigster AT.


    Wie du siehst man sollte am Energiebedarf anfangen zu überlegen.
    Da kann dann durchaus ein 40kW HV bei rauskommen. Wenn man es dann so will.
    Aber bei normaler Überlegung ist der HV etwas zu groß.


    Eine Speicheranlage lebt von der Schichtung im Speicher.
    Damit wird, mit niedrigen Heiztemperaturen, ein möglichst kleines Speichervolumen erreicht.


    Deine FBH mit einer Auslegungstemperatur von um die 40°C ist total falsch. (Bezogen auf niedrigste AT)
    Die max. Fußbodentemperatur sollte im Idealfall die 30°C nicht überschreiten.


    Bei Speicheranlagen, Solaranlagen, Brennwertanlagen, Wärmepumpen gilt: runter mit den Heiztemperaturen!


    Wenn du dir für die Warmwassererzeugung einen Speicher einbaust, dann wird sich, gegeben durch das Laden des WW-Speichers, die Schichtung in dem Energiespeicher des HV zerstören.


    Als WW benötigt man ca. 50°C.
    Dabei kommt aus dem WW-Speicher ca. 45..49°C wieder in den HV-Speicher zurück, also gibt es eine Durchmischung.


    Baue eine gute FRIWA (Oventrop) ein und gut ist es.


    Dann würde ich mir eine Backupheizung (Öl oder Gas) vorsehen.
    Da du ja in Norwegen baust, kommt evtl.. auch eine elektr. Heizung in Frage. (Wärmepumpe).


    Dann würde ich empfehlen, wenn möglich, ein gute Dämmung unter der Bodenplatte, zum Erdreich hin, einzubauen.


    Von Wandflächenheizung halte ich in gut gedämmten Häusern nichts. Das ist vertane Zeit und Geld.
    Warum?
    Deine Wandtemperatur wird auch so schon Raumtemperatur betragen. Es bringt keinen Zusatznutzen.
    Dämmung mit Kondensatsperre muss nur RICHTIG ausgeführt sein!


    Ich höre jetzt erst einmal auf, vielleicht habe ich noch etwas vergessen, aber wir sind ja nicht aus der Welt.


    mfg
    HJH


    Doch noch etwas vergessen,
    meine Erfahrung mit meinem Umbau der Heizung:


    Planung einer neuen Heizungsanlage - Holzvergaser für Alt - und Neubau - Tscharlson

  • Vielen Dank Peter und HJH für Eure Antworten soweit.


    Ein 40KW HV ist schon etwas groß, das stimmt. Ich möchte primär einen großen Scheitholztank haben. Fröling bietet 210l bei 34KW an. Ich werde nicht mit Buche heizen, sondern mit leichterem Holz (Kiefer, Fichte, Laub / Birke).
    Der Heizer steht jetzt aber konkret noch nicht an. Für den richtigen Pufferspeicher muss ich mich nun entscheiden. Beim Puffer fühle ich mich mit 3000l gut versorgt.


    Okay, sagen wir das Brauchwasser liefert eine FRIWA. Den Heizungskreislauf hätte ich gerne getrennt. Ob das wirklich Sinn macht, wisst ihr besser.


    Würde ich ihn nicht trennen, würde aus dem PS Wasser entnommen, auf die richtige Temp. runtergemischt und in die Plastikrohre in der FBH geschickt werden, richtig?


    Wenn ich den Heizkreislauf trenne, brauche ich einen einfachen Wärmetauscher und eine aufwändigere Pumpenanlage, oder?


    Als Backup möchte ich eine Luft-Wärmepumpe. Wähle ich einen PS komplett ohne Eingeweide speist die Wärmepumpe Wärme in den PS auf gleiche Weise wie der HV. Also via einem externen Wärmetauscher, richtig?

  • Hallo,


    Ganz unten von meinem Beitrag ist ein Link.
    Da ist auch eine zip-Datei dabei.
    Wenn du die entpackst, hast du eine Excel Datei welche du in Excel > 2010 öffnen
    kannst.


    Da kannst du auf ein Rechenprogramm zur Auslegung eines Speicher mit HV zugreifen.
    Auch findest du da einige Hydraulikvorschläge.


    mfg
    HJH


    Mache eine Skizze über das was du machen willst, Beschreibungen mit Worten führen oft ins Leere.

  • Hallo,


    So, jetzt deine Fragen:



    Beim Puffer fühle ich mich mit 3000l gut versorgt.

    Das solltest du rechnen, in dem Link ist auch eine Beschreibung wie man das von Hand rechnet.
    Zusätzlich hast du das Excel Programm.



    Den Heizungskreislauf hätte ich gerne getrennt. Ob das wirklich Sinn macht, wisst ihr besser.

    Wo willst du da trennen, was meinst du? Skizze?




    Würde ich ihn nicht trennen, würde aus dem PS Wasser entnommen,

    Die Hydraulik in der Excel Datei zeigt die Verschaltung. Bei Unklarheit hier fragen.



    Wenn ich den Heizkreislauf trenne, brauche ich einen einfachen Wärmetauscher und eine aufwändigere Pumpenanlage, oder?

    Du hast Heizungswasser und dann Brauchwasser oder Warmwasser.
    Das hast du aber immer!
    Heizungswasser wird aufgeheizt und wieder abgekühlt. Das wiederholt sich ständig.
    Du benötigst halt immer wieder einen Mischer.




    Als Backup möchte ich eine Luft-Wärmepumpe.

    Wärmepumpe sollte direkt, ohne Umweg über Speicher, in die FBH gehen.
    Alles andere hat zu viele Verluste.
    Auch möglichst ohne zusätzlichen Wärmetauscher.



    mfg
    HJH

  • meine Erfahrung mit meinem Umbau der Heizung:


    Planung einer neuen Heizungsanlage - Holzvergaser für Alt - und Neubau - Tscharlson

    Hallo HJH,


    Deine Anhänge in zitiertem Beitrag sind äusserst Umfangreich! Was da an Information drin steckt und wie hilfreich die Exceltabellen sind, ist enorm. Da steckt eine Menge Arbeit drin.
    Das muss ich erstmal komplett durcharbeiten, wozu ich den Winter brauche. Eine Skizze über meine Vorstellungen bekomme ich aber noch hin. Habe gerade leider all zu wenig Zeit für den Bürostuhl.



    Man will doch eigentlich nur die Bude warm bekommen und man benötigt Warmwasser.

    Genau das ist es. Verspieltheiten kann ich mir (leider) zeitlich nicht leisten. Meine Situation erlaubt es mir nicht: Kleine Kinder, Haus im Bau, Hof, Beruf..


    Generell begriffen habe ich folgendes in Hinsicht auf Pufferspeicher.


    Ohne Eingeweide ist das Maß der Dinge.


    Wärme wird für alle alle Verbraucher von ganz oben aus dem Pufferspeicher entnommen und extern auf die benötigte Temp. heruntergemischt, und kalt wieder unten eingespeist.


    Im Idealfall werden also nur der unterste und oberste Anschluss verwendet.


    Meine Anlage wird simpel werden.
    Hauptkomponenten sind: HV, Luft-WP für den Sommer und als Backup, PS, FBH, und Brauchwasser.


    Skizze folgt.


    Einen schönen Tag allerseits.
    Benrhard

  • Wie geht der Spruch:


    Mache es einfach,
    aber nicht einfacher!


    mfg
    HJH

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