Holzheizung als Ergänzung für Wärmepumpe

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 14.376 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BlackBroomi.

  • Ich finde das ist in der Tat eine interessante Option. Kann jemand ein bestimmtes Modell oder einen Hersteller empfehlen? Eine schnelle Suche hat z.B. den hier ergeben.

    Was ist denn an zusätzlicher Technik nötig um so einen Kessel in eine Anlage zu integrieren?

  • Warum gibt es in dieser Größenordnung eigentlich keine HV? Hat das Funktionsprinzip irgendeine Untergrenze, ab der es physikalisch keinen Sinn mehr macht oder gibt es einfach keinen Markt dafür?

  • Moin Moin!


    Ich hatte zu dem Thema "Holzvergaser mit sehr geringer Leistung" vor ein paar Monaten mal einen Ingenieur von NMT befragt.

    Meine Argumentation war, dass auf Grund der geänderten BAFA-Richtlinien nun auch Kessel ab 5 kW förderfähig sind (vorher lang die Grenze wesentlich höher) und somit eine Nachfrage entstehen müsste, da es bis jetzt keinen Anbieter gibt, der sowas im Sortiment hat.


    Seine Antwort, warum NMT momentan nicht an einem solchen Kessel arbeitet, war sinngemäß folgende:

    1. Es gibt keinen Markt für solch kleine/schwache Kessel, weil im Altbau weiterhin größere Kessel benötigt und im Neubau Holzvergaseranlagen nicht mehr staatlich gefördert werden.
      Die Bauherren entscheiden sich dann meist für eine Wärmepumpe.
      Ein wichtiger Entscheidungsgrund ist oft der Platzbedarf, denn jeder m² Neubau kostet über 2.000 €.
    2. Ist eine Verbrennung von Stückholz mit solch geringer Leistung und unter Einhaltung der Abgaswerte technisch sehr schwierig realisierbar.
    3. Kann man doch einen schon jetzt verfügbaren Holzvergaser mit z.B. 15 kW kaufen, da mit einem z.B. 5 kW-Holzvergaser weder Platz noch Pufferspeichervolumen eingespart werden können.
      Laut BAFA muss das Mindestpuffervolumen 55 Liter je 1 kW Kesselleistung betragen.
      Zusätzlich verlangt die BImSchV ein Mindestpuffervolmen von 12 Liter je 1 Liter Füllraumvolumen.
    4. Gibt es für geringe Leistungen Pelletkessel und -Öfen, die weniger oder keinen Pufferspeicher benötigen.

    Die Hersteller müssten also unter 4 kW gehen, um den Anforderungen an das Mindestpuffervolumen und der Messpflicht zu entgehen.

    Da die Kessel aber unbedingt BAFA-förderfähig bleiben sollen, was nur oberhalb von 5 kW möglich ist, kommt es zu einem Zielkonflikt.

    Sicherlich werden auch die zu erwartenden Gewinnmargen eine Rolle spielen.

    Die Verkaufspreise für 3,9 kW-Kessel bewegen sich derzeitig zwischen 800 und 1.600€.

    Da kann man nicht viel dran verdienen bzw. macht sogar Verluste, wenn die Produktion sich in Deutschland befindet.


    MfG Hans

  • Ich weiß nicht, ob es nicht gerade im Hinblick auf das stark gestiegene Interesse an Tiny Houses einen Markt für kleine Kessel oder zumindest HV-Kaminöfen gäbe. Der Ofen, den ich oben bereits verlinkt habe, wird auch hier in einem Tiny House Shop als ideal für diese Anwendung angepriesen. Gefühlt finde ich 10 kW für ein Tiny House aber doch recht üppig.


    1. Laut BAFA muss das Mindestpuffervolumen 55 Liter je 1 kW Kesselleistung betragen.
      Zusätzlich verlangt die BImSchV ein Mindestpuffervolmen von 12 Liter je 1 Liter Füllraumvolumen.

    darf ich hier mal nachfragen was das zu bedeuten hat? weil das lese ich nicht zum ersten mal.

    als Beispiel ETA stückholz mit 20 kw. der hat 150 l Füllraum

    für eine BAFA Förderung braucht man also mind. 55 l x 20 kw = 1100 l Puffer

    was ist dieser zweite Punkt? 12 l x 150 l Füllraum = 1800 l Puffer. wann wird das gefordert?

    :/

    Eta Twin SH 20/20

    Puffer 1500 l Solar Kombispeicher

    ETA Pelletsbox 21

    9 m² Solar

  • ....was ist dieser zweite Punkt? 12 l x 150 l Füllraum = 1800 l Puffer. wann wird das gefordert?...

    Das fordert die BImSchV.

    Meiner Meinung nach müsste das der Schornsteinfeger prüfen, bevor er einen neu installierten Kessel abnimmt.

    Das gilt natürlich nicht für Bestandsanlagen.

  • das sind zwei unterschiedliche zahlen. nur eine kann gelten. ich muss ja wissen was ich einbauen darf und was nicht.


    ich hab das hier gefunden:


    bei BImSchV heißt es "empfiehlt"

    Eta Twin SH 20/20

    Puffer 1500 l Solar Kombispeicher

    ETA Pelletsbox 21

    9 m² Solar

  • In der aktuell gültigen BImSchV steht folgendes:


    Bei Feuerungsanlagen mit flüssigem Wärmeträgermedium, ausgenommen Einzelraumfeuerungsanlagen, für den Einsatz der in § 3 Absatz 1 Nummer 4 bis 8 und 13 genannten Brennstoffe, die ab dem 22. März 2010 errichtet werden, soll ein Wasser-Wärmespeicher mit einem Volumen von zwölf Litern je Liter Brennstofffüllraum vorgehalten werden. Es ist mindestens ein Wasser-Wärmespeichervolumen von 55 Litern pro Kilowatt Nennwärmeleistung zu verwenden.


    "Soll" bedeutet nicht "empfiehlt".

    Nachzulesen hier:

    1. BImSchV - Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes *)

    unter §5.


    Da beide Werte Mindestwerte sind, zählt der größere von beiden.

    Also in Deinem Beispiel die 1.800 L Puffervolumen.

  • Oder hat "soll" an dieser Stelle doch gleiche Bedeutung wie "empfiehlt"?

    Ich weiß es nicht.

  • überall ließt man die vorgeschriebene Puffervolumen der BAFA als gesetzlich vorgeschrieben und dann wäre dies nicht erlaubt? das wäre wie wenn es auf der Autobahn zwei verschieden Geschwindigkeitsbegrenzungen geben würde für den selben abschnitt. :/

    "soll" bedeutet für mich nicht "muss" oder vorgeschrieben sondern eher "empfohlen"

    aber das ist meine Interpretation des Wortes.



    Eta Twin SH 20/20

    Puffer 1500 l Solar Kombispeicher

    ETA Pelletsbox 21

    9 m² Solar

  • Naja, der Vergleich mit den zwei verschieden Geschwindigkeitsbegrenzungen hinkt ein wenig.


    Wir reden hier über zwei Mindestpuffervolumen, die auf unterschiedliche Art berechnet werden und beide erfüllt seien sollen/müssen.

    Da es sich um Mindestwerte handelt, muss der größere von beiden erfüllt sein und der kleinere ist dann automatisch mit erfüllt.

    Die Logik dahinter ist bezogen auf Deine Beispielwerte:

    Größer als 1.100 und größer als 1.800 = größer als 1.800


    Welcher der beiden Werten der größere ist, hängt vom Kesseltyp ab.

    Die Kessel von IBC haben z.B. ziemlich keine Füllräume aber große Leistungen.

    Dann werden wohl die 55 L pro 1 kW relevant.


    Treffender wäre der Vergleich mit dem Ölwechselintervall beim Auto.

    Nach 30.000 km oder nach 3 Jahren.

    Je nachdem was ehr eintritt.

    Da es sich hier um Maximalwerte handelt, darf keiner der beiden Werte überschritten werden.

  • Telefonat mit HB:

    ich: beim eta twin wäre wohl 2000l puffer sinnvoll. er: nicht unbedingt, gesetzlich reicht schon 1100 l.

    in jedem Prospekt der Herstellerfirmen wird nur auf 55l auf 1 kw hingewiesen. :/

    leider wird das Wort "soll" verwendet und nicht das wort "muss"

    aber ich frag bei HB mal nach wenn er sich die Lage bei mir anschaut.

    Eta Twin SH 20/20

    Puffer 1500 l Solar Kombispeicher

    ETA Pelletsbox 21

    9 m² Solar

  • Hallo,

    überall ließt man die vorgeschriebene Puffervolumen der BAFA als gesetzlich vorgeschrieben und dann wäre dies nicht erlaubt?

    also, orientiert man sich an den Vorgaben der "BImschv" dann hat man i.d.R. immer die Vorgaben des BAFA erfüllt. Im Übrigen sind das Mindestvolumina die da gefordert werden, will man denn Förderung erhalten.

    Die "BImschv" geht deshalb noch einen Schritt weiter, weil es nicht immer nur um "schwarz" oder "weiß" geht.


    Ein Beispiel: ETA und Attack haben bei 40 kW Leistung nahezu die gleichen Brennraumgrößen (230 bzw. 223 ltr.) Ein 40 KW Atmos hat bei gleicher Leistung einen Füllraum von nur 175 ltr. Laut BAFA reicht bei allen Kesseln 2200 ltr.


    Legt man die Maßstäbe der "BImschv" an wären bei Attack und ETA 2760 ltr. erforderlich, also 560 ltr. mehr.

    Ein gutes Beispiel ist hier der Atmos der mit seinem relativ kleinen Füllraum von 175 ltr. bei der Rechnung nach "BImschv" bei der Puffergröße noch unter den BAFA Forderungen ist ( 2100 zu 2200 ltr.)


    Man sollte also, wenn man nicht nach unserer Faustformel von 100 ltr./KW rechnen kann, immer beide Anforderungen im Auge behalten falls es aus Platzmangel nur zu einem definierten Puffervolumen reicht.

    Es gibt viele Parameter wonach man eine Kessel/Pufferanlage auslegen kann. Soviel ist klar: Mit der Größe des(der Puffer steigt auch der Komfort.

    Die Vorgaben/Empfehlungen von BAFA und "BImschv" sind Mindestgrößen um den sicheren und umweltfreundlichen Betrieb der Anlage zu gewährleisten.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Es gibt viele Parameter wonach man eine Kessel/Pufferanlage auslegen kann. Soviel ist klar: Mit der Größe des(der Puffer steigt auch der Komfort.

    Die Vorgaben/Empfehlungen von BAFA und "BImschv" sind Mindestgrößen um den sicheren und umweltfreundlichen Betrieb der Anlage zu gewährleisten.


    Gruß, Michael

    die Mindestgröße der BAFA wird als gesetzlich vorgeschrieben überall kommuniziert. die Füllraumformel der BImSchV lese ich hier im Forum so zufällig. in meinen konkreten fall geht es darum: einen 1500 l bring ich im Heizraum unter. 2 x 1000 l nicht. da müsste ich mir was einfallen lassen und wäre auch machbar. aber es geht mir darum, wenn die Formel der BImSchV Vorschrift ist, dann erübrigt sich der Gedanke über nur einen Puffer mit 1 x 1500l. dann wäre das nicht erlaubt und das müsste der HB wissen. :/ (mit ist klar: mehr puffer ist besser ;) )

    Eta Twin SH 20/20

    Puffer 1500 l Solar Kombispeicher

    ETA Pelletsbox 21

    9 m² Solar

  • In dem Fall würde ich nicht Deinen HB sondern den zuständigen Schornsteinfeger fragen.

    Denn der muss das ganze dann laut BImSchV abnehmen und hat ggf. auch einen gewissen Ermessensspielraum.

  • Warum denn keinen kleinen automatischen Anthrazit-Kohlekessel ( 3,9, bzw.10KW ) ? Ich heize seit ein paar Tagen mit Nuss IV-Kohlen, geil und günstig;)

  • Warum denn keinen kleinen automatischen Anthrazit-Kohlekessel ( 3,9, bzw.10KW ) ? Ich heize seit ein paar Tagen mit Nuss IV-Kohlen, geil und günstig;)

    Kann der auch Holz? Mit Kohle will ich nicht heizen. Das ist voll zwanzigstes Jahrhundert ;)


    Mal eine andere Frage. Gibt es sowas wie eine typische/empfohlene Höhe für die Anschlusshöhe des Kamins? Also die Stelle an der das Rohr vom Ofen in die Wand geht.

  • Warum denn keinen kleinen automatischen Anthrazit-Kohlekessel ( 3,9, bzw.10KW ) ? Ich heize seit ein paar Tagen mit Nuss IV-Kohlen, geil und günstig;)

    Kann der auch Holz? Mit Kohle will ich nicht heizen. Das ist voll zwanzigstes Jahrhundert ;)


    Mal eine andere Frage. Gibt es sowas wie eine typische/empfohlene Höhe für die Anschlusshöhe des Kamins? Also die Stelle an der das Rohr vom Ofen in die Wand geht.

    Der soll auch Pellets verbrennen können ( Probiere ich mal demnächst). Mein Kohlekessel hat auch ein sogenanntes Holznotfach für Stückholz bzw. Briketts. Ich habe am Sonntag mal frische, feuchte "Hackschnitzel" ( Späne von grossen Sägeketten) probiert.....ging auch gut , ABER!! der Kessel bekam nach 4 Std. schon einen leichten Glanzruß. Ich werde mir mal eine Gitterbox davon trocknen und erneut versuchen. Dein Strom wird übrigens im großen Stil des 18. Jahrhundert mit Dampfmaschinen ( auch Atomkraftwerke machen nur Wasser warm , um Dampf herzustellen ;) ) erzeugt. Unterschätze nicht die Anthrazitkohle als Brennstoff. Frage mal Deinen Schornsteinfeger nach automatischen Kohlekesseln und Anordung des Kamineinlasses.

  • Hallo,

    ich habe 20 Jahre lang einen Zentralheizungs - Küchenherd als Zuheizung betrieben. Vorteil: Küche ist immer warm. Nachteil: Küche ist immer warm oder heiß - auch dann, wenn es mal nicht nötig ist oder man nur ein bisschen zuheizen möchte...

    Außerdem musste ich auch bei dem (hochwertigen Wamsler-) Herd öfter nachlegen, mindestens alle zwei bis drei Stunden, da man den nicht mit wenig Zuluft betreiben oder abregeln kann, weil man sonst ganz schnell Glanzruß im Schornstein hat.

    Jetzt habe ich seit knapp zwei Jahren einen Fröling Holzvergaser. Ich heize einmal pro Tag (an gaanz kalten Tagen zwei Mal) ein und sowohl Heizung als auch Warmwasser sind für den Tag gesichert. Und der Dreck ist nicht in der Küche, sondern im Wohnzimmer. Und ich kann mit der Schubkarre direkt vor den Kessel fahren...

    Ein Holzvergaser macht das ganze schon wesentlich effektiver. Der einzige Nachteil für mich ist, dass die Küche (jetzt mit einem Heizkörper anstatt mit dem Herd) an kalten Tagen nicht mehr so mollig warm ist.


    Und wenn du noch einen kompletten Kamin einbauen musst, weiß ich nicht, ob sich die Zusatzkosten zu einem "kleinen" Holzvergaser nicht lohnen. Der ist dann mit 15KW vielleicht ein wenig für den Direktverbrauch überdimensioniert - aber wenn dein Puffer groß genug ist, heizt du einfach nur jeden zweiten oder dritten Tag an.

    Das nur als Anmerkung von jemand, der schon beide Welten kennen gelernt hat...


    Grüße, Andreas

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