Hallo,
zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Bin der Matz, 30 Jahre alt und komme aus dem Sauerland. Ich habe kürzlich mein Elternhaus übernommen und eine Sanierung der Heizungsanlage steht an, da der Festbrennstoffkessel vom Schornsteinfeger wegen BimSch ausgesondert wird.
Bei dem Umbau sind für mich besonders wichtig:
- Die Anlage soll bei maximalem Nutzen möglichst wenig Geld kosten, Stichwort: Amortisierung. Ich brauche keine App, Schickimicki oder was zum vorzeigen, das Teil soll einfach funktionieren. (Buchen)Holz kann günstig bezogen werden, auf 1-2Raummeter/Jahr kommt es mir da absolut nicht an.
- Die Bedienbarkeit des Holzvergasers sollte möglichst einfach sein (Nicht böse sein, aber auch von Frauen ohne großes Nachdenken bedienbar), ohne Rechnerei und Fummelei, wie viel Holz denn nun aufgelegt werden soll/muss/kann/darf und dann ist es doch zu viel. Optimal wäre, wenn sie sich nur merken müssen: bei Temperatur XY packst du den Holzvergaser voll und zündest an.
- Die Heizungsanlage sollte mindestens 3 Wochen am Stück (Urlaub etc.) das Haus eigenständig erwärmen können (Urlaub im Winter, Krankheit.....)
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine Doppelhaushälfte, der Altbau (mit Schüttisolierung Baujahr 1954) hat eine Grundfläche von 235m² und der Neubau (mit Glaswolle gedämmt, Baujahr 1999) 120m². Die beheizte Wohnfläche liegt bei insgesamt 280m², 50m² Keller/Wäschekeller werden zusätzlich derzeit durch die Wärmeabstrahlung der Heizungsanlage erwärmt. Der Rest "steht kalt".Fenster sind im Altbau etwa von 1980, im Neubau von 1999. Die ersten 2-3Stck wurden getauscht. Mit jeder Renovierung eines Raumes kommen in den nächsten Jahren auch nach und nach die Fenster, Rolladenkästen etc. neu. Da das gesamte Gebäude mit 8cm Steinen und Luftschicht verklinkert ist, ist die Isolierung sogar ziemlich gut (haben vor einigen Jahren mal Wärmebilder machen lassen).
Aktuell leben wir mit 4 Erwachsenen und einem Kleinkind unter einem Dach, ein weiteres Kind ist in Planung.
Aktuelle Heizungsanlage:
- Viessmann Mono-F Scheitholzkessel 25 KW, 1981, 800l Pufferspeicher
- Viessmann Vitola 25 KW Öl-Niedertemperatur-Kessel, 1981 mit Körtling Brenner aus 2000/2003
- Warmwasseraufbereitung gestützt durch Solar (2 Platten, Bj. um 2003, Warmwasserbehälter 300l)
In den heißen Monaten reicht die Solaranlage zur Warmwassererwärmung bei geringfügiger Absprache komplett aus. in den Übergangzeiten heizen wir z. Zt. mit Öl zu und ggf. auch mal im Winter durch, wenn niemand zur Bedienung des Holzofens anwesend ist. Vorwiegend wird aber natürlich mit Holz geheizt. Das soll zukünftig auch so bleiben.Somit liegt der aktuelle verbrauch bei etwa 1500l Heizöl zzgl. etwa 18-20Raummeten Buchenholz im Jahr.
Auch unter Berücksichtigung der Kosten scheint mir derzeit die sinnvollste variante zu sein, die alte Heizungsanlage komplett zu entfernen und gegen einen Atmos DC 30 GSP Kombikessel (30KW Holzvergaser, 20KW Pellets) zu tauschen. Dies wird preislich (noch nicht alle Angebote liegen vor) die günstigste Variante sein. Dazu kämen 3000l Pufferspeicher (möchte 100l/KW, um genug Reserven zu haben, damit nicht gleich der Überhitzungsschutz einspringen muss, bloß weil ein Scheit Holz zu viel im Kessel liegt, der ohnehin nur zu 3/4 befüllt werden darf... Außerdem soll die Anlage mindesten 12 Stunden ohne neues Anheizen auskommen sollen.
Die Pufferspeicher würde ich dann im ehemaligen Öllagerraum aufstellen, ggf. ein kleines Pelletlager mit da rein (direkter Nebenraum vom Heizungskeller) oder eine große Tonne mit Pellets neben den Holzkessel (wegen Wegfall von Ölheizung und jetzigem Pufferspeicher genug Platz).
Alternative Möglichkeit wäre die Ölheizung zu erhalten und lediglich den Festbrennstoffkessel gegen einen Holzvergaser zu tauschen. Dann würde ich 2-3Öltanks (je 1000l) abbauen, sodass 1000-2000l Ölvorrat übrig blieben). In die entstandene Lücke kämen dann Pufferspeicher. Hier ließen sich aufgrund der Raumgröße aber nicht mehr als 2000l Wasser installieren, einzig mögliche Alternative: Ovale Pufferspeicher. Hier würde ich auf ein Produkt von dieser Firma: bretschneider-heiztechnik.de zurückgreifen wollen. Damit käme man relativ dicht an die 3000l Puffer ran, kostet aber auch etwas... Anderweitig mit Pufferspeichern ausweichen ist leider NICHT möglich, die vorhandenen räumlichen Kapazitäten müssen genutzt werden.
Aktuell angeforderte Angebote: Atmos, Windhager, Fröling. Windhager ist schon da, die beiden anderen stehen noch aus. Atmos wird aber wohl mit Abstand die günstigste Variante.
Wie ist eure Meinung zu der ganzen Sache? Diemensionierungen so ok? Für eine gescheite Heizlastberechnung bin ich selbst leider zu blöde, bzw. liegen keine adäquaten Daten vor (haben nie wirklich die verbrauchte Holzmenge gemessen, zwischenzeitig kommt mein Vater immer mal wieder an Holz durch seine Arbeit und kann hier sporadisch anfallende Bäume kostenlos mitrbingen, das wurde auch nie eingerechnet, Heizverhalten teils sehr unterschiedlich, da insbesondere meine Mutter immer ALLES richtig WARM hat, sobald mit Holz geheizt wird, eine 40m² Einligerwohnung wird von meinem Bruder bewohnt. Er ist mal 6 Monate im Ausland, mal 3 Monate da... unabhängig von der Jahreszeit). Hat hier jemand Erfahrung mit ovalen Pufferspeichern, vielleicht speziell Bretschneider?
Weiterhin hat ein Heizungsbauer auf Nachfrage angegeben, dass er von einem hydraulischen Abgleich bei Altbauten nicht sonderlich viel hält, da Kostenaufwand zu hoch und hat eine, ich nenne es mal "individuelle" Lösung vorgeschlagen. Was ist von seiner Aussage zu halten?
Gibt es Anregungen, Tipps?
Fürs durchlesen und eure Ratschläge bedanke ich mich bereits im Voraus und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.