Fröling: Fröling SP Dual: Raumtemperaturregler emulieren

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.840 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von v-two.

  • Hallo in die Runde,


    ich betreibe seit einigen Jahren einen Fröling SP Dual 22KW. Im Zuge der Sanierung ist ein Bussystem ins Haus eingebaut worden, das u.a. die Stellantriebe der Heizungen steuert. Das funktioniert soweit alles, ich würde jetzt gerne noch vom Bussysystem aus den Heizkessel steuern.
    Ich lege dabei Wert darauf, bei den Grundfunktionen des Hauses keine störanfällige Technik wie Raspis/Steuer-PCs und xfache Signalwandlungen und Schnittstellen zu verwenden, sondern das direkt in die relativ robuste KNX-Technik zu programmieren. (p4d läuft bei mir, aber nur zur Visualisierung.)


    Ich suche derzeit eine Möglichkeit, Einfluss auf die Vorlauftemperatur der Heizkreise zu nehmen. Ich möchte sie nicht dauerhaft auf die höchstmögliche Wärmeanforderung auslegen, sondern nur dann hochsetzen, wenn ein Kreis im Ausnahmefall trotz 100% Stellwert seinen Raum nicht auf die Solltemperatur bringen kann. Gleiches gilt, wenn ich über den Bus das Haus auf "Standby" schalte- dann soll die Vorlauftemperatur abgesenkt werden, ohne dass ich am Kessel etwas verstellen muss.


    Das könnte man händisch mit einem Raumthermostat ("Fernversteller") erledigen, das pro Heizkreis an die Steuerung angeschlossen wird. Meine Idee ist, dieses Raumthermostat zu emulieren und über einen Aktor/Relaiskontakt verschiedene Stellungen des Handrades oder des Schalters zu erzeugen.


    Frage: Kennt jemand den Aufbau des Fernverstellers? Er wird über eine Zweidraht-Leitung an die Anschlüsse RF1 bzw. RF2 angeschlossen. Wird darüber digital zwischen Kessel und Fernversteller kommuniziert? Oder steckt nur ein Widerstandsnetzwerk drin, das von der Kesselsteuerung abgefragt wird?
    Weiss jemand, ob man über diese Anschlüsse auf einfache Weise die Vorlauftemperatur beeinflussen kann?


    Oder.... gibts mittlerweile ein KNX-Modul für Fröling-Kessel?


    Freu mich auf konstruktive Tipps,
    beste Grüße


    der junibartFröling SP Dual: Raumtemperaturregler emulieren

    ---
    Fröling SP Dual 22KW, 2*1000L Puffer

  • Hallo, das ist ein interessater ansatz von dir.
    Da ich bei mir auch KNX verbaut habe bin ich auch an einer Lösung interessiert.
    Jedoch hab ich nur Grundlagenkenntnisse was das Thema KNX angeht, da mein Bruder sich bei mir um die Hausinstallation gekümmert hat.


    Aber ich werd ihn auch mal auf das Thema ansetzten. vielleicht findet er ja irgendwas herraus...


    ggf könnte man ja auch mal bei Fröling anfragen, die könnten ja vielleicht auch interessse dadran haben.
    kann ja bei manchen ggf sogar als kaufentscheidung führen?


    Gruß

  • Frage: Kennt jemand den Aufbau des Fernverstellers? Er wird über eine Zweidraht-Leitung an die Anschlüsse RF1 bzw. RF2 angeschlossen. Wird darüber digital zwischen Kessel und Fernversteller kommuniziert? Oder steckt nur ein Widerstandsnetzwerk drin, das von der Kesselsteuerung abgefragt wird?
    Weiss jemand, ob man über diese Anschlüsse auf einfache Weise die Vorlauftemperatur beeinflussen kann?

    Nix digital. Ganz bodenständig, Temperaturabhängige Widerstandswerte... Such mal hier im Forum nach "Fröling Fernversteller", da haben sich schon andere mit befasst...


    Gruß Hasso

  • Hallo


    das fängst m. M. nach Du klassisch mit dem thermischen Abgleich der Anlage an......


    Und erst dann solltest Du an der Regelung herumspielen. Jede noch so gute Regelung kann weder hydraulische Fehler ausbügeln noch schlecht abgeglichene Anlagen zu energiesparendem Betrieb bringen.


    ciao Peter

  • Danke für die konstruktiven Antworten- mit den genannten Links bin ich meinem Ziel ein ganzes Stück nähergekommen.


    Und in der Tat helfen Vermutungen über die Qualität meiner Hydraulik und des Abgleichs meiner Anlage nicht weiter. Die Abgleiche sind vom Errichter der Anlage seinerzeit gemacht gemacht worden. Mein Wunsch, von der Haussteuerung aus den Kessel beeinflussen zu können, hat damit nichts zu tun.


    Grüße,
    der Junibart

    ---
    Fröling SP Dual 22KW, 2*1000L Puffer

  • Hallo Tralien


    hydraulischer Abgleich - wann war davon die Rede?????


    ciao Peter

    Thermischer Abgleich...verwechselt, mein Fehler...Ändert aber nix an der Aussage...und interessant, dass du dich daran störst. Aber junibart hat sich ja bereits du den Nachfragen nach der Hydraulik geäußert.

  • Hallo Tralien


    ist eine etwas längere "Erklärung".


    beim thermischen Abgleich wird jeder Raum mit der Wärmemenge versorgt die er braucht.
    Und nicht nur mit der berechneten hydraulischen Menge. Vorlauftemperatur ist Aussentemperaturgeregelt.
    Hydraulischer Abgleich ist quasi die Pflicht, Thermsicher Abgleich die Kür. Und die macht kein HB, weil es viel Zeit kostet und das will kein Bauherr zahlen.


    Ich gehe bei elektrisch betätigten Einzelraumreglern normal von FBH aus.


    Heizkörper mit elektrischen Einzelraumreglern halte ich für Spielerei und Energieverschwendung, da i.d.R. thermische Stellantriebe und keine 3-Punktantriebe verbaut sind. D.h. irgend ein Teilstrom Heizwasser wird durchgelassen und der Antrieb steht dauernd unter Strom. Dafür sind Thermostatventile (Hilfsenergielos) m.M. nach besser geeignet.


    Aber selbst bei Heizkörpern macht thermischer Abgleich Sinn wenn man Einzelraumregler verbaut hat, die Stromlos offen sind, wird, wenn keine Fremdwärme weggeregelt werden soll, wenig bis kein Strom zum offenhalten der Antriebe benötigt.


    Betrachtung FBH:
    Zementestrich sollte min. 50 mm Überdeckung haben. Sind bei 16'er Rohr dann ca. 70 mm Estrichdicke. Sind bei ca. 14,3 m² ca. 1 Kubikmeter Beton. Betongewicht ca. 2200 kg/m³. Mit meinen Vereinfachungen gerechnet also grob 2 Tonnen (bei Raumgröße 14,3 m²) oder ca. 140 kg/m², die abgekühlt bzw nachgeheizt werden müssen. Was glaubst Du wie träge das ist.


    Mit ERR (Einzelraumregler):
    Jetzt hast Du Fremdwärme, Raumtemperatur steigt erst mal an, da der Estrich Zeit braucht um die große Masse abkühlen zu lassen, die Regelung senkt die Vorlauftemperatur da Raumtemperatur steigt..... Dann fällt die Fremdwärme weg, Raumtemperratur fällt - Regler öffnet, Raumtemperatur sinkt weiter bis zu der Temperatur die der Estrich gerade nachheizen kann.......und bis sich die Raumtemperatur wieder angepasst hat vergehen wieder Stunden. In der Zeit muss der Estrich aber mehr heizen da die Raumtemperatur ja tiefer liegt, als wenn durchgeheizt werden würde. Also muss der Estrich etwas höher aufgeheizt werden um das auszugleichen.


    Beispiel Sonneneinstrahlung Winterbetrieb Sonne ist ab 17:00 weg
    Raum heizt sich durch Fremdwärme von 14:00 bis 17:00 auf, VL runter (langsam), Estrichtemperatur langsamer runter, 17:00 Fremdwärme weg, Raumtemperatur runter, Estrich "kalt" VL höher als normal um nachzuheizen. Raumtemperatur erreicht soll 21:00, Estrich ist aber "überheizt", Raumtemperatur steigt leicht weiter..... interessiert niemand mehr weil alle im Bett sind.


    Ohne ERR:
    Lasse ich nun die Einzelraumregelung bei FBH weg, hat man ähnliche Effekte. Nur, dass man das Absinken der Raumtemperatur nach Wegfall der Fremdwärme nicht hat..... Dazu nutzt man nämlich den Selbstregeleffekt der FBH. Und der Selbstregeleffekt ist umso höhe desto niedriger die normale Vorlauftemperatur ist.


    Beide betrachteten Fälle sind "fiktiv", aber je eher die Vorlauftemperaturen zum Nutzerverhalten passen, desto eher wird auch mit geringen regeltechnischen Mitteln ein perfektes Ergebnis erreicht.


    Deshalb bin ich ein Freund des thermischen Abgleichs.....
    Auch weil die Vorlauftemperatur minimalisiert ist und damit auch die Rücklauftemperatur minimal wird. Erhöht die nutzbare Speicherkapazität ohne grossen Anlagentechnischen und Regeltechnischen Aufwand.


    ciao Peter

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