Stromgenerator und Heizkessel bei Stromausfall

Es gibt 169 Antworten in diesem Thema, welches 30.023 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mander sis Zeit.

  • Bei mir kam da gerade noch eine Frage auf: Wie ihr hier lesen könnt habe ich mich die letzte Woche mit Kurzschlüssen, schmelzenden Steckern und explodierenden Feinsicherungen herumschlagen müssen. Und dank Sicherung und FI- Schutzschalter ist mir zum Glück nichts passiert.

    Aber wie wäre es wenn irgend etwas einen Kurzschluss im Kessel auslöst, sodass normalerweise der FI oder eine Sicherung kommen würde, der aber an einer USV hängt? Dann bekommt er ja weiter Strom, oder sind die USV‘s entsprechend abgesichert? Ich habe noch eine rumstehen weil ich mir auch sowas bauen wollte, habe beim Kauf aber überhaupt nicht darauf geachtet, weil ich sowas gar nicht auf dem Schirm hatte.

    Hallo


    Ich habe zwar keine USV einbauen lassen, aber habe einen Notstromanschluss für die Heizung mit einem Campingstecker einbauen lassen. Das ganze wird mit einem extra Umschalter geschaltet. Und selbstverständlich ist bei mir hierfür auch ein extra FI eingebaut. Und der Stromerzeuger wird nur geerdet betrieben.


    Also das Problem versucht zu lösen.

  • Ich kann das natürlich nur für den Multiplus beantworten: Laut Bedienungsanleitung: "Das Multi ist mit einem Erdungsrelais ausgestattet das den N Ausgang automatisch mit dem Gehäuse verbindet, wenn keine äußere Wechselspannung anliegt. Wenn eine externe Wechselspannung anliegt öffnet das Erdungsrelais bevor das Rückstrom/Sicherheitsrelais schließt." Das Gehäuse ist mit der PA-Schiene verbunden und damit geerdet. Somit müsste ich immer ein TN-S Netz haben. Im Notstromfall eben ein rein lokales TN-S Netz.

    Das Schalten der N-Verbindung über ein Relais des Multiplus ist den Vorschriften der Netzbetreiber geschuldet. Technisch reicht es und es ist viel sicherer als Transferschalter nur die Phase abzuschalten. Das System ist dann immer geerdet und die FI funktionieren immer. Es gibt aber die Vorschrift daß alles "allpolig" getrennt werden muß. Es ist tatsächlich sogar gefährlich, den N abzuschalten weil es hier bei unsymmetrischer Drehstrombelastung Überspannungen geben kann welche die Geräte zerstören. Ich habe hier einen eigenen Mittelspannungstrafo und ich werde diesen N nicht abschalten. Der Trafo (normal Ortsnetztrafo) erzeugt den N. Einen solchen gibt es im Mittelspannungsnetz nicht. Soweit ich weis, hat der Multiplus vor und nacheilende Kontakte damit es beim Schaltvorgang nicht zu gefährlichen Zwischenzuständen kommt.


    Der Unterschied zwischen einem "billigen" Chinesen und einem Multiplus ist ausser dem integrierten Transferschalter die Fähigkeit auf die Netzfrequenz zu synchronisieren. D.h. der Multiplus stimmt sich nicht nur mit der Spannung und Frequenz auf das Netz ab, sondern auch mit der Phasenlage. Er kann deshalb auch zurückspeisen weshalb die alten Ferrais Zähler rückwärts laufen was die Versorger aber gar nicht gerne mögen. Es ermöglicht auch eine Umschaltung zwischen den Quellen ohne merkenswerte Unterbrechung bzw. sogar auch mit Überlappung beim Umschalten ebenfalls einigen Vorschriften widerspricht. Bei Stromausfall ist das kein Problem da es sowieso eine Unterbrechung gibt. Der Multiplus (und auch andere USV) können aber (fast bzw <20mSek) unterbrechungsfrei übernehmen weil sie sich schon zuvor synchronisiert haben. Manche Leuchtströhren können bei der Umschaltung in ungünstigen Fällen neu zünden. Bei LED Leuchten, Glühlampen, Antrieben, EDV und anderem Zeugs merkt man gar nichts. Bei Wiederkehr des öffentlichen Netzes gilt das ebenso. Wer also eine einfache Lösung zum Umschalten von Hand sucht, braucht keinen Multiplus. Manuelle Transferschalter auf jeden Fall nur 3 polig und den N vom Netz nie unterbrechen.


    Zum Betrieb von Umwälzpumpe und Saugzuggebläse reicht meist schon ein billiger Chinese mit einer Phase und einige Bekannte schliessen ihre Phasen dann auch (manuell) kurz so daß auf allen Phasen Strom ist. Drehstrommotoren (unsere Rolltore) und große 3 phasige Umwälzpumpen laufen damit natürlich nicht und da braucht man dann entsprechend 3 Multiplus die sich untereinander synchronisieren können.


    Mit rotierendem Notstrom ist das auch so. Wir können hier mit einer Hell-Dunkelschaltung zum unterbrechungsfreien Umschalten manuell synchronisieren. Automatische Umschalter gibt es von der englischen DSE und der tschechischen ComAp. Beide werden auch von den Chinesen teilweise unter gleichen Modellbezeichungen nachgebaut und man kriegt sie über Alibaba zu 1/4 vom Originalpreis. Aber nur die einfachen Modelle, nicht die wo automatisch synchronisieren und umschalten und mehrere Generatoren ausbalancieren. Einer der wenigen deutschen Hersteller ist die Firma Heinzmann, welche aber stets ausserhalb meinem Budget liegt. Auf jeden Fall ist aber an rotierenden Drehstrommaschinen eine hochwertige Spannungsregelung (AVR) erforderlich welchen die Baumarktgeräte i.d.R. nicht haben. Eine solche Regelung ist problematisch, da sie nur auf eine Phase geht und die anderen 2 Phasen halbwegs ähnlich belastet sein sollten.

  • Es gibt aber die Vorschrift daß alles "allpolig" getrennt werden muß.

    Ich dachte das muß man hauptsächlich machen damit nicht durch irgend einen blöden Zufall der Eigene Notstrom in's Netz zurück fließt und so die Menschen verletzt, die versuchen die Leitungen zu reparieren...?

  • Wenn nur eine Leitung verbunden ist, kann kein Strom mehr fliessen weil dazu muß es immer einen Stromkreis geben. Der N ist zudem irgendwo am Trafo und in jedem Haus niederohmig mit PE verbunden. Es müsste also zusätzlich irgendwo ein weiterer Fehler sein damit Strom fliesst. Auf jeden Fall muss der N immer als letztes getrennt und als erstes wieder hergestellt werden. Damit dann kann man ihn auch gleich dran lassen, erfüllt aber die Vorschriften zur vollständigen Trennung nicht‌. Der Multiplus macht das eben weil er sonst in Deutschland keine Zulassung bekommen hätte.


    Wenn an einer Leitung gearbeitet wird, wird die i.d.R. kurzgeschlossen und geerdet. Da hast du dann mit einem Notstromaggregat sowieso keine Chance mehr selbst wenn es voll verbunden wäre.

  • Habe hier noch einen interessanten Artikel gefunden. Wenn ich das richtig verstanden habe sollte man den Netzstecker der USV bei Batteriebetrieb lieber nicht abziehen, da es zu Rückspannungen kommen kann? Weiterhin wäre die USV bei Stromausfall durch den Stecker ja trotzdem noch mit dem Sicherungskasten des Hauses und damit der entsprechenden Erdung verbunden, sodass diese Zwischenstecker mit RCD funktionieren sollten?


    Alles in allem scheint sich darüber aber bis jetzt noch kein Hersteller wirklich Gedanken gemacht zu haben.

    Das kann/muss ich leider so bestätigen, am abgezogenen Schuko Stecker liegt Spannung an. Zumindest bei meiner USV.

  • Das kann/muss ich leider so bestätigen, am abgezogenen Schuko Stecker liegt Spannung an. Zumindest bei meiner USV.

    Dann solltest du mal einen Fachmann (Elektriker) zu Rate ziehen und deine USV korrekt anschließen.

    Bei einer korrekt angeschlossenen USV, also zwischen Netz und Verbraucher angeschlossen, wo kann man da einen Schukostecker so dämlich anschließen dass man da offene spannungsführende Pole hat?

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Wenn man einfach mit einem Stecker aus der USV kommt und in eine Steckdose am Haus einspeist.

    Dann hat man auf dem Stecker Spannung.

    Habe schon ein paar so tolle Sachen gesehen.

    Lebensgefährlich :!::!::!::!::!:

  • Wenn man einfach mit einem Stecker aus der USV kommt und in eine Steckdose am Haus einspeist.

    Es geht um den Stecker der hinten an der USV ist, mit dem man sie normalerweise in die Steckdose steckt. Wenn man den im Batteriebetrieb zieht dann KANN eine Rückspannung anliegen.

  • Überspannung ist ein dehnbarer Begriff. Normalerweise ist das eine Spannung weit überNennspannung. An diesem Stecker darf bei Nichtanschluss

    keine Spannung vorhanden sein - nicht mal 1 Volt. Wenn doch, schmeiss das Ding weg.

  • Wenn man einfach mit einem Stecker aus der USV kommt und in eine Steckdose am Haus einspeist.

    Dann hat man auf dem Stecker Spannung.


    Es geht um den Stecker der hinten an der USV ist, mit dem man sie normalerweise in die Steckdose steckt.

    Ah ja. Ich war bisher der Meinung, dass ich es hier mit technisch versierten Zeitgenossen zu tun habe die wissen, wie man eine USV technisch richtig anschließt. Da bin ich scheinbar auf dem Holzweg.

    Ich möchte hier nicht mehr weiterdiskutieren und mich auch nicht weiter darüber auslassen, wie man eine USV mit einem Gerät das bei Netzausfall weiter betrieben werden soll, richtig anschließt.

    Ich vermisse den Aufschrei der Elektrikerfraktion über so viel D*********

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Aber wenn Holzer22 nicht verraten will, welche USV er denn hat,

    kann ich ihm auch nicht weiterhelfen.

    Danach wurde nie gefragt. Außerdem ging es hier nie um mein spezielles Projekt sondern (meiner Meinung nach) immer ganz allgemein um die Möglichkeiten und die Umsetzung. Das es im Einzelfall für jeden Anwender anders ist ist eigentlich klar, ich wollte hier nur ganz allgemein auf das eventuelle Risiko des USV- Betriebes hinweisen.

    Es wäre natürlich traumhaft gewesen wenn jemand gesagt hätte „ja stimmt“ oder „nein stimmt nicht weil“, aber wir sich zeigt ist das ja wirklich sehr individuell und einen pauschalen Lösungsweg gibt es nicht.

    Trotzdem ist jetzt mal darauf hingewiesen wurden und die Leute können sich informieren. Das ist doch schon mal was.

  • Das kann/muss ich leider so bestätigen, am abgezogenen Schuko Stecker liegt Spannung an. Zumindest bei meiner USV.

    Dann solltest du mal einen Fachmann (Elektriker) zu Rate ziehen und deine USV korrekt anschließen.

    Bei einer korrekt angeschlossenen USV, also zwischen Netz und Verbraucher angeschlossen, wo kann man da einen Schukostecker so dämlich anschließen dass man da offene spannungsführende Pole hat?

    Du solltest lesen was ich geschrieben habe...am ABGEZOGENEN Stecker der USV. Und übrigens Danke für das Kompliment, vom Mod. als dämlich bezeichnet zu werden, kann auch nicht jeder von sich behaupten.

  • Du solltest lesen was ich geschrieben habe...am ABGEZOGENEN Stecker der USV. Und übrigens Danke für das Kompliment, vom Mod. als dämlich bezeichnet zu werden, kann auch nicht jeder von sich behaupten.

    Ich kann in meinem Beitrag nicht erkennen, dass ich hier jemanden persönlich als dämlich bezeichnet habe.

    Auch dir möchte ich die Empfehlung geben die Beiträge richtig zu lesen und auch versuchen zu verstehen was da steht. Es wurde der Umstand bezeichnet, dass derjenige dämlich ist, der seine USV so entgegen der Regel anschließt. Solltest du das selbst so angeschlossen haben, dann steht dir diese Bezeichnung von mir auch hochoffiziell zu, denn du gefährdest damit Menschenleben.

    Wie kann man denn einen Anschluss an einer USV als Stecker mit offenen Polen ausführen? Warum nicht als Kupplung mit innen liegenden Polen.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Ich habe das Gefühl hier liegt ein Missverständnis vor......es geht um SOLCHE Dinger. Die haben nunmal einen Stecker. Meine sogar fest verbaut. Da kann man auch nix falsch anschließen oder verpolen oder so. Jedenfalls wenn man die Teile normal benutzt und nicht zerlegt und dran rumbastelt.

  • Solche Dinger sind zum Notstrombetrieb einer Umwälzpumpe völlig ungeeignet. Laufzeit bei 50% Last wird mit 7 Minuten angegeben. Das reicht nur aus, um einen Server ordnungsgemäß runterzufahren damit alle Dateien geschlossen werden können.

  • Bei Anschluss mit Stecker im Hausnetz: wenn dann weitere Verbraucher ziehen und volle Last anliegt reicht die USV lt Beschreibung 0,43 Minuten.


    Wie soll da eine Notstromversorgung am HV gehen, wenn der schön glüht ?

  • Ja, so eine USV ist natürlich für eine Heizung völlig ungeeignet. Die Faktoren sind eigentlich ganz einfach:

    Leistungsbedarf in Watt ; Zeit in Stunden; das Ganze mal 0,7 ( cos Phi und Wirkungsgrad ) ergibt die erforderliche

    Akkugrösse. Da muss dann jeder selber rechnen.

    P.S. da sind wir etwa bei einer sehr grosssen Autobatterie ( LKW ).

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