Heizung umstellen auf Holzvergaser

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  • Hallo und guten Morgen.


    Ich heiße Marcel und komme aus dem schönen Eichsfeld. Ich bin 36 Jahre jung und möchte jetzt meine Heizung auf Holzvergaser umstellen.


    Ich habe ein Angebot bekommen für eine Etage Sh 20 Anlage mit ca.1700l Pufferspeicher und Frischwassermodul. Zusatzlich noch eine Solaranlage von ca 12 m2. Kosten soll alles zusammen inkl. Einbau 22000 € -5000 €Bafa sind 17000€ die es mich kosten würde.
    Was meint ihr? Ist der Preis in Ordnung?
    Danke schon mal für eure Antworten


    Mfg Marcel

  • Hallo,


    Ob der Preis in Ordnung ist wirst du erst sehen wenn du mal mindestens 3 Angebote einholst.
    Wenn du alles machen lässt, wirst du schon in dieser Preisregion landen.


    Viel wichtiger ist aber ob das Angebot heizungstechnisch zu deinem Haus passt.
    Ein 20kW Holzvergaser zu einem 1700Ltr. Speicher passt schon mal im Verhältnis HV zu Speicher nicht.
    Da ist der Speicher zu klein.
    1000 Ltr. würde ich schon mehr nehmen.
    Es sollte schon mindestens 1 Abbrand in den Speicher passen.


    Wenn, ja wenn der HV zu deinem Haus und deinen Heizgewohnheiten passen würde.


    Eine zu kleine Anlage macht dich zum Sklaven deiner Anlage.
    Eine zu große Anlage wird dir schnell zu teuer, es muss ja alles größer werden.


    Was du benötigst ist deine Heizlast.
    Oder einen ziemlich genauen Jahresverbrauch, dann kann man deine Heizlast abschätzen.


    Ohne etwas über deine Heizlast und damit über den Energieverbrauch zu wissen,
    ist das wie ein Stochern mit einer Nadel in einem Heuhaufen.


    Auch solltest du dir jetzt schon überlegen wie du deine Heiztemperaturen runter bekommst.


    Da der Wirkungsgrad einer Solaranlage sehr stark davon abhängig ist.
    Auch der Energieinhalt deines Speichers ist von dieser Temperatur
    (der damit verbundenen Rücklauftemperatur) abhängig.


    Mit all diesen Überlegungen ändert sich natürlich auch dein angefragter Preis.


    Also, vorher richtig in die Planung einsteigen, dann sind später die Enttäuschungen kleiner.


    mfg
    HJH


    Im Anhang eine Zusammenstellung von mir was man so beachten sollte

  • Hjh Danke erstmal für deine Antwort.


    Der Eta Sh20 hat eine Nennleistung zwischen 10 und 20 KW soweit ich weiß.
    Solaranlage ist Wesstseitig angelegt daher 20% mehr Soli Fläche. Zum Haus: Bj 1994 Dach Ost West. Momentaner Gas Verbrauch 30000 kwh. Anzahl Personen 6. Also zwei Haushalte. Wohnfläche ca. 260 m2 zu beheizen ungefähr 200m2.


    1700 Liter Puffer bekomme ich max. In den Heizungsraum. Deckenhöhe ist nur 220cm.


    Ich bin für jeden Ratschlag offen.
    Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Überblick geben.


    Mfg Marcel

  • Ich habe auch Deckenhöhe 2,20 m das Kippmaß alles stimmte. Aber ich hat vergessen das oben auf der Spitze vom Puffer eine Winkelverschraubung drauf mußte. Puffer waren vor Ort. Also den Grundring von den beiden 1000 lt Puffern auf dem Beton aufgezeichnet und mit Winkelschleifer (und viel Wasser wegen Staub) eine rund 10 cm breite Furche geflext und dann mit Boschhammer ca 10 cm tief. Sieht kein Mensch hinterher durch die dämmung. Man muß sich nur zu helfen wissen.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hallo und willkommen im Forum @Marceleic!


    Zunächst einmal will ich vorausschschicken, dass @HJH in allem Recht hat, was er in Bezug auf Heizlast, Kesselleistung und Puffergrösse schreibt!


    Leider ist nicht immer eine optimale Lösung möglich, dann muss man Kompromisse eingehen. Das schreibe ich als Betreiber eines SH30 mit (nur) 2.100 Liter Pufferspeicher, was "eigentlich" auch zu wenig ist. Und ja: Mehr Pufferspeicher wäre wünschenswert, das würde auch mir mehr Komfort beim Anheizen bringen. Ziel sollte auf jeden Fall sein dass man nicht öfter als einmal am Tag anheizen muss, sonst kann man tatsächlich ein "Sklave seiner Heizung" werden.


    Will man trotz begrenzter Pufferspeicherkapazität einen HV betreiben, dann muss man eben mehr mitdenken, wann und wie man anheizt. Dazu gibt es verschiedene Strategien, die man auch kombinieren kann (wie auch ich verfahre):

    • Die Puffer möglichst "leer" fahren, damit möglichst viel Energie Platz hat. Da kann es auch mal passieren, dass die Heizkörper zu wenig Wärme bekommen, um die Wohnung auf Wunschtemperatur zu halten. Das geht bei uns aber nur (ohne grösseren Ärger), weil meine Frau und ich mittlerweile alleine im Haus wohnen. Sind Kinder und/oder noch andere Wohnungen vorhanden, ist das keine gute Option. :whistling:
    • Die Leistung des Kessels reduzieren, bzw. die Laufzeit des Abbrands verlängern. Das geht z.B. beim ETA in gewissen Grenzen, auch wenn das viele HV-Betreiber skeptisch sehen und von "herumkokeln" sprechen... :saint:
    • Den Füllraum nur teilweise füllen: Bei wenig Wärmeabnahme (z.B. in der Übergangsjahreszeit) darf man nur soviel Holz einfüllen, dass der Puffer nicht "überladen" wird. Die modernen HV sind zwar "relativ tolerant", wenn man doch mal zu viel Holz auflegt. Der ETA z.B. hat verschiedene Strategien evtl. überschüssige Wärme loszuwerden, bevor die TAS anspricht. Das läuft aber trotzdem immer auf eine Art "Engergievernichtung" hinaus. Und dazu ist das Holzmachen dann doch zu mühsam. 8)
    • Notheizung (Backup) vorsehen, falls doch mal keiner zum Anheizen zu Hause ist. Je kleiner der Puffer, desto wichtiger ist das. Bei mir übernimmt das der angeflanschte Pelletbrenner (ETA Twin).

    Deine (beheizte) Wohnfläche ist mit 220 qm relativ groß und es bestehen wohl 2 getrennte Wohneinheiten. Wenn das keine "nahen" Angehörigen sind, dann ist dein Vorhaben mit dem knappen Puffer schon etwas "mutig". Es kommt natürlich auch auf den jeweiligen Dämmstandard an. Deine geplante Installation scheint ähnlich zu sein wie die unseres Forumskollegens @Hot Woody. Hier ein Link zu seinem Thread: Zufriedenheit mit ETA SH 20 Kessel. Dort findest du bestimmt noch einige interessanten Informationen.


    Viele Grüsse von Karlheinz

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo @Marceleic


    Kannst du mir sagen mit welchen Temperaturen du heizt wenn du niedrigste Außentemperaturen hast?


    Wichtig wäre die sich einstellende mittlere Rücklauftemperatur?


    mfg
    HJH


    Ich habe dir mal eine Excel Datei angehängt und mit deinen Daten schon aufgefüllt.
    Bei 1x Durchheizen (1x Anbrennen in 24h) benötigst du einen Speicher von => 3033 Ltr.


    Dabei habe ich mal eine Rücklauftemperatur von 45°C angenommen.
    Kannst du aber ändern nach deinen tatsächlichen Werten..


    Bei 2x Anbrennen (alle 12h 1x) reicht ein Speicher von => 1534Ltr.
    Damit kommst du mit einem 1700Ltr. Speicher hin.


    Die Zip Datei musst du entpacken und dann in Excel 2010 oder höher öffnen.


    Auch sind auf einem Blatt Hydraulikvorschläge für eine solare Verschaltung enthalten.
    Auf diesem Blatt etwas weiter unten kannst du die Größe deiner Solaranlage angeben und
    hast damit deine zu erwartenden Erträge. (ungefähr, die Sonne kann man nicht berechnen)

  • Danke erstmal. Zum Wohneinheiten standist es sie das meine Eltern im Souterrain wohnen also dort wo die Heizung steht. Mein Vater ist Rentner und immer zu Hause. Die letzten Jahre habe ich mit Ofen und Kamin zugeheizt. Je Wohneinheit. 20 m2 Holz gingen Gesamt dabei drauf. Als Backup werde ich einen Pelettflansch mit gleich mitbestellen. Also Vorrüsten für später. Die Heizung wird eingebaut in KW 38 und 39.
    Rücklauftemperatur weiß ich nicht. Ich frag mal den Hb ob auch 2× 1000l rein passen.

  • Wenn nicht mehr Puffer reingehen musste halt je nach Aussentemperatur im Winter alle 12 h den Füllraum so volllmachen das die Puffer gerade so voll werden das du nach 12 h wieder nachlegen kannst. Das bekommt Mann mit der Zeit raus wieviel Mann nachlegen muss .Das nachlegen nach 12 h find ich, ist keine arbeit einfach reinlegen und es geht weiter weil noch genug Glut vorhanden ist. Was für Holz bekommt er ???. Heizung FB oder Körper ? Dämmung ?

    ,,Der Mensch steht nicht mehr im Mittelpunkt sondern die Fledermaus, Saatkrähe der Biber und der Wolf zum Ärger der friedlichen Bürger.
    Fröling S4 mit 145 Liter Füllraum Januar 2011 Inbetriebnahme 3000 Liter Puffer.

  • Hallo, danke für die Info.


    Ich heize ausschließlich mit Buche und Eiche.
    Heizungen sind ausschließlich Heizkörper.
    Ausendämmung besteht nur aus Dämmputz. Dafür aber 36er Außenwände.


    Mfg Marcel

  • Wie bei mir auch

    ,,Der Mensch steht nicht mehr im Mittelpunkt sondern die Fledermaus, Saatkrähe der Biber und der Wolf zum Ärger der friedlichen Bürger.
    Fröling S4 mit 145 Liter Füllraum Januar 2011 Inbetriebnahme 3000 Liter Puffer.

  • Hi!
    Hast überlegt, Photovoltaik statt der Solaranlage zu nehmen und Überschuss mittels Einschraubheizung in den Puffer reinzubringen? Ist deutlich günstiger und angeblich weniger wartungsanfällig. Hätt den Vorteil, dass du den Strom auch anderswo verwenden kannst, was gleichzeitig auch der Nachteil ist, da du damit deutlich weniger Wärmeertrag hast. Wennst aber genügend Platz hast kannst ums gleiche Geld eine deutlich größere Photovoltaik machen und könntest von der Wärmeleistung gleich gut aussteigen.
    lg
    Sebastian

    BJ 2016 | ETA SH30 | 2.200l ETA Pufferspeicher mit 40cm Dämmung und Elektro-Einschraubheizung | 28kWpeak Photovoltaik SW/SO | ETA Frischwassermodul | 300m² FBH | 12.535 kWh/a Heizwärmebedarf

  • Natürlich sollte man auch bedenken, Das bei gleicher Fläche die Solarthermie mehr Energie vom dach holt als die PV. Wenn Also nur 10m2 zu Verfügung stehen, würde ich die Thermie vorziehen. Hat man eine ganze Scheune nebendran, welche man mit PV Pflastern kann, sieht es ein bisschen anders aus. Aber auch da würde ich zwei getrennte Systeme betreiben. Zumal die Thermie vom Onkel Staat gut subventioniert wird. Sieht bei PV nicht so rosig aus...
    Grüße

  • Hallo Marcel,


    bin erst jetzt auf dein Projekt gestoßen.


    Habe eine ähnliche Konstellation verbaut bzw verbauen lassen.


    Bei mir ist im Einsatz ein SH 20 mit 1500 l Puffer plus 200l WW. Der ETA wird Hauptsächlich gefüttert mit Buche/Eiche/Esche. Mir ist bewusst dass mehr Speicher deutlich besser wäre aber aufgrund Deckenhöhe und Heizraumabmessungen war nicht mehr möglich. Kostenpunkt für den Einbau war in 2013 16T. War allerdings nur unten abklemmen neues dranpacken plus Verrohrung der Anlage.


    Was HJH schreibt hat Hand und Fuß aber es auch Etaminator hat recht wenn nicht mehr machbar ist - dann ist es halt so! Dann muss man sich arrangieren!
    Mehr Puffer heißt halt immer auch mehr Komfort!


    Ich Heize momentan 180 qm Bj 1960 mittel - gut gedämmt. Bei momentanen Temperaturen (um die 0) mache ich ihn morgens voll - dann zieht er den Puffer hoch auf 95-105% je nachdem wie gut ich am schätzen bin. Am nächsten morgen hat er dann noch zwischen 0 und 5% Ladung. Das entspricht 30 Grad. Da ich sowieso Frühaufsteher bin Heize ich dann zeitig wieder ein und bis Familie aufsteht herrschen wieder angenehme Temperaturen. Die Wohnraumtemperaturen bewegen sich dabei wie folgt - Tagsüber zwischen 23 und 23,5 morgens (vor anheizen) um 20/21.
    Wenn die Temperaturen dann mal um die -10 gehen mach ich abends noch nen kleinen Abbrand - halber Kessel - und gut ist.
    Das ist bei mir kein Problem da ich von der Garage aus direkt in meinen Heizraum komme und somit beim Nachhausekommen direkt einen Blick auf die Anlage werfen kann.


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo zusammen!


    Wenn du schon mal für Pellets vorrüstest - ansich super Idee - kann der Platz ja nicht so knapp bemessen sein. Kaum eine Anlage benötigt so viel Platz wie eine Pelletanlage mit Brenner und Bunker oder Lagerplatz, es sei denn, du arbeitest nur mit Tagesbehälter oben auf dem Brenner. Und selbst der Brenner ansich braucht mindestens den Stellplatz wie ein weiterer Puffer. Ich würde mir das gut überlegen bei so einer großen, zu beheizenden Fläche. Auch die 20kW scheinen mir zu knapp, ein stärkerer HV ist ja nicht zwingend wesentlich größer (oder wesentlich teurer).


    Und bei allem Respekt, ich würde eine Heizung auf z. B. 15 Jahre Nutzung planen. Du schreibst, dein Vater ist als Rentner immer zu Hause. Ich wünsche dir und deiner Familie ein gesundes, langes Leben, aber man hat auch nicht ewig Lust oder Kraft, das tagtäglich zu übernehmen. Insoweit ist der Pellet-Gedanke ja auch schon wieder genau richtig. Und die Puffer würden für Pellets auch völlig reichen. Vielleicht sparst du dir den HV und gehst gleich auf Pellet oder ein Kombikessel, der beides zufriedenstellend kann wie den Attack Wood & Pellet? Nur so ein Gedanke, der mir gerade während des Schreibens gekommen ist...


    Grüße aus dem Weimarer Land!
    Thorsten

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