Planung einer neuen Heizungsanlage - Elektro-Heizwasserspeicher als Puffer für neuen Proburner 2.0 mit 40kw - baumannerwin

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 10.903 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von baumannerwin.

  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich plane eine neue Heizungsanlage. Hier die Eckdaten für die neue Anlage:


    Wie wird Dein Haus im Moment beheizt?


    Fröhling 27kw


    Wie groß ist die zu beheizende Wohnfläche m² (Bitte nur Ziffern eingeben)?


    250


    Steht das Haus in kalter hochgelegenen Gegend,oder Flachland?


    Bodenseegebiet auf 480m


    Einschätzung der Wärmedämmung des Hauses (sehr gut/gut/mittel/schlecht/ oder wird demnächst)(Fenster/Türen/Keller/Boden)?


    gute Dämmung


    Wie hoch war dein bisherige Energieverbrauch lt/m³/KWh (Öl,Gas,Strom) im Jahr?


    25 rm Scheitholz


    Stückholz? (Je nach Außentemp und Puffer Volumen 1 max 2 x am Tage heizen und wenn Kessel nach x Stunden leer ist nachfüllen) Holz muß gekauft werden > ins Grundstück transportieren > auf entsprechende Länge gesägt > gespalten > gestapelt > jenach Holzart mind. 2 - 3 Jahre trocknen jedes Jahr für sich
    Pellet? (Die Beschickung des Kessel funktioniert automatisch über Förderschnecke. Man muß trotzdem täglich kontrollieren) Ein Vorratsbunker der trocken sein muß in der Nähe des Kessels - Alternativ gibt es gr. BigBags
    Solar geplant?


    Proburner Holzvergaser mit 4.500l Puffer


    Hast Du schon eigene Vorstellungen über welchen Kessel Typ (Stückholz/Holzbrikett, Pellet etc.) und wie viel KW Heizleitung der neue Kessel haben soll?


    Proburner 2.0 mit 40kw


    Wie soll Die WarmWasser Bereitstellung er folgen, Wärmetauscher im Puffer; Externen WW Puffer;Externer Wärmetauscher oder anders?


    Warmwasser wird weiterhin nicht über den Heizkessel, sondern mit Elektroboiler bereitet


    Man rechnet für das Puffer Volumen ab 55 lt/Kw. Die BAFA verlangt für die Kessel 55 lt/Kw. Der ideale Wert liegt bei 100 lt/Kw. Gedanken gemacht über das Fassungsvermögen (lt.) der dazu benötigten Puffer?


    Vorhandene Elektro-Heizwasserspeicher 9 liegende Speicher mit je 500l gesamt mit 4.500l


    Ist die nötige Stellfläche dafür vorhanden einschließlich der Puffer/Ausdehnungsgefäß/Pumpen etc.?


    sind eingebaut


    Hast Du schon mit Deinem zuständigen Schornsteinfegermeister darüber gesprochen?


    Ja!
    mit dem Schornsteinfeger ist alles besprochen und abgenickt!


    Hast Du schon bei einem Heizungsbauer ein Angebot machen lassen?


    Nein!


    Installation soll in Eigenregie mit einem Bekannten erfolgen!


    Hast Du schon "genügend" (abhängig von der Kessel Kw) Holz getrocknet
    auf dem Grundstück zu liegen? Hast Du genügend Fläche im Grundstück zur Lagerung des Holzes?
    Bedenke Holz muß zwischen 2 und 3 Jahre an der Luft (oben abgedeckt) trocknen können. Jede Holzlieferung getrennt lagern (Verwechslungsgefahr)


    Holz habe ich ca. 100rm in Vorrat!


    Weitere Informationen:


    Hallo Zusammen,


    ich verfolge seit längerem hier das Forum und finde dieses sehr hilfreich :thumbup:
    und erhoffe mir positive Antworten und Tipps von den Profis hier für mein Vorhaben.


    Da mein alter Fröhling mit 27 kw abgesprochen wurde, habe ich mich für den Proburner 2.0 mit 40kw entschieden und bereits für den Einbau bereit stehen.
    Mein Kumpel der den Einbau vornehmen soll, hat mit meiner Vorstellung, dass die vorhandenen liegenden Speicher als Puffer in den Kreislauf einbezogen werden sollen, ein Problem mit dem entsprechenden Anschluss der Speicher.


    Die Speicher sollen nicht mehr elektrisch genutzt werden!


    Im Anhang habe ich Bilder von den Speicherblocks sowie Bilder aus der Montageanleitung beigefügt.


    Ich denke es werden noch weitere Informationen benötigt, welche ich natürlich gerne ergänzen werde.


    Im Voraus besten Dank für Eure Unterstützung.


    Mit freundlichen Grüssen
    Erwin


    CIMG1644.JPGCIMG1645.JPGCIMG1646.JPGCIMG1647.JPG


    Vielen Dank

  • Herzlich willkommen!


    Bei deinem neuen Kessel werde ich natürlich hellhörig. Leider hatten wir bisher noch keinen hier der uns diesen näher vorstellen konnte. Hoffentlich berichtest du fleißig für uns. Gruß Randy!

  • Hallo Erwin!


    Ein paar Fragen müssen beantwortet werden, um Dir ggf. helfen zu können:

    • Um welchen Fröling mit 27kW handelt es sich bei dem alten Kessel genau (Typ, Baujahr)?
    • Beziehen sich die 25rm Holzverbrauch auf Hart- oder Weichholz?
    • Wurde die Warmwassererwärmung auch mit dem Fröling gemacht oder elektrisch?
    • Wurde der alte Kessel auch schon an einem Pufferspeicher betrieben?
    • Wenn ja, an welchem genau? An so einem liegenden Dingens?
    • Wie hoch ist die Rücklauftemp. der Heizkreise bei ca. -10°C?
    • Hast Du Fußbodenheizung oder nur Radiatoren?
    • Haben die 9 Stück liegenden Speicher der Warmwassererwärmung oder der Wohnraumheizung gedient?
      Wurden sie von Trinkwasser oder Heizungswasser durchflossen?
    • Haben die 9 Stück liegenden Speicher jeweils oben und unten einen Rohranschluss?
    • Wie groß sind die Durchmesser der Rohranschlüsse der liegenden Speicher?
    • Was ist der Beweggrund, die liegenden Speicher behalten zu wollen?
      Pufferspeicher sind im Verhältnis zu den gesamten Anlagenkosten relativ günstig.
      Ggf. ist es sinnvoll, die liegenden Speicher zu entfernen und gegen einen großen stehenden Puffer mit Warmwasserwärmetauscher oder FRIWA zu ersetzen.
      Die Warmwassererwärmung mit Strom käme ziemlich teuer auf Dauer...
    • Ist der von Dir erwähnte Warmwasserboiler mit E-Heizung auch so ein liegendes Dingens?
      Eventuell Nummero 10?
    • Wie sind die liegenden Speicher angeordnet? Wie viele nebeneinander und wie viele übereinander?

    MfG Hans

  • Hallo Hans,
    vielen Dank für Deine schnelle Antwort, gerne beantworte ich Deine Fragen:


    zu:

    • Typ FH 30 aus 1983
    • Hartholz, Buche und Esche gemischt
    • Die Warmwasserversorgung ist elektrisch mit 2 mal 300l Boiler auf 2 Etagen, dies soll z.Zt. so bleiben
    • Ja mit 3 dieser liegenden Speicher
    • 3 liegende Speicher mit je 500l übereinander, aber nur mit Zeitschaltuhr gesteuert
    • ca. 30°
    • Nur Radiatoren
    • Nur für Heizung
    • Ja, zusätzlich Anschlussrohre für die Restwärmefühler
    • Jeweils 1" sowie unten zusätzlich jeweils 1 Anschluss mit 1 1/2" wo die elektr. Rohrheizkörper installiert sind
    • Da eine Änderung der Warmwasserversorgung z.Zt. nicht in Frage kommt und die liegenden Speicher ja bereits zu Verfügung stehen
    • Nein, jeweils 300l Boiler auf 2 Etagen
    • erster Heizkreis 3 liegend übereinander, zweiter Heizkreis Block mit 2 nebeneinander dreimal übereinander


    ich hoffe Du kannst mit meinen Antworten was anfangen!


    nochmals vielen Dank für deine Bemühungen!


    Gruß
    Erwin

  • Hallo Hans,


    zu deinem Punkt 1: Ich denke es handelt sich um einen Stückholzkessel aus Overrath! Hat nix mit den heutigen Fröling aus Österreich zu tun!


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo,
    also auf dem Typenschild steht:


    Fröling Stahlheizkessel nach DIN 4702, Typ FH 30, Herstellungsjahr1983
    aus 4710 Grieskirchen


    spielt aber eigentlich keine Rolle, da der Kessel ja rausfliegt, da er nicht mehr zugelassen ist!


    Gruß
    Erwin

  • Moin Moin!


    Also der alte Kessel spielt schon eine Rolle,
    da sich über dessen Wirkungsgrad in Verbindung mit dem bisherigen Brennholzverbrauch die Heizlast und alles weitere berechnet (Schweizer Formel).


    Hier mal eine Berechnung von Heizlast, Puffervolumen, Nachlegeintervallen usw.:
    Schweizer Formel und Speicherberechnung baumannerwin 2017_07_05.pdf
    Schweizer Formel und Speicherberechnung baumannerwin 2017_07_05.xls.zip
    Wie Du siehst, sind Deine 4500L für den schon ausgewählten Holzvergaser in jedem Fall mehr als es erforderlich wäre.
    Das Füllraumvolumen ist etwas knapp, wird aber an den meisten Tagen des Winters ausreichen, dass Du nur 1x füttern musst.
    An einem durchschnittlichen Januartag (kältester Monat) reicht es auch bei Hartholzfeuerung leider nicht ganz.


    Bei der Verschaltung der Pufferbatterie gibt es verschiedene Varianten:
    Schaltungsvarianten liegende Pufferspeicher.pdf
    Mein Favorit wäre Variante A.
    Diese ist einfach zu verrohren, hat einen geringen Strömungswiderstand und eine gute Schichtung.
    Bei den beiden Reihenschaltungen (B und C) wirken sich die relativ engen Anschlussstutzen negativ aus.
    Du würdest eine erhöhte Pumpenleistung benötigen, um die 40kW abführen zu können.
    Außerdem ist durch die geringen Durchmesser der Stutzen die Einströmgeschwindigkeit hoch,
    was sich negativ auf die Schichtung auswirken kann.
    Variante D ist ähnlich Variante A, nur schwieriger zu verrohren.
    Grundsätzlich funktionieren würden aber alle Varianten.
    Sicherlich gibt es auch noch weitere Möglichkeiten.


    Die elektrischen Heizelemente würde ich belassen als Rückfallebene, falls der Holzvergaser mal defekt ist.
    Es müssen ja nicht alle Heizelemente elektrisch angeschlossen sein.
    Ich kenne nicht deren Leistung, aber vielleicht genügt es, wenn bei Variante A die obere Reihe elektrisch angeschlossen bleibt, um die Heizlast zu decken.


    Über eine FRIWA könntest Du später auch die Warmwasserbereitung mit über den Holzvergaser machen.


    MfG Hans

  • Hallo Hans,


    vielen Dank für Deine Ausarbeitung, einfach Super!


    Jetzt muss ich mit meinem Installateur die Variante festlegen.


    Einfach Toll das Forum hier, ich muss mich erst mal schlau machen, wie ich das honorieren kann??


    Gruß Erwin

  • Hallo,
    nochmals Danke,


    Spende erledigt!


    Falls weitere Probleme bei der Installation auftreten melde ich mich wieder.


    Ebenso natürlich Erfolgsmeldung nach der Installation :thumbup:


    Gruß
    Erwin

  • Hallo,


    ich komme eben von meinem Installateur, er favorisiert ebenfalls die Variante A, sieht aber ein Problem mit dem T-Stück in der einen Zuleitung zum Heizkreis und Speicher, ist somit gewährleistet, dass der Heizkreis und die Speicher gleichzeitig (oder auch in welcher Reihenfolge) mit heißem Wasser versorgt werden.
    Wie funktioniert der Speicherbetrieb wenn der Kessel nicht heizt????


    An welchen Stellen sollen Pumpen installiert werden???


    Wäre es machbar, dass der Vorlauf vom Kessel in die Speicher über die 1 1/2" Stutzen der elektr. Heizelemente
    der oberen Speicher eingespeist wird und der Vorlauf für den Heizkreis wie im Plan A vorgesehen über die oberen 1" Stutzen erfolgt????


    Im Voraus besten Dank
    Erwin

  • Hallo Erwin,


    die meisten Installateure haben ein Problem, wenn der Heizkessel nicht 100%ig von den Heizkreisen hydraulisch entkoppelt ist.
    Deshalb werden gern unterschiedliche Pufferanschlüsse für die Wärmeerzeuger und die Wärmeverbraucher genommen.
    Der Puffer dient also als hydraulische Entkoppelung, die verhindert, dass irgendwo Wasser ungewollt strömt.
    Meiner Meinung nach ist diese Entkoppelung aber nicht notwendig bzw. sogar nachteilig.


    Nehmen wir z.B. dieses Schema:
    Hydraulik Festbrennstoffkessel mit Puffer.pdf --> hier ist die Rückschlagklappe an falscher Stelle
    Hydraulik Festbrennstoffkessel mit Puffer_korrigiert.pdf --> korrigierte Variante

    • Ist der Heizkessel in Betrieb und alle Wärmeverbraucher außer Betrieb (Sommer), so wird der komplette Kesselvorlauf in die Puffer eingespeist. Eine ungewollte Strömung durch die Wärmeverbraucher findet nicht statt, da die Mischer der Heizkreise geschlossen sind und durch eine zusätzliche Schwerkraftbremse die ungewollte Zirkulation durch die FRIWA verhindert wird (je nach Aufbau der FRIWA).
    • Sind Heizkessel und die Wärmeverbraucher in Betrieb (Winter), so teilt sich der Kesselvorlauf ganz automatisch auf. Nur die Wassermenge des Kesselvorlaufs, die nicht verbraucht wird, gelangt in die Puffer.
    • Sind Heizkessel und die Wärmeverbraucher in Betrieb (Winter) und der Wärmebedarf höher als die Kesselleistung, so wird der Wärmebedarf von Kessel und Puffer zusammen gedeckt.
    • Ist der Kessel außer Betrieb und die Wärmeverbraucher in Betrieb, so wird der komplette Wärmebedarf durch die Pufferspeicher gedeckt. Eine gewollte Strömung durch den Kessel findet nicht statt, da dessen Rücklaufanhebung geschlossen ist.

    Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass das System keine "Anfahrschwäche" hat.
    Das heißt, es muss nicht erst ein gewisser Teil des Puffers erwärmt werden bis die Wärme an die Heizkreise weiter gegeben wird.
    Bei einem Freund haben wir es so (also ohne Entkopplung durch den Puffer) gebaut und es funktioniert wunderbar.
    Auch ein Heizungsbauer sagte mir neulich, dass der nicht mehr durch den Puffer entkoppelt.


    Was noch wichtig sein könnte:

    • Für den oder die Heizkreise Dreiwegemischer verwenden. Vierwegemischer liefern eine unnötig ohne Rücklauftemperatur (ineffektive Nutzung des Puffervolumens).
    • Einige E-Heizpatronen als Notheizung belassen.
    • BAFA-Fördermittel beantragen.

    MfG Hans

  • Hallo Hans


    bei dem vorgeschlagenen Schema gibt es Probleme mit der Friwa, beim Laden des Puffers drückt es Wasser durch die Friwa, eine normale Schwerkraftbremse mit 20 mbar Öffnungsdruck reicht da nicht aus und bei der Position der Schwerkraftbremse würden die Heizkreise das Wasser rückwärts durch die Friwa ziehen, also Schwerkraftbremse in den Rücklauf direkt an der Friwa


    Gruss Willi

  • Hallo Willi,


    Du hast Recht.
    Die Rückschlagklappe muss in den Rücklauf der FRIWA und an die Druckverluste des Pufferladekreises angepasst sein.
    Ich werde den Plan bei Gelegenheit korrigieren.
    Für Erwin dürfte das momentan nicht interessant sein, da er keine FRIWA verbauen möchte.


    MfG Hans

  • Hallo,

    Deshalb werden gern unterschiedliche Pufferanschlüsse für die Wärmeerzeuger und die Wärmeverbraucher genommen.
    Der Puffer dient also als hydraulische Entkoppelung, die verhindert, dass irgendwo Wasser ungewollt strömt.
    Meiner Meinung nach ist diese Entkoppelung aber nicht notwendig bzw. sogar nachteilig.

    mit Verlaub, aber das ist Unsinn. Die hydraulische Entkopplung verhindert kein ungewolltes Strömen von Wasser, sondern hat die Trennung von Erzeugerkreis und Verbraucherkreis zur Folge.
    Bei einem kleinen Verbraucherkreis ist das auch nicht so ausschlaggebend aber bei mehreren Verbrauchern, noch dazu mit unterschiedlichen Massenströmen und Drücken, aber schon.

    Ist der Heizkessel in Betrieb und alle Wärmeverbraucher außer Betrieb (Sommer), so wird der komplette Kesselvorlauf in die Puffer eingespeist. Eine ungewollte Strömung durch die Wärmeverbraucher findet nicht statt, da die Mischer der Heizkreise geschlossen sind und durch eine zusätzliche Schwerkraftbremse die ungewollte Zirkulation durch die FRIWA verhindert wird (je nach Aufbau der FRIWA).

    In einem Verbraucherkreis mit Mischer ist keine Schwerkraftbremse nötig. In deinem eingestellten Hydraulikschema ist die Schwerkraftbreme fehl am Platz, genauso wie die FRIWA hinter den beiden Verbraucherkreisen.
    Wenn Schwerkraftbremse, dann in den Rücklauf der FRIWA. Abnahme der FRIWA vor den Heizkreisen, sonst könnte es zu Problemen bei den Massenströmen kommen. Natürlich kann man das auch wie in deinem
    Vorschlag anschließen, dass wiederrum setzt aber eine korrekte Berechnung und Dimensionierung der Zuleitung voraus. Das aber sehe ich hier bei den 1" Anschlüssen und den zu erwartenden Innenwiderständen
    der Puffer als nicht gegeben.

    Sind Heizkessel und die Wärmeverbraucher in Betrieb (Winter), so teilt sich der Kesselvorlauf ganz automatisch auf. Nur die Wassermenge des Kesselvorlaufs, die nicht verbraucht wird, gelangt in die Puffer.

    Das ist theoretisch richtig. Aber hier kommt der entscheidende Nachteil dieser Anschlussvariante. Bei einem Verbraucherkreis der weniger Druckdifferenz als der Erzeuger/Ladekreis hat wird von der Ladepumpe überströmt. Diese Kleinigkeit wird wohl den wenigsten Selberbauern bekannt sein. Bei einer abgeglichenen Anlage macht sich das durch Geräusche oder andere negative Dinge bemerkbar.

    Sind Heizkessel und die Wärmeverbraucher in Betrieb (Winter) und der Wärmebedarf höher als die Kesselleistung, so wird der Wärmebedarf von Kessel und Puffer zusammen gedeckt.

    Falls dieser Zustand eintreten sollte, so wird aber, falls der Puffer noch "leer" ist, die Vorlauftemperatur aus dem Kessel mit kaltem Wasser aus dem Puffer verschnitten.

    Ist der Kessel außer Betrieb und die Wärmeverbraucher in Betrieb, so wird der komplette Wärmebedarf durch die Pufferspeicher gedeckt. Eine gewollte Strömung durch den Kessel findet nicht statt, da dessen Rücklaufanhebung geschlossen ist.

    Richtig.

    Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass das System keine "Anfahrschwäche" hat.

    Sofern man denn von "Anfahrschwäche" reden kann. Wenn der Kessel rechtzeitig wieder angefeuert wird sollte das nicht passieren. Aber selbst das könnte man mit einer entsprechenden Schaltung oder dem richtigen Puffer kompensieren.

    Das heißt, es muss nicht erst ein gewisser Teil des Puffers erwärmt werden bis die Wärme an die Heizkreise weiter gegeben wird.

    s. o.

    Bei einem Freund haben wir es so (also ohne Entkopplung durch den Puffer) gebaut und es funktioniert wunderbar.
    Auch ein Heizungsbauer sagte mir neulich, dass der nicht mehr durch den Puffer entkoppelt.

    Natürlich funktioniert das - warum denn nicht. Habe ich weiter oben doch beschrieben. Komisch ist nur, dass plötzlich der HB, den man eigentlich hier immer als Blödmann darstellen will, hier als Maßstab genommen wird nur weil der die gleiche Meinung wie man selbst vertritt.


    Wie gesagt: Bei nur einem Verbraucherkreis mit überschaubarem Massenstrom kein Problem. Bei mehreren Verbrauchern mit unterschiedlichen Massenströmen kommt es auf eine genaue Berechnung der Druckverluste und die damit einhergehende Dimensionierung der Rohrleitungen und der Abgleichung der Pumpen an, auch im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der Massenströme durch den Wärmeerzeuger.
    Hier in diesem Fall sehe ich auch ein Problem mit dem Druckverlust in den neun liegenden Puffern. Alle sind nur mit dem 1" Röhrchen verbunden. Man sollte auch bedenken, dass die Beladung vorher durch einzelne
    Heizelemente erfolgte. Jetzt aber muss über die Rohranschlüsse be,- und entladen werden.
    Gerade hier in diesem Fall würde ich die hydraulische Entkopplung favorisieren.
    Als aufmerksamer und engagierter Forenuser ist dir sicher nicht entgangen, dass gerade über das Für und Wider der hydraulischen Entkopplung hier im Forum schon zahlreiche kontroverse Diskussionen geführt wurden.
    Manch einer konnte schon von den Vorzügen der hydraulischen Entkopplung überzeugt werden, andere (noch) nicht. Habe aber eigentlich auch keine Lust mehr darüber zu diskutieren.
    Und mal ehrlich: Wer von den Selberschraubern kann Druckverluste berechnen, Mischer und Armaturen korrekt auslegen und einstellen. Beispiele, warum nachher Heizungsanlagen nicht richtig funktionieren, gibts hier im Forum zuhauf.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • NS:


    Zum Anschluss der FRIWA habe ich folgendes nachzutragen: So wie im Schema dargestellt kann man keine FRIWA anschließen. Eine FRIWA sollte ihre Energie immer direkt aus dem Puffer beziehen und nicht aus einer
    Zuleitung mit anderen Verbrauchern/Abnehmer zusammen. Hier in diesem Fall ist es vorauszusehen, dass die FRIWA durch die Pumpe der RLA überströmt wird, da hilft auch keine Schwerkraftbremse.
    Eine Schwerkraftbreme ist dennoch erforderlich, weil bei ausgeschalteter RLA Pumpe durch Umtriebskraft eine Eigenzirkulation nicht ausgeschlossen werden kann.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Guten Abend Michael!


    Da hab ich wohl eine beleidigte Leberwurst geweckt?
    Das war nicht meine Absicht :D

    Zitat von Holzpille

    Die hydraulische Entkopplung verhindert kein ungewolltes Strömen von Wasser, sondern hat die Trennung von Erzeugerkreis und Verbraucherkreis zur Folge.

    Zwei Formulierungen für den gleichen Sachverhalt.


    Zitat von Holzpille

    In deinem eingestellten Hydraulikschema ist die Schwerkraftbreme fehl am Platz...

    Genau. Auf den Fehler hat Willi schon hingewiesen.
    War ein Versehen und ist korrigiert.
    Es gibt auch FRIWA's wo die Klappe schon integriert ist, dann fällt sie ganz aus dem Schema.


    Zitat von Holzpille

    Falls dieser Zustand eintreten sollte, so wird aber, falls der Puffer noch "leer" ist, die Vorlauftemperatur aus dem Kessel mit kaltem Wasser aus dem Puffer verschnitten.

    Stimmt. Allerdings hätte man bei der entkoppelten Variante dann einen komplett kalten Heizkreisvorlauf.


    Zitat von Holzpille

    Bei einem Verbraucherkreis der weniger Druckdifferenz als der Erzeuger/Ladekreis hat wird von der Ladepumpe überströmt.

    Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der Verbraucherkreis weniger Druckdifferenz als der Ladekreis hat.


    Zitat von Holzpille

    Sofern man denn von "Anfahrschwäche" reden kann. Wenn der Kessel rechtzeitig wieder angefeuert wird sollte das nicht passieren. Aber selbst das könnte man mit einer entsprechenden Schaltung oder dem richtigen Puffer kompensieren.

    Fehlende Wärmekapazität kann man durch keine Schaltung kompensieren, sondern nur durch eine höhere Temperaturdifferenz oder mehr Masse (entspricht Puffervolumen).
    Es geht darum, wie schnell die Heizkreise warm werden, wenn die komplette Anlage "aus dem Kalten" gestartet wird.
    Ja, wenn man immer schön nachlegt, dann wird die Anlage nie kalt. Ist schon klar....


    Zitat von Holzpille

    ...der HB, den man eigentlich hier immer als Blödmann darstellen will...

    Wer macht denn sowas?


    Zitat von Holzpille

    Alle sind nur mit dem 1" Röhrchen verbunden. Man sollte auch bedenken, dass die Beladung vorher durch einzelne
    Heizelemente erfolgte. Jetzt aber muss über die Rohranschlüsse be,- und entladen werden.

    Wir haben drei von diesen 1" Röhrchen in Parallelschaltung.
    Der gesamte Strömungswiderstand der Pufferbatterie beträgt also nur 1/3 des Widerstands eines Zweiges.
    Flächenmäßig entsprechen drei 1" Röhrchen einem 1,7" Röhrchen.


    Natürlich müssen die Parallelverbindungsleitung entsprechen dimensioniert werden.



    Zitat von Holzpille

    Eine FRIWA sollte ihre Energie immer direkt aus dem Puffer beziehen und nicht aus einer
    Zuleitung mit anderen Verbrauchern/Abnehmer zusammen.

    Mag zutreffend sein für normale Pufferspeicher.
    Hier haben wir eine Batterie aus einer 3er Parallelschaltung nach Tichelmann aus 3er Reihenschaltungen.
    Wenn man hier die FRIWA an einen oberen Puffer anschließt, dann kommt die ganze Schichtung durcheinander und das Tichelmann-Prinzip wird zerstört.
    Außerdem kann es die von Dir favorisierte vollständige Entkopplung in diesem speziellen Fall sowieso nie geben, da die Strömungswiderstände der 3er Reihenschaltungen nicht Null sind (wie in einem stehenden Puffer).
    Es kommt also durch die vertikalen 1''-Verbindungen immer zu einer gewissen gegenseitigen Beeinflussung.


    Vielleicht stellst Du mal ein Hydraulikplan für Erwin nach Deinen Vorstellungen ein?


    MfG Hans

  • Hallo Hans,
    nochmals vielen Dank für Deine kompetente Ausarbeitung.


    Ich denke nach diesem Plan können wir arbeiten.


    Die Diskussionen über die FRIWA wollte ich nicht auslösen, ich hatte ja darauf hingewiesen, dass diese über 300l Elektroboiler auf dem jeweiligen Stockwerk versorgt wird und dies aus technischen Gründen (Warmwasserleitungsverlegung in den Keller) auch nicht verändert wird.


    Bin natürlich für weiter Anschlusspläne/Varianten offen!


    Im Voraus besten Dank
    Erwin

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