Hallo,
bin in meiner Planung der Heizungsanlage (HV-Kessel mit Puffer, 2 Heizkreise + Brauchwasser) auch beim Thema Brauchwasserspeicher und lande bei einer Streitfrage. Wie seht ihr das?
Zwei Möglichkeiten bieten sich für mich:
- Der Pufferspeicher erhält eine Spirale, durch die das Brauchwasser läuft und erhitzt wird. Ein 3-Wege-Venil regelt dabei die Vorlauftemperatur auf einen Maximalwert ab.
- Ein eigenständiger Speicher mit z.B. 200 ltr wird als "3. Heizkreis" erwärmt. Durch den Zusatzspeicher führt eine Spirale, durch die Heizungswasser fließt und das gespeicherte Brauchwasser im Speicher erwärmt. Eine zusätzliche Pumpe ist nötig, die für das Aufheizen des Brauchwasserspeichers sorgt. Speicher wird nur bis 55-60° erhitzt, somit entfällt ggf. das 3-Wege-Ventil (oder auch nicht???)
Meine Gedanken dazu:
Ein (befreundeter) Heizungsbauer hat mir zu Variante 2 geraten, da es dabei wenig Probleme mit Kalk sowie keine thermischen Spannungsrisse gibt. Sein Arbeitgeber führt i.d.R. nur noch die Variante 2 aus. Kalk würde, sofern er ausfällt, sich am Behältergrund sammeln. Erfahrung mit Spannungsrißen hatten sie mehrfach bei der "Spirale durch Puffer"-Variante an der Stelle, wo das kalte Frischwasser in die Spirale hineinläuft, da dort im Moment vor dem Wasserverbrauch noch eine homogene Temperatur von bis zu 80-90° vorlag. Und dann kommt eben der Schock, wenn plötzlich kaltes Wasser kommt. Manche Schweißstellen mögen das aushalten, andere halt nicht.
Thema Legionellen ist bekannt, dafür hält man ja den BW-Speicher auf einer Mindesttemperatur. Zudem habe ich bisher einen 120ltr-Elektroboiler laufen, der einmalig am Tag aufgeheizt wurde (Nachtstrom um ca 10-11 Uhr abends). Ich denke, mit einem geringfügig größeren Speicher, der zudem ganztägig mit Wärmenachschub versorgt werden kann sollte unser Verbrauch genauso gut zu decken sein.
Mir ist klar, daß bei Variante 1 ein 3-Wege-Ventil dabei ist und bei Variante 2 extra eine Pumpe laufen muß. Auch ist klar, daß der Speicher selbst sowie die Verrohrung Geld kostet.
Als weiteres Gimmick habe ich mir Gedanken über eine eventuelle Restwärmenutzung der Raumluft im Heizungskeller gemacht. Relativ geschickt wäre es zwar, wenn ich einen Wärmepumen-Brauchwasserspeicher aufstellen könnte. Den ließ ich dann die Wärme aus der Raumluft ziehen und parallel von der Heizung her erwärmen. Leider scheidet diese Variante aus, da ich den Brauchwasserspeicher nur im Nebenraum aufstellen kann.
Jetzt habe ich mal ein bisschen rumgeschaut, ob es evtl eine Wärmepumpe als steckerfertige Lösung gibt, an die ich zwei Wasserleitungen anschließen kann. Ja, gibt es (Preise hab ich aber noch nicht). Mein Gedanke wäre, diese WP per Thermostat zu steuern, so daß die Raumtemperatur einen Maximalwert von z.B. 15 Grad nicht übersteigt (evtl. im Sommer höher, im Winter niedriger). Die abgegriffene Wärme würde ich bei einer möglichst geringen Temperaturerhöhung (weil effizienter) in den Puffer oder BW-Speicher leiten. Somit würde ich weitgehend die Abwärme der Puffer und des Kessels wieder einfangen, bevor sie durch die ungedämmten Wände meines Altbaukellers verlorengeht. Der Keller liegt zudem an einer superäußsten Ecke des Hauses, so daß ein Erwärmen der anschließenden Räume mittels Abwärme nur bedingt gegeben ist.
Ich gehe relativ schwer davon aus, daß sich das Thema WP finanziell nur zum Teil auszahlt. Wäre eher was für mein perfektionistisches Ego und fürs gute Gewissen. Und wäre auch eine Lösung, die zu Beginn nicht dabei sein muß, aber als Nachrüstlösung kommen kann.
So:
- Was haltet ihr von den beiden Varianten der Brauchwassererwärmung (Speicher oder Spirale)?
- Was haltet ihr vom Gedanken einer WP zum Abgreifen der Abwärme?
Freu mich auf eure Ideen und Kritiken!
Schöne Grüße,
Christoph