UVR1611: Frage zur PDI-Regelung

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  • Hallo


    Situation:
    Wenn am Fühler-S3 UNTEN am SPEICHER-1 eine besimmte Zieltemperatur erreicht wird (z.B. 60°),
    soll eine Speicher-LADEPUMPE
    SPEICHER-2 beladen.
    Der Vorlauf zur Speicherladung ist, gemeinsam mit Fühler-S2 in der MITTE von SPEICHER-1 (der RL ist unten).


    Die Speicher-LADEPUMPE (Standard, keine HE) ist drehzahlgeregelt
    Die Drehzahlregelung erfolgt per "Wellenpaket" und PDI-Drehzahlregelung und orientiert sich an der vorgegebenen Zieltemperatur am Fühler S2 (SPEICHER-1, Mitte = VL für Speicherladung).
    So weit so gut.


    PROBLEM:
    Die Speicher-LADEPUMPE ist zwar nun geregelt, läuft aber trotzdem zu schnell, z.B. mit "15" und lädt dann aber mit einer höheren Temperatur als vorgegeben, obwohl z. B. "10" besser wäre.


    Folge: Die Pumpe "taktet" unnötig.


    FRAGE:
    Wie kann ich die Drehzahlsteuerung der PDI-Regelung optimieren, so dass sie sich besser/gleichmäßiger an der "Speicherladetemperatur" (55°) orientiert und weniger taktet?


    Die Einstellung der PDI-Regelung sind wie folgt:
    Absolutwertregelung: Normal, T.Abs.Soll.: 55° (gegenwärtige Solltemperatur für Speicherladung)
    Differenzregelung: Aus
    Ereignisregelung: Normal, Ist > Schw, T.Akt.Schw.: 45°, T.Reg.Soll: 55°
    Stellgröße: Min.=3, Max.=30
    Regelparameter: P=10, D=0, I=0



    Vielen Dank und herzliche Grüße


    Martin

  • … Min = 3 ist etwas wenig - da brummt die Pumpe wahrscheinlich nur => Mindestdrehzahl ermitteln.
    Max runtersetzen und testen auf z.B. 20 oder sogar weniger.

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Hallo,


    Nur mal so eine Frage, Könnte es sein das der Fühler S2 falsch sitzt?


    Ich würde die Temperatur nicht am/im Speicher messen sondern in der Vorlaufleitung zum Punkt S2,
    etwas vom Einspeisepunkt vom Speicher weg.


    Die Regelparameter muss man dann vor Ort ermitteln.
    Zuerst die Nachstellzeit Tn unwirksam machen, dann den Proportionalbereich Xp zum Schwingen bringen, danach wieder zurück stellen bis der Regelkreis nicht mehr schwingt.


    Jetzt Tn dazu schalten, dabei wird diese Zeit auch Xp beeinflussen, also Xp etwas wieder zurück nehmen.
    Dieses Spiel mehrmals wiederholen.
    Wenn notwendig dann noch den Differential Einsteller zu langsam hochdrehen.


    mfg
    HJH


    Ach ja, immer alles schön notieren!

  • Hallo


    Stellgröße 3 funktioniert. Nur läuft die Pumpe nur ganz selten unter 10.


    S2 sitzt am Speicherausgang (VL für Ladung von Speicher-2).


    Kann es sein, dass es an den P, I und D Einstellungen liegt (die Sache habe ich noch nicht richtig kapiert)?



    Dank und Grüße


    Martin

  • Hallo,


    Dies sagt WIKIPEDIA dazu:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Regler


    Ich habe mal zum besseren Verständnis die Grundfunktionen im Anhang eingezeichnet.
    Im Internet auf YouTube kannst du noch mehr finden.


    Im Grundsatz musst du das Zeitverhalten der Regelstrecke auf den Regler übertragen.


    Stell dir erst einmal den Regelkreis vor als Ist.- und Sollwert gleich.
    Damit bleibt das Ausgangsignal stehen, bei Kontaktausgang ist kein Kontakt geschaltet.


    Weicht der Istwert vom Sollwert ab, fangen die 3 Einstellglieder an sich zu verändern und ändern damit das Ausgangsignal entsprechend.


    Betrachtung einer Momentaufnahme:
    Der P-Anteil bildet ein Signal in Abhängigkeit der Regelabweichung. Dieses Signal bleibt erst einmal bis zur nächsten Regelabweichung stehen. Ist der Sprung zu groß, überschwingt der Regler.
    Im Idealfall bleibt der Regler kurz vor dem Sollwert stehen.


    Der I-Anteil muss jetzt das Ausgangsignal langsam so verändern das der Sollwert in kürzester Zeit erreicht werden kann. Solange eine Regelabweichung ansteht wird der I-Anteil ständig langsam mit dem eingestellten Zeitverhalten verändert.


    Der D-Anteil wird kurz ansteigen und danach wieder auf Null abklingen.


    mfg
    HJH

  • Hallo HJH


    Dankeschön für die Erklärung. Werde mir das mal heute Nachmittag anschauen und sehen ob ich es kapiere. ;)


    Hast Du ggf. sonst noch eine Anregung zu meiner Frage oben?



    Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße


    Martin

  • Keine Ahnung was dich sonst noch bedrückt.


    Einfach hier fragen.


    Auf alles finde ich aber auch keine Antwort.


    mfg
    HJH


    Ein Regler einstellen kann sich über Tage hinziehen, du findest dann immer wieder etwas und änderst als mal wieder.
    Bist das du feststellst, oh, da war ich ja schon einmal, nach der 2. Stunde!
    Immer schön deine Reihenfolge der Einstellungen notieren.
    Man lernt dabei!


    Oft ist ein falsch sitzender Fühler die Ursache.
    Was ich auch hier oft sehe ist, das z.B. Motoren an Klappen direkt angebaut werden.
    Da tut sich ein Regler sehr schwer, weil die Änderung der Luftmenge sich nicht linear ändert mit der Klappenstellung.
    Oder auch zu große/kleine Mischer, auf einmal findet der Regler keine Ruhestellung im unteren oder oberen Endbereich.

  • Hallo HJH


    Nach wie vor besteht meine eigentliche FRAGE (siehe Details ganz oben):
    Wie kann ich die Drehzahlsteuerung der PDI-Regelung (uvr1611, Funktion: "PDI-Regelung") optimieren, so dass
    sie sich besser/gleichmäßiger an der "Speicherladetemperatur" (55°)
    orientiert und weniger taktet?



    Herzliche Grüße


    Martin

  • Hallo,


    Was willst du da optimieren.
    Ich habe bei mir auch einen einfachen Regelbaustein von TA eingebaut.
    Ich meine es wäre so etwas wie ESR21.


    Für das was ich damit machen wollte ist das schon OK.
    Meine Steuerung für den HV hat einen 32Bit RISC Prozessor.
    mit Fließkommaoperationen eingebaut.
    Die Auflösung der Messsignale ist entsprechend.
    Das ist natürlich nicht mit dem Regler von TA nicht zu vergleichen.


    Was ich damit sagen will, man muss halt ein paar Abstriche machen.


    Ich nehme mal an du meinst mit dem Ausdruck "takten" ein Schwingen um den Sollwert herum.
    Wenn dem so ist, würde ich den P Anteil etwas zurück nehmen oder auch evtl. den I Anteil.
    Dann wird die Ausregelung etwas langsamer aber das Schingen reduziert sich bzw. kann beendet werden.


    Das ist aber eine grundsätzliche Eigenart eines Reglers.
    Ist das nervöse weg, wird es langsamer, will man schneller werden wird der Regelkreis wieder nervös.


    Wenn du die Fördermenge der Pumpe dazu benutzt die VLT konstant zu halten, dann sollte die Signalverarbeitung linear sein.
    Da die Fördermenge linear mit der Drehzahl steigt.


    Also brauch man da nicht mehr zu suchen.


    Stell dir mal folgendes vor:
    Du legst deine Hand auf die Herdplatte und stellst dan auf Stufe 1,
    nach einiger Zeit wirst du deine Hand zurück ziehen da es dir zu warm wird.
    Dann machst du das noch einmal mit einer kalten Platte.
    Stellst aber diesmal auf die Stellung 3.
    Jetzt wird das zurückziehen in einer kürzeren Zeit erfolgen.


    Was da passiert vom Aufheizen her nennt man Zeitverhalten.


    Wenn eine Regelstrecke ein langsames Zeitverhalten hat, dauert auch die Ausregelung etwas länger.


    Probleme (bis zur Nichtfunktion) wir man bekommen wenn du die Stellgröße änderst und du bekommst erst später eine Reaktion deines Istwertes.
    Das nennt man dann eine Totzeit.
    Totzeiten sind nur sehr schwer oder gar nicht in den Griff zu bekommen.


    Noch etwas.
    Soweit ich mich erinnere teilen die Leute von TA eine Stellsignal von 0...100% in ca. 30 Schritte auf.
    Da reagiert die PWM erst so alle 3...4% der Stellsignaländerung.
    Kann man bei TA eine Schaltdifferenz um den Sollwert einstellen?


    mfg
    HJH

  • Hallo HJH


    Hat ne Weile gedauert, aber ich glaube, dank Deiner Erläuterung, krieg ich ne Ahnung (bzw. mein "Spieltrieb") wie ich dran gehen muss. :)



    Herzliche Grüße


    Martin



    Lieber Alfred, auch Dir Dank, aber dran kann es nicht liegen, "Max." steht schon auf Stellgröße "30".

  • Hallo Martin


    Es ist nicht so einfach eine punktgenaue Regelung thermisch dynamische Prozesse sicherzustellen.
    Es sind einerseits auch die gegebenen Voraussetzungen ( Pumpe und Eingriffsmöglichkeiten ).


    Du mußt einmal feststellen ab welchen Zeitpunkt die Pumpe im Wellenpaket anläuft (meistens
    so um 6-10 von den 30 möglichen Schritten).
    Das engt natürlich den Regelbreich natürlich ein und das mußt als min im PID Ausgang einstellen.


    Als zweite Maßnahme wäre die max. Ausgangsstellung zurückzunehmen um ein wildes Überschwingen einzugrenzen .(max Ausgang).
    Das birgt aber natürlich die Gefahr falls man das zu sehr einengt ,das die Förderleistung zu
    gering wird ,da kannst ja notfalls noch noch ein Vergleichsmodul mit nachgeschalten Anlogmodul
    dazubauen (aus Ausgangsbasis für den Drehzahlausgang)welches bei kritischer Temperaturerhöhung ein paar Drehzahlschritte zulegt (von den 30).


    Als weiterer Schritt würde ich die PID Regelung entsprechend langsamer machen durch schrittweises
    Vorgehen über die Stellparameter P,I,D welches ja in der Bedienungsanleitung entsprechend beschrieben werden.


    Leider hat die UVR1611 gegenüber UVRX2 und RSM610 nicht so viele Einstellmöglichkeiten für die PID Regelung ,leider auch keine Skalierfunktion wo sich auch habigige Regelstrecken ihren
    Schrecken verlieren (mit Skalierregelung als Grobregelung und PID als Feinregelung ).


    Auch PWM Pumpen mit externer Regelmöglichkeit schaffen bessere Grundvoraussetzungen diesbezüglich.(siehe Beitrag 147124).


    Ich weiß nicht ob du die Möglichkeit hast über CMI und Winsol die Regelung zu optimieren,da sieht man bald ob man auf den richtigen Weg ist.


    Hoffe dir trotzdem die nötigen Infos gegeben zu haben.


    mfg Ludwig

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

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