Planung Holzvergaseranlage

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  • Hallo zusammen!



    Ich spiele mit dem Gedanken in absehbarer Zeit einen Holzvergaser anzuschaffen!



    Hier meine momentane Wohn- und Heizsituation:


    Seit kurzem bewohnen meine Frau und ich ein kleines Einfamilienhaus im Oberwesterwald (Klimazone -14°C), Altbau um das Jahr 1965, etwa 80m2 Grundfläche, Wände knapp 40cm dick und aus Hohlblocksteinen gemauert. Das Dachgeschoß ist nicht ausgebaut und nicht gedämmt, das Stockwerk darunter sowie etwa der halbe Keller werden bewohnt und beheizt.
    Das Haus ist nicht gedämmt und in den Heizkörpernischen unter den Fensterbänken hängen uralte Heizkörper die eine ganz ordentliche Vorlauftemperatur verlangen. Die Fenster sind Doppelverglast, allerdings sind die auch schon gut 15 Jahre alt.
    Noch tut ein alter Buderus Kessel mit Warmwasserspeicher (Bj. 1984) und einem nachgerüsteten MHG Öl-Blaubrenner (~25kW) seine Dienste, aber bei der kürzlichen Rechnung fürs Tanken von 6000L Heizöl hätt ich heulen können...


    Zur Zeit renoviere ich das Haus und aus verständlichen Gründen habe ich auch ein Auge auf die Wärmedämmung. Der Boden des (noch) unbewohnten Dachgeschoßes wird demnächst mit etwa 15cm dicken Styroprblöcken und darüberliegender Pressholzplatte gedämmt, das Dach wird dann wohl im Zuge des in den nächsten Jahren anstehenden Ausbaus des Dachgeschoßes (Kinderzimmer...) ebenfalls gedämmt. Ich denke auch über eine Dämmung der Decken in den unbewohnten Kellerräumen nach.
    Für komplett neue Fenster reicht das Budget im Moment nicht, hier kommen erstmal nur neue Fensterdichtungen rein. Die Rolladenkästen sind bereits komplett mit Styrodurplatten vollgestopft.
    Die Heizkörpernischen sollen ebenfalls zugemauert und die alten Heizkörper durch neue (und vorallem größere) Heizkörper ersetzt werden.
    Fazit: Die Dämmsituation ist momentan noch eine Katastrophe, hier wird aber nach und nach (was das Budget eben gerade hergibt) nachgebessert.


    Im Wohnzimmer steht ein Kaminofen mit 6,5 kW Luftwärmeleistung, der sorgt für eine behagliche Wärme und heizt auch den angrenzenden Flur recht ordentlich mit.



    Der alte Heizkessel ist zwar noch so weit in Ordnung, aber mein Vertrauen in die Zuverlässigkeit einer so alten Anlage hält sich in Grenzen. Wäre eine böse Überraschung wenn nächste Woche der Kessel undicht wird und ich völlig ohne Ersatzplan ohne Heizung dastehe. :)
    Dazu kommen die horrenden und in Zukunft bestimmt nicht fallenden Heizölpreise. Für den Preis der Heizölrechnung hätt ich ja schon fast ne halbe Neuanlage installieren können...
    Und so habe ich über Alternativen zum Heizöl nachgedacht und bin auf dieses Forum hier aufmerksam geworden! ;)


    Das Heizen mit Holz erscheint mir in meiner Situation sehr sinnvoll, ein kleiner Fichtenwald im Familienbesitz liefert wenigstens einen Teil des benötigten Brennholzes und auf dem Grundstück ist genügend Platz zur Lagerung und Trocknung vorhanden.
    Der Schornsteinzug an dem jetzt noch die Ölheizung hängt hat die Maße 15x25 cm und eine Höhe von etwa 12 Metern, das sollte wohl auch für einen großen Holzvergaser ausreichen?



    Jetzt also zur Planung einer neuen Holzvergaserheizung! :)


    Mit den obigen Angaben zum zu beheizenden Haus und den Beispielrechnungen hier im Forum habe ich mich zuallererst an eine grobe Abschätzung des Wärmebedarfs gemacht.


    Laut dieser Tabelle
    [Blockierte Grafik: http://i342.photobucket.com/albums/o422/Daedalus80/spezWB_zps4f561dd2.jpg]
    kann ich mit einem spezifischen Wärmebedarf von 170 W/m2 rechnen, bei einer insgesamt zu beheizenden Wohnfläche von etwa 150 m2 (halber Keller, erster Stock ohne Wohnzimmer: hier Kaminofen, zukünftig auch das Dachgeschoß) ergibt das einen Wärmebedarf von rund 25 kW an den kältesten Tagen. Warmwasserbereitung für momentan zwei Personen (für die Zukunft sind vier Personen geplant :) ) schätze ich mit mit einem Kilowatt pro Person ab.
    Das wäre dann insgesamt ein Wärmebedarf von fast 30 kW! :ohmy:
    Ich plane diesen Wärmebedarf nach und nach durch geeignete Dämmung zu reduzieren, für die dann geplante Holzvergaseranlage rechne ich mit einem Wärmebedarf von gut 20 kW an den kältesten Tagen. Ist diese Schätzung vielleicht doch zu optimistisch?



    Einen Holzvergaser mit 40 kW Leistung müsste ich demnach an kalten Tagen (bei einer Abbrenndauer von 6 Stunden) zweimal am Tag mit Holz beladen, einen Vergaser mit 30 kW Leistung entsprechend zwei bis drei mal am Tag, richtig?
    Dazu käme dann ein Pufferspeicher von mindestens 4000 Litern. Über Kombispeicher mit integrierter Warmwasserbereitung im Puffer habe ich schon einiges schlechtes gehört, Legionellenprobleme und arge Verkalkung der Brauchwasserwendeln wegen der hohen Temperaturen im Puffer. Aber vielleicht liege ich da falsch?
    Die Alternative wäre wohl eine Frischwasserstation neben den Pufferspeichern, aber darüber habe ich mich bisher noch nicht wirklich informiert.


    Dann denke ich auch darüber nach das Ganze noch mit einer solarthermischen Anlage zu ergänzen. Und hier bin ich unsicher.
    In meinem jugendlichen Übermut halte ich heizungsunterstützende Solaranlagen (in Mitteldeutschland) für wenig sinnvoll: Wenn ich heizen muss steht die Anlage still, im Sommer ist sie komplett überdimensioniert da nur Warmwasser bereitgestellt werden muss. Und nur für die kurzen Übergangsperioden eine womöglich doppelt so große Solaranlage (verglichen nur mit Warmwasserbereitung) aufs Dach zu setzen halte ich für wenig sinnvoll und kaum rentabel.
    Und wie steht es mit einer Solaranlage nur zur Warmwasserbereitung? Rentiert sich der Anschaffungspreis überhaupt verglichen mit den Kosten auch im Sommer das Warmwasser mit dem Holzvergaser bereitzustellen?
    Wie sind hier die Erfahrungen und Meinungen von Betreibern solcher Anlagen in Verbindung mit einem Holzvergaser?


    Ui, das ist ein ganz schön langer Text geworden. :cheer:
    Naja, soweit sind meine Überlegungen bisher gediehen. Was sagen die Experten dazu? Habe ich irgendwo grobe Fehler gemacht? Habe ich etwas übersehen?


    Mit freundlichen Grüßen,
    Martin

  • Hallo,


    Unter diesem Beitrag in der Signatur-Zeile unter „Info’s“ befindet sich ein Link mit ein paar Rechenblättern zur Auslegung/Auswahl und Erfahrungsbericht über den Kauf eines HV.
    (Zip-Dateien müssen entpackt werden, Excel 2010-Datei, Microsoft hat dazu Umsetzungsprogramme zu älteren Excel Versionen)
    1.) „Heizlast….zip“ Bestimmung der Heizlast nach dem bisherigen Ölverbrauch nach der neuen Schweizer Formel, damit Bestimmung der Leistung des Holzvergasers.
    2.) „Fördermenge….zip“ Ausrechnung der benötigten Rohrquerschnitte in Abhängigkeit der Leistung des Holzvergasers.
    3.) „Holzvergaserkauf….pdf“ Eigene Erfahrungen beim Kauf eines Holzvergasers
    4.) „Solare Wärmeerzeugung….pdf“ Eigene Ansichten über thermische Solaranlagen
    5.) „SO_HZ_HV_DSP_BI“ Hydraulikschema mit Solar, normalen Heizkessel, Holzvergaser, dezentralen Speicher, bivalenten Mischer, optimiert auf solares Heizen.
    6.) „SO_BW_HV_DSP_BI“ Hydraulikschema mit Solar, Brennwertkessel, Holzvergaser, dezentralen Speicher, bivalenten Mischer, optimiert auf solares Heizen
    7.) „Link“ zur Seite von Spacy



    mfg
    HJH

  • Hallo Martin,
    erstmal Willkommen im Forum.
    Speziell zu deinen Heizkörpernischen ein Vorschlag: nicht einfach zumauern, am besten gleich mit Dämmung.
    Überleg bei der Gelegenheit ob du nicht gleich die Wände komplett von innen dämmst.
    Vorteil der Aktion wäre:
    1. Bedeutend geringeres Risiko bezüglich Schimmelbefall/ Feuchtigkeit (wenn eine Aussendämmung durch Undichtigkeiten nass wird).
    2. Gerade Wände. Du hast bereits richtig erkannt, dass du zwangsläufig größere Heizkörper - oder 2 nebeneinander- installieren müssen wirst um niedrige Vorlauftemperaturen fahren zu können, was eine bessere Pufferausnutzung zur Folge hat.
    Zu den Themen Pufferausnutzung usw. erwarte ich eigentlich noch Kommentare von Mitgliedern, die mir bei meiner Anlage auch schon viele Tipps gegeben haben.
    Bevor du aber weiter planst, frag unbedingt "Karli Ruß" (Kaminkehrer) ob er den HV mit dem Schornstein absegnet.
    Und zum Thema Frischwasserstation: ICH GEB MEINE NICHT MEHR HER.


    Gruß, Frohes Schaffen und viel Spass hier im Forum


    Peter

    HVS25Lc, 3200L, FriWa (alles SB).+ Hapero HP02/k als Backup
    Stihl 018, 024, 024s, MS250, 4x 026 /MS260, 4x 036, 2x 361, 2x 044 (1 davon noch in der Bastelkiste) 1x Dolmar PS32, 1x Dolmar 115, 2x Chinakracher und eine Partner S50 oder ähnlich - eben Sägenfetishist :thumbup:

  • Hallo Martin,


    du hast schon eine Menge richtige Gedanken gemacht,
    das ist ein sehr guter Anfang.
    Wenn du die Heizkörper Nischen zumauern möchtest würde ich dazu Ytong- oder andere Gasbetonsteine mit niedriger Dichte und hohem Dämmwert nehmen. Alternativ wären auch Kalziumsilikat Platten gut geeignet.


    Eine Innendämmung hat mindestens so viele Nachteile wie eine Fassaden-Außendämmung,
    bevor du dazu eine Entscheidung triffst solltest du dich sehr gut einlesen.
    Wenn eine Innendämmung nicht handwerklich und bauphysikalisch völlig korrekt gemacht ist,
    führt das automatisch zu Schimmel, und zwar verdeckt hinter der Dämmung.


    deine überschlägige Heizlastabschätzung ist soweit OK,
    zur Auslegung deine Anlage solltest du aber dich z.B. auf U-wert.net in die Heizlastberechnung einlesen
    und für die nächsten Bauzustände die genauen Werte ermitteln.
    Es soll sich vieles ändern an deinem Haus, und nicht alles in einem Schritt,
    da ist die Gefahr die Heizung falsch auszulegen natürlich gegeben.


    Dein alter Ölkessel kann gut z.B. als Notkessel für Krankheit o.ä. dienen.


    Es gibt bei den Standard-Heizkörpern unterschiedliche Typen nach Plattenanzahl und Anzahl Konvektionsbleche.
    Die Unterschiede in der Heizleistung und der benötigten Vorlauftemperatur sind enorm.
    Alle Heizkörperhersteller (Kermi, Buderus,...) haben technische Datenblätter aus denen man die leistungen der Heizkörper in Abhängigkeit von Plattenanzahl, Höhe, Länge und Vorlauftemperaturen ermitteln kann.
    So kann man z.B. mit 33er Heizkörper die Leistung deutlich erhöhen ohne dass der Heizkörper länger oder breiter wird.
    Mit besser werdender Wärmedämmung des Gebäudes kann dann die Vorlauftemperatur sinken.
    Manchmal nützt aber auch ein zusätzlicher Heizkörper mehr, z.B. wenn es in Räumen mit 2 Außenwänden kalte Zonen gibt, wirkt ein 2. Heizkörper in der Regel wunder.
    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Hallo martin,


    >Zur Zeit renoviere ich das Haus und aus verständlichen Gründen habe ich auch ein Auge auf die Wärmedämmung. Der Boden des (noch) unbewohnten Dachgeschoßes wird demnächst mit etwa 15cm dicken Styroprblöcken und darüberliegender <


    Das hatte ich auch ähnlich gemacht. Bei -18° außen bildete sich massig tauwasser. dann fand ich zwischen den OSB-Platten und der Dämmung Schimmelansätze. Also alles wieder rausgerissen.


    rechne das bitte erst einmal mit dem u-wert Rechner durch, der ist kostenfrei . Auch deine Wände kannst du so berechnen.
    Deine Heizlast zu berechnen empfehle ich dir das kostenlose Programm DanBasic IV Plus. Damit kannst du bei bekannten u-Werten die Heizlast jedes Raumes berechnen. So wirst du keine Überraschungen erleben.


    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • Hallo,
    lass die Styropor Geschichten weg. Du musst dein haus Dämmen nicht isolieren! Gerade ein altes Haus will Atmen.
    Hier der U Wert rechner


    Wenn du dein Dachgeschoß (Kinderzimmer) ausbauen willst, benötigst du nicht so viel Dämmung in den Decken sondern das Dach muss später gut gedämmt werden! Mach lieber was gegen Körperschall in den Decken. Wir haben bei uns dafür eine Schüttung aus 5cm Split auf einem zwischenboden zwischen den Balken. Dazu muss aber die Statik passen!!! Den rest mit Hobelspäne Lehm Gemisch (Jasmin) zwecks Wärmedämmung aufgefüllt. Dann auf die Balken 1cm Holzfaser getackert, und darüber 24mm OSB Platten schwimmend verlegt. Darauf kommt dann noch Trittschall und Fertigparket, Laminat, was auch immer.......
    Aber wie gesagt, dafür muss die Statik passen! Wir haben bei uns extra Dafür im unteren Zimmer einen Unterzug mit 16x28 Quer durchs Zimmer (7m) eingezogen. Mittig 1x gestützt. Trotz dass die Deckenbalken 20x12 haben. Aber auf einer Länge von 5m ist das trotzdem gewaltig Gewicht! Ein Eingekaufter Statiker würde sagen, das ist zuwenig.


    Hier gibts ein paar Tools bzgl. der Statik berechnungen
    Aber bitte nicht darauf verlassen! Du musst schon auch selbst wissen was du tust.


    Schon mal gedanken über niederenergie Heizung gemacht? Z.B. Wandheizung oder Fubo. Wandheizung ist ne feine Sache. Das ganze mit Lehm verputz. Besser gehts nicht.


    Wir haben zwei Heizkreise. Einmal Fubo/Wahei und einmal Heizkörper. Wir wollten nicht alles mit Wandheizung und Fußbodenheizung. Nur vor allem die Außenwänden, oder diversen "Sitzecken". Zusätzlich sind in jedem Zimmer noch Heizkörper.
    Überall wo Fließen (bei uns Naturstein) gelegt sind/werden, kommt Fubo rein. Also Bad, Küche, Eingangsberreich...


    Tu deiner alten Hütte einen gefalllen und Isoliere dein Haus nicht, sondern Dämme es!

  • Hallo Helmut,


    wie genau hast du den Aufbau der Wandheizung im Lehmputz ausgeführt?
    Hast du selbst verputzt?


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Bin auch kein Freund von Innendämmung da der Taupunkt dann möglicherweise im Mauerwerk liegt. Wie schon gesagt wenn da Fehler gemacht werden (und das geht schnell) hast du danach Probleme mit Nässe/Schimmel im Mauerwerk.


    Ich kann Dir nur empfehlen ein guten Fachmann hinzuzuziehen.


    Grüße
    Manfred

    Seit 2013 Windhager Logwin 25 kw, 2000l Puffer; Flachkollektor 10m2; Kaminofen mit Brauchwassererwärmung
    Die Anlage ist auf ein geringen Stromverbrauch hin optimiert.
    U.a. durch eine Photovoltaik Inselanlage.

  • Hallo Helmut,


    wie genau hast du den Aufbau der Wandheizung im Lehmputz ausgeführt?
    Hast du selbst verputzt?


    MFG Jochen


    Rohre hin, und Putz drauf. Als Amierung, die gute alte Jute. Wie sonst????


    Unsere Sitzecke in der Küche ist komplett ca. mit 8cm Lemputz. Mit mehreren schichten aufgetragen. Ansonsten wirds rissig.


    Wir machen alles selbst. Sogar den Lehmputz. Ansonsten ist es unbezahlbar (Ökowahn lässt grüßen) .
    Aber verputzen tut grundsätzlich meine Frau, bei mir wirds zu gerade.
    Mit Lehm zu verputzen ist einfacher wie mit jedem anderen Putz. Man benötigt eben etwas mehr Zeit.


    Wenn du mehr Infos dsbzgl. haben willst, gerne über PN.

  • Vielen Dank für die vielen Informationen und Tipps! Da gibts wieder was zu lesen. :)


    Die Dämmung des Dachgeschoßbodens wird ohnehin die letzte Maßnahme werden und, je nachdem ob der oberste Stock dann bald ausgebaut werden soll oder nicht, auch wegfallen und durch Dämmung des Daches ersetzt werden. Mal sehen wie es kommt...
    Ob ich eine Innenraumdämmung vornehmen werde weiß ich noch nicht, werde mich da auch erstmal in das Thema Fassadendämmung versus Innenraumdämmung einlesen müssen.


    Ich habe die Software DanBasicV (scheint die neueste Vesion zu sein) heruntergeladen und installiert. Das Programm bietet ja so einiges! Die genauen Angaben zur Heizlastberechnung (U-Werte der Mauern, Decken, Fenster usw.) werde ich wohl noch herausfinden müssen, das genaue Ausmessen der Wände und Fenster kommt dann. Bin mal gespannt wie weit meine Schätzung von dem sicherlich genaueren Ergebnis dieser Software abweichen wird.



    Um Kosten, Arbeitszeit und dann auch die Wartung gering zu halten möchte ich die Anlage so einfach wie möglich konzipieren. Wie der Ölkessel sinnvoll als Notheizung in die Anlage eingebunden werden kann ist mir noch unklar, aber in die Installation einer solchen Anlage werde ich mich noch genauer einlesen.
    Ob eine solarthermische Anlage dazukommt weiß ich auch noch nicht, hier würde ich sehr gerne eure Meinungungen dazu hören (das Infomaterial von HJH enthält dazu auch einiges an Gedanken und Erfahrungen, da muss ich mich aber erst mal noch durchwühlen :) ).
    Dann die Frage ob Frischwasserstation oder Kombipuffer. Ich denke eine FriWa ist in der Anschaffung sowie in der Wartung günstiger, Kombipuffer gehen da schon ganz schön ins Geld.
    PG11, du bist also sehr zufrieden mit deiner FriWa? Welche verwendest du denn? Aus meiner Studienzeit kenne ich elektrische Durchlauferhitzer zur Genüge und kann sagen dass die Dinger oft nicht wirklich berauschend waren. Und wenn ichs richtig verstanden habe ist eine FriWa im Grunde ja auch ein Durchlauferhitzer...



    Vielen Dank für eure Unterstützung!


    Martin

  • Hallo Martin,


    eine Frischwasserstation hat ein vielfaches an Leistung eines elektrischen Durchlauferhitzers,
    ca. 50-100KW, daher kann man das nicht vergleichen.


    Der Hauptunterscheid zwischen Kombipuffer und Friwa wird nicht der Preis sein,
    das gibt sich in Sume nicht viel. Aber wenn eine Frischwasserstation mal verkalkt sein sollte lässt sich da was machen,
    bei Kombipuffern ist das relativ kritisch. Die Temepraturen im Pufferspeicher liegen bei einem Holzvergaser deutlich über 65°C, und ab 65°C ist Kalkausfall ein echtes Problem.


    Neben vielen anderen Aspekten war bei meinem HB eine Friwa auch günstiger in der Summe aus Material und Einbaukosten.
    Mein HB steht auf Friwas, weil da auch gleich der Trinkwassermischer und die Zirlulation intergreurt sind,
    das spart Montagezeit. Und für eine Holzvergaseranlage egal ob mit oder ohne Solar ist eine Friwa eine sehr gute Lösung.


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Hallo zusammen!


    Die Berechnung der Heizlast (aktuelle Heizlast sowie zu erwartende Heizlast nach der Renovierung) und die Dimensionierung der Heizkörper sowie der Holzvergaseranlage läuft.
    Kleine Frage zur Software DanBasicV: Es scheint relativ egal zu sein welches Material ich für z.B eine Wand bei der Bestimmung der Heizlast eingebe, die Software verwendet meist einen U-Wert von 1,40 W/m2K. Hier bin ich aber dabei den genauen U-Wert aller Wände, Decken usw. mit dem online U-Wert-Rechner zu bestimmen. Bei der Heizlastberechnung werde ich dann diese Werte selbst eintragen.



    Parallel dazu habe ich mir aber auch schon ein paar Gedanken zur Hydraulik der Anlage gemacht. Die grobe Vorgabe war es die Anlage so einfach wie möglich zu gestalten um sowohl Installationsaufwand und -Kosten als auch die spätere Wartung gering zu halten. Wo wenig verbaut ist geht auch nur wenig kaputt...


    Hier meine ersten Ideen:



    Variante 1
    [Blockierte Grafik: http://i342.photobucket.com/albums/o422/Daedalus80/Hydrl_1_zps158ec867.jpg]
    Holzvergaser als einzige Heizung.



    Variante 2
    [Blockierte Grafik: http://i342.photobucket.com/albums/o422/Daedalus80/Hydrl_2_zpsb8bf1642.jpg]
    Ölkessel als Backup mit einbezogen, obwohl ich hier noch unschlüssig bin ob ich dieses Backup wirklich brauche. Bei Abwesenheit / Krankheit kann mein Bruder, der in der Nähe wohnt, das Befeuern übernehmen oder aber eine elektrische Heizpatrone im Puffer hält die Anlage bei Abwesenheit frostfrei.
    Meine Überlegungen gehen dahin den Ölkessel manuell durch Umstellen des Dreiwege-Ventils zum Laden des ersten Puffers zu verwenden. Der Holzvergaser ist dann ausser Betrieb. Die Regelung der Backup-Heizung könnte das am Ölkessel vorhandene Steuergerät (Buderus Logamatic 2107) übernehmen (Steuerung über die Puffertemperatur, Heizkreis-Vorlauftemperatur außentemperaturgeführt).



    Variante 3
    [Blockierte Grafik: http://i342.photobucket.com/albums/o422/Daedalus80/Hydrl_3_zps3bc7b08e.jpg]
    Zusätzliche "Einbindung" von Solarpaneelen zur Brauchwasserbereitung im Sommer. Manuelles Umschalten der Warmwasserbereitung am Dreiwege-Ventil neben der Frischwasserstation wenn die Temperatur im solaren Brauchwasserspeicher hoch genug ist (>45°C). Hier befürchte ich arge Verkalkung im Brauchwasserspeicher bei den womöglich hohen Speichertemperaturen im Sommer...


    Keine Ahnung ob das so Sinn macht oder ob es besser, einfacher, günstiger wäre den SPS1 vielleicht über einen externen Wärmetauscher solar zu beladen (ich möchte keine Wärmetauscher in den Puffern) weil dann auch kein zusätzlicher Brauchwasserspeicher nötig wäre. Wie sind da eure Meinungen?


    Ich habe mich ein wenig eingelesen in das Thema solare Wärmeerzeugung und fand gelegentlich den Ausspruch "Man spart Öl (in meinem Fall Holz) aber kein Geld". Wie auch immer, im Sommer könnte die Holzvergaseranlage komplett abgeschaltet bleiben, ich müsste nicht fürs Brauchwasser anfeuern (->bequem, denn vielleicht möchte ich ja viel lieber den Grill anfeuern :) ) und es fielen übers Jahr ein paar Abbrände weg (->HV-Lebensdauer?).




    Was haltet ihr von diesen ersten Überlegungen zur Hydraulik? Die Dimensionierung der Anlage folgt dann bei bekannter Heizlast. Als Steuerung des ganzen könnte vielleicht eine UVR 1611 dienen, oder wäre das in diesem Fall mit Kanonen auf Spatzen geschossen?


    Martin

  • Hallo Martin,


    ich bin dafür eine Heizung als einfach zu betrachten. Meine funktioniert einwandfrei und folgende Überlegungen liegen dem Projekt zu Grunde:


    1. Holzvergaser
    2. Solar
    3. Speicher für 3 Wintertage


    Zu 1. Mein Haus hat 100qm gut gedämmt und der Kamin hat ein Durchmesser von 190mm. D.h. größtmöglicher ProBurmer ist ein 25KW mit 200mm Kaminrohr.


    Zu 2. Im Sommer ab April heizen meine 9qm Solarröhren das Wasser, mit dem HV heize ich erst ab Sep/Okt.


    Zu 3. 2200Liter auf 75-80° aufgeheizt in ca. 6 Stunden reichen für 2-3 Tage Heizung und warm Wasser.
    Wie gesagt bei ca. 100qm gut isoliert. Bei größerem Haus und / oder schlecht isoliertem Haus benötigt man dementsprechend mehr.


    Z.B. Bei 200qm und mittlerer Dämmung empfehle ich 4000Liter Speicher und 40KW HV. Der Ofen benötigt zum Aufheizen des Speichers ca. 6-8 Stunden / ein 25KW Ofen benötigt bei 4000Liter ca. 12Stunden.


    Das alles ist noch etwas abhängig vom verwendeten Holz und der Anzahl der Personen und deren Heiz-und Duschgewohnheiten. Die ganze Rechnerei von einem Ingeneuerbüro für Heizungen ist teuer und kommt letzt endlich auch zu keinem anderen Ergebnis.


    So einfach kann das alles sein, solltest Du wissen wollen wie ein Heizungsschema und die damit verbundene Heizung genauso einfach aufgebaut sein kann und trotzdem, oder deswegen, super funktioniert kannst Du mich anrufen oder bei mir vorbeischauen.


    Tel: 0163 628 0044


    MfG
    Calibro

  • Hallo calibro,


    Gehst du ohne Mischer mit voller Speichertemperatur in die Heizkörper?


    mfg
    HJH

  • Hallo Martin,


    Solaranlage für warmes Wasser ist eine feine Sache, gerade auch in Kombi mit HV, da sich beide den Pufferspeicher brav teilen. Dank der Heizungsunterstützung ist mein HV frühestens ab November in Betrieb, und läuft auch im Winter nur wenn die Sonne nicht scheint. In die WW-Versorgung (mittels Friwa) habe ich noch einen kleinen Durchlauferhitzer zwischengeschaltet, damit muß ich auch im Sommer bei längeren Schlechtwetterphasen nicht den HV nur wg. WW anwerfen. Luxus, aber dafür sehr angenehmer. Dann brauchst du da auch nichts umzuschalten.


    Dimensionierung: wenn du bis zum Endausbau deines Hauses die kW vom Kaminofen mit reinnimmst, könntest du mit 25 KW HV auskommen (ich hab 120 m², gedämmt, und das reicht locker, mit nie mehr als 1* am Tag heizen). Den Öler kannst du dafür eigentlich gleich von Anfang an rausschmeißen (hab ich so gemacht, weil das Teil ohnehin am Ende war, und nie nie nie bereut). Stell dir an den Platz vom Öler lieber noch einen netten Puffer hin.


    Dämmung: mein Haus ist von außen gedämmt, hier gibt es auch keine Probleme weil das Haus schön frei steht. Gedämmte Wände (außen) sollten nicht permanent verschattet sein, zB von nahestehenden Bäumen, dann freuen sich die Algen. Im Keller habe ich notgedrungen von innen gedämmt (wollte ja nicht das ganze Haus ausbuddeln, um von außen ran zu kommen). Da gibts aber inzwischen gutes Dämmmaterial (den Tipp hab ich auch hier aus dem Forum) mit Feuchtigkeitssperre. Schlimmer als vorher kanns also nicht werden. Da der HV keine externe Luftzufuhr hat, sorgt er automatisch für eine Zirkulation im Haus, so daß die Luftfeuchtigkeit in den Räumen nie so kritisch wird wie bei einer normalen Zentralheizung. Weswegen ich immer, wenn ich den HV anwerfe, die Tür zum Heizungsraum schön offen lasse. Bei < 40% Luftfeuchtigkeit ist die Tauwasserbildung schon mal wesentlich geringer als bei 60%.


    Mein Dämm-Material hab ich von da: http://farbenwiegand.einkaufhe…tbruecke-6-mm-pid-576.htm.


    Steuerung: da gibts die verschiedensten Methoden, meine ist manuell. Aber mit 3-Wege-Ventil so daß ich wählen kann, ob die Heizung über den gesamten Puffer läuft oder nur den unteren Teil (dann hat die Friwa immer noch was), abhängig von Tageszeit und HV-Betrieb (meinen werfe ich immer erst abends an).


    Den Puffer mit dem Öler beheizen? Da wär mir das Öl zu teuer für. Eher mit dem Öler (wenn er denn da stehen bleiben sollte) direkt in die Heizung, der braucht ja sonst auch keinen Puffer.


    Viel Erfolg, Karotte

  • Hallo,
    mal kurz ein kleiner Komentar zu Innendämmung-
    1. Es muss sehr sorgfältig gearbeitet werden um vor Schimmel gefeit zu sein.
    2. die Übergänge zu den innen liegenden Wänden müssen ebenfalls gedämmt werden, ansonsten ist der Schimmel vorprogrammiert.
    3. Man verliert viel Speichermasse. Ein außen-gedämmtes Mauerwerk kann lange die Wärme speichern.
    Bei Außendämmung ist die Schimmelgefahr bedeutend gemindert da die Wände insgesamt warm sind. Wichtig ist es den Taupunkt zu beachten, darum wird auch sehr dünn verpuzt.


    Eibindung der Ölheizung ?
    ganz einfach, mittels Mischer mit den Puffern auf Vor- und Rücklauf der Ölheizung gehen (Parallelschaltung). Vorlauf der Ölheizung mittels Schieber sperren. Vor- und Rücklauf der Puffer mittels Schieber sperren. Dann ist ein manuelles Umschalten von Öl auf Holz jederzeit gegeben. der Ölkessel wird nicht durchflutet, der Ölkessel ist weiterhin komplett an allen Sicherheitseinrichtungen angeschlossen.


    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.


  • Bei Außendämmung ist die Schimmelgefahr bedeutend gemindert da die Wände insgesamt warm sind. Wichtig ist es den Taupunkt zu beachten, darum wird auch sehr dünn verpuzt.


    Oder man bevorzugt z.B. eine Holzfasade. Die muss sowieso hinterlüftet sein.

  • Hallo Martin,


    zu Variante 3:


    Ich würde den zusätzlichen Brauchwasserspeicher weglassen und mit externem Plattenwärmetauscher
    oder Wärmetauscher in einem Puffer dieselben beladen.
    Deine beiden Puffer sind deutlich größere Energiespeicher als ein Boiler und eh für den HV benötigt.
    So kannst du längere Sonnenpausen überbrücken, bist ziemlich sicher vor Stagnation,
    hast keinerlei Legionellenthema und sparst Platz und Geld. Ein Nachteil fällt mir keiner ein.


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Hallo Helmut,


    ich hab auch nachdem ich mich lange über WDVS-Systeme,... erkundigt habe,
    mich für eine hinterlüftete Holzfassade entscheiden.
    Da kann weder was schimmeln, nichts Algen ansetzen noch bin ich davon abhängig ob beim Verputzen alles perfekt geklappt hat oder nicht. Und wenn man mal irgendwo nochmal dran muss ist auch das machbar.
    3 Häuser weiter drückt es gerade den Putz vom Styropor, wahrscheinlich irgendwo undicht,
    Wasser eingedrungen und gefroren. Klar muss das nicht passieren wenn alles ordentlich gemacht ist.
    Aber bis solche Schäden auftreten sind auch meist die 5 jahre Gewährleistung rum.


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Die Außendämmung und Holzfasade muss bei mir noch warten. Ersteinmal innen alles fertig machen.
    Aber was anderes wie eine Holzfasade kommt sicherlich nicht dran. Das kann ich selbst machen ohne großen Aufwand und egal zu welcher Jahreszeit.

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