Rücklaufanhebung: Wozu beim heißen Holzfeuer?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 8.917 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Glutgeist.

  • hallo Gemeinde ,
    Wahrscheinlich habe ich einen Denkfehler nach dem anderen und brauche daher eure Hilfe .


    Die RLA soll ja verhindern das sich Kondenswasser im Wärmetauscher bildet. Aber , wie um alles in der Welt soll sich im Betrieb da Feuchtigkeit niederschlagen?? Wenn ich meinen Pelletkessel beobachte und sehe wie da die Flammen in die Röhren vom Wärmetauscher ballern , also da wird doch im Leben nichts feucht ! Wie soll da der Rost hinkommen ??
    Dann frage ich mich, mein kesselhersteller schreibt eine mindest Rücklauf Temperatur von 49 grad vor . Mehr nicht . Bei dem was ich hier so lese wäre das ja praktisch tödlich . Liegt das an der Konstruktion vielleicht ?
    Ich habe meine RLA mit einem Mischer gebaut . Der beginnt mit 59 grad zu öffnen und hat dann mit 61 den Schacht ganz auf . Das sollte dann doch so passen oder?
    Ihr seht , ich brauche glaube ich von euch Nachhilfe zum Thema Rücklaufanhebung .
    Beste Grüße Toni dessen puffer gerade mit 83 grad durchgeladen ist :)

  • Hallo


    Beim wassergeführten Kamin,sieht man beim anheizen, das Kondensat direkt in den Flammen,am Wärmetauscher herunter laufen.



    Es ist Konstruktionsbedingt und vom Brennstoff abhängig,ob eine RLA sein muss.


    Bei der Brennwert Technik ist es zum Teil zwingend notwendig,das Kondensat Auftritt.


    Lg

  • Hi,


    Aber müsste das nicht schlagartig verdampfen ? Meine Wärmetauscher Röhren stehen im Betrieb unter Dauerfeuer. Geht der Pelletkessel in den Abbrand dann wird bestimmt 10 min noch heiße Luft durch die Kanäle geblasen . Wie soll mir da der Kessel zusammen rosten ?


    Gruß toni

  • Hallo


    Nö das Wasser läuft direkt am Stahl herunter und die Flammen schlagen dagegen,kann man beim Kamin sehr gut beobachten.
    Das ist aber nur beim anheizen der Fall,bis die paar Liter Wasserinhalt auf Temperatur sind.


    Ich kenne deinen Heizkessel nicht und auch nicht wie weit du die Sache beobachten kannst.


    Ist dein Kesselwasser zbsp.bei 18grad und der Brenner legt los,dann schwitzt die ersten paar Minuten der Kessel.


    Ich habe schon kessel ohne RLA erlebt,wo die pure Wasser/Säure Mischung aus dem Schneckenrohr tropfte und alles Fest gegammelt war. (Polnischer Installateur)


    Viele Kessel haben im Sommer ein größeres Rostproblem (Schwitzen im feuchten Sommer Keller) als im ständigen Betrieb bei warmen Betriebstemperaturen und eventuellen hohen Rücklauftemperaturen von zu kleinen Heizkörpern.


    Ansonsten ist eine RLA nicht wegzudenken.


    Lg

  • Ist doch ganz einfach.
    Holz oder auch Pellets sind nie 100% ig trocken.
    Diese Feuchtigkeit verdampft beim verbrennen und schlägt sich an der nächst kalten Stelle nieder.
    Ebend im Wärmetauscher oder die Tauscherflächen des Kessels.
    Mit der RLA sorgt man dafür das dieser Taupunkt aus dem Kessel herausverschoben wird.
    Idealerweise etwas über den Schornsteinkopf.


    Es ist aber auch so das selbst HV Gusskesselhersteller zur RLA raten um eine bessere Holzvergasung zu gewährleisten.
    Kühlt man den Füllraum zu stark ab gibt's sehr wenig Holzgas, das immerhin min. 200C° benötigt um frei zu werden.

  • Hallo Toni


    Wie schon Roberto und Randy schon geschrieben haben sind einerseits Heizstoffe nicht ganz trocken ,bzw es bilden sich durch die Verbrennung Wasserdampf und div. Verbrennungsabgase (die unterschiedliche Taupunkte haben) ,auch durch die Verbrennungsluft wird Wasser
    mitgeführt (relative Feuchte) .
    Dieses Wasserdampf- Gasgemisch neigt je nach Brennstoffsorte und Bauartbedingt bei Temperaturen zwischen 48 -75°C zu Auskondensation und somit zu Feuchtigkeitsniederschlag an den relativ kalten Kesselwänden bzw Austauscherflächen und können somit Rost und Kondenssationsschäden verursachen ,die wesendlich höher sind als der normale Materialverlust durch die Feuerung ( ist ca 0.1 -0.5 mm / Jahr).


    Nur sehr wenige Kesselhersteller geben eine niedrige Rücklauftemperatur für den Betrieb an,welche unter 60°C ist (Bauart - Materialbedingt -Edelstahl Brennraum etc. ).


    Bei Brennwertgeräten (vorwiegend Gas) oder nachgeschaltenen Brennwerttauschern wird diese Kondensatinswärme bewußt ausgenutzt da sie einige % an Wirkungsgrad bringt die sonst durch die Abgase verloren gehen( Edelstahlkamin -Glaskeramikauskleidungen etc. notwendig).


    Auch für die Verbrennung (Brennraumtemperatur - Vergaserraumtemperatur -Leistung -Gluterhaltung) spielt die Rücklauftemperatur eine entscheidende Rolle und sollte daher in spez. Fällen variabel sein.


    mfg Ludwig

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Erst mal danke für eure guten Erklärungen !!


    Jetzt habe ich es dann auch verstanden . Ich habe ja einen Mischer als RLA verbaut . Dieser öffnet vollständig so nach gut 30 Minuten , je nach Anzahl der Verbraucher . Gibt es eigentlich Anlagen bei denen der Mischer nie ganz auf fährt ? Also wenn bsp die Rücklauf Temperatur sehr hoch ist und viele Heizungen laufen ?
    Gruß Toni

  • Hallo Toni


    Es kommt darauf an in welchen Bereich die Rücklaufanhebung zu arbeiten hat (einerseits Rücklauftemperatur) anderseits welche Temperaturbereiche
    für die Regelung zur Verfügung stehen.Aber vor allen welche Wassermenge (Ofendurchfluß) geregelt werden muß.


    Es gibt ja verschieden Regelungsarten wie zb die Ofentemperatur (Kesseltemperatur) geregelt wird.
    zb. Ladomat (div. fixe Temperatureinsätze) oder Regelbare Ofentemperatur durch Drehzahlgeregelte Pumpe.
    Ich verwende eine Regelbare Pumpe welche die Ofentemperatur konstanthält.


    Der Durchsatz wird durch die Leistung des HVG bestimmt (welche ich als Hauptregelung einsetzte).
    In meiner Rücklaufanhebung versuche ich durch mehrstufiges Regelsystem sowenig wie möglich
    des wertvollen Hochtemperaturwassers (welches der Kessel erzeugt) zu nutzen um die Schüttleistung desselben so hoch als möglich zu haben
    (für Pufferladung und Heizung).


    Das heißt es wird das maximale Temperaturniveau des Rücklaufes aus der Heizung und der nachgeschalten Puffer ausgenutzt um die Rücklauftemperatur (60°C)zu erreichen. (ausgenommen bei Gluterhaltung 75°C).


    dh. bei mir ist die unmittelbare Rücklaufanhebung in optimalen Arbeitsbereich des Mischers.


    Wenn dein Mischer bei 61°C schon voll auf ist (wie du geschrieben hast im Eingangspost) so ist dein Ofendurchfluß zu hoch bzw. deine Rücklauftemperatur (aus Heizung -Puffer) zu hoch um um in Bereich der gewünschten Rücklauftemperatur zu kommen oder das Mischerventil zu klein um die nötige Menge bereitzustellen.


    Füge den Programmteil meiner Rücklaufanhebung bei zum besseren Verständnis.


    mfg Ludwig

  • Erst mal danke für eure guten Erklärungen !!


    Jetzt habe ich es dann auch verstanden . Ich habe ja einen Mischer als RLA verbaut . Dieser öffnet vollständig so nach gut 30 Minuten.
    Gibt es eigentlich Anlagen bei denen der Mischer nie ganz auf fährt ? Also wenn bsp die Rücklauf Temperatur sehr hoch ist und viele Heizungen laufen ?
    Gruß Toni

    Hallo Toni... ja das gibt es... mindestens zeitweise:


    Unser Kessel macht ca.25 kW Leistung und diese Wärme bringt die Pumpe mit ca 30% Öffnung weg in die Speicher, das bei VL: 75 Grad C.
    und RüL: vom Speicher mit ca. 27...35 Grad wird dann für den Kessel angehoben auf ca. 68 Grad!
    Wenn denn der Speicher auf 75 Grad durchgeladen ist,
    steigt die Kesseleispeisung nach der Hochhaltung ja auch auf 75 Grad an... dann öffnet der Regler den Mischer auf 100 %...


    Darum verstehe ich deine Aussage nicht ganz:
    Mischer öffnet ganz nach gut 30min....??


    Von daher könnte auch genau das Gegenteil von Ludwigs Annahme der Fall sein....
    Wenn der Rücklaufmischer nach 30 min auf 100% offen ist... übersteigt also RüL soll, die RüL. ist und zwar massiv, denn sonst würde der Regler einfach nur ˋetwasˋ mehr öffnen!


    So ist es auch möglich, dass dein Kessel die Wärme nicht weg bringt und der Durchfluss zu klein ist!
    Das ist aber abhängig von deiner Verrohrung und der Regelung

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Hi Leute


    Danke für die Antworten . Also meine RLA ist nach 30 min auf weil einfach so viel heißes Wasser von den Heizkörper zurück kommt . Habe Vorlauf gut 75 grad . Ja ich weiß hardcore aber der Kessel läuft selten und das Haus wird mit einem Pelletofen zusätzlich geheizt .


    Gruß Toni

  • Nächste Frage....
    Du pummst immer einfach Kesselvorlauf, oder halt Speichervorlauf ungemischt in die Heizkörper???


    Du solltest jetzt vielleicht einfach schreiben:
    Wer erklärt mir die Vorteile eines Aussentemperaturgeführten Heizkreisvorlaufes....


    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

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  • Hi


    Nein oder nicht ganz . Wie gesagt unsere Haus wird unten durch den Pelletofen beheizt . Alle Heizkörper oben bedienen sich am puffer mit entsprechender Regelung . Nun habe ich allerdings die Heizkörper in der Küche und im Flur vor dem puffer direkt angegriffen . Der Kessel lädt immer morgens den puffer . So hat Frauchen morgen die Küche und den Flur gleich schnell warm wenn es zur Arbeit geht . Der Kessel lädt den puffer einmal am Tag, Morgens auf . Das reicht dann bis zum nächsten morgen .


    Gruß Toni

  • Nächste Frage....
    Du pummst immer einfach Kesselvorlauf, oder halt Speichervorlauf ungemischt in die Heizkörper???

    Hallo


    Macht mein Vater auch schon fast 20 jahre so,bis die Wände glühen.
    Alles unter diesen Temperaturen wird als kalt empfunden.
    Der Holzverbrauch von 16rm mit Sommerheizen an Regentagen und Warmwasser für 230m2 ungedämmt ist auch ok.


    Lg

  • Hallo


    Das ist gut möglich aber die sind nur draussen unterwegs und beruflich zbsp.in einer Fleisch-Bude (Fabrik) Kältekammer usw.


    Es kann ja viel gespart werden aber nicht an der Wärme im Winter.Dort was zu regulieren oder zu begrenzen,wird als Terroristischer Akt angesehen :D



    Lg

  • [Moderation]


    Hallo @Rheinlandtoni,


    ich habe diesen Thread aufgeteilt und alles, was nichts mehr mit der Frage zur Rücklaufanhebung zu tun hat, in einen neuen Thread verschoben: Ist es im Altbau wirklich sinnvoll, den Heizkörper-Vorlauf von 70 Grad runter zumischen?


    Außerdem habe ich diesem Thread einen (wie ich glaube) aussagekräftigeren Titel gegeben. Ich hoffe, das ist in auch deinem Interesse.


    Danke für dein Verständnis.
    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Ergänzung von meinen Beitrag 164183


    Betreffend Feuchte im Abgas :


    Habe in den letzten Tagen auch einen Feuchtemesser im oberen Kaminbereich in Betrieb genommen und es zeigt sich das nicht unerhebliche Mengen Wasser mit den Rauchgas mitgeführt werden.


    Dz betreibe ich ja meinen HVG Abgasmäßig nicht im Brennwertbetrieb dh fahre dz die Abgase in etwas höheren Temperaturbereich (nach HVG 110 -130°C) so das ich im Schnitt am Kaminende eine Temperatur von über 60°C habe.


    Natürlich habe ich entsprechende Maßnahmen gesetzt um am Kaminende insbesonders in der Anheizphase nicht über 110°C komme um den Feuchtesensor nicht zu beschädigen (Leistungsrücknahme bei zu hoher Austrittstemperatur am Kamin).
    Zusaätzlich habe ich die Ventilatordrehzahl beim Anheizen von 90% auf 80 % reduziert um den Massenstrom etwas zu begrenzen .


    Es zeigt sich das insbesonders in der Anheizphase der Feuchtegehalt im Rauchgas sehr hoch ist und Spitzen bis 85%(90%) relativer Feuchte aufweist ( über 25 g/m³) und die Taupunkttemperatur sehr nahe an die Austrittstemperatur herankommt.


    Während des Betriebs schwankt die relative Feuchte so zwischen 60 -70% ( ca 15 g/m³ Wasser) .


    Am Ende des Abbranntes wenn die Brennkammertemperatur unter 700°C fällt geht auch der Feuchtegehalt abrupt zurück (könnte man glatt als Beginn der Gluterhaltungsphase nehmen) auf 25 -30% relativer Feuchte ( ca 10 g/m³) .


    Ich hoffe das dieser Beitrag ein besseres Verständnis für diesen Beitrag ins Licht rückt ,warum man eine Rücklaufanhebung im HVG braucht damit dieser nicht vorzeitig zusammenrostet.


    mfg Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Guten Morgen ,


    Sehr interessanter Test!! Vielen Dank für die Info! Mit welchem Messgerät hast du die feuchte gemessen? Hast du die Sonde dann einfach durch eine Reinigungstüre in den Kamin gehängt?


    Schon krass wieviel feuchte sich im Abgasstrom befindet . Hätte ich so nicht gedacht !


    Gruß Toni

  • Ein Zitat aus dem Forum passt gut zum Thema
    sehr schön vorgerechnet:



    Ich rechne mal weiter:
    18kw Leistung bedeuten ~6 kg Holz/Stunde
    =5070L Wasserdampf/h
    Das sind 84,5Liter Wasserdampf jede Minute.


    Das zeigt den Sinn von Rücklaufanhebung und Schornsteinverrohrung. An jeder kühlen Stelle wird der Dampf kondensieren.


    mfg Andreas

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