ETA ePE, PC oder PU?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 474 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Austro-Diesel.

  • Hallo liebe Holz Heizer,


    ich möchte den alten Ölkessel (Bj. 1987) meiner DHH gegen einen neuen Pelletkessel austauschen. Momentan wäre ETA mein Favorit. Ich benötige 20kw Leistung.

    Ich habe bei ETA nun drei Produktlinien gefunden: ePE, PU und PC.

    Der ePE 20 würde perfekt an die Stelle des Ölkessels passen und wäre der Favorit aber so ganz werde ich noch nicht schlau wofür dann die PU bzw. PC Produktlinie sein soll.


    Kann mich jemand aufklären?

  • Don.Kondo

    Hat den Titel des Themas von „ETA ePE oder PU“ zu „ETA ePE, PC oder PU?“ geändert.
  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hi.

    Werden wirklich 6000 Liter öl im Jahr verbraten? Wenn nicht, ist das gut ....dann reichen auch weniger kW Kesselleistung .

    Pro 3000 l / pa kann grob 10 kW Heizlast im Auslegungsfall annehmen.

    Nur mal als Denkanstoß.

    Gruß Andreas

  • Seit Herbst 2022 verwenden wir einen ETA ePE 13 mit Partikelabscheider. Dazu eine Brauchwasser-Wärmepumpe Austria-Email EHT-270 Revolution. Selbstbaulager für gut 6 t Pellets mit vier Saugsonden und automatischer ETA Umschalteinheit.


    Nach längerer Recherche haben wir uns "vom Installateur unseres geringsten Misstrauens" ETA verkaufen lassen und es keine Sekunde bereut.


    Der Kessel ist technisch topaktuell, läuft seit Inbetriebnahme störungsfrei, ist einfach zu warten und nicht zu teuer.


    Das Haus mit 150 m2 hatte beim Erstbezug eine atmosphärische Vaillant Gastherme mit 20 kW mit 120-l-Speicher, war alles fast 25 Jahre alt und ein Sanierungsfall. Wegen der mittelprächtigen Energiekennzahlen mit ausschließlich Heizkörpern und dem Wunsch nach Autarkie kam eine Wärmepumpe nicht in Betracht.


    Unser Gasverbrauch lag über die Jahre bei 21.000 bis 22.000 kWh, nun kommen wir mit knapp 3.000 bis 3.500 kg Pellets durch (reiner Winterbetrieb, dann aber auch mit Warmwasser). Der Kessel wurde von mir auf 10 kW "eingebremst".


    Hier gibt's Bilder von der Realisierung, ins Tun kommt der Thread ab Seite 7, davor geht es mehr um die Entscheidungsfindung was – wie – wo:


    DigitalFotoNetz.de :: Thema anzeigen - Pelletheizung & PV-Anlage


    Wer unseren Weg (und auch die Irrwege) genauer verfolgen will kann auch hier nachlesen, inbesondere die Wartung habe ich ab Seite 12 des Threads dokumentiert:


    Anlagensanierung: Pelletheizung, Brennwert, Wärmepumpe, Photovoltaik
    Nachdem ich hier schon einiges Lesenswertes gefunden habe und ich kein dezidiert österreichisches Forum für meine Anliegen aufstöbern konnte habe ich mich nun…
    www.heizungsforum.de


    Ich hab viel dabei gelernt und versucht das irgendwie festzuhalten.


    Nebenbei haben wir auch eine PV-Anlage mit Batterie realisiert, auch dies wird beschrieben. PV-Stromüberschuss wird zur Heizungsunterstützung verwendet.


    Alles in allem ein richtig teurer Spaß, der auch richtig Freude macht!

  • Hi

    Laut alter Schweizer Formel war eure Gastherme laut Verbrauch schon fast 3x zu groß ( außer es war eine mit Wasser im Durchlaufverfahren.. ( das war damals die billigste Variante, hätte aber auch ne 8 kW Therme mit Speicher gegeben.....also möglich wäre es bei guter Auslegung damals schon gewesen..

    Gruß Andreas

  • Das ist korrekt, der Heizleistungsbedarf dürfte bei NAT von –12,4° C bei 11 kW liegen.


    Da das Heizgerät schon beim Hauskauf verbaut war, alles über die Jahre passabel gut funktionierte, die Heizkosten absolut im Rahmen waren und ich mich mit der Materie auch aufgrund anderer Herausforderungen einfach nicht weiter beschäftigte blieb das einfach so "unhinterfragt".


    Mit dem Ukraine-Krieg änderte sich vieles, die Töchter sind erwachsen, die Heizung war alt und marode, Budget war frei.


    Ich habe mich relativ intensiv mit verschiedenen Fabrikaten beschäftigt, die Schauräume besucht und das Gespräch mit den Verkäufern und den anbietenden Installateuren detailliert geführt und durch alle denkbaren Foren quergelesen und meine räumlichen Gegebenheiten studiert.


    Nach einem Start mit Ökofen und Windhager ging es über Fröling, KWB und Hoval zu Hargassner und ETA. Auch Wärmepumpen-Hybridsysteme habe ich mir angesichts der angedachten PV-Anlage genauer angesehen und alle denkbaren Aspekte bedacht.


    Und am Ende wollte ich einen Hargassner PK nano und bekam einen ETA ePE mit einem "furchtlosen" wie kooperativen Installateur. — Und bin dem Schicksal richtig dankbar für dieses Ergebnis.


    Die Stärken des ETA ePE und des "ETA-Biotops" sind in meinen Augen:

    • Der Kessel hat eine selbstkalibrierende Lambdasonde und eine geregelte Sekundärluftzufuhr sowie einen Temperaturfühler in der Rauchgas-Wendekammer, damit ist die Verbrennung immer optimal und die Abgaswerte sind sehr gut.
    • Der Kessel ist mit einem integrierten elektrostatischen Partikelabscheider erhältlich (auch nachrüstbar), welcher selbstreinigend ist.
    • Die raumluftunabhängige Luftzufuhr ist an keine Vorgaben gebunden.
    • Die hydraulischen Anschlüsse und das Rauchrohr sind nach hinten oder links konfigurierbar, hinten und rechts bedarf es keines besonderen Freiraumes für die Wartung und Reparatur.
    • Die Rücklaufanhebung ist beim Heizwertkessel ebenso wie die Regelung in den Kessel integriert.
    • Zwei Mischerkreise oder ein Mischerkreis und eine Ladepumpe fürs Warmwasser können in den Kessel integriert werden.
    • Der Wenderost wird bei der Entaschung komplett "durchgekämmt" und es kann daher keine Verschlackungsprobleme geben.
    • Die noch handliche Aschebox mit zwei Abteilen ist groß genug, um nur einmal mitten in der Heizsaison entleert werden zu müssen, die zweite Entleerung bei der Kesselreinigung (Jahresverbrauch von gut 3 t).
    • Die Rauchgaszüge werden gemeinsam mit dem Partikelabscheider gereinigt.
    • Denselben Kessel gibt es als Heizwert-Kessel aus Kesselstahl und Brennwert-Kessel mit einteiligem Edelstahl-Kesselkörper, zusätzlich gibt es beim Brennwertkessel eine Spülvorrichtung für hinteren, absteigenden Wärmetauscherbereich.
    • Kleinreparaturen wie zB den Tausch des elektrischen Zündstiftes kann man selber machen, ETA ist hier kooperativ.
    • Die jährliche Wartung kann man selbst durchführen, der Kundendienst muss nur alle 3 Jahre für tiefergreifende Arbeiten kommen. Das spart Geld (alle 3 Jahre 300 € mit Wartungsvertrag), ansonsten 360 € jährlich inkl. Reinigung. Die ETA Steuerung leitet einen mit bebilderten Texten durch alle Arbeitsschritte, der Zeitaufwand liegt bei ca. 1/2 bis 3/4 Stunde, eine erstaunlich saubere Sache.
    • Die ETA Regelung und Steuerung ist gut durchdacht, modular aufgebaut, von Solarthermie bis Wärmepumpenintegration alles in den Kessel integriert dabei. Mit den beiden Modi "bildlich" und "textlich" erreicht man viele Daten ohne die Übersichtlichkeit zu opfern. Zu den vielfältig abrufbaren Informationen gibt es Erläuterungen, die die Optimierung der Einstellungen erleichtern.
    • Das externe Touch-Bedienteil fürs Wohnzimmer ist ein schicker wie funktionaler Luxus.
    • Über den ETA Webdienst kann man die Anlage fernsteuern, auf Wunsch auch "read only" ausschließlich beobachten, ebenso über einen integrierten VNC-Server. KNX-Bus wird auch unterstützt, ebenso kann eine Webcam angeschlossen werden oder ein GSM-Modem.
    • Die Verbrauchsanzeige des Pelletkessels stimmt auf wenige Prozent genau.
    • Durch die luftdichte Zellradschleuse kann der Kessel ohne Unterbrechung der Feuerung Pellets ansaugen.
    • Der Kessel kann in seiner Maximalleistung begrenzt werden und ist durch den Austausch der Brennraumschamottierung in seiner Nennleistung veränderbar.
    • Die 4fach-Umschalteinheit für die Saugsonden wird direkt vom Kessel gesteuert, einzelne Sonden können gesperrt werden. Bei einer hypothetischen Blockade wird die Saug/Blas-Richtung umgekehrt um die Pellets aufzulockern.

    Wir betreiben unseren Heizwert-Kessel ePE 13 EP an zwei nach Tichelmann verrohrten Schichtpufferspeichern ETA SP 600 (von denen zwei Heizkreise abgehen) und in Verbindung mit einem Brauchwasser-Wärmepumpenspeicher EHT-270 Revolution von Austria-Email für den Sommerbetrieb, auch wegen der vorhandenen PV-Anlage.


    Das Regelverhalten des Systems ist ruhig-gleitend. Der Kessel zündet in wenigen Minuten verlässlich, erreicht nach einer halben Stunde seine Nennleistung die er so lange beibehält, bis die höchste Temperaturanforderung im Puffer erreicht wird, und mindestens eine halbe Stunde. Diese Maximalleistung kann man auch einschränken.


    In der Folge wird die Leistung langsam so weit wie möglich auf die Leistungsanforderung heruntergeregelt, wobei die Abgastemperatur in der Rauchgaswendekammer einen eingestellten Wert nicht unterschreiten darf. In der Praxis stellt sich bei uns nach einer Stunde ein stationärer Betrieb mit knapp 50% der Nennleistung ein, die im Prospekt erwähnten 30% sah ich noch nie.


    In diesem Zustand feuert der Kessel bei uns je nach Wärmeabnahme rund 8 bis 20 Stunden, bis der Puffer durchgeladen ist oder nach einer Pelletsmenge von 25 kg ein zwangsweiser Stopp erfolgt, um die Wärmetauscher, den Rost und den Partikelfilter zu reinigen. Dann folgt eine Pause für 8 bis 24 Stunden, wo das Haus aus den Puffern versorgt wird. — In der Praxis kommen wir so mit einer Zündung alle ein bis zwei Tage aus.


    Die Brauchwasser-Wärmepumpe läuft bei uns je nach Außentemperaturen von Anfang März bis November, solange die PV-Strom-Überschüsse für einen Betrieb ausreichen.


    Möglichst alle Stromüberschüsse unserer PV-Anlage werden mit zwei 4,5-kW-Heizpatronen in den Pufferspeichern verwertet, was den Pelletverbrauch in der Praxis gerade spürbar um ca. 10 bis 15% senkt.



    Die ursprünglich angedachte Hybridheizung mit einer Wärmepumpe stellt sich bei der Analyse der realen PV-Strom-Überschüsse als kaufmännisch völlig uninteressant heraus. Eine Pelleteinsparung von rund einer Tonne wäre denkbar, dem stehen aber Investitionen in bedeutender Höhe und weitere laufende Instandhaltungskosten entgegen.


    Eine Luft-Luft-Wärmepumpe, im Allgemeinen als Split-Klimagerät bezeichnet, wäre eine ähnlich teure, aber wahrscheinlich bessere Idee und hätte auch im Sommer einen angenehmen Nebennutzen. Das sind aber einstweilen nur Überlegungen. Zwei Außengeräte mit vier Innengeräten bedeuten auch wieder einen gewissen Installationswand.

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