Hallo zusammen,
ist ja irre, was ihr hier zusammengetragen habt.
Ich versuche so viel wie möglich zu verstehen und taste mich mal langsam vor...
Daher hier mein Projekt: "Ich möchte eine Scheitholzheizung mit Solarunterstützung".
Damit es konkreter wird benötige ich eure Hilfe.
Hier erst mal zum Mitkommen meine gesammelten Basisinfos:
- Haus 14m lang, 7m breit
Isolierung:
- 220 Jahre altes Haus (Grundmauern), Außenmauern 1960/70 weitgehend Bimshochloch und Hochlochziegel, 1993 davor Komplettverschalung 40mm Styrodur und 20mm Lärche Außenhaut (hinterlüftet), Mauerstärke gesamt ca. 400mm
- Alle Fenster inzwischen Isolierverglasung teilweise 1992, teilweise 2008.
- Dach: 3 Scheppgauben, Vollsparrendämmung ca. 200mm, Dampfbremse etc.
Sonnennutzung:
- Längsseite nach WSW, keine Verschattung, dort 12qm Fenster mit guter Aufwärmung auch im Winter
Dachfläche: 6m x 14m, 2 Schleppgauben, 55 Grad Neigung
Heizbedarf:
- Hanglage (UG vorne Garage, Holztor, isoliert -> später Heiz-/Technikraum?) und 25qm Einlieger, hinten Keller)
EG und OG komplett oberirdisch, selbst bewohnt
- Gesamtwohnfläche (inkl. Einlieger) knapp 200qm.
- Flur, Diele, Windfang, Keller etc. durch Türen abgetrennt und kühler
- Verbrauch heute: Öl (1992) inkl. Warmwasser 1800 l / Jahr plus 5fm Buche in Hase 10 kW Kaminofen
(Kaminofen heizt ca. 60% EG, OG Bereiche über den Winter)
- derzeit 6 Personen (inkl. Einlieger) alles "Duscher" = sparsam bis mittel im Warmwasserverbrauch
- Heizkörper mit Flächen für Strahlungswärme, kaum Konvektoren etc.
heute schon recht gut abgeglichen, Umwälzpumpe auf niedrigster Drehzahl
So, jetzt geht es los...
(habe die "Anleitung für Einsteiger" durchgearbeitet. Danke für das tolle Dokument!)
1. Ermittlung Wärmebedarf:
- solarBayer Website: über qm -> ca. 19kW
- grobe Formel über Verbrauch (rund 3500 l Öl ohne Kaminofennutzung)
nach Weiersmüller (Vorschlag Forumdokument) -> ca. 11,7kW
Frage A: Mein Verbrauch ist sicher aussagekräftiger als eine einfache qm Betrachtung, richtig?
Frage B: Also liege ich mit 11,7 kW erst einmal recht gut, auch richtig?
2. Puffergröße, Kesselgröße:
- ich bin bald 50 Jahre alt, plane die Heizung für 25 Jahre
und will auch in Zukunft im Winter "bequem" selbst heizen können
(max. einmal anheizen selbst bei -14°C, das wär's...)
also: Tagesbedarf 11,7kW x 24h = 280 kWh bei meinem Haus und Klimazone (-14°C)
Dafür benötige ich überschlägig 5000l Puffer (je 1000l ca. 60 kW lt. Forum Dokument 35-85°C)
Und, tja vermutlich einen 60kW Kessel (SolarBayer: 4,7 Stunden Brenndauer -> 282 kW)
Oder eben doch nachlegen bzw. 2mal anheizen und einen 40kW Kessel nehmen, dann würde
vermutlich ein 4000l Puffer genügen, beides macht es etwas preiswerter...
Kontrolle: Dimensionierung nach Marco Jung 200qm zwischen 25 Jahre und Neubau:
Kessel: 33-37 kW, Puffer: 3300-3700l -> Also: 40 kW / 4000 l
Frage C: alles richtig verstanden?
Frage D. wenn Marco bei 200qm auf diese Werte kommt (im Prinzip ja auch durch meine Berechnung über Verbrauch bestätigt), warum liegt SolarBayer soviel daneben? Liege ich irgendwo falsch?
3. Solarunterstützung:
Ziel: im Sommer Heißwasser nur über Solar, ggf. in der Übergangszeit auch Heizung darüber.
SolarBayer (vielleicht wegen des Namens) meint ich bräuchte rund 34 qm Kollektoren und zwar die
Besten: Vakuumröhren Kollektoren. Bei den meisten Benutzern hier fand ich Werte von 12-20 qm,
durchaus auch Flachkollektoren. Was benötigt man wirklich um über den Sommer zu kommen?
Frage E: wie bekomme ich die richtige Dimensionierung hier?
Frage F: Wieviel kann man von der Berechnung für den Winter oben abziehen, oder ist das irrelevant?
Frage G: Muss man den Puffer dann größer dimensionieren?
4. Friwa
Ich bin sehr angetan von einer Friwa, vor allem, da absehbar ist, dass wir im Haus bald
weniger Bewohner haben werden, da verschiebt sich der Warmwasserbedarf sicher zukünfttig nach unten.
Ich liebe das einfache Prinzip: Wärme ist immer im Puffer und wird bei Nutzung direkt dort abgegriffen.
Welche Dimensionierung hier?
Wenn 2 gleichzeitig Duschen (2 Wohnungen, 3 Duschen im Haus) hatten wir hergeleitet, dass 20 l / Min zu wenig ist.
Frage H: Richtig?
5. Verbrauch
Ich rechne mit den obigen Angaben (nehmen wir mal 15qm Solar, 40kW Kessel, 4000 l Puffer, Friwa)
mit rund 14,5 fm (rund 20 rm) Buche pro Jahr.
Frage I: Kommt das hin?
6. technische Unterschiede
es gibt 3 technische Unterschiede, die ich bei den Angeboten ausmachen konnte
a) Druckgebläse (SolarBayer) vs. Sauggebläse (HDG, Fröling)
b) Autom. Steuerung nur Sekundärluft (SolarBayer...) Primär und Sekundärluft (HDG)
c) Komplettsteuerungen (inkl. Solar z.B. HDG), separate Steuerungen für Kessel und Solar (z.B. SolarBayer)
Frage J: Richtig verstanden? Wo finde ich mehr Info (Vor-/Nachteile) dazu hier?
7. Hersteller
Ich habe nur von SolarBayer die Preise und habe verstanden, dass die recht günstig sind.
Ich habe auch verstanden, dass die Premiumhersteller nur den Kundendienst an die Geräte lassen und
man bei den anderen selbst Hand anlegen kann.
Frage K: Auf was verzichtet man, wenn man keinen Premiumhersteller nimmt?
Gibt es Konstellationen wo man doch besser mit denen fährt?
8. Anlage besuchen
Frage L: Welche Anlage könnte ich mir mal ansehen? (Wohne Raum Böblingen/Calw SW von Stuttgart,
mache aber auch gerne mal einen Tagesausflug / Umkreis 200km, bringe gerne Brezeln und Maultaschen mit )
9. Frage M: was habe ich vergessen zu fragen?
10. die Frage aller Fragen:
ich weiss, die Antwort ist 42...
(und wer hiermit nichts anfängt bekommt von mir gerne einen Tipp...)
11. wahre Idealisten
So, wer sich von so viel Text nicht abschrecken lässt und mir immer noch helfen mag ist ein wahrer Idealist und Scheitholzjünger! Jawoll!
Gruß OHo.