Künzel: Abgastemperatur

Es gibt 54 Antworten in diesem Thema, welches 22.831 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Künzel Heiztechnik GmbH.

  • Ich meine ja, einfach mal ausprobieren. Vor dem Holzauflegen die vorhandene Glut etwas von dem rundloch entfernen (nur ein bisschen) und mit dem schürhaken in das Loch reinfahren, um sicher zu gehen, dass keine glutstücke drinnen liegen. Dann Holz auflegen. Durch das Loch bzw. ins Loch gefallene Stücke nach unten durchstossen; die Durchgefallenen verbrennen in der Schale. Sollte während des abbrandes ins Loch etwas fallen, so verbrennt dies dort.

  • Halt, stopp!


    Entschuldigt wenn ich Euch in Eurem Versuchslabor unterbreche, aber bitte ruft doch bei unserer technischen Seelsorge an, bevor viel Zeit, Geld und am Ende noch Lust vergehen! ;)


    Die Abgastemperatur ist mit Sicherheit höher, als angezeigt. Wenn ich die Flamme auf dem Foto richtig deute, ist sie mächtig und instabil. Das zeugt von fehlendem Druck und viel zu viel Sekundärluft. Sie sollte nach dem Türöffnen stramm und gerade in die Brennkammer brennen. Ein paar einfache Punkte bitte prüfen:


    • Ist der Steigzug vom Fühler WIRKLICH frei? Bitte Brennkammerschale herausziehen, eine Taschenlampe auf die Rippen legen und von oben reinschauen, ob der entsprechende Zug richtig frei ist. Manchmal bleiben unten verkrustete Reste hängen und der Zug bekommt kaum Abgase ab.
    • Testweise bitte die Zugregelklappe an der Seite fest verschließen. Es gab auch schon abfallende Kaltluft im Abgas bei zu geringem Gegendruck, die die Fühlerangaben verfälscht hat.
    • Bitte die Gebläseabdeckung öffnen und schauen, ob im Sekundärkanal eine Steckdrossel eingesetzt ist oder nicht.
    • Ist der Brenneraufbau korrekt? Wir erleben es ab und zu, dass der Brennertopf nicht auf dem unteren Abschlussring steht, sondern in den oberen Brennerring gehängt wird. Eine korrekte Aufbauzeichnung habe ich angehängt, wenn es funktioniert hat...


    Wenn diese Punkte geprüft wurden, dann bitte bei uns in der Technik anrufen und um Ferndiagnose oder Kundendiensthilfe bitten. Bitte NICHT an den Brennerteilen spielen, das ist selten eine gute Idee.


    Lieber Holzfreund, die Materialangaben sind nicht korrekt oder waren es eventuell mal vor 20 Jahren, aber es freut mich natürlich, wenn das bei Dir alles gut läuft. Dein BT sollte jedoch nicht mehr als 220 Grad Abgastemperatur erzeugen. Für Fragen gerne melden!



    Mit freundlichen Grüßen
    Tim Künzel

  • also wie Künzel schon schrieb! .so eine Flamme ist weder normal noch bringt sie die Leistung .....


    einfach Mal das gesamte Brennerdeck reinigen und prüfen ob die Steckdrossel drin ist . ...
    dann sollte sich ne kleinere Flamme in der Ascheschale bilden und nach vorn maximal am Anfang paar spitzen davon schlagen....
    alles andere ist Umweltverschmutzung und Energievernichtung.
    die Ratschläge bitte abarbeiten.


    und ohne Turboscheibe macht's der Kessel nicht lange.....


    Grüße .

  • Moin Herr Künzel und kd-Gast,
    vielen Dank für die Tipps, die ich morgen früh abarbeiten werde.
    Eine Steckdrossel ist drin und nach den Maßen auch die richtige. Die Brennerteile sind richtig eingesetzt.
    Das einzige, was ich noch nicht gemacht habe ist den Lüfter auszubauen und komplett zu reinigen. Ich habe sonst immer von vorne gereinigt (Bremsenreiniger), der läuft auch leichtgängig und die Klappe ist ebenfalls leichtgängig. Der neue Abgasfühler, Original Künzel, ist nach Vorschrift eingebaut.
    Trotzdem werde ich alles morgen nochmals prüfen und mich dann melden.
    Vielen Dank für eure tolle Unterstützung!!

  • Aufgrund des Hinweises von Herrn Künzel bezüglich des verwendeten Materials kann ich meinerseits einen Irrtum nicht ausschließen. Sollte 1.4821 falsch sein, so ist es 1.4828 laut telefonischer Auskunft von Künzel.

  • Moin Herr Künzel und kd-Gast,
    vielen Dank für die Tipps.
    Eine Steckdrossel ist drin und nach den Maßen auch die richtige. Die Brennerteile sind richtig eingesetzt.
    Das einzige, was ich noch nicht gemacht habe ist den Lüfter auszubauen und komplett zu reinigen. Ich habe sonst immer von vorne gereinigt (Bremsenreiniger), der läuft auch leichtgängig und die Klappe ist ebenfalls leichtgängig. Der neue Abgasfühler, Original Künzel, ist nach Vorschrift eingebaut.


    Donnerstag:
    Hatte alles gereinigt, trotzdem dümpelt die Abgastemperatur bei 95-100Grad und nach Max 1 Stunde geht er aus und ich muss neu starten!


    Vielen Dank für eure tolle Unterstützung!!

  • Deine Flamme in der Brennkammer sieht meinem Empfinden nach gar nicht so schlecht aus. Es sieht so aus, als ob der Lüfter schon ordentlich pustet, möglicherweise aber nicht richtig heiß brennt. Ich habe mal ein Bild von meinem Kessel gemacht, leider ist bei mir die Flamme verdeckt. Alles Metall in meiner Brennkammer ist aber rot glühend (läst sich nicht gut fotografieren). Ist bei dir nicht richtig zu erkennen. Wenn die Brennkammer ordentlich heiß ist, muß das Abgas auch heiß sein.
    Was siehst du am Schornstein? Leichter Rauch? Starker Rauch? Farbe?
    Meine Fragen zielen darauf, fest zu stellen, ob die Verbrennung ein Problem hat. Wenn nicht könnte die Steuerung auch das Problem sein.
    Gruß Erich[Blockierte Grafik: https://uploads.tapatalk-cdn.com/20210108/1009dd61e18462e21cc9b0f04b00f3a8.jpg]


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    seit 2013 mit Lufttrennung und LambdaCheck

  • Moin, der Rauch ist weiß und löst sich nach ca. 3-4m auf und das bei einer Abgastemperatur von 92Grad.
    Ich habe auch wohl einen Hohlbrand, weil die Scheite nicht nachrutschen und ich weiß nicht warum!

  • ..das mit dem Hohlbrand ist ein leidiges Thema. Ich habe deshalb sowohl den Brennraum als auch die Brennkammer komplett umgebaut. Im Bild sieht man (hoffentlich) die Reduktionsbleche von irgend einen älteren, glaube BT Künzel Kessel, die ich verbaut habe. Die machen den Brennraum zwar kleiner, lassen aber durch den Winkel das Holz besser rutschen und verteilen vor allem die Primärluft viel besser.
    Aber das ist ja nicht Grundsätzlich dein Problem, denke ich. Wenn also gerade kein Hohlbrand ist und du nach deiner Steuerung die maximal mögliche Temperatur erreicht hast, sollte die Brennkammer glühen und maximal leichter weißer Rauch aus dem Schornstein kommen. Wenn dem so ist, spricht das eigentlich für eine gute Verbindung.
    Prüfen könnte man das, in dem man ins Abgasrohr, dort wo der Schornsteinfeger seinen Rüssel rein steckt, die Temperatur misst. Z.B mit einem Grill- oder Fleisch-Thermometer.
    Falls dort auch so niedrige Temperaturen gemessen werden, dann muss es ein Problem mit der Verbrennung sein.
    VG Erich[Blockierte Grafik: https://uploads.tapatalk-cdn.com/20210108/00b417c85a8957f17563a11de541fa42.jpg]


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  • Moin Erich,
    ich Trottel hatte zwar vor einiger Zeit alle drei Türdichtungen neu gemacht, habe aber dann die Türen selber nicht nachgestellt. Vorhin hatte ich dann oben bei der Fülltür einen hauchfeinen Luftzug gespürt. Habe dann die Fülltür von Hand rangedrückt und schon stieg die Abgastemperatur ‍♂️
    Ich werde morgen früh alle drei Türen nachziehen, mal sehen wieviel das bringt. Eventuell hat sich dann auch der Hohlbrand erledigt.


    Manchmal bin ich auch echt ein Trottel

  • good luck!

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  • Hallo Erich,
    Danke für das Bild deiner Düse. Du hast dich also auch von der original Düse mit turboscheibe getrennt. (was wird dazu nur Herr Künzel sagen?!)
    Interessant ist auch dein Bild der brennkammerschale mit der schlitzblechabdeckkung. Ich denke, das glühende blech soll zur co-nachverbrennung dienen; ist das der Grund für das blech?
    Mfg Holzfreund

  • ..ja genau. Wir alle wissen, das Holz heizen oft nur Preiswert ist wenn man es sich schön rechnet. Dazu können Ersatzteile auf die Dauer ordentlich was beitragen. Da will ich den Herstellern kein Vorwurf machen, die Preise mögen schon gerechtfertigt sein, aber z.B. beim Künzel hatte ich spätestens nach 3 Jahren einen Satz von Brennkammerschale, Turboscheibe und Topfbrenner ersetzen müssen, was zusammen glaube ich so um die 400 € sein müssen. Der Kessel steht jetzt schon 19 Jahre, da kann ordentlich was zusammen kommen. Das muss auch günstiger, war mein Ansinnen.
    Zum anderen stehe ich der Idee, alles aus Metall zu machen, skeptisch gegenüber. Das kühlt zu schnell aus, zumindest in der Brennkammer. Eine Kombination aus Speichermaterial und glühendes Metall halte für eine ordentliche heiße Verbrennung für sinnvoller.


    Nur die Turboscheibe weg zu lassen, habe ich gar nicht probiert, sondern direkt preiswerte Schamottplatten so gelegt, das ein Schlitz entsteht, wie bei anderen HVs. Zusätzlicher Vorteil ist, dass die Gussplatten darunter thermisch nicht so belastet werden.
    Das sieht man hoffentlich hier etwas, da habe ich auf der Vorderseite die Platten weg genommen:

    auch sieht man hier, das der Brennertopf nun "keramisch gefüllt ist" und damit der Verschleiß dieses Teils sich mit einfachen Mitteln beheben lässt.
    Das glühende "Blech" was du gesehen hast, ist ein durchgetrenntes rundes Gussrost aus einem Ofen:

    Ja diese beiden glühenden Gussteile dienen der CO-Nachverbrennung und als Abgasbremse. Zusätzlich dazu habe ich die Brenkammerschale auch mit Schamott zur Wärmespeicherung ausgelegt.

    Damit erreiche ich eine stabile hohe Temperatur in der Brennkammer bei moderaten Abgastemperaturen.

    Durch die Verkleidung des Brennraums und der Drosselung der Abgastemperatur kommt der Kessel nur noch auf ca. 15 kW Leistung. Reicht für mich vollkommen aus, mit 1800l Puffer heizte ich bei den aktuellen Temperaturen nur alle zwei Tage.
    Das abgasverhalten hat sich damit nur zum positiven entwickelt, wie hier: An alle Holzheizer: Tabelle mit euren Messwerten nach der 1. BImSchV und hier zu sehen ist:

    Fazit, ich heize seit Jahren viel sauberer und Holzsparender als damals vom Hersteller konzipiert und gebe nun nur noch ein Bruchteil des Geldes für "Ersatzteile" aus, die ich auch noch im Baumarkt erstehen kann. Außerdem ist der schwarze Mann begeistert, denn die Kessel seiner anderen Kunden aus dieser Generation mussten mittlerweile getauscht werden.
    Man hat ja sonst keine Hobbys:-)
    VG Erich

  • Hallo Erich,
    Ganz großen Dank für die ausführliche Beschreibung! Ganz toll!
    Mein Kessel absolviert gerade die 24zigste heizsaison. Kürzlich habe ich wieder mal die blechdicke der hinteren stirnwand mit Ultraschall gemessen und musste feststellen, daß von den ursprünglichen 5mm nur noch 2,5mm vorhanden sind. Habe umgehend eine 4mm stahlplatte als Schutz angebracht. Die Seitenwände habe ich schon seit Jahren mit 4cm dicken schamottsteinen geschützt. Dies wirkt sich sehr gut aus, wenn das Holz mal nicht so gut trocken ist.
    Mal sehen, wie lange 2,5mm noch halten.
    Das mit dem rundrost ist toll, werde ich mir auch beschaffen ; als Sofortmaßnahme werde ich erstmal ein 5mm Lochblech testen bei der nächsten Messung, schamotte hatte ich da auch in der Schale ; hat gut geklappt.
    Sollte Dein Kessel mal ersetzt werden müssen, welcher käme für Dich in Frage? Ich liebäugele mit attack slx 45 lambda; wobei ich die Anheizklappe vermisse bei diesem Kessel bzw. eine anheiztür.
    Mfg Holzfreund

  • Hallo Holzfreund,
    ich schaue mich grundsätzlich überall um und bin sehr unentschieden was der Nachfolger werden könnte. Mittlerweile habe ich auch andere Hobbys :) und will eigentlich nicht mehr so viel am Kessel basteln. Soll dann also wirklich einer werden der "perfekt" ist.
    Anheizklappe ist ein muß! Automatische Zündung bräuchte ich auch ab und zu (habe ich im Künzel auch verbaut, aktuell aber wegen Covid ausgebaut weil - kein Urlaub u. immer zu Hause). Da man nicht jünger wird, wäre eine Kombination mit Pellets nicht schlecht. Bei den möglichen Förderungen war ich schon versucht, bei ETA oder Fröling zuzuschlagen.
    Da ich überall Flächenheizung habe und mit geringem Vorlauf auskomme, könnte es auch eine Wärmepumpe werden.
    Aktuell bin ich aber doch wieder auf dem Trip, den Künzel so lange wie möglich am Leben zu erhalten.
    Deshalb interessieren mich deine "Kesselschutzmaßnahmen". Blechdicke kann ich leider nicht messen. Bis auf welche Höhe hast du das Blech und die Schamotte? Ist das Blech bloß ran gestellt oder angepunktet? Hast du vielleicht ein Bild?
    Danke und Gruß
    Erich

    Künzel HV 24 Bj 2002
    2000l Puffer, Flächenheizung
    UVR1611 als Steuerung für Ofen, Heizkreis u. Solar
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  • Hallo Erich,
    Das Schutzblech für die hintere Stirnseite ist nur lose rangestellt und wird von den seitlichen Schamottsteinen gehalten. Zusätzlich ist ein 4cm flachstahlband umlaufende angeschweißt, um das Blech vor Verwölbung zu schützen. Es stehen 2 schamottsteine übereinander, die in der stoßfuge durch einen Dorn fixiert sind. Obere Halterung - siehe Foto.
    Mfg Holzfreund

  • Danke, das hilft! Hast du bis in diese Höhe den Schwund beim Blech gemessen?
    Ich habe heute auch einfach mal eine Schamottplatte hinten zwischen die Reduktionsbleche geklemmt. Sind so aber nur 12,5 cm in der Höhe. Möglicherweise zu wenig.
    VG Erich[Blockierte Grafik: https://uploads.tapatalk-cdn.com/20210109/d11032cb034fbcddd6d5af04b66d9690.jpg]

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