In Anlehnung an diesen Thread ETA Sommerzeit ist Wartungszeit möchte ich die jährliche Wartung dieses hier wenig vertretenen Kesselmodels darstellen. Der Text richtet sich weniger an erfahrene Heimwerker, sondern eher an Investitionswillige, die Grundlagen für eine Kaufentscheidung suchen, oder an Neubesitzer, die noch unsicher sind. Auch schlichtweg Neugierige werden hier neue Einblicke in den Kessel sehen.
Voraus: Der Kesseltyp ePE von ETA ist ein topmoderner Pellet-Heizwertkessel, den es als ePE BW auch in Edelstahlausführung als Brennwertkessel gibt. Mit selbstkalibrierender Lambdasonde, Temperaturfühler in der Wendekammer, geregeltem Saugzuggebläse sowie geregelter Luftzufuhr sind die Abgas- wie Partikelwerte auf zeitgemäß sehr gutem Niveau. Es gibt von diesem Modell drei Baugrößen für unterschiedliche Leistungsbereiche (7–13, 15–20, 26–32 kW) innerhalb derer mit unterschiedlichen Schamottierungen und Parametrierungen die jeweiligen Leistungsstufen realisiert werden.
Der integrierte elektrostatische Partikelabscheider, als beim Kauf bestellbares wie auch nachrüstbares Extra, drückt die Staubwerte unter die Nachweisgrenze mobiler Messergeräte. Das besondere an diesem Partikelabscheider ist die Selbstreinigung um Zuge der automatischen Entaschung des Kessels.
Der Kesselkörper bildet mit den Wärmetauschern — auch beim Brennwert-Modell! — ein homogenes Teil. Die Rauchgaszüge werden durch kräftige spiralige Drähte mittels Auf- und Abbewegung zwangsweise gereinigt, in den vom Brennraum zur Wendekammer hin aufsteigenden Zügen befinden sich zusätzlich gedrehte Bleche, die als "Wirbulatoren" die Bildung laminarer Strömung verhindern und damit die Wärmeabgabe ans Kesselwasser verbessern.
Der bewährte Wenderost, welcher bei der Entaschung durch einen Reinigungskamm hindurchgedreht und damit zwangsweise von Anhaftungen gereinigt wird, ist eine inzwischen langjährig bewährte Konstruktion. Während der Feuerung wird dieser auch immer wieder ein wenig hin- und herbewegt um das Glutbett aufzulockern.
Der eigentliche Brennraum wird von einem massivem Schamotte-Block mit einer kaffeehäferlgroßen Öffnung gebildet. Seitlich werden die Pellets durch eine Stoker-Schnecke eingeschoben, es gibt mehrere Sekundärluft-Öffnungen in Form mehrerer kleinfingerdicker Bohrungen in der Brennraumwand. Diese Zuluft wird durch Luftkanäle im unteren Kesselkörper vorgewärmt und in der Menge reguliert.
Der Kessel ist laut Herstellervorgabe durch den Kunden jährlich einmal zu reinigen, der Kundendienst für darüber hinausgehende Wartungs- und Kontrolltätigkeiten ist alle 3 Jahre fällig. (Wer sich nicht in der Lage fühlt die Reinigung selbst durchzuführen kann dies auch im Rahmen eines jährlichen Kundendienstes buchen, das kostet entsprechend mehr.) Die zweikammerige Aschebox, welche auch voll an einem mittigen Griff noch gut tragbar ist, hat ein Asche-Fassungsvermögen das idR für eine Heizsaison ausreicht (3 Tonnen Pellets).
Die hier dargestellte Wartung bezieht sich auf den Heizwertkessel. Beim Brennwertkessel kommen weitere Reinigungs- und Kontrollarbeiten im Bereich der Abwasserführung dazu.
Hier steht das schöne Stück:
Wir starten mit dem Umlegen des Wartungs-Schalters …
… und die mit Texten und Bildern detailliert dargestellte und beschriebene Wartung beginnt:
Zuerst wird die Aschebox entleert, das Kesselgehäuse mit einem Aschesauger (wie zB dem sehr empfehlenswerten Kärcher AD 4) gesäubert, die Dichtungen geprüft und die Aschebox wieder eingesetzt. Jeder Schritt wird narrensicher erklärt:
Hier sieht man die Öffnungen, von wo die Asche unterhalb des Rostes (vorne) und unterhalb des hinteren, absteigenden Wärmetauschers in die Aschebox geschoben und dabei etwas verdichtet wird:
Weiter geht's mit dem Abnehmen der beiden vorderen und der oberen Kesselverkleidungen.
Von oben sieht man links das Sauggebläse für den Pellets-Transport, das rote Überdruckventil und rechts die aufgelegte Wärmeisolierung des Kesselkörpers. Mittig die Lambda-Sonde, deren Kabel vor dem abnehmen der oberen Wärmeisolierung abzustecken ist.
Dazu die beiden Langmuttern mit dem 17er-Schlüssel lösen und den Deckel abnehmen … dabei die lose Kontermutter hinten, die als Tiefenbegrenzung fungiert, nicht verstellen.