Fröling PE1 15 / Zu viele Zündungen am Tag

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  • Hallo zusammen,


    Ich habe unlängst bereits nach knapp 2,5 Jahren den Zündstab wechseln müssen weil er bereits zu viele Zündungen auf dem Buckel hatte. Folglich hab ich die Software "p4d" auf einem Raspberry Pi verwendet um alles mal zu protokollieren. Um die Zündungen zu zählen habe ich mir ein eigenes Python Script geschrieben welche die Datenbank von p4d ausliest und die Anzahl der Zündungen pro Tag ausgiebt.


    Ergebnis ist dass der Ofen mindestens 9-10 mal pro Tag zündet und sich das ganze dann schön aufsummiert über das Jahr.


    Meine Frage jetzt: Ist diese Anzahl von Zündungen normal oder eigentlich zu hoch?


    Ich poste am besten noch die Einstellungen meines Ofens als Screenshot (Fröling Web Connect). Was ich bereits auf Tip eines Fröling Servicetechniker gemacht habe, sind die Heizzeiten zu limitieren. Also Pausen von 9-12 und von 15-18 eingestellt wo der Heizkreis nicht läuft.


    Hat vielleicht jemand Tipps für mich wie ich die Einstellungen optimal ändere damit weniger Zündungen sind?


    PS: Pufferspeicher habe ich keinen. Lediglich der Ofen mit einem Warmwasserboiler der im Sommer mit einer Luftwärempumpte heizt und im Winter über den Kessel.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Ich denke, das ist nicht normal. Ich selbst habe einen PE1 mit Puffer und habe 1 bis max 2 Zündungen pro Tag und je Zündung 3-5h Kessel-Heizzeit. Ohne Puffer sieht das zwar anders aus, und mit derartiger Regelung habe ich mich natürlich nicht befasst.


    Nach deiner Heizkurve hast du ja wohl Heizkörper, und mich würde interessieren, wie der Kessel überhaupt gesteuert wird. Ergänze deine Infos nochmal um Kesseldaten: wie hoch ist Kesselsoll? Ist es fest eingestellt oder richtet es sich nach der Heizkurve, was an Vorlauf benötigt wird? Wie lange heizt den der Kessel, wenn er mal gezündet hat? Und welcher Parameter steuert, dass er abstellt?


    Grüße Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Anbei die Kesseleinstellungen über Webconnect. Ich denke da sind fix 50 Grad eingestellt.

    Drunter noch den Heizungsverlauf von p4d über die letzten 2 Tage wo die Temperaturen so um die 4 Grad waren. Der Kessel läuft eigentlich immer nur sehr kurz (halbe Stunde bis Stunde) und stellt dann anscheinend wieder ab.


    Brauchst du sonst noch Einstellungen die ich eventuell nur über das Lambdatronic Display ablesen kann?

  • Kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie so ein Kessel ohne Puffer vernünftig funktionieren soll.


    Wäre interessant wie weit der Kessel runter modellieren kann, ich glaube bei Fröling heißt das glaub ich gleitender Betrieb.


    Deshalb kann ich dir da leider nicht weiterhelfen, ich bin halt der Meinung, dass zumindest ein kleiner Puffer benötigt wird um die Energie irgendwo zu speichern.


    Im Winter bei Minusgraden kann das ohne Puffer schon funktionieren je nach Kessel und Heizlast vom Gebäude!


    Hab auch noch nie ein Hydraulikschema gesehen von einer Anlage ohne Puffer, evtl. kannst du mal eins einstellen!

    Fröling PE1 20, Pufferpumpe WILO Yonos Para RS24/7.0-PWM1 M, Puffer 1000L Hygiene-Schichtspeicher, 2 Heizkreise (nur FBH)

  • Einen Pufferspeicher dazu einbauen habe ich mir eh auch schon überlegt. Wie groß sollte dieser bei dieser Heizung eigentlich dimensioniert sein? Oder wie dimensioniere ich richtig einen Pufferspeicher?

  • Standard sind 1000L, entweder Hygiene-Schichtspeicher oder mit Frischwasseratation!


    Da du einen Boiler hast, benötigst du natürlich nur einen "normalen" Puffer, ohne Warmwasserbereitstellung.


    Meine Schwiegereltern haben auch einen 1000L Puffer und einen Boiler mit 200 oder 300L zusätzlich am PE1 mit 15kW. Da hängt aber die Solaranlage am Boiler, deshalb diese Kombination!


    Ansonsten würde ich den Boiler einsparen, aber da kann dich ein Profi sicher besser beraten.


    Weniger reicht aber bestimmt auch!


    Umso größer, umso weniger starts muss der Kessel machen!


    Wenn Platz vorhanden ist, sollte das ja nicht so aufwendig sein.

    Fröling PE1 20, Pufferpumpe WILO Yonos Para RS24/7.0-PWM1 M, Puffer 1000L Hygiene-Schichtspeicher, 2 Heizkreise (nur FBH)

  • Ich komme nochmal auf dein P4D Bild zurück. Folgendes verstehe ich nicht:


    Ich sehe die Kesseltemperatur (graue Linie) in der Spitze immer bei etwa 75°. D.h. der Kessel heizt auf 75°, dann stellt er wohl ab, Kesseltemperatur fällt auf 35-40°, dann springt er wieder an. Z.B. in dem Fenster 17.11. 18-22h dreimal. Wie ist das möglich, wenn Kesselsoll auf 50° eingestellt ist?


    Wie gesagt, ich bin mit Kesselsteuerung ohne Puffer nicht vertraut, aber du müsstest verstehen, welche Parameter den Start und den Stopp des Kessels steuern. Sinnvoll wäre ja, dass er in einem Fenster von 4h nicht dreimal zündet und jedesmal von 40-75° heizt, sondern einmal zündet und dann bis 50° heizt und über längere Zeit den Vorlauf bedient.



    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Wie koksi1992 bereits geschrieben hat, empfehle ich, mal den "gleitenden Betrieb" zu prüfen.

    Der findet sich unter Kessel - Service - Gleitender Betrieb aktiv. Wahrscheinlich steht er bei dir auf NEIN.


    Eine Änderung auf JA würde folgendes bewirken: "Die Kesseltemperatur wird nach dem errechneten Vorlaufwert für Heizkreis/Boiler geregelt." Das ist nach Lambdatronic Bedienungsanleitung. Erfahrung habe ich damit nicht.


    Zusätzlich spielt dann noch der Parameter Kessel - Temperaturen - Heizkreisüberhöhung bei gleitendem Betrieb eine Rolle: "Die Kessel-Solltemperatur im Heizbetrieb wird gegenüber der erforderlichen Vorlauftemperatur um diesen Wert erhöht."


    Du könntest mal mit Gleitendem Betrieb = JA und Heizkreisüberhöhung +10° experimentieren. Nach der Theorie sollte der Kessel dann seine Kesseltemperatur nach dem VorlaufSoll + 10° steuern. Da deine Heizkurve 40-60° ist, sollte der Kessel je nach Außentemperatur und VorlaufSoll bei 50-70° liegen. Und du kannst mit p4d prüfen, ob der Kessel nicht mehr so schwankt, sondern gleichmäßiger heizt.


    Grüße Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Ich möchte Dir dringend empfehlen, einen Puffer einbauen zu lassen. Ohne diesen ist es normal, daß der Kessel so oft starten muß. Er kann nur die Wärme abgeben, die aktuell gebraucht wird und nach kurzer Zeit ist der Heizkreis gesättigt und der Kessel muß abschalten, weil er die Wärme nicht mehr abführen kann.


    Ich hatte dieses Szenario viele Jahre lang mit unserem Ölkessel, doch da stört es nicht, weil die Zündung innerhalb von Sekunden erfolgt. Der Pelletkessel benötigt schon ca. 10 Minuten, bis er feuert. Mit einem Pufferspeicher muß er je nach Größe im Winter oft nur ein oder zweimal am Tag anspringen und Du bekommst eine gleichmäßigere Wärmeversorgung für die Heizkreise. Die Größe des Puffers hängt natürlich davon ab, welche Wärmemenge Du speichern willst und wieviel Platz ist. 600 Liter bringen schon einige Besserung, 800 oder 1000 Liter wären noch besser. An Deiner Stelle würde ich schauen, welcher Einzelpuffer gut in den Raum paßt. Aber nicht übertreiben. Du hast keinen Holzvergaser, wo die Puffer die gesamte Energie einer Kesselfüllung aufnehmen müssen.

  • Wie zwei Vorredner bereits sagten, wird bestimmt der gleitende Betrieb bei dir das Problem sein. Stell das so ein wie oben beschrieben. Schaust du über die Connect App was deine Heizung macht?

    Im gleitenden Betrieb heizt dein Kessel auf die erforderliche VL-Temp auf und geht dann in die Feuererhaltung (steht dann auch so in der App).

    Im gleitenden Betrieb (JA) ignoriert er alle anderen Einstellungen die bei Pufferbetrieb relevant wären und richtet sich nur nach deiner gewünschten VL-Temp.

    Feuererhaltung würde ich als Laie auch so verstehen, dass anschließend nicht neu gezündet werden muss da der Kessel nicht abgestellt wurde. Verbrauch im gleitenden Betrieb ist auch human.

    Musste die letzten Tage viel experimentieren da bei mir einiges im Argen war und da hab ich gesehen das da für 2x aufheizen grad mal 1kg Pellets durchrutschen. Hätte mich also, ohne Pufferbetrieb, weit eniger als 10kg pro Tag gekostet.

  • Ich habe mal die Einstellungen überprüft und es war der gleitende Betrieb schon ganze Zeit aktiviert. Ich habe jetzt mal die Heizkreisüberhöhung auf +10° gesetzt (war auf +2 eingestellt). Jetzt werde ich mir das ganze mal einen Tag ansehen mit "p4d" ob sich was ändert.


    Falls es nicht besser wird, werde ich mir wohl einen Puffer zulegen. Habt ihr da Empfehlungen welche Marke? Oder sollte ich vielleicht meinen "normalen" Boiler mit einem Hygienespeicher ersetzen?

  • Ich glaube der Kessel kann wahrscheinlich nicht so weit runter modellieren und geht dann aus.


    Bei tieferen Temperaturen wird das natürlich besser werden, aber auf lange Sicht wirst du um einen Puffer nicht herumkommen wenn er vernünftig laufen soll.


    Ob du den Boiler ersetzt oder einen Puffer dazu installierst, würde ich davon abhängig machen wie es sich vom Platz ausgeht und wie alt der Boiler bereits ist.


    Grundsätzlich würde ich auf einen Hygienespeicher setzen!
    Ist halt eine Preisfrage, einen Puffer dazu stellen ist wahrscheinlich günstiger!

    Fröling PE1 20, Pufferpumpe WILO Yonos Para RS24/7.0-PWM1 M, Puffer 1000L Hygiene-Schichtspeicher, 2 Heizkreise (nur FBH)

  • Ich habe mal die Einstellungen überprüft und es war der gleitende Betrieb schon ganze Zeit aktiviert. Ich habe jetzt mal die Heizkreisüberhöhung auf +10° gesetzt (war auf +2 eingestellt). Jetzt werde ich mir das ganze mal einen Tag ansehen mit "p4d" ob sich was ändert.


    Falls es nicht besser wird, werde ich mir wohl einen Puffer zulegen. Habt ihr da Empfehlungen welche Marke? Oder sollte ich vielleicht meinen "normalen" Boiler mit einem Hygienespeicher ersetzen?

    2°C Überhöhung ist schon sehr wenig. Das ist ohne Puffer gleich passiert. Er drückt ja direkt heißes Wasser hoch und wenn der Mischer nicht schnell genug schließt hast du gleich mal paar Grad zu viel im Fühler anliegen.


    Wie hast du deine Heizkurve eingestellt?

  • Wenn ich so die taktung sehe die bei dir vorherscht ist ja wohl der energiebedarf nicht so hoch.

    Hier wird wohl ein 1000 Liter Speicher sehr viel Sinn machen.


    Je nach gebauter Hydraulik ist dies normal nicht so ein großes Problem. Der Puffer hängt ja nur zwischen vor und Rücklauf.


    Ein normaler Warmwasserspeicher ist wenn er richtig dimensioniert ist und die Äußeren Bedingungen wie wasserhärte stimmen immer noch eine gute Lösung. Wir bauen es so auch noch bei neuanlagen.


    Bei dem Puffer gibt es normal kein gut oder schlecht. Derzeit ist eher das Problem einen zu bekommen, auch die Preise sind wohl sehr abgehoben.


    Wenn der Platz keine Speziele Größe fordert würde ich das nehmen was günstig zu bekommen ist.


    Bastian

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