Hallo,
@ Jürgen
VE-Wasser = vollentsalztes Wasser.
@ Patrick
warum Wärmeträgermedium nach VDI 2035 Blatt 1 + 2?
Die heute verwendeten Materialien in einer Heizungsanlage (Wärmeerzeuger, Armaturen, [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon] gemischte Materialien etc.) stellen heute vielfältige Anforderungen an das Heizungswasser. Nun gibt es in Deutschland, auch bedingt durch die Gegend, die vielfältigsten Zusammensetzungen
von Wässern. Auch im Hinblick auf den PH-Wert. Nun ist Wasser beileibe kein "totes" Medium sondern es geht die unterschiedlichsten Verbindungen in Verbindung mit Sauerstoff und der verbauten Materialien ein mit, den daraus sich ergebenen Folgen.
Die Folgen können sein: Korrosion, Ablagerungen etc.. Auch schreiben die Hersteller, z. B. wegen Gewährleistungsansprüchen, eben Heizungswasser nach der VDI vor. Auch hat der Heizungsfachmann gegenüber seinen Kunden im Schadensfall das Nachsehen.
Was heißt das für dich: also grundsätzlich brauchst du kein VE Wasser. Du brauchst salzarmes Wasser! Es braucht Wasser mit einer geringen elektrischen Leitfähigkeit und einem PH-Wert von 8,5 +/- 0,3. Denn die Korrosionsgeschwindigkeit nimmt mit sinkender elektrischer Leitfähigkeit ab.Auch stellt sich ein niedriger Sauerstoffgehalt ein.
Schritt 1.) Dein LW auf PH-Wert, Leitfähigkeit und Zusammensetzung testen. Schritt 2.) Das vorhandene System reinigen und spülen. Schritt3.) In Abhängigkeit der gewählten Werkstoffe Kesselleistung, Rohwasserqualität, das richtige Wasser bezw. Ergänzungswassermenge festlegegen.
Schritt 4.) Anlage entsprechend befüllen und entlüften, bis zur Betriebstemp. aufheizen und nochmals entlüften. Schritt 5) Potenzialausgleich anbringen und prüfen. Schritt 6) Nach ca. 8 - 12 Wochen das Wasser auf PH-Wert und Leitfähigkeit hin überprüfen.
Schritt 7) 1 x pro Jahr PH-Wert Leitfähigkeit, Druckhaltung prüfen und evt. fehlendes Wasser ergänzen.
Desweiteren gibt es zwei Definitionen über Heizungswasser: "Behandeltes Heizungswasser" = Wasser oder behandeltes Heizungswasser, dem Chemikalien zugesetzt wurden.
"Aufbereitetes Heizungswasser" = Enthärtetes oder entsalztes Wasser, dem keine Chemikalien zugesetzt werden.
Inhibitoren sind chemische Zusätze wie z.B. Sauerstoffbindemittel, Enthärter, Antikorrosiva etc.. Diese Chemikalien sind aber bei salzarmem Wasser nicht erforderlich.
Zu Frostschutzmittel: Ob Frostschutzmittel für PKW Motoren für Heizungsanlagen zu gebrauchen sind weiß ich nicht. Falls Frostschutzmittel nötig wären, dann sollte man nur dafür zugelassene Mittel verwenden.
Im Wasser gibt es auch mikrobiologische Aktivitäten die zu Korrosionen führen können. Bei entsalztem Wasser werden neben Nitraten und Sulfaten auch organische Bestandteile des Wassers die als Nahrung für diese Bakterien dienen können, weitgehend entfernt.
Reste von Frostschutzmitteln oder organischen Reinigungsmittel sind dagegen problematisch.
Wie du siehst, kein einfaches Thema und vor allem alles sehr aufwändig. Wenn du also entsalztes Wasser in dein Anlage füllen möchtest, dann kommst du um die Anschaffung einer Aufbereitungsanlage nicht herum. Es gibt aber, so meine ich mal gelesen zu haben, auch fertig aufbereitetes Wasser
das dann mittels Pumpe ins System eingefüllt wird.
Gruß Michael