Brandschutz Pelletlager > 6,5t

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 326 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von warp735.

  • Hallo,


    ich bin gerade dabei ein Pelletlager zu bauen. Das wird circa 18cbm Fassungsvermögen haben. Also komme ich über die magischen 6500 Tonnen. Ich wohne in Nordrhein-Westfalen. Wie ich lese muss die Tür T30 und die Decke F90 haben. Die Decke ist bei mir nicht F90. Es ist ein Altbau mit Holzdecken, darunter Spalier und dann 1,5cm zementärer Putz. Der Heizungsbauer meint, das reicht. Er hätte noch nie erlebt, dass der Schornsteinfeger das beanstandet hat.

    Ein Telefonat mit dem zuständigen Schornsteinfeger werde ich am Dienstag führen.


    Meine Fragen:

    • Wem muss ich den Brandschutz nachweisen?
    • Was passiert, wenn die Anlage offiziell in Betrieb (Freigabe durch den Schornsteinfeger) und der Brandschutz nicht eingehalten ist (und dann etwas passiert)
    • Reichen 2x 10mm Fermacell Gipsfaserplatten aus um die Decke auf F90 zu bekommen?


    Danke

  • Bei uns in Österreich wollte die Gemeinde als Baubehörde alles ganz genau wissen und von einem Befugten nachgewiesen haben, verlangte auch Einreichpläne. Diese bekam ich von einem Baumeister, der auch Bausachverständiger ist. Es wurde sogar der Nachweis der ausreichenden Tragfähigkeit des Kellerbodens (!) gefordert.


    Du verlierst auf jeden Fall den Versicherungsschutz, wenn du grob fahrlässig handelst.


    Um F90 zu erreichen wird es auch einer unbrennbaren Wärmeisolierung und einer unbrennbaren Unterkonstruktion hinter der Beplankung bedürfen. Gipsfaserplatten (zB Fermacell) ist technisch besser als Gipskarton (zB Rigips).

  • Ist zwar eine händlerseite, aber der Aufbau einer entsprechenden Konstruktion wird schön erklärt:

    F90 – die Feuerwiderstandsklasse im Trockenbau | BayWa Baustoffe


    Die Platten als solche sind auch als Feuerschutzplatte deklariert und haben zumeist die Zulassung aufgedruckt

    Don't blink!

    _______________

    D20P mit A25 und RLA durch Regumat, Hygienespeicher 800l

    Alles gesteuert per ACD01

    + 10m² Röhrenkollektor mit Regusol, gesteuert durch Deltasol BS Plus v2 für Schichtladung

    P.S.: Kranplätze müssen verdichtet sein!

  • Hallo,

    Da ist die Frage, was ist grob fahrlässig. Der Zementputz ist damals (Anfang 90iger) drunter gekommen, als die Heizöltanks erneuert wurden. Da ist auch die Tür rein gekommen.

    Ich lese aber nirgends, dass das für F90 reicht.


    Wenn der Schornsteinfeger sagt, alles gut, Heizung kann in Betrieb gehen, wäre es dann grob fahrlässig?

    Wenn ich jemanden beauftragen eine Heizung einzubauen und in Betrieb zu nehmen, kann ich dann nicht davon ausgehen, dass der Brandschutz eingehalten wird?

  • "Bestandsschutz" wird da gerne genannt. Und der geht üblicherweise flöten, wenn es zu einer größeren Änderung des Bestandes kommt.


    Selber würde ich einfach die örtliche Baubehörde und einen regionalen Baumeister aufsuchen und nachfragen. Ersteres ist gratis, zweiteres kostet nicht die Welt — und im Fall des Falles könntest du recht froh darüber sein. Wichtig ist es, sich nachweisliche (= schriftliche) Auskünfte von befugten Personen geben zu lassen und nicht so lange herumzufragen bis man hört oder liest, was man selber hören will!


    Zu Beginn unserer Heizungssanierung war ich auch erstaunt, was da alles zu erledigen und einzuhalten ist. Hatte in dieser Hinsicht auch einen eher großen Widerwillen …


    Die Begleitung durch den Baumeister hat mir im Endeffekt die Sache recht leicht gemacht, dessen Bekanntheit bei der Baubehörde half die Wege kurz zu halten und gekostet hat's in Summe grob fünf Hunderter: Tragfähigkeit des Bodens unter dem Pelletlager nachweisen, Widmungsänderung eines Kellerteils zum Heizraum mit Einreichplänen, die geänderte Heizungsanlage melden, ausreichenden Brandschutz durch Besichtigung der nachträglich eingebauten Brandschutztüre nachweisen. Ich finde, das war ein angemessener Tarif.


    Dann noch die Rauchfangsanierung und den Anschluss des neuen Pelletskessel vom Rauchfangkehrer absegnen lassen. War ein guter Hunderter.


    (Alles in Österreich.)

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