Ölheizung durch Holzvergaser plus Heizstab ersetzen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 959 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von derrotefeuerstuhl.

  • Moin,


    wir wollen in unserem 30 Jahre alten EFH (200qm auf 2 Etagen, leider ohne Keller) die ebenso alte Ölheizung durch einen Holzvergaser ersetzen.

    Lange war die Idee, eine ETA SH-TWIN 20 mit zwei Pufferspeichern (je 1000 Liter) zu nehmen. An Brennholz kommen wir sehr günstig, die Pellets sollten das Haus im Urlaub
    oder wenn niemand zum Nachlegen zuhause ist, warm halten. Da aus Platzgründen dafür ein Anbau erstellt werden muss, welcher uns nicht nur aus Kostengründen nicht wirklich gefällt,
    gefällt uns mittlerweile folgende Kombination am besten:


    ETA SH 20 mit zwei Pufferspeichern (je 1000 Liter) und FriWa-Modul. In beide (oder in einen) Pufferspeicher soll ein Heizstab kommen, der das Wasser dann erhitzt, wenn niemand zuhause ist oder im Sommer, wenn wenig Wärme benötigt wird. Wir sparen ordentlich Geld, da kein Anbau benötigt wird und die SH 20 ohne Pelleteinheit ist auch günstiger.

    Zusätzlich soll in den nächsten beiden Jahren eine (größere) PV-Anlage folgen.
    (Solarthermie soll und wird es nicht geben. Gasanschluss haben wir nicht, die Ölheizung muss auch aus Platzgründen weg.)


    1.) Ist die Kombination mit Holzvergaser und Heizstab machbar und sinnvoll?

    2.) Wäre eine Wärmepumpe als statt Heizstab besser? (technisch und kostentechnisch betrachtet)

    3.) Was für Heizstäbe sind zu empfehlen?

    4.) Haben wir irgendwas nicht bedacht?


    Vielen Dank schon mal für euren Input und Grüße
    aus dem nördlichen Niedersachsen

  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo, Grüße dich.


    Also zum Thema Heizstab und/oder Wärmepumpe kann ich dir nichts sagen. Wohl aber, dass evtl mehr Puffer zu empfehlen ist. Das sagt quasi jeder, dass man Puffer nie genug haben kann.


    Durch mehr Puffer kann der Kessel mehr Volllast fahren und arbeitet effizienter. Außerdem bekommst du längere Heizintervalle und hast dadurch einen Komfortgewinn.


    Ich habe selbst einen SH20 und habe 2580l (3x860) Puffer, dazu 12m² Solarthermie und finde diese Kombi sehr stimmig.

  • Ich würde mit dem Projekt bis nächstes Jahr warten bis es fette Förderung gibt. Dann schauen ob es eine Kombinationspflicht für Biomasse Anlagen gibt mit Solarthermie oder Wärmepumpe. Und die Idee mit dem ETA ist schon super !!! Verbaue ich schon viele Jahre- Gruss Peter

  • Vielen Dank für die Antworten.

    Dass mehr Pufferspeicher bei einer Holzheizung vorteilhaft ist, ist mir bewusst. Es passen nur leider nicht mehr als die beiden 1000 Liter-Pufferspeicher in
    den Raum.


    Eine Förderzusage (über 45% der Kosten) haben wir schon. Solarthermie wollen wir nicht, u.a. da wir soviel PV machen wollen wie möglich.
    Ist eine Wärmepumpe denn besser als ein Heizstab als Ergänzung zum ETA?

  • Ich schließe mich da an.

    Wenn irgendwie möglich, dann bitte mehr Puffer. Tendenz in Richtung 3000 Liter.

    Gibt es jemanden der heizen kann wenn du mal ne Woche im Urlaub bist?


    Warmwasser im Sommer ist kein Problem. Ich mache 1 Füllung für Warmwasser je 7-10 Tage für 5-7 Personen und fahre damit recht entspannt.

    Das muss man erstmal mit anderen Varianten raus holen.



  • Hallo HFG84


    willkommen im Forum.


    Schön das du dir eine Biomasse- Heizung einbauen möchtest und wie man Sieht du hast dich schon Intensiv damit Beschäftigt.


    Der Fehlende Keller oder Anbau ist jedoch unschön bei Holzheizungen aufgrund des Schmutzeintrages ins Wohngebäude.

    Die Räumliche Trennung sollte nicht nur eine Tür sein sondern am Besten ein Stockwerk oder ein Zwischenraum (Hauswirtschaftsraum oder ähnliches).


    Der Invest wird jedoch bei allen Optionen die du Auflistest nicht ohne werden.


    Auch meine ich, wird dir kein Heizungsbauer solch ein System mit gutem Gewissen in dein Haus ein bauen wollen.

    Die werden dir alle sagen, versuch die Holzheizung nicht als Primärheizung zu verwenden sondern als Zusatzheizung.


    Holz als Primärheizung ergibt meiner Ansicht nach (Meine Persönliche Meinung) nur Sinn, wenn:

    - das Gebäude (Bauliche Gegebenheiten, Dämmung, Alter...),

    - der Wärmebedarf

    - die Brennholzaufbereitung, Lagerung, Logistik

    dazu passen.


    Sei mir da bitte nicht Böse, aber ich sehe bei deinem Vorhaben und den drei Punkten die ich genannt habe, bei zwei schon einen Daumen nach unten.

    Wie gesagt, meine Persönliche Meinung. Sicherlich kann man das auch anders sehen.


    Um nochmals das Thema Primärheizung auf zu greifen.

    Aufgrund der "beengten" Platzverhältnisse und einer anstehenden PV- Erweiterung ist eine Wärmepumpe als Primärheizung vermutlich die "wirtschaftlichste" Heizungsmodernisierung.

    Um nicht ganz das Thema Holzheizung hinten runter fallen zu lassen, kann man die Wärmepumpenheizung mit einem Wasserführenden Kaminofen + Pufferspeicher erweitern. Es gibt auch Holzvergaser für den Wohnbereich, die kommen dann schon an einen Holzkessel hin und können bei Bedarf als Primärheizung fungieren.


    Wie PetervomBerg erwähnt hat, macht es evtl. Sinn hier die Förderung voll aus zu Schöpfen nächstes Jahr. Es wird ja nur die Primärheizung gefördert. Jedoch kann der Heizungsbauer ja alle Hydraulisch relevanten Sachen (Pufferspeicher, Mischer, Verrohrung....) welche für einen Wasserführenden Kaminofen notwendig sind, mit "in die Förderung reinnehmen". Dann ist nur die Wasserführende Brennstelle nicht "gefördert".


    Kamin von der Ölheizung wäre ja vorhanden und dann "Frei".



    Und nochmals zum Schluss, das ist meine Meinung. Auch ich bin nicht Allwissend.

  • Ein Heizstab in Verbindung mit einer PV Anlage ist schon mal eine sinnvolle Verbindung. Je nach Größe der PV Anlage produziert diese auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch eine Menge Überschuß. Diesen kann dann ein regelbarer Heizstab bequem zum Aufheizen, oder zur Unterstützung der Aufheizung im Pufferspeicher umsetzen.

    Das Problem wird nur sein, wenn über längere Zeit niemand zu Hause ist, der den Ofen am brennen halten kann. Aber da könnte man sich mit Hilfe des Heizstabs eine Überbrückung im abgesenkten Heizmodus, als Frostschutz, selbst zusammen stricken. Die Technische Alternative bietet hier für fast alle Eventualitäten freien Spielraum. Eine Wärmepumpe würde ich nicht einsetzen. Die Anschaffungskosten sollte man da auch nicht außen vor lassen, genau wie die anfallenden Wartungskosten.

  • Moin,


    Selberpresser : Danke für dein ausführliches Feedback!
    Eine räumliche Trennung durch 2 Türen vom Wohnbereich ist vorhanden und die baulichen Gegebenheiten (FBH, neue Fenster, gewisse Dämmung) sind sicher nicht die schlechtesten für eine Holzheizung. Der berechnete Wärmebedarf passt gut zur ETA SH20.
    Deine Idee mit der Wärmepumpe und dem wasserführenden Ofen ist smart (wir hatten mal an eine Pelletheizung + wasserführenden Ofen gedacht),
    aber leider räumlich schwer umsetzbar. Um den Kamin der Ölheizung für einen Ofen zu nutzen, muss der entweder im Heizungsraum stehen oder das gesamte Wohnzimmer muss umgeplant werden (was wir nicht wollen). Außenkamine sind mittlerweile nicht mehr machbar (fristnah und so...).

    Ich würde lieber die bestehende Förderungszusage für den Einbau eines Pufferspeichers, eines HV und dem ganzen Zubehör nehmen und später selbst eine Wärmepumpe nachrüsten lassen (evtl. ohne Förderung).


    TTRU74: Warum ist es ein Problem, wenn längere Zeit niemand zuhause ist? Weil ein (oder zwei) Heizstab die notwendige Temperatur in den Pufferspeichern nicht halten kann? Oder weil das dann teuer ist?
    Du hast es im Prinzip auch so gelöst, oder?

  • HFG84 da ich das Holz aus dem eigenen Wald hole, brauche ich das nicht extra bezahlen. Warum den Frostschutz mit höheren Temperaturen betreiben? Da sind bei mir 40 Grad in der Software hinterlegt. Zusätzlich habe ich noch eine Rücklaufumschaltung auf die Mittelanzapfung im Puffer eingebaut. Da habe ich noch einen 2. Heizstab auf der Einbaulage drinnen, da brauche ich auch nicht den ganzen Inhalt des Puffers aufheizen. Bei hoher Sonneneinstrahlung schafft der Heizstab, der im unteren Drittel ziemlich tief eingebaut ist, den Speicher auf 80 Grad im oberen Bereich aufzuheizen.

  • Ich würde dir eine Kombination aus Holzvergaser plus Luft Wasser Wärmepumpe ans Herz legen.

    Die Wärmepumpe muss ja nicht so riesig dimensioniert werden sondern einfach einen günstigen 5-9kW Monoblock z.B. von Panasonic, LG oder Samsung und gut ist.

    Der Heizstab ist zwar günstiger (500€ vs. 3000€) in der Anschaffung aber wirklich nur eine Notheizung und in der Übergangszeit und im Sommer kannst du effizienter mit der Wärmepumpe arbeiten.

    Ich würde evtl auf ein Modell mit R290 Kältemittel achten um Zukunftsicher zu sein und höhere VL Temperaturen effizienter zu erzeugen. Mit der Wärmepumpe hast du aber eine richtige Heizung die auch bei längerer Abwesenheit im Winter (Urlaub/Krankheit) noch einigermaßen effizient das Haus vorm einfrieren schützt.

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