Hallo Mario,
ich selbst besitze einen HVS 40 LC. Die Probleme die du im ersten Beitrag schreibst, kommen mir bekannt vor. Die Vorredner haben vom Prinzip her schon alles gesagt.
Der Flammenabriss ist meiner Meinung nach das Problem.
Dies kann mit einem Hohlbrand über der Düse zusammenhängen. Meist half es schon das Holz mit dem Schürhaken anzustoßen, so dass der Stapel zusammen fiel. Danach hörte sich der Kessel an, als wenn er gleich abheben will aber es gab kein Wummern mehr. Nach einiger Zeit beruhigte er sich dann auch. Nach Möglichkeit große Stücken Holz verwenden. Länger min. 50 cm und Kantenlänge min. geschätzt 8 cm. Der Kessel macht alles klein. Am liebsten mag er große Stücken.
Ich habe anfangs zu kleines Holz verwendet. Das war mit die Ursache. Hier hast du viel Oberfläche und es entsteht viel Holzgas. Der Teer im Füllraum ist kein Problem. Problem wird es nur wenn der Servowert auf 100 % steht und dein Lambda unter dem Soll steht. Also unter 1,35. Dann kämpft der Kessel mit dem zu vielen Holzgas.
Das die Lüfterleistung heruntergeregelt wird, hängt mit der Abgasmax. Temperatur zusammen. Zudem ist die Vorlauftemp. recht hoch mit 84 °C. Der Kessel beginnt gegen die steigenden Temperaturen an zu steuern. Welche Möglichkeiten hat er? Aus meiner Sicht nur die Lüfterleistung und Steuerung der Primär- und Sekundärluft.
Servo 100 % = maximal Sekundärluft (meist wenn Lambda unter Soll [1,35])
Servo 45% = maximal Primärluft (meist wenn Lambda oberhalb von Soll [1,35])
Gerade dann wenn er zuviel Holzgas produziert fährt der Kessel auch noch die zugeführte Luftmenge zurück (Lüfterleistung <100%)
Tja, was hat bei mir geholfen.
Ich habe grobere Holzstücken verwendet. Nur Hartholz. Zugbegrenzer ist verbaut. Upmann Z5.
8 m wirksame Höhe
200 mm Abgasrohr horizontal 1,4 m nicht isoliert bis zum Schornstein.
Schornstein quadratisch 200x200 aus Beton. Zusätzlich Dämmung von außen angebracht (60 mm Rockwool)
Das ist kein gut isolierter Schornstein aber er zieht sehr gut.
Bei mir sind die Luftverhältnisse wohl so, dass der Kessel bei mir sogar am besten läuft, wenn die Reinigungsöffnung geöffnet ist. Obwohl der Zugbegrenzer verbaut ist. Vom Prinzip her müsste der ständig auf sein. (Ich weiß - ich muss diesen noch entsprechend einstellen)
Erst dann läuft der Kessel sehr stabil und regelt sich selbst wirklich gut. Ich habe eine Abgasmax.temp. von 160°C eingestellt. Die schafft er nur zu regeln, wenn ich den Zug wie oben beschrieben reduziere. Ich will damit sagen, dass der Zug aus meiner Sicht einen relativ großen Einfluss auf die Verbrennung hat. Dein Schornstein ist wahrscheinlich neu und isoliert.
Noch eine Sache. Mein Kessel braucht mindestens eine halbe Stunde um den Betriebszustand zu erreichen. Mach dich nicht verrückt und mach deine eigenen Erfahrungen.
Die Holzkohle nach jedem Abbrand ist sehr gut für das nächste Anheizen. Links und rechts zwei Große Stücken und in die Mitte kleine Holzstücken. Den Kessel nicht gleich voll packen. Ich packe ihn so ein drittel voll. Kurz anbrennen lassen. (ca. 5 Min.) Dann alles zu und Start drücken. Den Rest macht der Kessel alleine. Später (nach 1) lege ich den Kessel einfach voll.
Gruß
Lievia