Neuling braucht Tipps bei einer Neuanlage.

Es gibt 81 Antworten in diesem Thema, welches 30.463 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von holzheini.

  • Hallo liebe Leutz!
    Ich habe ja bereits in meiner Vorstellung angekündigt, dass ich eine neue Anlage plane.
    Dafür wäre ich echt dankbar, wenn Ihr mir mal ein paar Tipps geben könntet.
    Gebäudebeschreibung:
    Ich wohne im Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses, mit ca. 100 m² Wohnfläche. Das Haus ist 30 Jahre alt und ist ein Quelle fertig Haus mit Steinwänden. Ich würde das auf mittelmäßig isoliert einstufen. Im Prospekt steht „Wärmedurchgang K= 0,9“ Damit kann ich allerdings nichts anfangen. Jede Partei hat eine Sieger Brennwerttherme von Sieger, (Regelung eS73) die ich vor ca. 5 Jahren eingebaut habe. Ich habe in meiner Wohnung zwei Heizkreise mit Heizkörpern. Diese waren mal im Einrohrsystem verlegt. Im Laufe der Zeit habe ich aber jeden Heizkörper mit einem eigenen Vor und Rücklauf ausgestattet. Für Warmwasser steht im Keller ein 150 Liter Wasserspeicher(der allerdings schon ca. 18 Jahre alt ist und schleunigst raus muss), der auch über die Gasttherme beheizt wird. Die HK im Wohnzimmer sind noch nie in Betrieb gewesen, da ich dort einen 6 Kw Scheitholzofen von Haas und Sohn stehen habe und den jeden Tag im Winter befeuere. Dieser ist an einem 160 x 160 mm Schamotteschornstein angeschlossen, der eine Länge von 11 Metern hat.



    Gepl. Anlage mit den Dingen die ich gerne hätte:


    Ich habe den HV Attack DPX35 Profi ins Auge gefasst mit 3000 Liter Puffer wovon einer ein Hygienespeicher von 1000 Liter ist. Zwei Freunde haben auch diesen HV einer 35 Kw der Andere 45 Kw. Die beiden haben mir nichts negatives berichtet. Meine Anlage würde im Keller stehen den ich bereits am Umbauen bin. Die Anlage soll erst mal NUR für die untere Wohnung sein. Ich habe auch schon ein grobes Hydraulikschema im Kopf was ich auf jeden Fall mal hier diskutieren möchte. Ich werde mich die Tage mal an die Zeichnung machen und den Plan dann hier einstellen. Muss mich noch mit diesem Programm auseinandersetzen.



    Was mich im Vorfeld brennend interessiert:

    Mit den ca. 8 Ster Mischholz die ich im Winter durch meinen Scheitholzofen jage halte ich meinen Wohnraum auf ca. 20-22 Grad. Dabei belastet mich sehr, dass es in den Nebenräumen natürlich 1-2 Grad kälter ist. Dadurch kommt das Gefühl auf, dass es dort richtig kalt ist. Üblicher Weise kann man die Strahlungswärme nicht so gut verteilen.
    Ich habe mir jetzt vorgestellt, dass ich meinen Scheitholzofen durch einen HV ersetzte und das warme Wasser durch die Heizkörper schicke. Dadurch kann ich die Energie besser verteilen. Die Gasheizung soll dann im Notfall übernehmen. Ich glaube Ihr Profis nennt das Back up. Im Sommer soll ein ca. 10m² große Solaranlage die Warmwasserbereitung übernehmen.
    Hydraulikschema folgt.
    So kommen wir jetzt mal zur Sache.
    Meine Traumvorstellung wäre, den HV anzufeuern ca. 5-10 Stunden zu feuern um die Puffer zu laden und dann mindestens einen Tag aus dem Puffer zu heizen. Besser wären natürlich zwei Tage.
    Dann würde ich wieder anfeuern.
    Glaubt Ihr es ist realistisch 100 m² Wohnfläche mit 3000 Liter, sagen wir mal 85 Grad warmen Wasser, 2 Tage zu beheizen?
    Ich denke 35 KW und 3000 Puffer sind für 100 m² Wohnfläche schon ordentlich. Oder??
    Bin mal gespannt wie ein Flitzebogen, was Ihr mit Euren Erfahrungen dazu meint. Auch was Ihr zu den Komponenten meint, die ich plane. Denn bevor ich jetzt die dicke Bestellung losschicke, wollte ich vorher noch mal nachharken.
    Gruß Lars


    PS: Sollten noch andere Informationen ausschlaggebend sein, lasst es mich wissen.

  • um zu sagen ob es ausreichend ist, solltest du neben deinen schon angegebenen holzverbrauch auch die gesamte energiemenge in die auslegung einbeziehen (also noch den gasverbauch von der therme wenn die für die anderen räume mit gelegentlich läuft. die puffergröé sollte zwar ausreichen, ist aber abhängig von deinen VL/RL-Temperaturen deiner Heizkörper etc....

  • Also in Jahr 2014 habe ich, um genau zu sein, etwas weniger als 8 Ster Holz verbraucht. So eher 7 Ster und ca. 700 Kubikmeter. Gas. Aber ich denke es war ein extrem mildes Jahr.
    Gruß Lars

  • Hallo,
    als erstes vergiss bitte ganz schnell den Hygienespeicher ( :woohoo: diesmal bin ich der erste :evil: ), es werden sicher aber noch einige folgen. Erste Wahl : Frischwasserstation.
    Ok, 8 Ster Mischholz werden wohl nicht ganz ausreichen, wobei man natürlich einiges sparen kann, wenn man sich die Tipps der Leute hier zu Herzen nimmt.
    Z.B.: Puffer selbst isolieren, möglichst große Puffer, Solareinbindung über externen Wärmetauscher, evtl. 4000 Liter Puffer, möglichst große Heizkörper (gibt niedrigere Vorlauftemperatur)....
    Ob du mit 3000 Litern Puffer 2 Tage auskommst hängt auch von deinem Heizverhalten und den Aussentemperaturen ab.
    Beispiel:
    Ich habe am Freitagabend ca. 18,30 Uhr meien Kessel (HVS25Lc, mit 3200l Puffer) angeheizt. Kesselfüllung reicht etwa für 1200 - 1300 Liter Puffer (es muss ja erst der kalte Kessel auf Temperatur kommen), das hat bei den derzeitigen Temperaturen bis Heute (Sonntag, 16,00 Uhr gereicht, Puffer war oben noch bei 50 Grad).
    Wenns richtig kalt ist komm ich aber mit meinen 3200L Puffer 1 Tag hin. Und so soll es sein.

    HVS25Lc, 3200L, FriWa (alles SB).+ Hapero HP02/k als Backup
    Stihl 018, 024, 024s, MS250, 4x 026 /MS260, 4x 036, 2x 361, 2x 044 (1 davon noch in der Bastelkiste) 1x Dolmar PS32, 1x Dolmar 115, 2x Chinakracher und eine Partner S50 oder ähnlich - eben Sägenfetishist :thumbup:

  • Hallo,


    Du wirst mit einem HV in der Regel noch weniger Holz benötigen.
    Da sollte dann aber auch eine Lambdasonde mit getrennter Luftführung verbaut sein.
    Und das im Wohnzimmer??


    Du solltest aber ein wenig Wert auf eine Berechnung deines Wärmebedarfs machen.
    Bei einer Einrohrheizung sind die Heizkörper in Reihe verschaltet.
    Damit werden die Heizkörper immer größer je weiter diese vom Einspeisepunkt entfernt liegen, da ja die Temperatur immer kleiner wird.


    Wenn du jetzt auf Zweirohrsystem gehst (gegangen bist), solltest du neu auslegen.
    Dann aber auf niedrigste Heiztemperatur.


    Wenn du deine Heizlast kennst, erst dann ist die Bestimmung des HV möglich.
    Alles immer schön der Reihe nach.



    Mit freundlichen Grüßen / HJH

  • Hallo,


    Du wirst mit einem HV in der Regel noch weniger Holz benötigen.
    Da sollte dann aber auch eine Lambdasonde mit getrennter Luftführung verbaut sein.
    Und das im Wohnzimmer??


    Der Attack Dxp Profi hat keine Lambdaregelung. Der Kessel mit Lambdaregelung kostet ca. 1200 Euro mehr.Die Leute die mich bisher beraten haben, sagten, das sei nicht notwendig.


    Und wieso Wohnzimmer er soll in den Keller. Der Scheitholzofen darf an dem 160`er Schornstein nicht zusammen mit dem HV betrieben werden. Laut Schornie.

  • Hallo,
    als erstes vergiss bitte ganz schnell den Hygienespeicher ( :woohoo: diesmal bin ich der erste :evil: ), es werden sicher aber noch einige folgen. Erste Wahl : Frischwasserstation.
    .


    Ok. Das habe ich in den Beiträgen auch schon gelesen. Habe mich schon grob mit auseinendergesetzt.



    Mir ist schon klar, dass mir niemand auf die Minute sagen kann, wie lande Puffer XY hält ect. Mir kommt es auch nicht auf ein paar Stunden an. Nur so eine grobe Richtung.



    Ausserdem habe ich keine Ahnung, wie ich eine Wärmebedarfsrechnung anstelle :whistle:

  • Hallo Heini,


    [quote
    Mir ist schon klar, dass mir niemand auf die Minute sagen kann, wie lande Puffer XY hält ect. Mir kommt es auch nicht auf ein paar Stunden an. Nur so eine grobe Richtung.



    Ausserdem habe ich keine Ahnung, wie ich eine Wärmebedarfsrechnung anstelle :whistle:[/quote]


    Mußst du ja auch so nicht.
    Wird hier vielfach überbewertet.


    Wenn dein Haus normale Zimmerhöhen hat, (so um 2,50 m) Doppelglasfenster und mind. 30 cm Außenmauerwerk mit Normalputz (ohne Dämmung) so liegt die Heizlast pro Stunde bei 60-70 W/m² Wohnfläche,
    Diese Faustregel gilt für -12°C Außentemperatur. Innentemperatur 20°C


    Das macht also bei 100 m² 7 kW pro Stunde (=7kWh)
    und das sind 168 kWh in 24 Std.


    Die 24 Stunden sind deine Wunschreichweite für den/die Puffer. Für diesen lege man mal 80° als Temperaturobergrenze und 40° als Untergrenze fest. Ergibt eine nutzbare Temperaturdifferenz (DeltaT) von 40 K


    Nach der Formel Q = m . c . DeltaT errechnet man das Puffervolumen.


    Q = Gesamtwärmemenge in Wh
    m = Masse (Pufferwasser) in Kg
    c = Spezif.Wärmekapazität in Wh/( K.kg)


    Umgestellt errechent sich also die Masse (des Pufferwassers)


    m = Q/(.c.deltaT)


    m = 168000 / (1,16 . 40)


    m = 3620,69 kg gleich Liter



    sonnige Grüße
    Otti

  • Ich wohne im Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses, mit ca. 100 m² Wohnfläche. Das Haus ist 30 Jahre alt und ist ein Quelle fertig Haus mit Steinwänden. Ich würde das auf mittelmäßig isoliert einstufen. Im Prospekt steht „Wärmedurchgang K= 0,9“ Damit kann ich allerdings nichts anfangen.



    Die K-Zahl (Wärmedurchgangszahl) hat die Einheit Wh/(m².K)


    In deinem Falle gehen durch 1 m² der Außenwand 0,9 W pro Stunde flöten, wenn die Temperatur draußen
    1 Kelvin kälter ist als innen.


    Fenster haben schlechtere K-Werte, wenn deine 30 Jahre alt sind, können es bis zu 3 Wh/(m².K) sein.

  • [quote='holzheini','http://www.holzvergaser-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95877#post95877']


    Fenster haben schlechtere K-Werte, wenn deine 30 Jahre alt sind, können es bis zu 3 Wh/(m².K) sein.


    Die Fenster habe ich vor 8 Jahren erneuert.
    Gruß Lars


  • Aber das dann bei -12 Grad, oder habe ich das falsch verstanden?


    Ach ja danke für die Berechnung.
    Gruß Lars

  • Hallo Lars,


    Für diese Überschlagsrechnung mit 70 W/m² werden mich sicherlich noch einige HV-Doktoren hier steinigen.


    Mit solch einer Berechnung wurde bis weit in die 80ziger die Heizkörperauslegung für Wohngebäude gemacht.


    Die 3600 Liter sind eine Riesengröße. Aber ich glaube für Nachlegeintervalle von 24 h bei minus 12° AUT
    nicht sehr weit über der Realität.


    Bedenken solltest du aber: An wievielen Tagen es im Jahr -12° kalt sind.
    Und ob nicht dann an solchen Tagen doch ein Nachlegen nach 12 Stunden möglich ist.
    Bedenke den finanz. Mehraufwand für Pufferspeicher MAG usw.


    Mach die Rechnung neu mit 60 W/m² und mit 50 W/m²
    beides ergibt noch sinnvolle Puffergrößen für dich.


    Ich kenn weder dein Gebäude noch deine Region (Klimazone)


    Habe dir lediglich etwas in die Hand gegeben womit man überschlägig, handeln könnte.
    Ein ZUVIEL an Puffervolumen gibts eigentlich nicht.


    Gruß Otti

  • Ich habe mich bez. Puffer schon ziemlich auf 3000 Liter festgelegt. Ich denke, das geht bei 100 M² schon in Ordnung. Mehr Platz habe ich auch nicht.
    Gruß Lars

  • Hallo,



    Mit solch einer Berechnung wurde bis weit in die 80ziger die Heizkörperauslegung für Wohngebäude gemacht.



    Du solltest solche Angaben nicht machen.
    Deshalb passen auch viele Anlagen nicht richtig!


    Bei deinen 70W/m2 hätte ich eine Heizlast von fast 18 kW.
    Tatsächlich komme ich bei -16° mit ausreichenden 8 kW aus.


    Was sollen diese bewussten Falschinformationen?


    Mit freundlichen Grüßen / HJH

  • So bin nun in die Hydraulikplanung eingestiegen. Werde den Plan hoffentlich bald fertig habe, damit ich Euch was zur Korrektur vorlegen kann.


    Eine Frage Vorah, Wie hoch muss die VL Temperatur eine Friwa mindestens sein, damit sie ordentlich läuft?
    Gruß Lars

  • Hallo Lars,


    das kommt auf die Größe und Leistung des PWT der FRIWA an. Ich benötige mindesten bei meiner selbst gebauten FRIWA 2K mehr als die eingestellte Temperatur.


    Sonnige Grüße Reiner
    PS: den um größer der PWT ist um so geringer wird RLT von der FRIWA in den PS

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • ZUSATZ:


    Je niedriger die RLT, je mehr Energie passt in deinen Speicher.


    Mit freundlichen Grüßen / HJH

  • Sooooooo, hab nun meinen ersten Entwurf meiner Hydraulik fertig.
    Habe es mit Paint gemacht. Mit Tabbs hab ich mit ein abgebrochen :angry:


    Zur Info.
    Gastherme ist nur Back up
    Mischer 2 ist erstmal ein Handmischer, soll noch eine Regelung rein. Eins nach dem Anderen ;)
    Hab gesehen, dass in anderen Plänen die Solaranlage einen extra WT hat. hab ich keine Ahnung von. Vielleicht könnt Ihr mir ja was raten.
    Die Gastherme hab ich erstmal auch in einem WT (Kombispeicher) geplant. Wenn es da was besseres gibt, währe es auch nicht schlecht.
    Da ich die Anlage selber bauen will, spielt der Preis für mich schon eine Rolle.
    Also wenn ich irgendwas verändern kann/soll, sollte der Faktor Preis mit einbezogen werden.
    AAAAAAAAber am wichtigsten ist, dass die Anlage ordentlich läuft. Deswegen habe ich schon ,auf anraten aus dem Forum, auf einen Hygienespeicher verzichtet.
    Speicher 1 steht neben dem HV und die anderen beiden werden in eine andere Ecke ausgelagert. Falls das eine Rolle spielen sollte.
    Gruß Lars



    PS: bedanke mich schon mal im Voraus bei denen, die sich mit meiner Anlage beschäftigen.

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