Erfahrungen mit Vakuumentgasung

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  • Könnte ich also am RL HK absaugen und am VL HK wieder einspeisen?

    Ja, wenn Du keine Möglichkeit hast, auch in den RL vor Deinem Pufferspeicher wieder einzuspeisen, sollte das auch gehen und die Temperaturabsenkung die Du während der Heizperiode damit im VL erzeugst dürfte wohl aufgrund der geringen Volumenströme der Entgasungseinheit vernachlässigbar sein. Egal wo Du entgast, wird sich rein physikalisch der Effekt immer über Dein Gesamtvolumen ausgleichen. Eventuell wird das Zeitverhalten der Entgasung etwas träger. Das spielt aber ohnehin nur am Anfang eine Rolle. Wenn einmal der niedrige Partialdruck erzeugt wurde, wird nur noch ein ohnehin geringes Volumen jeden Tag entgast, um den Zustand aufrecht zu erhalten. Und da spielt meiner Ansicht nach der Ort keine Rolle mehr. Wichtig ist nur das Temperaturniveau.

  • Würde so funktionieren? Oder muss ich mit der Rückspeisung vor den Mischer?

    Hab Dein Bild erst nach meiner Antwort gesehen. In einer idealen Welt würdest Du z.B. direkt nach Deinem Exdirt entnehmen und am RL des Pufferspeichers wieder zuführen. Dann hast Du sicher nie Schmutzprobleme und immer eine niedriges Temperaturniveau. Aber wie gesagt, Deine Lösung geht und erspart Dir vermutlich Rohrveränderungen.


    Bei mir ist die Entnahme identisch. Für die Rückführung nutze ich den Entleerungshahn des Pufferspeichers. Mit 2 x 3 Meter Panzerschlauch hat sich das bei mir gut machen lassen. Ich umgehe mit meiner Anordnung übrigens auch den Schmutzfänger. Hab mir aber nie Sorgen deshalb gemacht. Mein Heizkreis ist eine neu installierte Wandheizung. Da erwarte ich keinen Schmutzanfall verglichen mit der alten Hausinstallation mit vielen Heizkörpern. Da hätte ich es so vielleicht nicht gelöst.

  • Würde so funktionieren? Oder muss ich mit der Rückspeisung vor den Mischer?

    Nein, der Mischer spielt für die Anordnung praktisch keine Rolle. Wie gesagt, in der Heizperiode senkst Du über die Entgasung die VL Temperatur höchstwahrscheinlich so minimal, dass es für die Raumtemperatur keine Rolle spielt.

  • Hallo,

    Würde so funktionieren? Oder muss ich mit der Rückspeisung vor den Mischer?

    ich habe jetzt auch noch nicht allzu viel mit Vacuum Entgasung (VE) zu tun gehabt aber ich habe das Gefühl, dass das der Anschluss eines VE nicht so recht verstanden wird.

    1.) Der VE wird nur in den RL eingebaut. (Einbauanweisung beachten) 2.) Der VE arbeitet nur im strömenden Medium. 3.) Die Pumpe im VE ist nur für die Funktion der Entgasung da.


    Hier habe ich was zur Info eingestellt. Ist ein direkter Link zur Reflex Broschüre über Entgasung und Druckhaltung in Heiz- und Kühlsystemen.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Ich schau mir das nachher nochmal an. Wenn ich nur im HK bleibe (egal ob nur RL, oder RL und VL) dann zirkuliert das im Sommer ja nur innerhalb des Heizkreises.

    Der ETA macht zwar jede Woche den Mischer auf und pumpt einmal alles im Kreis, aber weiß nicht ob das reicht.


    Denke Abnahme am Heizkreis und Rückspeisung in Puffer unten wäre noch am Besten. Wird zwar aufwändiger, aber muss wohl sein.

  • dann zirkuliert das im Sommer ja nur innerhalb des Heizkreises.

    Ich bin der Ansicht, dass die Pumpe im VE nicht den Heizkreis im Umlauf hält, sondern nur für die Entgasung ausgelegt ist. Außerdem ist der Heizkreis im Sommer aus, was soll sich da ansammeln? Zu Beginn der HP wird dann normal entgast.

    Denke Abnahme am Heizkreis und Rückspeisung in Puffer unten wäre noch am Besten. Wird zwar aufwändiger, aber muss wohl sein.

    Ist nicht ganz richtig. Der VE sollte am Gesamtrücklauf zum Puffer angeschlossen werden, dann hat man alles erfasst.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • 1.) Der VE wird nur in den RL eingebaut. (Einbauanweisung beachten) 2.) Der VE arbeitet nur im strömenden Medium. 3.) Die Pumpe im VE ist nur für die Funktion der Entgasung da.

    Das ist nur teilweise richtig. Der Punkt 3 stimmt. Der Punkt 2 definitiv nicht. Du könntest eine Vakuumentgasung selbstverständlich an einem komplett nicht durchströmten Pufferspeicher vornehmen. Der notwendige Flüssigkeitsaustausch - gasreiches Wasser wird angesaugt- gasarmes Wasser ausgeschoben - sorgt ganz zwangsläufig zu einem Flüssigkeitsaustausch. Jetzt kommt die Physik: das gasarme Wasser kommt zurück in gasreicheres Wasser - der Partaildruck der Gase wird ganz automatisch und selbsttätig ausgeglichen, nur auf der Basis der erzeugten Partialdruckdifferenz; letztlich bis in den letzten Winkel Deiner Anlage. Einzige Voraussetzung ist, es sind keine Absperrelemente dazwischen, die Bereiche komplett voneinander separieren.

    Punkt 1 ist auch richtig, liegt jedoch in erster Linie an technischen Gegebenheiten. Eine Membranpumpe lebt bei niedriger Temperatur wesentlich länger als bei hoher Temperatur. Die Gasabscheidung wäre zwar im VL höher (sieh Grafik auf S 16 des links von Holzpille ), aber da bei einer Vakuumentgasung regelmäßig Gas abgeschieden wird (bei mir jeden Tag um 13 Uhr 10 Entgasungszyklen) , spielt das nur am Anfang eine Rolle, im Gleichgewicht nach einiger Zeit spielt es hingegen keine Rolle mehr. Die Einbauanweisung mit 50 cm Abstand zwischen Entnahme und Rückführung soll dafür sorgen, dass bereits entgastes Wasser nicht wieder angesaugt wird. Ansonsten wäre der Effekt verringert. So wie ich es gelöst habe, funktioniert es völlig problemlos auch im Sommer, wenn die Heizkreispumpe ausgeschaltet ist. Durch den relativ großen Abstand zwischen Entnahme und Einspeisung von gut 2 m und (!) dem Rückflussverhinderer in der Pumpengruppe verhindere ich, dass entgastes Wasser wieder angesaugt wird.

  • Der VE sollte am Gesamtrücklauf zum Puffer angeschlossen werden, dann hat man alles erfasst.

    Wäre kein Problem. Aber genau das möchte ich ja eben nicht. Da kann ich einfach nicht sicherstellen, das keine 80° anliegen. Ich will unbedingt am HK RL absaugen. Das ist der einzigste Bereich, wo "sicher" kaltes Wasser ist.

    Abgesehen davon, läuft die Kesselpumpe auch den kompletten Sommer nicht (ausser der Wartungszyklus samstags)


    Ich wüsste auch nicht, warum das Wasser ständig zirkulieren muss. Das erledigt doch die Pumpe im VE

  • So wie ich es gelöst habe, funktioniert es völlig problemlos auch im Sommer, wenn die Heizkreispumpe ausgeschaltet ist.


    Ich wüsste auch nicht, warum das Wasser ständig zirkulieren muss. Das erledigt doch die Pumpe im VE

    Wie gesagt, ich habe mit der Funktionsweise eines VE recht wenig bis gar keine Erfahrung. Die großen Anlagen mit denen ich es zu tun hatte, wurden mittels Ascorbinsäure vom Sauerstoff befreit und in regelmäßigen Abständen abgeschlammt.


    Für mein Dafürhalten muss/sollte das Medium strömen, damit auch entsprechend "Futter" für die VE Anlage beschafft wird. Wie die Effizienz bei stehendem und nur durch die VE Pumpe entnommenem Wasser ist, entzieht sich (leider) meiner Kenntnis.


    Außerdem wird bei der von "warp735" eingestellten Skizze "nur" der Heizkreis bedient.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Außerdem wird bei der von "warp735" eingestellten Skizze "nur" der Heizkreis bedient.

    Ja, ist mir ja auch aufgefallen, als ich die Skizze angeschaut habe :)


    Werde jetzt vom RL HK absaugen und bei dem Puffer, der im Sommer in Betrieb ist unten wieder einspeisen.

    Sollte so Sommer wie Winter gut funktionieren

  • Wie lange läuft so ein Zyklus?

    Vielleicht 30 s bis 1 oder 1,5 Minuten. Hab's nie gestoppt. Jeder Zyklus besteht aus:

    pasted-from-clipboard.pngAlso insgesamt läuft bei mir die Entgasung etwa 10 oder 15 Minuten am Tag. Man kann in der Bluetooth-Steuerung per App (würde ich Dir unbedingt empfehlen!) einstellen, wie viele Zyklen man am Tag will, Ich glaube die Obergrenze ist 20. Mein Zyklenzähler in der App steht jetzt bei rund 9000. Ein großer Teil war der Dauerbetrieb am Anfang. da lief die Entgasung über eine Woche am Stück, wenn ich mich richtig erinnere.


    Zur App:

    pasted-from-clipboard.png

  • Außerdem wird bei der von "warp735" eingestellten Skizze "nur" der Heizkreis bedient.

    Wäre aber egal, die Physik macht den Rest. das ist ja das schöne an der Vakuumentgasung. Bei einem Mikroblasenabscheider muss die Mikroblase durch den Abscheider, sonst bleibt sie erhalten und vereinigt sich noch mit weiteren Kolleginnen zu einer größeren Blase. Bei der Vakuumentgasung kann die Blase ruhig in irgend einem Heizkörper festhängen. Sie wird durch den gesenkten Partialdruck der Gase einfach immer kleiner, d.h. der Inhalt der Blase wird nach und nach vom Wasser aufgenommen (gelöst), bis sie weg ist. Fast wie Zauberei. Dabei ist's nur Physik!

  • Danke, die App habe ich schon. Update habe ich nicht hinbekommen bzw habe irgendwann abgebrochen, weil nix mehr passiert ist. Kann aber auch sein, weil ja noch überhaupt kein Druck auf dem Ding ist (und somit ne fette Fehlermeldung)


    Die VE von Spirovent wäre mir lieber gewesen. Die kann man prima mit Modbus ins SmartHome einbinden. Aber 3k war mir dann doch zuviel.

    Finde 1k schon viel, wenn man sich anschaut was da "nur" drinsteckt.


    d.h. der Inhalt der Blase wird nach und nach vom Wasser aufgenommen (gelöst), bis sie weg

    Also selbst ohne Zirkulation? Dann bleibe ich vielleicht doch nur im HK. Im Sommer hatte ich eh noch nie Probleme und die nicht Heizperiode ist ja auch kürzer wie die Heizperiode (bei uns ca 8 zu vier Monate)

    Und im Winter wird ja eh alles schön "durchgemischt"

  • Also selbst ohne Zirkulation?

    Ja, entlang des Druckgradienten bewegen sich die gelösten Luftmoleküle um den vom Entgaser erzeugten Druck- bzw. Konzentrationsunterschied auszugleichen. Das dauert lang in einem weitverzweigten Leitungsnetz, aber es funktioniert bis in die letzte Ecke. In der Praxis geht es natürlich wesentlich schneller, wenn gleichzeitig eine Durchströmung stattfindet.


    Man kann das mit einem kleinen Versuch demonstrieren. Ein Tropfen Tinte in einem großen Gefäß führt nach einiger Zeit zu einer gleichmäßigen Färbung des Wassers. Rührt man dabei um, geht es erheblich schneller. Aber der Punkt ist, es geht eben auch ohne rühren. Dauert halt.


    In meiner Installation habe ich mir überlegt: Die Luft im Puffer kommt wohl aus dem Holzvergaser. Ursprung sind wahrscheinlich Mikroblasen, die an den heißen Kesselwänden entstehen und sich im Pufferspeicher munter treffen und vereinigen. Wenn ich jetzt das entgaste Wasser direkt in den Pufferspeicher leite, hat die Physik ein leichtes Spiel und keine großen Strecken zu bewältigen.


    Unabhängig von den Luftproblemen im Pufferspeicher hatte ich früher (schon vor der Installation des Holzvergasers) am weitesten entfernten und gleichzeitig höchstgelegenen Heizkörper immer wieder Luft und musste so alle ein zwei Monate dort entlüften. Nicht viel Luft, aber das Ende des Heizkörpers war halt immer wieder mal kalt. Der Heizkörper ist in einem separaten Heizkreis im Wohnhaus und nur über eine ca. 40 m lange Nahwärmeleitung mit dem Pufferspeicher verbunden. Seit ich die Entgasung am Pufferspeicher mache, habe ich kein einziges Mal mehr diesen Heizkörper entlüften müssen.

  • Super, danke dir. Hast mir sehr geholfen :thumbup:

    Ich werd das jetzt mal in HK einbinden und dann über den Sommer beobachten. Wenn das nix ist, kann ich immer nochmal ne Umbauaktion starten.

  • Heute wurde die Vereisungsmaschine gebracht. Mal sehen wie ich die Tage dazu komme. Aber spätestens am Samstag wird das Ding laufen. :thumbup:

  • Hallo


    "Kühlmaschine" oder Manschetten mit Trockeneis?

    Trockeneis ist gefäääääähhhhrrrlich.... CO2 ist schwerer als Luft und damit besteht im Keller Erstickungsgefahr.


    ciao Peter

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