Fehler/Störung meiner Heizungsanlage - Flammenabriss beim Hargassner HV 20 nach dem Anheizen - Detlef63

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  • Hallo Detlef
    Ich weiss nicht , ob ich dir helfen kann: Ich habe den Heitzmann MV 49 (ein Meter Vergaser), ist der grosse Bruder deines Ofens und hat natürlich einen völlig anderen Kesselaufbau. Das Problem mit dem Flammabriss hatte ich zeitweilig auch. Das Problem war, dass die Kesseltemperatur sehr schnell hoch ging, bis 230 Grad. Beim anschliessenden Herunterregeln der Primärluft war er ebenfalls zu schnell, d.h. er regelte so weit runter, bis die Flamme abriss. Dann schoss er wieder hoch und das gleiche ging von vorne los. Der Kessel machte dies dann ca. 3/4 Std. so; schlussendlich pendelte er sich dann ein und lief sauber durch.
    Das Problem ist inzwischen gelöst, indem die Primärluft beim Starten stufenweise hochgeregelt wird, er überschiesst also nicht mehr so und regelt dann sauber auf die eingestellte Abgastemperatur. Auch wird softwaremässig die Primärluft nicht mehr bis auf 5 %, sondern nur auf 13% heruntergeregelt(Softwareupdate). Seither ist das Problem verschwunden und der HV startet sauber und ohne Probleme.
    Ich empfehle dir den Kessel in der Startphase einmal genau zu beobachten: Wie hoch überschiesst die Abgastemperatur, wie erfolgt das Herunterregeln, wann geht die Flamme aus, wann wieder an, wie verhält sich das ganze zu Regelung der Primär- und Sekundärluft.


    Einschichten würde ich wie in der Grafik dargestellt, hat sich so umfangreich bewährt. Es kann auch sein, dass durch das zu schnelle Hochschissen der Abgastemperatur und zuviel Holzgas die Flamme "sehr wild" wird und sich selbst ausbläst: Beobachte das Ganze einfach einmal genau!
    Freundliche Grüsse
    Hans-Peter

  • Hallo zusammen,


    Danke noch einmal für Eure Antworten zu meinem Anliegen!
    Seit meinem letzen Posting habe ich 8 mal den Ofen gestartet und jedes Mal das Beschicken und den Start des Brennverlauf dokumentiert.
    50er Scheite längs, dann wie früher 33er quer, dann eine andere Holzqualität, unterschiedliche Menge an Kleinkram und unterschiedliche Anheizgeschwindigkeit.
    Und was hat's gebracht? Immer nur Flammenabrisse! Das beste Ergebins lag bei 15 Minuten und das schlechteste bei 45 Minuten, bis die Verbrennung gut und ruhig lief.
    Ist die Flammenabrissphase einmal überstanden, läuft der Ofen ruhig.


    Heute habe ich mir meine Ergebinsse noch mal im Detail angeschaut und auch die letzten Beiträge in dem Thread hier gelesen.
    Dann habe ich den Ofen mit 50er Scheite neu eingeschichtet und gestartet:
    Es lief super! Kein Abriss, einmal ein leichtes Flackern welches sich aber schnell wieder beruhigte.


    Was war heute anders? Ich hatte erheblich weniger Kleinkram auf die Pappe gelegt, nur sehr dünne Spreißel unter den Karton und auch nur wenig unten auf den Boden.
    Das was Hans-Peter beschrieben hat, so lief es fast immer bei mir: Bei 220 - 230°C kam es schon ab frühestens der 4. Minute zu den Abrissen.
    Mehrere von Euch hatten mich ja darauf hingewiesen, dass zu viel am Anfang in Brand gesetzt wird.
    Wichtig ist wohl auch, die Klappe nicht zu lange auf zu lassen. Bei 100°C AGT habe ich die heute geschlossen. Allerdings zeigen meine aufgezeichneten Werte von heute zu ein paar anderen Versuchen keine großen Unterschiede.
    Ich muss das noch mal in Ruhe auswerten.


    Bis heute Abend war ich doch etwas angenervt, da sich der Ofen nur so schlecht starten ließ. Um uns herum sind überall Nachbarn und die Abgasfane geht zur Zeit selten direkt nach oben. Da habe ich meine Versuche vorsichtshalber erst im Dunklen gestartet.


    Zwischendurch hatte ich auch gedacht, dass zu wenig Holzgas entsteht und die Flamme deshalb erlischt.
    Das war wohl die falsche Fährte!


    Nun muss ich meinen guten Versuch nur noch bestätigen um sicher zu sein, dass es so immer klappt.


    Viele Grüße
    Detlef

  • Das ist ganz markant. Setz beim Start nicht zuviel in Brand.Am besten nur Kohlestücken anglühen und alle Klappen schließen.Alles dauert etwas länger bis es in Gange ist.Spielt aber letztlich nicht so eine große Rolle. Das ist besser als ne Stunde Rauchalarm.

  • Hallo Forenkollegen,
    Da Problem bei Flammabrissen und unruhigem Abbrandverlauf kennen ja alle mehr oder weniger und jeder Kessel reagiert anders. Hast du schon einmal erwas dickeres Holz verheizt?
    Ich schliesse wie Randy auch gleich nach dem vollschichten die Türen, es brennt langsamer an und damit kommt die Regelung besser klar.
    Schön brennen tut es mit Garantie nach ca. 90 min nach dem Anheizen, da kann ich vorher falsch machen was ich will.... Hohlbrand inkl. Aber so ab einer Stdunde beruhigt sich der Abband immer, darum sollte der Schornie auch immer erst in diesem Abbrandbereich messen, denn da läuft er am saubersten.
    In der ersten Stunde regelt er sich ja erst ein und da kann es nunmal zu Flammabrissen kommen, je nach Schornsteinzug halt mehr und heftiger oder nicht.
    Gerade heute war ich ab dem sehr schönen Abbrand total erstaunt.... ja auch das gibt es. Hab 15 kg Buchenscheiter mit ca 2 kg Sägespähnen gemischt und keinen einzigen Flammabriss gehabt. Ist doch auch schön wenn es mal gut geht.
    Gruess Ruedi
    Wünsch euch einen guten Wochenstart

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Hallo,


    der Ofen läuft und ist ohne Abriss der Flamme gestartet. :thumbup:
    Zufällig habe ich bemerkt das es nach ca. 45 min zu einem kurzen Abriss und flackern kam, welches sich aber schnell wieder beruhigt hat.
    Evtl. habe ich zu kleine Scheite eingeschichtet. Ich bin ja dabei mein "Astwerk" zu verheizen.


    Ruedi, klar habe ich schon dickes Holz verheizt. Sogar schon einen Stubben, der passte gerade durch die Klappe. Es funktionierte ohne Probleme.


    Einen schönen Restabend
    Detlef

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich gelernt habe wie ich einen sauberen Start hinbekomme, ist mir heute ein kleines Phänomen aufgefallen für das ich noch keine Antwort habe:


    Nach dem Anzünden lief alles sehr gut: Der Ofen kam langsam auf Touren, kein Abriss, kein Flackern, alles sehr schön.
    Duch Zufall bekam ich dann aber mit, wie nach gut einer Stunde der O2-Gehalt von 5,9% stetig bis auf 3,2% abfiel. Der Ofen fing an zu regeln (Saugzug schneller, Primär bis auf 9% runter und Sekundär bis auf ca. 30% rauf. Dabei stieg die RG von 187°C bis auf 233°C an. Dieses geschah aus einen stabilen Zustand heraus und relativ zügig.
    Der Sauerstoffgehalt schwankte dabei stärker.


    Nach ca. 10 min war der Spuk vorbei und es stellten sich wieder normale Werte ein. Es gab dabei keinen Flammenabriss, dafür war jedoch ein pulsierendes Geräusch zu hören, welches durch die flackernde Flamme hervorgerufen wurde.


    Ist dieses Phänomen zu erklären? Es muss sich doch plötzlich sehr viel Holzgas entwickelt haben, oder? Eine verstopfte Düse kann das ja wohl nicht sein. Wenn diese verstopft ist müste meiner Meinung nach zu wenig Gas in die Brennkammer gelangen und der O2Gehalt erst einmal steigen, oder?


    Mich wundert, dass sich diese Anomalie nach längerer Brennzeit aus einem stabilen Zustand plötzich entwickelt hat.


    Ich hoffe, dass ich Euch mit meiner Ausführung nicht zu sehr langweile, bestimmt ist der Brennvorgang in der Vergangenheit schon oft beleuchtet worden. Bei meiner Suche habe ich hierzu jedoch nichts gefunden.


    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo Detlef!


    Das geschieht wenn sich zuvor ein Hohlbrand gebildet hat. Auch wenn du zuvor keinen Flammabris bemerktest, heisst das nicht das es keiner war.Der Kessel wird gut konstruiert sein. In einer solchen Phase gibt der Kessel mehr Gebläsedrehzahl.
    Das bedeutet das in der Füllkammer mehr Holz in Brand gesetzt wird.
    Irrgendwann fällt dann das ganze in sich zusammen und dann geht kurzeitig die Post ab. Die Steuerung erkennt das und gleicht aus.
    Es ist also fast alles gut. Du musst jetzt mehr aufpassen beim Einschichten der längeren Scheite .Die Verkannten halt gerne.Einfach ausprobieren.

  • Genau wie es Randy beschreibt,
    Hab das auch schon beobachtet... Holbrand hin oder her... das Holz muss wärend des Abbrandes ja nachrutschen.... das ergibt dann ein kompakteres Glutbett und neues Holz rutscht in die heisse Zone nach!
    Das ergibt mehr Holzgas.... das siehst du schön an der grell gelben Flamme, das lässt auf Sauerstoffmangel hindeuten, was du ja auch bemerkt hast... also regelt der Kessel nach und das ergibt die von dir beschriebenen Zustände bis sich halt alles wieder einpendelt.
    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

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    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Hallo Jürgen,


    ich hatte Buche eingeschichtet, halbierte Stämme nur bis 10 cm und in der Mitte ein sehr dickes Birkenstück.


    Randy und Ruedi,


    Ihr habt das gut beschrieben.
    Beim Einschichten habe ich mir schon Mühe gegeben. Möglichst keine Lücken zwischen den Scheiten.


    Evtl. lag's ja an dem dicken Stück in der Mitte.


    Ich wundere mich ein wenig, dass das Heizen mit Holzscheiten wohl doch nicht ganz so einfach ist.
    Da muss man ganz schön aufpassen.


    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo Detlef,


    so wie Randy es beschrieben hat habe ich es mir gedacht. Wenn du den Dicken das nächste mal ganz oben auflegst passiert gar nix!
    Das gleiche bzw ähnlich kannst du haben wenn du Weichholz Kiefer, Erle, Pappel usw. und Hartholz Buche, Eiche usw mischst. Das harte bleibt dir länger während das weiche drumrum schon weg ist. Dadurch entstehen Hohlräume welche unter ungünstigen Bedingungen nicht durch anderes nachrutschendes Holz gefüllt werden.


    Aber selbst wenn - dein Kessel ist von der Steuerung her so gut dass er damit fertig wird. Hast ja jetzt gesehen.


    Mach dir nich so nen Kopp! :D Der brennt und macht warm!


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo zusammen,


    ich habe jetzt doch noch einen kleinen Nachtrag:
    So richtig schön wie vor fast 2 Jahren brannte der Ofen in der letzten Zeit nun doch nicht! Einen Abriss der Flamme gab es ab und zu noch mal, auch mit dem sehr vorsichtigen Anzünden.
    Vor etwas über einem Jahr hatte ich ca. 2m3 altes, sehr trockenes "Klein"-Holz "geerbt" in einer 20cm Länge. Dieses zeigte, bis alles weg war, keine Probleme beim Verbrennen und da gab es ja eine große Oberfläche zur Holzgasentwicklung.


    Was mir letztendlich auch ein wenig komisch vorkam, war ein in meinen Augen dauernd schwankender O2-Gehalt und dass der Ofen wie ich fand, sehr heiß brannte. Die vorgegebene Abgastemperatur hatte er fast nie erreicht, er lag fast immer deutlich düber der Vorgabetemperatur.


    Durch das Lesen mehrerer Forumsbericht kam ich auf die Idee, die Türen nachzustellen. Richtig locker saßen die zwar nicht und ich konnte auch mit einer Feuerzeugflamme von außen keinen Falschluftzugang ausfindig machen.
    In der Fülltür konnte ich jedoch sehen, dass Abgase vom Innenraum über eine Dichtung in den darüber liegenden Schwelgaskanal gelangten. Hier hatte sich außerhalb des Füllraum etwas schwarzes, hartes Material abgesetzt.


    Das Nachstellen der Türen ging relativ einfach.


    Und das Ergebnis: Der Ofen läuft jetzt wieder viel gleichmäßiger.
    Der O2-Gehalt schwankt nicht mehr so und der Ofen hält viel besser die Vorgabetemperatur!
    Einen Flammenabriss konnte ich bisher nicht ausmachen.


    Dann war es das also! Und ich dachte anfangs: Der Ofen ist defekt, oder ich kann nicht mehr heizen, bzw. das Holz welches ich gerade verfeuere ist nicht geeignet.


    Jetzt ist mir nun doch ein "Stein vom Herzen gefallen", besonders in dem Punkt: Nachbarn einräuchern.


    Ich hoffe das andere Heizprobleme auch so einfach gelöst werden können.
    Die Zukunft wird's zeigen.


    Viele Grüße
    Detlef

  • Danke für die "Auflösung" Detlef.
    Danach kann man sich ja nen Wolf suchen...


    BG
    Holger

    Jeder Kommentar ist (nur) eine persönliche Meinung -gebildet aus dem Wissen, der Erfahrung und den Schlußfolgerungen daraus.
    DIE Wahrheit gibt es nicht, liegt sie doch immer im Auge des Betrachters- und auch ich stelle KEINEN Anspruch darauf, sie zu besitzen !
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    Und auch wenn es nur ein Wort ist: ein DANKE kommt immer gut an.

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