Ich habe nicht vor hier eine vorwurfsbehaftete oder abwertende Debatte zu starten, in der diverse Emotionen oder Eifersüchteleien ausgetragen werden. Daher versuch ich schon, sachlich zu bleiben, obwohl ich hier nicht als unbefangen gelten könnte. Nur, gleiches erwarte ich dann auch von den anderen Mitdiskutanten.
Nur mal so vorab, falls einem irgendwelche Worte fehlen sollten oder Ähnliches.
Ich lege im Gegenzug auch keinen gesteigerten Wert auf ausschweifende Danksagungen, Lobeshymnen oder sonstige Beweihräucherungen.
Hast du etwas 2 Jahre auf die
gleiche Art erledigt, betrachte es sorgfältig.
Hast du es 5 Jahre getan,
betrachte es misstrauisch,
hast du es gar 10 Jahre getan,
dann hör damit auf und mach es anders!
Tolle Sprüche! Es gibt da noch einen:
Bewahre, was sich bewährt!
Das Grundkonzept der FS46x also die Regelung der Kessel- und der Abgastemperatur und die Differenzregelung der Kesselpumpe entspringt Entwicklungen, die ich nicht allein gemacht habe, sondern es entstand in Zusammenarbeit mit und im Auftrag von Kesselherstellern. In Summe vier verschiedene Firmen. Die bezahlten sicher kein Geld, wenn ich was gemacht hätte, das sie nicht wollten. Es dürfte ebenso sicher auch kein Zufall sein, das faktisch alle Kesselhersteller ähnlich wie die FS46x regeln. Vielleicht hat das ja auch was mit Erfahrung zu tun und zwar mit denen der Hersteller.
Es ist also eine Vorlauftemperaturregelung mit fester Zuordnung der MIN und MAX Werte der Primärluft. Zwischenwerte werden in Abhängigkeit der Vorlauftemperatur ermittelt.
Eigentlich sorgt schon eine gut eingestellte Anhebung der Rücklauftemperatur für eine vergleichmäßigte Vorlauftemperatur. ...
... Überschreitest man eine bestimmte Vorlauftemperatur musst auch du abschalten!
Ich gehe mal davon aus, dass Du mit "Vorlauf" die Kesseltemperatur meinst. Ich bleibe aber bei Kesseltemperatur, weil ich die im Kessel(am Austritt) gemessene meine.
Erstens wird sich die Kesseltemperatur nur solange auf Höhe der Rücklaufanhebung gehalten, wie Energie abgenommen wird. Danach, also spätestens wenn der Puffer voll ist, steigt sie.
Zweitens arbeitet die FS46x nicht so, wie Du es darstellst. Sondern die Lüfterleistung wird abgesenkt, je näher die Kesseltemperatur ihren Sollwert kommt. Diese Kessel-Solltemperatur ist frei wählbar. Also keine, einer simplen Zweipunktregelung ähnliche Min-Max-Geschichte. Erreicht der Kessel die Solltemperatur, wird nicht abgeschaltet, sondern läuft der Lüfter mit einem bestimmten Wert. Jedenfalls dann, wenn man es so einstellt und das machen eigentlich alle bisherigen Anwender früher oder später.
Hart und nicht verstellbar wird erst abgeschaltet, wenn 95°C erreicht werden. Auch eine Forderung der Kesselhersteller.
Durch diese Modulation werden abrupte Druckwechsel im Kessel vermieden und dadurch verhindert, dass der Kessel nach oben brennt, also das Holz im Füllraum ankohlt, das noch gar nicht dran ist zum Verbrennen. Diese Druckwechsel sind das gleiche Problem, wie wenn man öfter die Kesseltür aufmacht. Mach' das mal vier/fünf mal, wenn er gerade schön brennt und Du wirst an Deinen Werten sehen, dass die nicht wieder richtig gurt werden.
Mit der FS46x wird also die Kesselleistung der Wärme-Abnahme angepaßt. Mit reiner Solo-Lambda-Regelung geht das nicht.
Das ist der Punkt. Wenn keine Trennung vorhanden ist fehlt dir jegliche Kontrolle bei der Luftzugabe.
Wenn du die Leistung steigern willst dann gibst du grundsätzlich mehr Luft, müsstest aber eigentlich nur mehr Primärluft geben, die Sekundärluft sollte nur bei Bedarf erhöht werden. Diesen Bedarf kannst du NUR durch eine zusätzliche Lambdaregelung erreichen.
Wenn man die Primärluft isoliert hochfährt, die Sekundärluft gleichbleibt, entsteht Luftmangel. Die Sekundärluft muß mit hoochgefahren werden und das wird sie bei festeingestelltem Primär-/Sekundärverhältnis. Bei Sekundärregelung passiert das Gleiche, nur dass die Elektronik unabhängig von der Primärluft den Luftmangel erkennt und entsprechend die Sekundärluftmenge erhöht.
Bei Lambda-Solo-Regelung gibt es keine Leistungsanpassung des Kessels, weil die Primärluft, bzw. der Gesamtluftdurchsatz nicht beeinflußt werden kann.
Die Leistung des Kessels regelt man ausschließlich nach Kessel- und Abgastemp., nicht nach Restsauerstoff.
Bis auf Hohlbrand, geändertes Holz….
Das Feedback der FS46x-Nutzer zeigt einen Trend zu weniger Hohlbrand. Ich kann das zwar weder beziffern, noch wirklich erklären, denke aber, das hängt mit der Leistungsregelung zusammen, die ja Einfluß auf die Größe des Glutbettes nimmt.
Ich hoffe, dass ich das mal werde genauer egründen können, wenn Halle und Kessel stehen.
Das ist eine Regelung und keine Steuerung! Die regelt schon kleinste Abweichungen aus. Bei dieser Argumentation fehlen mir schon fast die Worte.
Das alles ist doch nur eine Einstellung der Regelungsparameter.
Genau da sehe ich die Probleme. Das kann nicht jeder einstellen.
Zur Gegenüberstellung zwischen Steuerung und Regelung sei folgender Link empfohlen. Wenn Worte fehlen: Da sind Bildchen.
Zur Regelung an sich gucktstdu: http://de.wikipedia.org/wiki/Regler
Da wird auffallen, dass die Größe Zeit eine entscheidende Rolle spielt.
Man denke an die Zeit, die die Luft braucht um vom Sekundälüfter oder der Sekundär-Klappe bis zur Nernstzelle in der Sonde zu kommen. Das ergibt eine Trägheit im Sekundenbereich. Dann hat die Chemie ja auch eine Trägheit. Wenn mehr Holzgas verbrennt, braucht das sicher mehr Zeit, als wenn weniger verbrennt. Diese Zeiten bis zur Ausregelung einer Störgrößenänderung summieren sich ja irgendwo und sind abhängig von der Größe der Abweichung und erst dann von den Regelparametern. Insbesonder bei entsprechendem I-Anteil ergibt sich so eine Zeitkonstante, die das System benötigt, um eine Störgrößenänderung zu verarbeiten. Das ist bei jeder Regelung so und faßt man in der Sprungantwort zusammen. Hier sieht man das (ideale) Ausregeln einer Störgrößenänderung. Und man sieht, dass dabei eine Zeit vergeht, die letztlich von der Höhe der Änderung abhängt.
Kommt es nun oft zu solchen Störgrößenänderungen und sind diese größer, dann vergeht in Summe auch mehr Zeit, bis diese ausgeregelt sind. In dieser Zeit ist definitiv der Sollwert nicht erreicht.
Bei einem Kessel, der Abgastemperatur-geregelt ist, sind diese Störgrößenänderungen im Mittel kleiner und seltener.
Wenn es bei einer Vorlauftemperaturregelung keine Schwankungen gibt dann gibt es auch bei einer Lambdaregelung keine.
Der Restsauerstof hat mit der Kesseltemperatur rein gar nichts zu tun. Es sei denn, der Kessel ist eingefroren.
Ich habe bei mir bereits von Anfang an beides eingebaut.
Glückwunsch!