Beiträge von Austro-Diesel

    Der Brennraum selber ist ein kaffehäferlgroßes Loch in einem Schamotte-Block, der links die Einschuböffnung der Stoker-Schnecke hat und vorn wie hinten auf unterschiedlichen Höhen kleine Löcher, wo die Sekundärluft eingeblasen wird.



    Nur mit einem Spiegel oder dem Handy sieht man den Wenderost.



    Was jetzt noch fehlt ist das Rauchrohr.



    Durch den Partikelabscheider ist der Flugascheanteil darin spürbar geringer, aber nicht Null. Am oberen Revisionsdeckel ist gar nichts mehr zu finden, unten der gewohnte knapp millimeterstarke rehbraune bis ockerfarbene "Puderzucker". Nur an den nicht wärmeisolierten Putzdeckeln findet sich dieses dunkelbraune Teer-Kondensat, die Rohre sind innen blank.


      


    Das Edelstahlrohr mit einer Kunststoffbürste mit Edelstahldraht durchputzen. Kein ferritischer Stahl sollte in Kontakt mit Edelstahl kommen!


    Jetzt wieder alles zusammenbauen, alle Dichtungen und Dichtflächen vorher auf Sauberkeit und Unversehrtheit prüfen, fertig. Alles in allem eine knappe Stunde Arbeit, wenn man es eher gemütlich angeht. Und auch für Laien gut machbar.

    Der abgenommene Deckel sieht von innen so aus und wird einfach abgesaugt:


      


    In der geöffneten Wendekammer sieht es nach einem Winter so aus, alles voll mit fluffiger Asche, keine Verkrustungen, keine Versottungen:



    Mit dem Pinsel einfach alles abbürsten, der Staub fällt in die Rauchzüge und damit unten auf den Rost und in die Aschebox — wie während des Betriebs auch. Langsam erkennt man nun die Details der Konstruktion, sieht den von links hineinragenden Temperaturfühler (ein nicht ganz bleistiftdicker, knapp 10 cm langer Rundstab) und den elektrostatischen Staubabscheider mit der vielgezackten Sprühelektrode.


    Und oben die "Wiege", an der die vier Reinigungsspiralen hängen. In den vorderen beiden ausfsteigenden Rauchgaszügen sind auch Wirbulatoren, gedrehte Blechstreifen verbaut. Die ganze Konstruktion bewegt sich zur Wärmetauscherreinigung wechselweise auf und ab.



    Wichtig ist die Sauberkeit der Dichtflächen, beim Rest muss man es nicht übertreiben. Wichtig ist zu prüfen, dass der Schmutz nur lose sitzt, die Spiralen der Wärmetauscherreinigung ihren Dienst erfüllen und die (sofern eingebaut) Sprühelektrode sauber ist.


    Weiter geht es im Erdgeschoß des Kessels, der Brennraum wird geöffnet indem die beiden 13er-Muttern rechts entfernt werden.



    Schließlich wird die Brennraumtür mitsamt des (Sekundär-?)Luftstellmotors aufgeklappt. Die Ecken und Winkel des Brennraums sind mit Asche gefüllt, alles nur lose Ablagerungen, ganz normal.


      


    Nach dem Aussaugen und ein wenig Geschabe mit der Spachtel sieht die Sache wieder ganz manierlich aus. Auch hier ist der Wandbelag nur loses Puder, das ganz leicht abgeht.


    In Anlehnung an diesen Thread ETA Sommerzeit ist Wartungszeit möchte ich die jährliche Wartung dieses hier wenig vertretenen Kesselmodels darstellen. Der Text richtet sich weniger an erfahrene Heimwerker, sondern eher an Investitionswillige, die Grundlagen für eine Kaufentscheidung suchen, oder an Neubesitzer, die noch unsicher sind. Auch schlichtweg Neugierige werden hier neue Einblicke in den Kessel sehen.


    Voraus: Der Kesseltyp ePE von ETA ist ein topmoderner Pellet-Heizwertkessel, den es als ePE BW auch in Edelstahlausführung als Brennwertkessel gibt. Mit selbstkalibrierender Lambdasonde, Temperaturfühler in der Wendekammer, geregeltem Saugzuggebläse sowie geregelter Luftzufuhr sind die Abgas- wie Partikelwerte auf zeitgemäß sehr gutem Niveau. Es gibt von diesem Modell drei Baugrößen für unterschiedliche Leistungsbereiche (7–13, 15–20, 26–32 kW) innerhalb derer mit unterschiedlichen Schamottierungen und Parametrierungen die jeweiligen Leistungsstufen realisiert werden.


    Der integrierte elektrostatische Partikelabscheider, als beim Kauf bestellbares wie auch nachrüstbares Extra, drückt die Staubwerte unter die Nachweisgrenze mobiler Messergeräte. Das besondere an diesem Partikelabscheider ist die Selbstreinigung um Zuge der automatischen Entaschung des Kessels.


    Der Kesselkörper bildet mit den Wärmetauschern — auch beim Brennwert-Modell! — ein homogenes Teil. Die Rauchgaszüge werden durch kräftige spiralige Drähte mittels Auf- und Abbewegung zwangsweise gereinigt, in den vom Brennraum zur Wendekammer hin aufsteigenden Zügen befinden sich zusätzlich gedrehte Bleche, die als "Wirbulatoren" die Bildung laminarer Strömung verhindern und damit die Wärmeabgabe ans Kesselwasser verbessern.


    Der bewährte Wenderost, welcher bei der Entaschung durch einen Reinigungskamm hindurchgedreht und damit zwangsweise von Anhaftungen gereinigt wird, ist eine inzwischen langjährig bewährte Konstruktion. Während der Feuerung wird dieser auch immer wieder ein wenig hin- und herbewegt um das Glutbett aufzulockern.


    Der eigentliche Brennraum wird von einem massivem Schamotte-Block mit einer kaffeehäferlgroßen Öffnung gebildet. Seitlich werden die Pellets durch eine Stoker-Schnecke eingeschoben, es gibt mehrere Sekundärluft-Öffnungen in Form mehrerer kleinfingerdicker Bohrungen in der Brennraumwand. Diese Zuluft wird durch Luftkanäle im unteren Kesselkörper vorgewärmt und in der Menge reguliert.


    Der Kessel ist laut Herstellervorgabe durch den Kunden jährlich einmal zu reinigen, der Kundendienst für darüber hinausgehende Wartungs- und Kontrolltätigkeiten ist alle 3 Jahre fällig. (Wer sich nicht in der Lage fühlt die Reinigung selbst durchzuführen kann dies auch im Rahmen eines jährlichen Kundendienstes buchen, das kostet entsprechend mehr.) Die zweikammerige Aschebox, welche auch voll an einem mittigen Griff noch gut tragbar ist, hat ein Asche-Fassungsvermögen das idR für eine Heizsaison ausreicht (3 Tonnen Pellets).


    Die hier dargestellte Wartung bezieht sich auf den Heizwertkessel. Beim Brennwertkessel kommen weitere Reinigungs- und Kontrollarbeiten im Bereich der Abwasserführung dazu.


    Hier steht das schöne Stück:



    Wir starten mit dem Umlegen des Wartungs-Schalters …



    … und die mit Texten und Bildern detailliert dargestellte und beschriebene Wartung beginnt:


       


    Zuerst wird die Aschebox entleert, das Kesselgehäuse mit einem Aschesauger (wie zB dem sehr empfehlenswerten Kärcher AD 4) gesäubert, die Dichtungen geprüft und die Aschebox wieder eingesetzt. Jeder Schritt wird narrensicher erklärt:


      


    Hier sieht man die Öffnungen, von wo die Asche unterhalb des Rostes (vorne) und unterhalb des hinteren, absteigenden Wärmetauschers in die Aschebox geschoben und dabei etwas verdichtet wird:



    Weiter geht's mit dem Abnehmen der beiden vorderen und der oberen Kesselverkleidungen.



    Von oben sieht man links das Sauggebläse für den Pellets-Transport, das rote Überdruckventil und rechts die aufgelegte Wärmeisolierung des Kesselkörpers. Mittig die Lambda-Sonde, deren Kabel vor dem abnehmen der oberen Wärmeisolierung abzustecken ist.



    Dazu die beiden Langmuttern mit dem 17er-Schlüssel lösen und den Deckel abnehmen … dabei die lose Kontermutter hinten, die als Tiefenbegrenzung fungiert, nicht verstellen.


    "Bestandsschutz" wird da gerne genannt. Und der geht üblicherweise flöten, wenn es zu einer größeren Änderung des Bestandes kommt.


    Selber würde ich einfach die örtliche Baubehörde und einen regionalen Baumeister aufsuchen und nachfragen. Ersteres ist gratis, zweiteres kostet nicht die Welt — und im Fall des Falles könntest du recht froh darüber sein. Wichtig ist es, sich nachweisliche (= schriftliche) Auskünfte von befugten Personen geben zu lassen und nicht so lange herumzufragen bis man hört oder liest, was man selber hören will!


    Zu Beginn unserer Heizungssanierung war ich auch erstaunt, was da alles zu erledigen und einzuhalten ist. Hatte in dieser Hinsicht auch einen eher großen Widerwillen …


    Die Begleitung durch den Baumeister hat mir im Endeffekt die Sache recht leicht gemacht, dessen Bekanntheit bei der Baubehörde half die Wege kurz zu halten und gekostet hat's in Summe grob fünf Hunderter: Tragfähigkeit des Bodens unter dem Pelletlager nachweisen, Widmungsänderung eines Kellerteils zum Heizraum mit Einreichplänen, die geänderte Heizungsanlage melden, ausreichenden Brandschutz durch Besichtigung der nachträglich eingebauten Brandschutztüre nachweisen. Ich finde, das war ein angemessener Tarif.


    Dann noch die Rauchfangsanierung und den Anschluss des neuen Pelletskessel vom Rauchfangkehrer absegnen lassen. War ein guter Hunderter.


    (Alles in Österreich.)

    Richtig, die Pellets bleiben in einem Schüttwinkel von ca. 40 bis 45° liegen. Man muss also ein wenig nachhelfen. Immerhin wissen die Pellets aber auf diese Weise, "wo es langgeht".


    Ich mache das mit der ausrangierten Teleskopstange eines Pool-Keschers, an der ich ein Querbrettchen fixiert habe. Die Konstruktion ist noch leicht und stabil genug um diesen Zweck zu erfüllen. Man muss ja nur ein wenig "stöbern" und schon rutschen die Pellets nach.


    Bei einem flachen Boden muss man um die Saugsonden "Haufen aufbauen". Während des Saugvorganges will man nicht im Lager stehen, die Blasluft der freiliegenden Saugsonden wirbelt gehörig Staub auf!

    Bei uns in Österreich wollte die Gemeinde als Baubehörde alles ganz genau wissen und von einem Befugten nachgewiesen haben, verlangte auch Einreichpläne. Diese bekam ich von einem Baumeister, der auch Bausachverständiger ist. Es wurde sogar der Nachweis der ausreichenden Tragfähigkeit des Kellerbodens (!) gefordert.


    Du verlierst auf jeden Fall den Versicherungsschutz, wenn du grob fahrlässig handelst.


    Um F90 zu erreichen wird es auch einer unbrennbaren Wärmeisolierung und einer unbrennbaren Unterkonstruktion hinter der Beplankung bedürfen. Gipsfaserplatten (zB Fermacell) ist technisch besser als Gipskarton (zB Rigips).

    Je nachdem wo du wohnst und wie die Heizwärme ins Haus eingebracht werden kann ist eine Wärmepumpe spannend oder eben nicht. Für eine gute Jahres-Arbeitszahl (= Effizienz) sind großflächige Heizflächen unerlässlich (Fußbodenheizung, Wandheizung), ein mildes Lokalklima ist für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sehr hilfreich.


    Auch ist die Betriebsweise kritisch. Wenn du kein Problem hast, bei großer Kälte mit dem Ofen oder einem Holzvergaserkessel zu heizen, dann tut sich die Wärmepumpe deutlich leichter.


    Ja, eine Wärmepumpenheizung funktioniert natürlich auch mit Heizkörpern bei Vorlauftemperaturen über 45° — das ist aber auch rasch das Ende der Effizienz und damit unwirtschaftlich.


    Hybridanlagen sind technisch komplexer und auch von der Regelung nicht so einfach. Ein Holzvergaser braucht einen Pufferspeicher, bei einer Wärmepumpe sollte man eher keinen oder nur einen Puffer im Rücklauf verwenden (Abtauhilfe) … zudem wird die Sache schnell so teuer, dass sich das nicht rechnen will.



    Überlegenswert kann die Zuheizung mittels Luft-Luft-Wärmepumpen, gemeinhin als Split-Klimageräte bekannt, sein. Wenn man mit dem Betriebsgeräusch und der Luftbewegung leben kann, kommt man so relativ günstig zu einer effizienten Zuheizung. Dabei bleiben aber wieder die Nebenräume kalt.



    Eine PV-Anlage, insbesondere eine eher kleinere mit 10 kWp, bringt im Zusammenspiel mit einer Heizungs-Wärmepumpe sehr wenig. Zu den Zeiten, wo die Heizung arbeitet sind die PV-Überschüsse nicht da (Dezember, Jänner) oder so klein, dass man sie in den Kommastellen suchen muss (November, Februar). Ein nennenswerter Beitrag ist nur im Oktober und März zu erwarten, da ist es idR auch nicht besonders kalt. — Der Speicher ist dann auch im Nu ausgenuckelt.


    Eine Wärmepumpe sollte so knapp wie möglich ausgelegt sein, um einen möglichst durchgehenden Betrieb zu erlauben. Start-/Stopp-Betrieb bedeutet das frühe Ende des Kompressors. Da die Objektbeschreibung so klingt, als ob da noch weitere Sanierungsschritte folgen könnten, wäre daher aktuell der falsche Zeitpunkt zur Heizungsdimensionierung.



    Wenn es einen Öllagerraum gibt und eine gewisse Affinität zum Heizen mit Holz da ist, dann möchte ich dem Threadersteller eine moderne Pelletheizung in Verbindung mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe ans Herz legen.


    Eine solche Heizung funktioniert so komfortabel wie die Ölheizung, ermöglicht dem Betreiber fortgeschrittene Autarkie in wirren Zeiten und ist auch einigermaßen nachhaltig. Auch ist eine Pelletheizung mit Pufferspeicher relativ tolerant gegenüber sich verändernder Heizlast, viele Kesseltypen kann man in der Nennleistung adaptieren.



    Wenn die PV-Überschüsse groß sind und die Einspeiseerlöse klein könnte man auch über eine elektrische Direktheizung des Brauchwassers nachdenken, was die Anschaffung der doch fühlbar teuren Brauchwasser-Wärmepumpe (gut 2.000 €) egalisieren kann.


    Wenn es das Dach hergibt rege ich auch eine Vergrößerung der geplanten PV-Anlage an: Weitere Module kosten wenig und verursachen nur geringen Mehraufwand, steigern aber die Autarkie an schwachen Tagen und verdienen sich aufgrund der geringen Realisierungskosten über die Einspeiseerlöse idR von selbst.



    Solarthermie erscheint mir aus heutiger Sicht wenig zielführend. Für Heizungsunterstützung nur mäßig hilfreich und beim Warmwasserbedarf eines Einfamilien-Haushaltes zu aufwändig. Oft sind Dachflächen knapp und besser in Photovoltaik investiert. Diese bringt auch am schlechtesten Wintertag irgendeinen Ertrag, Solarthermie ist sehr viele Wochen im Jahr nutzlos bis überflüssig.


    Über wasserführende Kamine habe ich noch wenig Überzeugendes gelesen, aber schon einiges an Enttäuschung. Weder ist dies eine krisensichere Heizung (ohne Strom mangels dann fehlender Wasserumwälzung nicht zu verwenden), noch besonders hilfreich durch das starre Verhältnis der Wärmeleistung Luft/Wasser. Dazu kommt der höhere Wartungsaufwand, mäßige Abgaswerte und der mühselige Betrieb wegen des fast halbstündlichen Nachlegens.



    Auch eine Holzvergaser-Pellet-Kombi ist attraktiv, aber primär für Menschen mit Zugang zu kostenlosem Holz (Eigenwald, Holzreste) und entsprechender Motivation. Es gibt Systeme, die mit einem Rauchfang auskommen. Komfortabel ist der automatische Wechsel von Holzvergaser zu Pellets, wenn es an Wärme mangelt und niemand reagiert. Dieser höhere technische Aufwand ist natürlich zu bezahlen und rechnet sich nicht in jedem Fall. Auch gibt es diese Kessel erst ab höheren Leistungen, was idR zu sanierten Objekten nicht so ideal passt und einen entsprechend großen Pufferspeicher (mit seinen unvermeidlichen Wärmeverlusten) erforderlich macht.

    Hier ein paar Impressionen von meinem Eigenbau.


    Ständerbefestigung oben und unten mit Balkenschuhen und der Wandanschluss (mit Schaumstoffdichtung):


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    Außenbeplankung bringt mehr Netto-Volumen:


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    Sichtfenster aus Acrylglas und Einstiegshilfen (Badezimmer-Zubehör):


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    Halbhohe Trennwand, damit man eine Hälfte des Lagers leerfahren kann ohne dann vor dem Nichts zu stehen:


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    Schlauchführung nach der 4-fach Umschalteinheit:


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    Durchführung Saug- und Blasschlauch aus dem Lager — mit dem passenden Dosenbohrer von OBI passgenau!


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    Schrägboden mit nur 25° und einseitig erhöht für die Saugschläuche:


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    Alle Fugen mit Silikon abgedichtet, auch in den Schaltafel-Stößen eine "Silikonraupe" appliziert:


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    Die Saugsonden saugen keine 20 cm weit. Den Rest kann man sich ausrechnen.


    Wenn man mal in den Bunker muss/soll/will, dann ist der mit den Schläuchen voller Stolperfallen, verdeckt sind diese durch die Restpellets auch noch. Absolutes No-Go!


    Ein auch nur wenig geneigter Schrägboden, unter dem die Schläuche verschwinden, macht das Leben viel angenehmer. Auf der Gegenüberseite, wo keine Schläuche verlaufen, kann der Schrägboden auch in den Naturboden auslaufen. So ist es ein Leichtes mit einem Besen, einer Harke, einem Wasserschieber oder ähnlichem die verbliebenen Pellets zu "mobilisieren", die rutschen gleich in die richtige Richtung. Ich habe 25° statt der empfohlenen 45° gebaut, das fraß nicht allzuviel Platz. Noch weniger geht sicher auch.


    Die Tragfähigkeit des Bodens musste ich der Baubehörde (kleinere Gemeinde in Niederösterreich) nachweisen, obwohl der Pelletbunker auf dem Dichtbeton-Kellerboden eines jungen Gebäudes (1998) steht. Der Bausachverständige war verständig und hat nur 175 Euro dafür genommen.


    Holzpellets wiegen ca. 650 kg pro Kubikmeter. Bei zwei Metern Schütthöhe also 1,3 Tonnen pro Quadratmeter Bodenfläche. Das ist für einen Kellerboden nichts, für eine normale Zwischendecke schon sehr viel — daher sind die Baubhörden da schon mal vorsichtig.


    Auch der Wanddruck ist nicht ganz klein, wenngleich auch deutlich geringer als der Bodendruck. Bei einer Holzständerwand ist eine entsprechende Verankerung der Steher — besonders im unteren Bereich — wichtig.


    Sollte es auch nur den leisesten Verdacht auf Wand- oder Bodenfeuchte geben, dann unbedingt eine hinterlüftete Konstruktion wählen. Pellets zerfallen unter Feuchte langsam zu Holzmehl, auch Schimmelbildung kam schon vor.


    Der Lagerraum muss unbedingt eine Belüftung nach außen haben. Der Raum davor (hier der Heizraum) sollte unbedingt belüftbar (zumindest temporär mit Kellerfenster o.ä.) und mit einer gut schließenden Tür vom restlichen Keller getrennt sein. Frische Pellets können nämlich gehörig giftiges Kohlenmonoxid absondern, das dauert ein paar Wochen, bis sich das legt. Daher auch ein CO-Warngerät anschaffen und installieren. Die üblichen Holzständerkonstruktionen sind nicht CO-dicht, auch mit silikonverfugten Zwischenräumen!


    Das Linoleum sehe ich unproblematisch. Ja, es wird da und dort Ab- und Eindrücke von den Pellets bekommen, na und?


    Mein Lager habe ich von außen mit Schaltafeln beplankt. Einfache Schaltafeln waren damals nur wenig teurer als die OSB-Platten und sie sind wesentlich steifer. Auch waren sie leichter über die Kellerwendeltreppe einzubringen.


    Durch die Außenbeplankung der Steher 6 x 10 cm habe ich ca. 1 Kubikmeter Volumen gewonnen. Damit die Schrauben der Beplanlung nicht ausreißen habe ich mit Torbandschrauben (Schlossschrauben) und großen Unterlegscheiben gearbeitet. Funktionierte prima und schaut obendrein von außen ganz gut aus.

    Was ist ein "GW8K-ET Plus" für ein Gerät? Hersteller?


    Bei uns waren's mal 4, mal 6 und auch schon mal 8 kWh. Ist de facto völlig egal, kostet 1 oder 2 Euro im Monat.


    Was vergleichsweise heftig für autarke Anlagen zuschlägt sind die Grundkosten (Zähler, Anschluss), diese Sachen. Auch wenn mal Null Strom kauft ist man hier in Österreich einen guten Hunderter los.

    Was habt ihr für eine Heizung und welchen Heizwärmebedarf?


    Unsere Fronius-Gen24-Wechselrichter brauchen auch ca. 10 Sekunden um die Energieflüsse nach Last- bzw. PV-Leistungsänderung wieder "auf Null" auszuregeln. Dadurch haben auch wir immer einen kleinen Bezug wie auch eine kleine Einspeisung, auch wenn wir eigentlich Null sehen wollen. Sind aber sehr überschaubare Größenordnungen, unter 10 kWh "Adaptionsfehler" im Monat.


    Spannend wird es noch hier mit den Einspeisevergütungen wegen der zunehmend hohen Überschüsse zur Mittagszeit, die keiner braucht, bei den nicht fernbeeinflussbaren PV-Anlagen aber abgeführt werden müssen. Ganz NÖ gestattet laut vielfältigen Berichten von Antragstellern nur mehr 4 kW Einspeisung pro Anschluss. Die Strompreise kollabieren um Mittag herum:



    Es wird wohl auf längere Sicht darauf rauskommen, dass man fürs Einspeisen im Sommerhalbjahr kaum mehr Geld sehen wird.

    Wenn du die Nordseite des Dachs auch belegst (also 50 kWp), dann geht sich für ein einigermaßen modernes Einfamilienhaus sogar eine Wärmepumpenheizung de facto ohne großen Strombezug aus, was ich so herumgelesen habe. Außer du lebst in einer Schneelage.


    Abgesehen davon passt dein (sehr erfreuliches) Statement nicht so recht in diesen Faden. :whistling:

    Noch eine Ergänzung. Die durchschnittlichen Tageserträge in jedem Monat liegen bei


    • Jänner ca. 10 kWh
    • Februar ca. 15 kWh
    • März ca. 25 kWh
    • April ca. 30–40 kWh
    • Mai ca. 40–45 kWh
    • (Juni bis August hab ich noch keine vollständigen Werte, wird wohl bei 50 bis 60 kWh liegen)
    • September ca. 30 kWh
    • Oktober ca. 20 kWh
    • November ca. 12 kWh
    • Dezember ca. 8 kWh

    Dabei zeigt sich, dass es immer einzelne Tage gibt, die ertragsmäßig schwach ausfallen. Daher ist eine PV-Batterie mit etwas höherer Kapazität keine schlechte Idee, wenn man die Autarkie hoch halten will.


    Allerdings gilt besonders im Zeitraum November bis Jänner, dass auch zwei bis dreimal in Folge schlechte Erträge kommen und der durchschnittliche Tagesertrag den Tagesbedarf kaum bis wenig überschreitet. Damit wird auch eine größere Batterie nur sehr selten groß geladen, einen schlechten Tag holt man kaum mehr auf. Aus dem wirtschaftlichen Aspekt bringt eine größere Batterie daher nur deutlich höhere Kosten und eher geringen Zuwachs an Autarkie.


    Unser Tages-Stromverbrauch liegt bei rund 10 bis 15 kWh, je nach "Aktivität". Wir kommen also im Großen und Ganzen gut über die Runden, gerade mal im Dezember und Jänner gibt es spürbaren Strombezug.


    Man sieht hier im Strombezugsdiagramm des Netzversorgers schön, dass zB im November nur tageweise, aber eher mehrmals hintereinander, Strom zugekauft wurde:



    Betreibt man die PV-Anlage auch mit der Option der Notstromversorgung ("Full Backup") mit Netztrennbox, dann ist die größere Batterie sowieso gesetzt, da der Ladezustand auf zB 50% als Minimum gesetzt sein sollte um zu garantieren, dass immer Energie für den nötigsten Bedarf vorhanden ist.



    Interessant ist auch die Information, dass die Fronius Gen24-Hybridwechselrichter relativ lange zum Ausregeln von Lastschwankungen brauchen. Im Vergleich zu anderen Produkten, welche in Sekunden den Energiefluss so nachregeln, dass die Netzeinspeisung bzw. -belastung gegen Null sinkt, braucht unser Gen24 10.0 plus hingegen schon immer 5 bis 10 Sekunden, manchmal auch mehr.


    Dies führt dazu, dass es immer eine kleine Einspeisung und einen kleinen Bezug gibt. Je ruhiger der Tag verläuft (zB keiner zuhause) desto kleiner, aber es bleiben immer mindestens grob 5 kWh Bezug übrig.

    Hier noch ein Nachschlag zu meinem Bericht: Das hier ist der Grund, warum ich so ein Verfechter der ungewöhnlichsten PV-Ausrichtungen bin: recht gleichmäßige Stromerzeugung von früh bis spät!


    6 Module nach Ost-Nord-Ost und 16 Module nach Nord-Nord-West, beide Flächen auf einem 45° steilem Dach.



    Die in der Regel ziemlich unnütze Mittagsspitze entfällt hier zugunsten eines sehr frühen Starts und großem Durchhaltevermögen am Abend — davon hat man selber etwas. Und bei schlechtem Wetter ist wegen des diffusen Lichts auch nichts schlechter als auf der Südseite.

    Wenn ich daran denke, dass der Brennraum unseres ePE 13 keine 20 x 20 x 20 cm groß ist, und der schamottierte Brennertopf so klein wie eine Teetasse … und die jährlich einmal fällige Reinigung eine halbe Stunde dauert und man dabei gar nicht schwarz wird … Lambda-Sonde und Sekundärluftregelung wie selbstreinigender Partikelabscheider integriert nebst Pelletsförderung mit automatischer Umschalteinheit — das wäre mir schon den Aufpreis wert.