Atmos: Ein Neuer aus Umgebung München

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.967 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anonymic.

  • Hallo an alle Fachleute und Spezialisten dieses Forums.
    Ich lese seit ein paar Tagen mit und jetzt möchte ich einmal mein Anliegen vortragen.


    Wir sind ein Mehrparteienhaus Bj. ca. 1960, 24 cm Mauerwerk ungedämmt, Fensterverglasung mit entsprechend schlechtem Dämmwert etc. , nicht unterkellert, Standort südwestlich von München.


    Seit jeher betreiben wir unsere beiden Heizungssysteme, bestehend aus einem Holzkessel „Roentgen“ Bj. 1980 (30kW), und einen Viessmann Ölbrenner Bj. 1974 (ca. 25kW). Der Holzkessel läuft seit fast 40 Jahren problemlos, allerdings verbrennt er das Holz in einer unglaublichen Geschwindigkeit und damit mit einem sehr schlechtem Wirkungsgrad.


    Unser Vorteil in der Betreibung unseres Holzkessels liegt unter anderen darin, dass wir das Brennholz aus der umliegenden Nachbarschaft kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, da es sich hierbei um Transportkistenmaterial, Paletten und ähnlichem handelt. Sicherlich ist der Brennwert ungleich geringer als der von Buchenholzscheiten, aber das Holz ist trocken und kann deshalb mit relativ geringem Aufwand in ofengerechte Stücke verarbeitet werden.


    Unsere Gesetzgebung zwingt uns leider zur Modernisierung bzw. zur Aufgabe des Holzkessels, da dieser die Abgaswerte (Kohlenmonoxid) nicht mehr erfüllt. Die Schwierigkeit hierbei ist, dass wir kaum Platz für einen Pufferspeicher besitzen, da das Haus nicht unterkellert ist. Wir müssten den erforderlichen Platz evtl. durch „Anbau“ schaffen, doch das erscheint uns als sehr aufwändig und kostenintensiv.

    Wir haben uns dennoch Angebote eingeholt, und diese liegen um die 25K für einen HV Viessmann Vitoligno 150S, einem 1200 Liter Viessmann Vitocell Pufferspeicher, sowie sämtlichem Zubehör, Installation, Inbetriebnahme und, und, und.
    Der Wirkungsgrad eines modernen HV mit Pufferspeicher ist unumstritten. Dennoch sehe ich einen irrsinnig hohen technischen Aufwand bei der Inbetriebnahme und Betreibung (Wartungskosten) eines modernen Holzkessels, und es stellen sich mir nun folgende Fragen:


    • Konnte jemand einen bestehenden älteren Holzkessel bereits so modernisieren, dass er – beispielsweise durch eine Rücklaufanhebung (Aussage eines weiteren HB) – die Abgaswerte erfüllt? Falls ja, entfiele bei dieser Modernisierung dann der Pufferspeicher?
    • Anders gefragt: Was ist der Unterschied zwischen einen modernen HV-Kessel und unseren Holzkessel (1980). Wie werden die Abgaswerte in einem modernen HV-Kessel reduziert?
    • Nochmal anders gefragt: Der Kaminkehrer darf eine neue Heizungsanlage ohne Pufferspeicher gar nicht mehr abnehmen. Aber ermöglicht der Betrieb eines Pufferspeichers ausgerechnet den abgaseffizienten Betrieb des Holzvergasers (CO-Ausstoß), oder hat der Puffer den reinen Sinn, den Wirkungsgrad des Systems zu erhöhen?
    • Ist das beheizen eines modernen HV-Kessels durch trockene Kiefer- und Fichtenbretter möglich, die teilweise mit Nägeln versehen sind - gibt es hier Erfahrungswerte bei euch mit diesem Brennstoff?
    • Alternative zu HV-Kessel: Eine alternative Überlegung ist, die Heizung lediglich auf eine simple Gastherme zu reduzieren, und das Holzheizen durch Kachelöfen oder freistehende Holzöfen zu ermöglichen. Hierbei verstehe ich die Gesetzeslage nicht ganz: Wie sind die Bestimmungen dieser Öfen eigentlich geregelt, die teilweise noch bis 2025 erlaubt sind, teilweise mit Wassertaschen versehen sein müssen, etc? Wo finde ich hierzu die Bestimmungen?
    • Abschlussfrage: Was machen andere Leute, die sich eine Umrüstung nicht leisten können?
  • Hallo,



    beiden Heizungssysteme, bestehend aus einem Holzkessel „Roentgen“ Bj. 1980 (30kW), und einen Viessmann Ölbrenner Bj. 1974 (ca. 25kW). Der Holzkessel läuft seit fast 40 Jahren problemlos, allerdings verbrennt er das Holz in einer unglaublichen Geschwindigkeit

    Ist ja schon recht alt, dein "Warmhaltesystem".
    Bei diesen alten Kesseln ist der Wirkungsgrad (Brennstoffverbrauch) UND der Schadstoffauswurf sehr hoch.



    Paletten und ähnlichem handelt. Sicherlich ist der Brennwert ungleich geringer als der von Buchenholzscheiten

    Der Brennwert bei unterschiedlichem Holz ist annähernd gleich (Nadelholz 5,2kWH/kg, Laubholz 5kWh/kg)
    Du musst den Brennstoff auf "Gewicht" beziehen und nicht auf "Volumen".
    Paletten kann man schon in einem gut eingestellten Vergaser verbrennen.
    Durch sehr schnelle Gasentwicklung muss man aufpassen.
    Ich selbst verbrenne dieses, wenn unbehandelte Holz, ohne Probleme in einem umgebauten 15kW Vigas von Solarbayer.


    Die Schwierigkeit hierbei ist, dass wir kaum Platz für einen Pufferspeicher besitzen, da das Haus nicht unterkellert ist. Wir müssten den erforderlichen Platz evtl. durch „Anbau“ schaffen, doch das erscheint uns als sehr aufwändig

    Zur Bestimmung der HV Leistung und der Größe des Speichers benötigst du deine Heizlast.
    Das ist die Leistung welche du benötigst um bei niedrigster regionaler Außentemperatur deine gewünschte Raumtemperatur zu halten.
    Da man bei einem HV nicht ständig auflegen will, legt man die Leistung IMMER höher wie die Heizlast.
    Hier etwas zum Lesen:
    Planung einer neuen Heizungsanlage - Planung kompletter Heizungsanlage+ Zentralheizung+ Warmwasserversorgung - voelkeririna



    Wir haben uns dennoch Angebote eingeholt, und diese liegen um die 25K für einen HV Viessmann Vitoligno 150S, einem 1200 Liter Viessmann Vitocell Pufferspeicher,

    Speicher ist zu klein.
    Es sollte schon mindestens eine HV Füllung als Wärmeenergie in den Speicher passen.
    Ein HV brennt ca. 4-6h mit einer Füllung Brennstoff.
    Bei 2 x Auflegen in 24 h brennt der Kessel ca. 8h, dann muss die restlichen 16h aus dem Speicher geheizt werden.



    dass er – beispielsweise durch eine Rücklaufanhebung (Aussage eines weiteren HB) – die Abgaswerte erfüllt? Falls ja, entfiele bei dieser Modernisierung dann der Pufferspeicher?

    Eine Rücklaufanhebung hat absolut nichts mit den Abgaswerten zu tun. Auch hat das nichts mit der Speichergröße zu tun.
    Die Rücklaufanhebung benötigt man um den Taupunkt im Kessel (<60°C) nicht zu unterschreiten.
    Damit sind wir bei der Ausrüstung der Heizung.
    Bei einer Holzvergaseranlage oder auch jeder anderen neuen Heizung benötigst du eine 3-Wege-Mischerregelung.
    Die Heizkörper sollten für möglichst niedrige Heiztemperaturen ausgelegt sein.
    Besser eine FBH. Niedrige Rücklauftemperaturen verkleinern die benötigte Speichergröße.
    Du benötigst IMMER eine PASSENDE Speichergröße.



    Wie werden die Abgaswerte in einem modernen HV-Kessel reduziert?

    Der eingesetzte Brennstoff muss ÜBER der Zündtemperatur (>610°C) von CO verbrannt werden.
    Besser 800...900°C.
    Zur guten Verbrennung benötigt man die 3 T :
    T wie Temperatur
    T wie Time
    T wie Turbulenz



    Aber ermöglicht der Betrieb eines Pufferspeichers ausgerechnet den abgaseffizienten Betrieb des Holzvergasers (CO-Ausstoß), oder hat der Puffer den reinen Sinn, den Wirkungsgrad des Systems zu erhöhen?

    Kann man so einfach nicht sagen.
    Der Speicher ermöglicht das der HV immer mit gleicher Leistung brennen kann.
    Die nicht momentan benötigte Wärmeenergie wird in den Speicher geladen.
    Der Speicher hat damit indirekt mit der Verbrennung zu tun.



    Ist das beheizen eines modernen HV-Kessels durch trockene Kiefer- und Fichtenbretter möglich


    Grundsätzlich ist das möglich (siehe oben) Muss man halt richtig einstellen.




    Eine alternative Überlegung ist, die Heizung lediglich auf eine simple Gastherme zu reduzieren, und das Holzheizen durch Kachelöfen oder freistehende Holzöfen zu ermöglichen.

    Also, eine Gastherme schon gar nicht. Das ist in der heutigen Zeit ein richtiger Brennwertkessel mit Gas.
    Auch damit sollte die gesamte Heizungsanlage auf niedrige Heiztemperaturen ausgelegt werden.


    Mit den Einzelöfen gibt es einen TRick:
    Der Gesetzgeber lässt die Öfen unkontrolliert durch, wenn dies nur 2...3 mal im Jahr benutzt werden.
    Wirst du aber nicht mit durchkommen.
    Der Dreck im Wohnzimmer ist aber auch nicht jedermanns Sache.
    Diese Öfen sind dann aber wesentlich schlechter im Wirkungsgrad wie ein HV.
    Ob man mit diesen Öfen durch die Messung kommt wage ich mal zu bezweifeln.



    mfg
    HJH

  • Vorab schonmal Danke für die Stellungnahme - werde nachfolgend die Punkte nochmals aufgreifen und darauf eingehen:


    • Das mit dem Brennwert der Holzarten ist soweit verstanden. Der Unterschied zum Scheitholz sind allerdings die losen Bretter und die enthaltenen Nägel. Wir befürchten zum beispiel, dass sich das Material teilweise verkeilt und nicht so gut nachrutscht wie Scheitholz.

      • Was meinst du mit "schneller Gasentwicklung" ?Was meinst du mit "schneller Gasentwicklung" ?
      • Hast du einen Beitrag zu deinem umgebauten 15 kW Vigas geschrieben?
    • Mit der Bestimmung der Heizlast habe ich mich ein wenig befasst, und werde das in den nächsten Tagen einmal berechnen. Unser Heizungsbauer ist zur Orientierung für sein Angebot von der Leisung unseres derzeitigen Kessels, der Wohnfläche und der Personen ausgegangen. Er hat den Wert sicherlich nur überschlagen.
    • Die Abgaswerte resultieren also aus der Verbrennungstemperatur, wenn ich das korrekt verstanden habe. Unser alter Holzkessel verbrennt demnach mit niedereren Temperaturen als ein moderner Holzvergaser. Dadurch reduzieren sich die CO-Werte. Der Pufferspeicher ermöglicht den homogenen Betrieb des Kessels bei nahezu gleichbleibenden Verbrennungstemperaturen (korrigiert mich, wenn ich falsch liegen sollte). Demnach wäre unser Kessel technisch nicht aufrüstbar. Dennoch interessieren mich zwei Punkte:

      • mantaalex hatte anfang September von der Aufrüstung seines Naturzugkessels durch einen Pufferspeicher geschrieben. Wie löst er das Problem mit dem CO-Grenzwert?
      • In einem anderen Beitrag geht es um einen OranierKaminofen mit Wasserführenden Taschen. Diese Öfen sind sicherlich auch keine Vergaser. Wie funktioniert hier die Gesetzeslage?


  • Hallo,


    dein Heizessel ist ein Kessel mit oberen Abbrand bzw. ein sogenannter Durchbrandkessel. Diese Kessel stammen noch aus der Zeit als man Holzheizen als Hobby ansah und
    diesem Hobby nur noch der Opa frönte weil er die Zeit dazu hatte. Puffer kannte man nicht, der Opa regulierte das Ganze mit der ensprechenden Menge an Brennstoff.
    Emisionen interessierten in diesem Zusammenhang nicht. Auch hatten diese Kessel einen grottenschlechten Wirkungsgrad < 70%).
    Heute sind Holzvergaser mit oder ohne Lamdaregelung das Maß der Dinge. Auch gibt es seit geraumer Zeit auch ensprechende Messverfahren um die Emssionen zu messen.


    Auch reduzieren sich CO-Werte nicht automatisch mit der Verringerung der Verbrennungstemperatur. Meistens werden die dann noch größer. Meistens liefen diese Kessel
    im sogenannten Kokelmodus damit die Kesseltemp. gehalten werden konnte. Was wiederum zu sehr schlechten Abgaswerten führte.
    Ein Biomassekessel in Verbindung mit ausreichender Puffergröße kann unter Volllast seine Leistung unabhängig von der gerade benötigten Heizlast erbringen und auch loswerden.


    "mantaalex" hat seinen Kessel mit einem PS versehen, ok, wennn der kessel noch Bestandschutz bis zum Jahr 2024 hat und die Emissionswerte eingehalten werden, dann ist`s gut.
    Wichtig ist nicht der CO-Wert, sondern der Staubanteil im Abgas.


    Das gleiche gilt für Öfen mit Wassertasche. Da gibt es, wie bei Kesseln auch, Übergangsfristen.


    Noch ein Wort zu Wärmebedarf und Heizkesselleistung.
    Wenn ein Objekt einen Heizwärmebedarf von z.B. 23 kw hat, dann kann die Leistung eines Holzheizkessels (HV) auch darüber liegen (Kompfortgründe) Großer Puffer 4000 - 5000 ltr.
    in Verbindung mit einem 40 -50 KW Kessel sind durchaus normal. Man will ja nicht ständig am Ofen stehen. Als Faustregel haben sich Füllraumgröße x 20 etabliert.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

    Einmal editiert, zuletzt von Holzpille ()

  • Dass unser alter Kessel von Wirkungsgrad her grottenschlecht ist, war mir klar. Hintergrund meiner Recherchen ist jedoch, dass unser Bestandsgebäude vom Dämmwert her keineswegs auf dem neuesten Stand ist. Der Einbau einer hochpreisigen und modernen Heizungsanlage steht im Moment in keinem Verhältnis zum Gesamtkonzept.


    Wenn es also Möglichkeiten gibt, den Bestehenden Kessel so aufzurüsten, dass wir vorerst weitermachen können - bestenfalls auch noch ohne Nachrüstung eines Pufferspeichers, weil derzeit kein Platz - würde ich diesen Weg zunächst vorziehen. Und möglicherweise gibt es technische Maßnahmen, die uns aber weder der Kaminkehrer noch der Heizungsbauer nennen möchte.
    Wenn ich die Möglichkeit zur Umrüstung weitgehend ausschließen kann, dann würde ich mich ohne weiteres zur modernisierung hinreissen lassen.


    Ein weiterer wichtiger Grund zur Recherche ist dieser: Siehe Bild im Anhang. Wir erhalten Kisten und Paletten aus der Nachbarschaft gratis, und verarbeiten es zu Brennholz weiter. Dies sind die Abschnitte der Paletten, mit Nägel, Hohlräumen und so weiter. Unser aktueller Holzkessel schluckt alles! Aker kann ein moderner HV mit diesem Brennmaterial umgehen? Unsere Heizunsbauer können uns das nicht mitteilen, denn deren Kunden verbrennen natürlich alle gekauftes Scheitholz, wie vermutlich die meißten hier.

  • querido schrieb: "Dass unser alter Kessel von Wirkungsgrad her grottenschlecht ist, war mir klar."


    Hallo,
    du hast gefragt, wir bzw. ich haben dir geantwortet. Soll ich dir deine Anlage jetzt noch schönreden?
    Du kannst von Glück sagen, dass dir der Schorni nicht schon früher aufgrund von gesetzlichen Vorgaben die Anlage verworfen hat.
    Letztendlich haben solche Hauseigentümer wie du, die glauben, Heizkssel halten 5 Jahrzehnte und länger dazu beigetragen, dass der Gesetzgeber zu solchen Maßnahmen zur
    Luftreinhaltung greifen musste, nicht zuletzt auf EU Verordnungen hin. Es gab und gibt lange Übergangsfristen. Aber es gab und gibt auch Stichtage die
    Hausbesitzer einzuhalten haben. Wie viel Geld hast du in den letzten 30 Jahren denn für Autos ausgegeben? Das man irgendwann mal einen neuen Heizkessel braucht, ist doch klar.
    Es gibt doch Fördermaßnahmen die gerade auch für Besitzer von Mehrfamilienhäuser interessant sind.



    Ich bin der Ansicht, dass auch in Holzvergaserkesseln Palettenholz verfeuert werden kann. Nach dem Abbrand bleiben die Nägel im Kessel liegen. Müssen halt nur entfernt werden.
    Es gibt keine Möglichkeiten deinen alten Kessel, auch nicht mit Pufferspeicher, weiter zu betreiben. Um eine umfassende Modernisierung kommst du nicht umhin.
    Wenn kein Platz für Puffer ist, dann entweder Platz schaffen oder mit fossilen Brennstoffen heizen.


    Nachstehend noch ein Link:
    http://www.heizungsfinder.de/h…isierung/austauschpflicht


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

    2 Mal editiert, zuletzt von Holzpille ()

  • Hallo querido,


    also hinsichtlich der Nägel und Schrauben kann ich Dich beruhigen. Bei uns fliegt auch von Zeit zu Zeit Paletten- und auch Konstruktionsholz bis zum Balken (unbehandelt) in den Holzvergaser. Den Schrott kann man später bei der Entnahme der Holzasche mit einem Sandsieb leicht "wiedergewinnen" ;)
    Das Holz "durchläuft" bei der Verbrennung im HV mehrere Phasen, darüber kannst Du im Internet sicherlich mit einigen Suchbegriffen wie "Holzverbrennung" oder "Pyrolyse" einiges finden, zum Beispiel fand ich es hier gut erklärt.
    Da bei sehr trockenem Holz nur wenig Wasser verdampfen muss, lose liegende Bretter eine recht hohe "Angriffsfläche" bieten und Nadelholz einen hohen Harzgehalt aufweist, setzt die Pyrolyse relativ schnell ein, sodass der Vorgang nicht so leicht (z. B. von einer entsprechenden Verbrennungsregelung) zu beherrschen ist. Standardlösungen (z. B. Feuerzugregler") bekommen dies definitiv nicht hin, deshalb geht in solch einem Fall meist auch ein Teil unverbrannten Gases durch den Schlot verloren, was die schlechten Wirkungsgrade und Abgaswerte teilweise mit erklärt.


    Der Auslegung sind kaum Grenzen gesetzt. Natürlich könntest Du auch mit dem Holzkessel eine gewisse "Grundlast" abdecken und den Rest mit dem Ölkessel abdecken, aber das kostet eben auch... Da der Wärmeverbrauch nicht immer gleich ist, kommt es - insbesondere in der Übergangszeit - oft zu "Überkapazitäten" an Wärme, welche zwischengespeichert werden müssen, darum der Pufferspeicher. Suche nach anderen Lösungen, wenn das Geld oder der Platz nicht reicht. Irgendwo sah ich mal ein Bild von einem im Kellerboden eingelassenen Pufferspeicher (drucklos, ähnlich einer Zisterne), oder z. B. ein alter Gastank mit nachträglich angebrachter Isolierung?


    Beste Grüße
    Ralf

  • Danke schon mal für die Zwischeninfos. Stück für Stück setzen sich für mich die Puzzleteile zusammen.
    Michael (Holzpille) möchte bitte nachsichtig mit mir sein. Das "schönreden" unserer veralteten Anlage ist keinesfalls erforderlich. Ich gehöre auch nicht zu denen, die ihre PKW alle zwei Jahre wechseln, auch wenn mich der Gesetzgeber mit Prämien oder dergleichen lockt. In solchen Fällen sollte auch die Gesamtbilanz, und damit der Energieaufwand bei der Neuproduktion eines Fahrzeuges bedacht werden. Ist allerdings auch nicht der beste Vergleich zu Holzheizungen.
    Wenn ich meinen Holzkessel, der noch lange nicht durchgerostet ist, durch Umrüstmaßnahmen hätte weiterbetreiben können, wäre das meine Wahl gewesen. Funktioniert technisch nicht, also abgehakt.


    Trotzdem danke für den Hinweis und der Bestätigung, dass wir voraussichtlich mit dem Palettenholz keine Probleme haben werden.


    Noch eine Frage zu Herstellern von HV. Kennt jemand Firmen im bayerischen Raum, bei denen wir die Kessel aktuell ansehen können? HDG-Bavaria beispielsweise bietet die Besichtigung an.


    Grüße, Christian

  • Hallo Christian,


    da hast du Windhager die du in Meitigen besichtigen kannst.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Hallo,


    Du hattest noch Fragen:



    Was meinst du mit "schneller Gasentwicklung" ?

    Das Palettenholz entwickelt sehr schnell Gas und, wenn genügend Luft vorhanden ist (Tür noch offen beim auflegen), brennt es auch sofort.
    Im Gegensatz zu Holzscheiten ist der Vorgang bei Holzscheiten langsamer.
    Mit einer alten Vigas Steuerung hättest du da Probleme.
    Das wäre ein ständiges Auf und Ab.
    Es gibt halt einen Grund warum die etwas teuren Kessel eine bessere Regelung eingebaut haben.
    Oder baue auf die Flammtronik um, die geht auch.


    Hast du einen Beitrag zu deinem umgebauten 15 kW Vigas geschrieben?

    Hier ein Link:
    Planung einer neuen Heizungsanlage - neue heizung, aber ... - Suchender




    Die Abgaswerte resultieren also aus der Verbrennungstemperatur,

    Nicht nur, es sind die 3T's!




    Wie löst er das Problem mit dem CO-Grenzwert

    Kann ich dir auch nicht sagen.
    Wie schon gesagt, es geht um die 3T's.
    Die CO Zündtemperatur liegt erst > 610°C.
    Wenn du gut brennen willst geht das erst 200°K höher.
    Auch sollte man mit einer Lambdaregelung die Sekundärluft bestimmen.




    Wie funktioniert hier die Gesetzeslage

    Diese Öfen kommen mal durch und mal sind die Probleme da.
    Es geht immer um Staub und CO.


    mfg
    HJH

  • Wollte mich noch gern erkundigen, ob von euch jemand den Vissmann Vitoligno 150 s besitzt. Uns wurde dieser HV von unserem HB angeboten.
    Hier im Forum gibt es keine Rubrik, und im Internet und auf Youtube sind kaum geeignete Videos von Privatbesitzern zu finden.
    Kann das ein Maßstab für die Beliebtheit / Qualität sein?

  • Hallo,
    den staub kann man reduzieren mit einem staubabscheider. Die Stickoxide mit einem Katalysator. Aber (!) der preis für einen staubabscheider und des Katalysators liegt bei etwa 3500 Euro. Da klar ist das nichts für die ewigkeit ist, würde auch ich den weg gehen und eine neue Anlage einbauen. Wenn es deiner Meinung nach nicht teuer sein soll, schaue dich nach anderen angeboten um. Mein erstes Angebot war bei 36000 Euro für zwei Kessel und 3 solarkollektoren. Nun Habe ich für alles weniger als 25000 Euro ausgegeben und nochmal 10500 vom Staat zurückbekommen. Jeweils ohne solar. Ist klar ein krasser Unterschied. Klar Habe ich nur ein Ostprodukt. Aber die Differenz die dazwischen ist, fand ich schon extrem. Habe im Gegenzug aber auch kein schnickschnack an meinen Kessel. Da ich aber Spaß mit sowas Habe, kommt da noch ein bisschen Was dran. Wegen Reinigung und so. Es wird immer ein dacia bleiben, aber auch der fährt von a nach b. Ich Habe mich bewusst dazu entschieden. Letztendlich musst du für dich entscheiden, welcher Kessel dich persönlich am meisten anspricht. Du musst damit heizen. Hör auf deinen Bauch :)
    Grüße
    Jan

  • Danke, schön erklärt! Hast du denn einen eigenen Beitrag zu deinem Kessel, die Geschichte würde mich interessieren!

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