Hallo,
im atmos-forum steht unter dem Thema "Lüferdrehzahl regeln" ein Beitrag eines Users "micha1151", der fachlich einfach falsch ist, aber Werbung für ein anderes Produkt macht.
Im Gegensatz zu anderen Anbietern komme ich da aber irgendwie nicht mehr rein. Daher stelle ich den Ausgangsbeitrag von dort hier als Zitat ein und schreibe meine Anhtwort drunter.
QuoteDisplay MoreHallo!
Eine Lüfterregelung ist nicht notwendig wenn man die Bedingungen herbei führt, wie sie geplant sind.
Der Atmos ist als Volllastkessel geplant und lässt sich am besten und
wirtschaftlichsten betreiben, wenn er auch so gehandhabt wird.
In jedem Fall mit der [lexicon]Lambda check[/lexicon] sinn, somit wird die Abgasqualität optimiert und der Brennstoff so gut als möglich umgesetzt.
Letztendlich muß man nun die Wärmeausbeute optimieren. Etliche mir
bekannte HV haben eine zu hohe AGT. Ich selbst habe sie nicht in den
Griff bekommen, bis ich den [lexicon]Laddomat[/lexicon] 21 gegen einen Mischer mit großem
Durchfluß und entsprechender Pumpe ausgetauscht habe. Somit habe ich
eine viel stärke Durchströmung herbei geführt. Turbulente
Strömungsverhältnisse führen zu mehr Kontakt mit der
Wärmetauscherfläche, es wird mehr Energie umgesetzt. Der Wärmeertrag in
Richtung Pufferspeicher steigt, die AGT fällt stark ab. Ich musste beim
DC 50GSE die Leistung der Pumpe drosseln, liege jetzt bei einem
regulierten Schornsteinzug von 22pa bei ca. 170°C.
Durch die Drehzalregelung des Lüfters hätte ich hier eher negativ
gewirkt. Entscheidend ist aber immer ein ausreichendes Puffervolumen.
Eine Drehzahlregelung macht nur Sinn, wenn primär und sekundär - Luft ebenfalls stetig geregelt werden.
Der [lexicon]Lambda check[/lexicon] macht Sinn, jede Regelung darüber hinaus gehend
entwickelt sich vom Preis her schon wieder soweit (wenn man es richtig
machen möchte), das die Anschaffung eines S4-Turbo schon fast in
greifbarer Nähe ist.
Atmos ist selbstredend ein Volllastkessel und bleibt dies auch mit einer Drehzahlregelung. Jedenfalls wenn diese richtig funktioniert.
Wird während des Abbrandes die Abgas- und die Kesseltemperatur geregelt, bedeutet das eben nicht automatisch Teillastbetrieb. Es bedeutet aber Verlängerung der Heizdauer, Senkung der Verteerungsgefahr, Verlängerung der Lebensdauer der Brennkammer, bessere Brennstoffausnutzung und damit eine spürbare Erhöhung des Wirkungsgrades. Wie das im Einzelnen funktioniert ist hier genau erklärt.
Der Ladomat, bzw. die Rücklaufanhebung hat mit der Abgastemperatur herzlich wenig zu tun, ist also durch den Einsatz eines Mischers nicht beeinflußbar. Mit dem Einbau verwirbelnder Turbulatoren sieht das anders aus, das ist definitiv sinnvoll. Aber auch dies darf man nicht übertreiben. Diese Turbulatoren dürfen wiederum die Geschwindigkeit der Luft nicht soweit mindern, dass sie für den Anheizprozeß zu gering ist. Beim Anheizen kommt es nicht auf Wirkungsgrad an. Zwar ist das sicher ganz nett, wenn man da schon spart. Wichtiger ist aber, dass der Kessel so schnell wie möglich auf Temperaturen kommt und dazu braucht er die volle Lüfterleistung und damit auch eine hohe Luftgeschwindigkeit. Ansonsten verlängert sich die Zeit, in der der Kessel unter dem Taupunkt betrieben wird und das ist Gift für dessen Lebensdauer. Zudem kann der Kessel abseits aller Regelei nur dann wirklich gute Verbrennungswerte bringen, wenn er richtig heiß ist. Darum: So schnell als möglich auf Betriebstemperatur und erst dann regeln. Diese Dynamik einmal mehr, einmal weniger Luftstrom können Turbulatoren nicht leisten. Das kann eben nur eine elektronische Drehzahlregelung, welche die Spezifika eines Holzvergasers berücksichtigt.
Auch einfach nur eine Art Abgasbremse oder eine reine lambda-gestützte Sekundärluftregelung über eine Klappe nutzt die Möglichkeiten, den Kessel besser zu betreiben, nicht vollständig aus. Beides bezieht sich nicht auf die Kesseltemperatur, verhindert nicht die möglichen parasitären Einflüsse durch Nebenluft.
Das sind alles nur halbe Sachen.
Wer seinen Kessel wirklich vernünftig regeln will, der gönnt ihm eine stufenlose Lüfterregelung, die Abgas- und Kesseltemperatur gleichermaßen berücksichtigt und die Ladepumpe im Differenzprinzip steuert. Letzteres befördert den Anheizprozeß und verhindert, dass der mit Wärme vollgeladene Puffer durch einen ausgebrannten Kessel leergesaugt werden kann.
Wem das nicht reicht, wer zum Beispiel oft Füllungen unterschiedlicher Holzqualitäten verheizt, der kann mit einer Lambda-Steueruung da noch den Punkt auf's "i" setzen und die letzten vielleicht drei Prozent auch noch rausholen.
Auf diese Weise regeln alle namhaften Vergaserhersteller ihre Kessel. Auch und gerade der in obigem Beitrag erwähnte Hersteller Fröhling. Der verkauft seinen S4 Turbo auch mit drehzahlgeführten und als Option mit einer Lambda-Regelung. Eben nicht andersrum. Lambda ohne Drehzahl bietet nicht ein einziger Kesselhersteller an und die alle werden wissen, warum.
Auch die im Beitrag von micha1151 genannten Preisvorstellungen sind einfach falsch. Ein Atmos von 22kW kostet irgendwo um die 3000€, sagen wir zur Sicherheit: 3500€. Rüstet man den mit einer FS470 auf, ist man bei 4100€. Selbst wenn man da den Lambda-Monitor, eine relaisgesteuere Klappe und die Erweiterungsbaugruppe LR462 daufrechnet, kommt man im Paketpreis auf vlt. 4500€, vlt. 4800€, wenn man auch alle mechanischen Dinge mit berücksichtigt.
Ein S4 Turbo mit Lambda kostet nicht unter 7000€. Das muß man dann nicht weiter kommentieren.