Unterschied waagerechte oder senkrechte Solaranlage

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 11.713 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mr. heat.

  • Hallo,
    möchte meine komplette Heizungsanlage wechseln mit Solaranlage für Warmwasser im Sommer.
    Das Dach hat eine ca. 275° Nord West Ausrichtung mit Dachziegeln 15°.
    Habe die Anlage bei 2 Anbietern angefragt und extreme Preisunterschiede bekommen.


    Das Komplettpaket mit ca. 10 qm kostet beim einen ca. € 3000 und beim anderen ca. € 5000.
    Die teure Anlage wäre eine waagerechte Anlage.


    Was ist der Unterschied bei waagerecht zu senkrecht, bzw. welche Anlage muß verwendet werden?
    Für die BaFa muß eine Heizungsunterstützung sein, ich lege aber Wert auf das Warmwasser von ca. Mai bis ca. Oktober.



    Wenn ich € 2000 selbst bezahlen muß, dann mache ich mein Warmwasser lieber mit Holz oder Pellets...



    Vielen Dank für eure Bemühungen

  • Hallo Holzheizer,


    vielleicht kannst du ein bisschen mehr erzählen, was dir angeboten wurde? Nur an Hand des Preisen kann man schlecht vergleichen.


    Es gibt unterschiedliche Röhrentypen, direkt und indirekt durchströmte. Die direkt durchströmten Röhren kann man auch um 90° gedreht anbringen. Das hat, insbesondere bei sehr flachen Dächern Vorteile. Bei indirekt durchströmten Heatpipe-/Sidney-Röhren geht das nicht. Was du verwendest ist dir überlassen. Hast du 15° Dachneigung? Da musst du aufständern, sonst brigt das nix. Es gibt da so eineige Tools im WWW, mit denen solltest du mal rechnen, ob sich das lohnt. IMHO nur "waagerechte".


    Bafa fördert auch nur Warmwasseranlagen, nur gibt es da weniger Geld pro m2.


    275° NW (eher WNW), d.h. eines Seite zeigt nach OSO? Da ist dann kurz nach Mittag Schluss mit der Sonne, es sei denn, du hast auf beiden Seiten Kollektoren. Nur einseitig währe zu wenig. Man müsst da mal rechnen, ob bei den 15° Dachneigung und waagerechten Kollekoren noch eine akzeptable Einstrahlung auf der Ostseite ankommt, wenn die Sonne jenseits des Zenit steht.


    Gruß
    Frank

  • Hallo,


    dann versuch ich es mal zu erklären.
    Habe über http://www.rechnerphotovoltaik.de mein Dach vermessen.
    Das Dach liegt auf Westseite.
    In der Skala N, O, S, W liegt S bei 6 Uhr bzw. 0°
    Meine Dachrinne liegt bei ca. 5°, also 5° weiter links wie 0°
    Die 5° sind dann die Linie der Dachrinne.
    Glaube also 275° WNW


    Die teure Version sind waagerecht Flackkollektoren mit Flachdach Aufständerung
    Günstiger sind die Röhrenkollektoren mit Schrägdachaufständerung


    Wenn bei dieser Ausrichtung die Anlage nicht genügend Leistung für 6 Personen Warmwasser bringt, dann würde ich Solar lassen.
    Deshalb bin ich mir nicht sicher ob die teure Anlage mehr bringt, oder ob bei dieser Ausrichtung der Ertrag zu wenig ist.
    Wg. Gauben usw. wäre eine zusätzliche Ostausrichtung auch nicht möglich.


    Gruß

  • Leider kannst du auch nicht einfach Röhren und Flachkollektoren miteinander vergleichen
    Es gibt da bei den Herstellern schon große Leistungsunterschiede.


    Da mußt du schon mal in den Datenblättern rümstöbern..... ;)

  • Hallo,
    ich verstehe den Rechner nicht so ganz.
    Da ich nicht WNW eingeben kann, habe ich NW eingegeben, passt das? (ein anderes Programm hat die Ausrichtung mit 274° (W) ausgerechnet
    Der Rest wie folgt:
    nur Wasser
    10m2 Röhrenkollektoren
    20° Neigung
    6 Personen
    50° Wasser
    Stuttgart
    1000 Liter Puffer
    Öl? (wird egal sein)


    kommt als Ergebnis :


    Einstrahlung:9.501 kWh/a
    Systemertrag:2.746 kWh/a


    Deckungsanteil:62 %
    CO² Einsparung:724 kg/a


    Was bedeutet das jetzt genau?
    Ich vermute, dass ich mit dieser Anlage im Schnitt 62% vom Warmwasser erwärmt bekomme, über das ganze Jahr gerechnet.
    Somit sollte doch im Sommer das Warmwasser komplett erwärmt werden, oder?


    Würde ich die Kollektoren als Test auf 20m2 erhöhen, geht der Deckungsanteil von 62% auf 71%.
    Warum wird der Anteil nur so wenig besser?

  • Hallo Holzmacher,


    ich habe 15 qm Röhrenkollektoren (nicht so pralle Qualität) mit 4850 ltr Puffer. Süd mit leichter Abweichung nach Osten, ca 30° Neigung.
    Dieses Jahr musste ich die Anlage 2 Wochen abdecken, da mein Puffer kplt mit 85 ° durchgeladen war.
    Sicher war dieser Sommer extrem, aber wieviel Puffer soll deine Anlage bekommen?


    Gruß Jörg

  • Hallo, auf die Frage senkrechte und waagrechte Kollektoren:


    Ich gehe Stark davon aus dass es sich um Flachkollektoren handelt.


    Da ist es wirklich simpel, senkrecht heißt die lage seite vom Kollektor stehend, Waagrecht heißt die lange Seite liegend. Dementsprechend anders sind die Mäander und die Sammelrohre angeortnet.


    Gute (Röhrenkollektoren) kosten Geld. Ich persönlich würde die Finger von Billigen und HeatPipe lassen.

  • Hallo Jörg,
    werden 3000 Liter geben.


    Wenn der Puffer durchgeladen ist, muß abgedeckt werden?
    Kann sich die Anlage nicht abstellen?


    Gruß Holzmacher


    Ich wollte nicht das meine Anlage anfängt zu kochen, deshalb habe ich sie abgedeckt, ich komme auch einfach ran, steht auf meinem Carport.


    Meine Billigröhren sind jetzt 6 Jahre im Einsatz, bis jetzt ist noch keine Röhre defekt.
    Jahresertrag 5600 kWh.


    Gruß Jörg

  • Also was gut und schlecht ist habe ich keine Ahnung,


    habe eben mal nachgesehen, die mit dem höheren Preis sind Aufdachkollektoren FK Basic (Flachkollektoren)
    Dort wird ein Kollektorertrag von 525 kWh (m2a) angegeben
    https://www.fk-solartechnik.de/downloads/fk-basic/


    Die günstigeren sind die WesttechSolar WT-B58-30 Vakuumröhrenkollektoren gewesen
    Dort wird ein Kollektorjahresertrag von 730 kW m2 angegeben.


    https://www.ofenseite.com/Vaku…e-30-Roehren#beschreibung


    Wenn ich Flach und Röhrenkollektoren vergleiche, sehe ich mehr Vorteile bei den Röhren, diese sind wie folgt:
    Geringe Windlast


    Leichtere Montage und auch auswechseln einzelner Röhren


    Mehr Ertrag


    Günstigerer Preis



    Seht ihr einen Grund die Teuren zu nehmen?


    Kann mir vielleicht jemand auf meine Frage von Beitrag 6 Antworten?


    Gruß

  • Gute (Röhrenkollektoren) kosten Geld. Ich persönlich würde die Finger von Billigen und HeatPipe lassen.

    Ganz im Gegenteil zu dieser Meinung würde ich (habe teure Solarbayer verbaut) nur noch die billigsten Kollektoren auf dem Markt kaufen und wenn einer kaputt geht, kommt halt ein neuer.


    Verschwende mal (ernsthaft) einen Gedanken daran, das Geld in eine PV-Anlage zu stecken (gibts woanders nen Thread drüber) und mit dem Strom(überschuss) dein Wasser zu heizen. Hört sich vllt erstmal paradox an, aber ich würds nicht mehr anders machen, wenn ich nochmal neu planen würde.



    Würde ich die Kollektoren als Test auf 20m2 erhöhen, geht der Deckungsanteil von 62% auf 71%.
    Warum wird der Anteil nur so wenig besser?

    Weil dein Ertrag bei der Speichermenge gekappt wird.


    Wenn du jeden Tag 10kWh für warmes Wasser brauchst, deine Anlage aber
    a) im Sommer 100 liefert, dann werden 90 nicht genutzt.
    b) im Winter 0 liefert, musst du trotzdem die 10 mit Öl erzeugen.


    Den einzigen Unterschied, den du erzielst, ist, dass du in der Übergangszeit (wo du gerade eben so den Bedarf deckst) länger autark läufst. Ist aber nur bei Heizungsunterstützung interessant, weil wenn die Heizung läuft, fällt WarmWasser so wenig ins Gewicht, dass sich da nix mehr amortisiert.


    ACHTUNG: dazu gibts, je nach Persönlichkeit, Lebensumständen und gemachten Erfahrungen widersprüchliche Meinungen. Auf jeden Fall ist es aber die Stunde Zeit wert, sich mal damit auseinanderzusetzen ...


    Grüße,
    Stephan

  • Ich bin froh über meine Solaranlage, früher ist mein Öler im Sommer gelaufen für WW, nun nicht mehr. In der Übergangszeit läuft der HV sowieso.......
    Ich denke das es sich eher rechnet bei uns, Puffer ist ja vorhanden.


    PV habe ich dieses Jahr im Juni installiert 9,69 Kwpeak, der Überschuss wird verkauft.
    Ohne Solaranlage wäre es eine Überlegung im Sommer damit WW zu machen.


    Gruß Jörg

  • Lass die Finger von den billigen Röhrenkollektoren das ist Dreck. Vergleich mal die Netto bzw. Apeturfläche zwischen Flach und Rohrenkollektoren. Das ist die Fläche die die Sonneneinstrahlung in Energie umwandelt.

  • Das kann ich nur bestätigen. Wenn unbedingt Röhren dann welche mit CPC Spiegel...

  • Hallo Stefan,


    Ganz im Gegenteil zu dieser Meinung würde ich (habe teure Solarbayer verbaut) nur noch die billigsten Kollektoren auf dem Markt kaufen und wenn einer kaputt geht, kommt halt ein neuer.

    Was wird den an Röhrenkollektoren groß kaputt? die Röhre selbst. Da habe ich aber lieber einen Direkt durchströmten wie den Solarbayer CPC Nero oder die Paradigma aqua Kollektoren. Die liefern dann noch Wärme, die Heatpipe nicht. DIe Bilkigen Westtech Kollekotren kommen nichteinmal an einen guten Flachkollekotr ran mit ihrem Wirkungsgrad.


    und beider Solartechnik gilt: Nicht (nur) Temparatur ist Trumpf!



    Momentan kosten 26m² CPC nero abzüglich BAFA-Förderung im Neubau ca 6500€, Dafür bekomme ich die doppelte Fläche Flachkollektoren. Dazu noch genug Puffer und die Ökologischste Heizung ist fertig.

  • Was wird den an Röhrenkollektoren groß kaputt?

    Nix, da hast du recht.



    Da habe ich aber lieber einen Direkt durchströmten wie den Solarbayer CPC Nero oder die Paradigma aqua Kollektoren. Die liefern dann noch Wärme, die Heatpipe nicht.

    Da wiederum habe ich auch einen Kritikpunkt:
    Stichwort ist Stagnation:
    Bei der Stagnation soll die Solarflüssigkeit so schnell wie möglich aus den Kollektoren herausgedrückt werden, damit sie weniger belastet wird. Bei den direkt durchströmten (im Gegensatz z.B. zu nem Flachkollektor) steht die Suppe dann in den Röhrchen und wird schön rausgekocht ....


    Es hat halt alles vor-, und nachteile ...


    Heatpipe lohnt sich also vermutlich nur im Sommer für WW-bereitung, aber nicht für Heizungsunterstützung?


    Grüße,
    Stephan

  • Hallo Stefan das stimmt. Ich wiederhole an dieser Stelle nochmals dass ich nicht vom Fach bin und mir alle Informationen so zusammengetragen habe.


    Stagnation gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Entweder durch ausreichend Speicher (was dem Deckungsgrad wieder zu gute kommt) oder durch andere bauliche Maßnahmen (drain back).


    Die Paradigma Kollektoren laufen ja nur mit Wasser ohne Frostschutz. Da ist stagnation egal bzw erwünscht. Das Wasser kocht ja nur.


    Die stagnationstemparatur der heatpipe und Flachkollektoren ist weit geringer als die der direkt druchströmten


    Ich merke gerade wir schweifen vom Thema ab ;)

  • ...
    Ich wiederhole an dieser Stelle nochmals dass ich nicht vom Fach bin und mir alle Informationen so zusammengetragen habe
    ...
    Ich merke gerade wir schweifen vom Thema ab ;)

    Woran man merkt, dass bei der Planung einer Solarthermie-Anlage weit mehr Punkte zu bedenken sind als nur Preis und Fläche ...


    Paradigma hingegen gibt Informationen nur an Händler - so mein Wissensstand von 2015. Ansonsten hätt ich mir vielleicht auch ne Wasserbetriebene Drain-Back-Anlage zugelegt ...


    OT: mit der Zitat-Funktion steh ich mega auf Kriegsfuß... /OT


    Geht mir genauso.. und mittlerweile hab ich doch den Eindruck, dass ich mehr hintergrundwissen habe, als so mancher Solarteur...


    Grüße,
    Stephan

    Einmal editiert, zuletzt von Etaminator () aus folgendem Grund: Zitat bearbeitet :)

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