Planung einer neuen Heizungsanlage - Beratung Altbau Holzvergaser und Solar - mogwai

Hallo liebe Mitglieder,

ich plane eine neue Heizungsanlage. Hier die Eckdaten für die neue Anlage:

Wie wird Dein Haus im Moment beheizt?

Ölofen und Holzofen (EG) / keine Heizung (OG)

Wie groß ist die zu beheizende Wohnfläche m² (Bitte nur Ziffern eingeben)?

150

Steht das Haus in kalter hochgelegenen Gegend,oder Flachland?

Alleinlage Flachland bei 200 Höhenmetern

Einschätzung der Wärmedämmung des Hauses (sehr gut/gut/mittel/schlecht/ oder wird demnächst)(Fenster/Türen/Keller/Boden)?

Durchschnittlich. Vollunterkellter Klinkerbau aus 1930, Raumhöhe bis zu 2,40. Die Fenster sind erneuert.

Wie hoch war dein bisherige Energieverbrauch lt/m³/KWh (Öl,Gas,Strom) im Jahr?

Leider sind hierzu keine Angaben möglich, da es sich um einen Neuerwerb handelt.

Stückholz? (Je nach Außentemp und Puffer Volumen 1 max 2 x am Tage heizen und wenn Kessel nach x Stunden leer ist nachfüllen) Holz muß gekauft werden > ins Grundstück transportieren > auf entsprechende Länge gesägt > gespalten > gestapelt > jenach Holzart mind. 2 - 3 Jahre trocknen jedes Jahr für sich
Pellet? (Die Beschickung des Kessel funktioniert automatisch über Förderschnecke. Man muß trotzdem täglich kontrollieren) Ein Vorratsbunker der trocken sein muß in der Nähe des Kessels - Alternativ gibt es gr. BigBags
Solar geplant?

Bevorzugt mit 0,5 - 1,0 m Stückholz. Idealerweise mit ausreichend bis großzügigem Puffervolumen, um ein minimales Nachlegen zu gewährleisten. Gleichzeitig denken wir über die Anbindung einer Solaranlage nach, um das Verbrauchswasser im Sommer weitestgehend ohne Heizung zu nutzen (soweit das möglich ist).

Ausreichend Lagerfläche für das Holz ist vorhanden, in den ersten Jahren wird zugekauft. Im weiteren Verlauf allerdings selbst mit Nachbarn aufbereitet/gelagert.

Hast Du schon eigene Vorstellungen über welchen Kessel Typ (Stückholz/Holzbrikett, Pellet etc.) und wie viel KW Heizleitung der neue Kessel haben soll?

Stückholz. KW kann ich nur schwer beurteilen, rechne aber mit 30 KW/+.

Wie soll Die WarmWasser Bereitstellung er folgen, Wärmetauscher im Puffer; Externen WW Puffer;Externer Wärmetauscher oder anders?

Als ohnehin schon Laie wird es spätestens hier richtig schwierig. Wichtig ist uns eine konstante Warmwasserversorgung für 2 Personen.

Man rechnet für das Puffer Volumen ab 55 lt/Kw. Die BAFA verlangt für die Kessel 55 lt/Kw. Der ideale Wert liegt bei 100 lt/Kw. Gedanken gemacht über das Fassungsvermögen (lt.) der dazu benötigten Puffer?

Die BAFA-Förderung würden wir selbstverständlich gerne mitnehmen. Aber auch hier ist mangels Fachwissen keine Beurteilung unsererseits möglich.

Ist die nötige Stellfläche dafür vorhanden einschließlich der Puffer/Ausdehnungsgefäß/Pumpen etc.?

Das vollunterkellerte Haus bietet großzügig Platz, es kann aber auch auf Nebengelaß ausgewichen werden.

Hast Du schon mit Deinem zuständigen Schornsteinfegermeister darüber gesprochen?

Nein. Das Haus verfügt über zwei Kaminzüge, eine Anpassung an die Bedürfnisse würden wir selbstverständlich herstellen.

Hast Du schon bei einem Heizungsbauer ein Angebot machen lassen?

Nein, das Angebot ist für uns schlichtweg unüberschaubar. Was die Hersteller anbelangt sind wir allerdings offen - preislich sind wird nicht allzu sehr eingeschränkt, brauchen aber kein Prestigeprodukt des Namens wegen (wenn das so Sinn ergibt ).

Hast Du schon "genügend" (abhängig von der Kessel Kw) Holz getrocknet
auf dem Grundstück zu liegen? Hast Du genügend Fläche im Grundstück zur Lagerung des Holzes?
Bedenke Holz muß zwischen 2 und 3 Jahre an der Luft (oben abgedeckt) trocknen können. Jede Holzlieferung getrennt lagern (Verwechslungsgefahr)

Wie oben erwähnt, wird erstmal zugekauft. Später allerdings ist weder Lagerung noch Beschaffung ein Problem.

Weitere Informationen:

Wie man an den Antworten erkennen kann, sind wir ziemliche Laien auf dem Gebiet. Durch einen befreundeten Kaminkehrer sind wir auf diese Art der Heizung aufmerksam geworden. Da wir selbst immer auch Holzöfen in Verwendung hatten, erscheint uns diese Form als nachhaltig und auch für das Haus geeignet. Ich hoffe, Ihr könnt uns einen kleinen Überblick über mögliche Varianten geben (Hersteller ist natürlich immer schwierig - da hat ein jeder bestimmt seinen eigenen Favoriten).
An dieser Stelle jedenfalls schon einmal recht herzlichen Dank für Euer Interesse und Eure Geduld. Beste Grüße!

Vielen Dank

Hallo Holger, besten Dank schon mal für Deine Antwort. Die Beheizung der Räume sollte grundsätzlich über Radiatoren erfolgen, im Bad denken wir aber über FBH nach. Solarthermie ist grundsätzlich auch eine Überlegung wert. Die Meinungen dürfen gerne auseinandergehen, wir sind für jede Hilfestellung dankbar. Vielleicht hilft es wenn ich kurz anmerke, wo wir uns gedanklich gerade befinden: wir haben den ETA SH30 mit 2000 L Puffer und Solaranbindung ins Auge gefasst. Das ist - nach privaten Gesprächen und Erfahrungsberichten - gerade so unser Stand, soll aber keineswegs heissen, dass wir daran festkleben - eher ist es ein erstes "das könnte ja was sein".

Hallo zusammen und vielen Dank für Eure Antworten. Ein Energieausweis wurde nicht erstellt, weil es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt - somit entfällt die Verpflichtung. Es ist tatsächlich auch nahezu unmöglich etwas über bisherige Verbrauchswerte zu sagen: die Bewohner des EG (die 150 qm verteilen sich auf zwei Wohnungen) heizten bislang mit Ölofen und Holzöfen - eine Heizungsanlage gibt es nicht. Was die Solarunterstützung angeht: wir dachten, es könnte eine sinnvolle, eher bequeme denn finanziell lohnende Unterstützung sein - gerade auch um den Holzvergaser während des Sommers nicht bemühen zu müssen. Selbstverständlich müssen wir das auch mit dem Schornsteinfeger abklären und denken jetzt darüber nach auch einen Energieberater mit ins Boot zu holen. Oder ist letzteres nicht notwendig?

Servus,

Die Leistung des Kessel und die Heizkörper würde grob mit 100 W pro m² veranschlagen, wenn du nicht gerade im Alpenvorland wohnst.
Also dürftest du mit dem kleinsten ETA SH eigentlich schon gut zu recht kommen, wenns wirklich wäre der 30er ist identisch mit dem 20er.
Solar ist meiner Meinung nach nur Rentabel wenn du auch im Frühjahr und Herbst die Heizung entlastest, bei Solar nehme ich gerne
1m² Bruttoflachen auf 12 m2 Hausfläche beim Flachkollektor und 15m² beim Röhrer. Puffer würde ich die Mindestanforderung der
Bafa verdoppeln wo du mit deinen 2000 Liter schon gut dabei bist. Ist den dein Dach gedämmt und hast du vor die Fassade auch zu dämmen?
Willst du in deinem Haus auch eine Lüftungsanlage verbauen?

Servus Wetterfrosch,

auch Dir herzlichen Dank. Geplant ist tatsächlich, auch die Übergangszeit weitestgehend mit Solar zu entlasten. Das Haus befindet sich auf etwa 200 Höhenmetern, mit allzu harten Wintern ist im Vergleich zu meiner bayrischen Heimat eher nicht zu rechnen.

Das Dach ist noch nicht gedämmt, der Dachboden ist allerdings auch extrem niedrig und hat eher Stauraumcharakter (Ausbau oder ähnliches kommt da nicht in Frage). Fassadendämmung dürfte sich mit dem Denkmalschutz beissen, das müsste ich aber erst in Erfahrung bringen (der DMS bezieht sich auf die sichtbare Erhaltung des Klinkerbaus).

Eine Lüftungsanlage ist nicht geplant.

Mhhh da bekomm ich bisschen Bauchschmerzen, wenn die Fenster neu sind und gut dämmen. Die Außenwand aber unverändert bleibt könnte es sein das du deinen
Taupunkt vom Fenster auf das Mauerwerk lenkst. Das die Feuchtigkeit aufsaugt und es könnte zu verstärken Schimmel Wachstum kommen. Mach dir da auf jedenfall
auch Gedanken darüber. Thema Trinkwasser, darüber schon Gedanken gemacht? Frischwasserstation, dezentrale Durchlauferhitzer, Boiler, Kombipuffer?
Sind den Kaltwasser und Warmwasserleitungen schon verlegt?

Die Holzfenster wurden vor 3 Jahren eingebaut und mit dem Denkmalschutz so abgesprochen - ich weiss, das muss jetzt nichts heissen.

Warmwasseraufbereitung gab es bislang im EG nur über Elektroboiler in der Küche und Holzofen im Bad. Das muss also alles noch gemacht werden ebenso wie eine Errichtung einer vollbiologischen Kleinkläranlage fürs Abwasser (aber ganz anderes Thema). Um Missverständnisse vorzubeugen: wir befinden uns gerade noch in der Planungsphase und sind auch dabei das mit einem Gutachter alles durchzugehen. Da aber ohnehin Einiges gemacht werden muss, wollen wir an dieser Stelle eben auch schon die Heizung mit planen.

Hast du vor des selbst zumachen oder nimmst du dir einen Heizungsbauer?

Ganz klar von einem Heizungsbauer, alles andere wäre illusorisch. Merkt man, denke ich auch. Der Wunsch nach einer Stückholzheizung und Solar ist das Eine, die Umsetzung, Planung und Durchführung das Andere. Ich finde das Forum hier vor allem sehr hilfreich, um Anregungen zu bekommen, was geht, machbar ist und was unbedingt beachtet werden muss. Vor allem möchte ich vermeiden, dass ich am Ende mit einer unterdimensionierten Anlage dastehe.

Aber es hilft halt nix: sich eingestehen zu müssen, dass man natürlich auf einen Fachmann zurückgreifen muss, ist für mich selbstverständlich. Im Vorfeld möchte ich mich einfach auch ein Stück weit absichern und Eure Erfahrungswerte und Einschätzungen hier helfen mir da sehr.

Frischwasserstation ist definitiv Teil unserer Planung. Wir lassen uns jetzt erstmal mit einem Energieberater das Haus ansehen und uns von Heizungsbauern/Werksvertretern Angebote zukommen. Wenn das für Euch in Ordnung ist, würde ich eventuelle Angebote und Planungsvorschläge hier mit Euch durchgehen. Entschuldigt, meine Informationen haben hier sicherlich nicht ausgereicht um beurteilen zu können, was tatsächlich sinnvoll ist.