Notstromaggregat

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.613 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Parlower.

  • Hallo Holzheizergemeinde!


    Ich besitze einen HDG Euro 50 als Ersatzkessel für einen Künzel. Der Kessel ist top, läuft seit Inbetriebnahme, inzwischen seit 4700 Betriebsstunden ohne irgendwelche Probleme.
    Ich wollte aber auch bei einem Stromausfall autark sein und den Kessel betreiben. So schuf ich die Möglichkeit der elektrischen Trennung von der Stromversorgung und der Einspeisung von einem Stromerzeuger. Bei Beratungsgesprächen riet man mir, wegen der elektronischen Bauteile, einen Inverter-Stromerzeuger anzuschaffen. Das Inverterprinzip garantiert, dass elektronische Bauteile nicht zu Schaden kommen. Ich besorgte mir ein mittelpreisiges Gerät vom Fachhändler mit 2.000 Watt Maximalleistung. Der Saugzugmotor des HDG hat etwa 600 W, also sind genügend Leistungsreserven vorhanden.
    Nachdem der Generator in Betrieb genommen wurde, stellte ich fest, dass der Saugzugmotor des Holzvergasers nicht anlief, auch nicht nach mehrmaligen Versuchen. Ein Test mit einem 2.000 W Heizgebläse verlief positiv, d.h. dass der Stromerzeuger in Ordnung ist.


    Frage: Warum lief er Motor nicht an, hat jemand eine Erklärung? Kann ja nur am Inverterprinzip liegen, aber warum?


    Gruß aus der Schorfheide


    Parlower

  • Hallo,
    nur eine Vermutung, bin kein Elektriker.
    Phase und Null vertauscht
    MfG
    Johann

    Köb Pyromat 40kW 3000l Pufferspeicher
    Vissmann Gaskessel als Notnagel und für WW im Hochsommer. Resthof aus den 50er in Niedersachsen

  • Hallo


    Ich bin zwar kein Elektriker, glaube aber dass es sich bei einem Gebläsemotor um einen induktiven Verbraucher handelt, welcher beim Anlaufen wesentlich mehr Strom zieht, als während dem Betrieb. Tatsächlich kann es sein, dass 2.000 Watt hierfür noch zu wenig sind. Ein Inverter schaltet normalerweise bei einem genau definierten Maximaleverbrauch ab. Es gibt keine Trägheit beim Überlastschutz wie bei einem konventionellen Gerät.
    Ich glaube aber, hier im Forum sind sicher ein paar Elektriker, die dir das präziser erklären können.


    Viele Grüße

  • Moin Moin!


    Zuerst müssen wir wissen um welche Art von Motor es sich handelt:


    1.)
    Einphasen-Asynchronmotor:
    Da gibt es wiederum verschiedene.
    1.a) Ist es ein Spaltpolmotor, so ist der Anlaufstrom ca. 2x Bemessungsstrom.
    1.b) Bei den anderen Arten wie z.B. Kondensatormotor ist der Anlaufstrom ca. 4x Bemessungsstrom und mehr (soweit ich weiß; bitte korrigieren, wenn falsch).
    Damit wäre der Inverter überfordert.
    Hier könnte man einen Frequenzumrichter nutzen und mit diesem sehr langsam starten.
    Kostet aber wieder Geld und muss installiert werden.
    Ein Softstarter könnte auch schon helfen.


    2.)
    Dreiphasen-Asynchronmotor:
    Speisung von Haus aus über Frequenzumrichter (einphasiger Eingang).
    Dann könnte man die Hochlauframpe in der Parametrierung des FU soweit abflachen oder den Strom generell begrenzen, dass der max. Strom des Inverters nicht überschritten wird.
    Kostet nix, sofern man in die Parametrierung eingreifen kann.


    Am besten wäre es, den Anlaufstrom im Netzbetrieb einfach mal zu messen.


    Was sagt eigentlich der Generator? Fehlermeldung? Überlast?


    Kann Dein Kessel die Gebläsedrehzahl modulieren?


    Was steht im Datenblatt des Kessels? (Anschlusswerte)


    Umgehen kannst Du dieses Problem mit einem Generator ohne Inverter.
    Da kann der Strom kurzzeitig auch mal sehr hoch sein, sofern eine träge Sicherung verbaut ist.
    Der Sinus und die Frequenz an sich sind dann allerdings nicht mehr so sauber, wie Du schon selbst geschrieben hast.
    Ich habe es noch nicht erlebt bzw. gehört, dass von einem einfachen Generator was kaputt gegangen ist.
    Der Strom muss doch eh erst durch ein Netzteil, Glättungskondensator, Spannungsregler usw. bis er auf die Mikroelektronik kommt.
    Und diese hat dann auch wieder einen gewissen Toleranzbereich.
    Viele Geräte sind auch für den internationalen Betrieb mit unterschiedlichsten Spannungen/ Frequenzen sowie Netzschwankungen jenseits von gut und böse ausgelegt.
    Ausschließen kann man es aber auch nicht, dass was kaputt geht.... :blink:


    MfG Hans

  • Nachdem der Generator in Betrieb genommen wurde, stellte ich fest, dass der Saugzugmotor des Holzvergasers nicht anlief, auch nicht nach mehrmaligen Versuchen.


    Was passiert, wenn parallel dazu ein ohmscher Verbraucher liegt (z.B. eine Glühlampe, ein Baustrahler)?


    Sollte der Inverter in die Strombegrenzung gehen, müsste ja die Lampe ausgehen.

  • Danke Hans,


    die Erklärung ist mir die einleuchtenste. Ich hatte schon ein normales Notstromaggregat, das hat funktioniert. Dann muss das am Inverterprinzip gelegen haben. Das alte Aggregat ist selten kurz gelaufen. Kaputt gegangen ist die Steuerung nicht. Das Gerät springt nur nicht mehr an. Dann werde ich versuchen es zu reparieren.


    Danke und frohe Feiertage aus der Schorfheide!


    Parlower

  • Was ist eine USV?

    Fröling T4e (60kw) und S4 Turbo (40kw) mit 2500l Puffer in einem Gebäude und Hygienespeicher H3 mit 850 Litern in anderem Gebäude verbunden mit Erdleitung; 10,5 m2 Solarthermie und Heizstäbe durch PV-Anlage; Besichtigung möglich

  • Nein, ich habe den Inverter zurückgegeben und kaufe mir zum Herbst ein neues Aggregat!


    Danke für Euer Interesse!


    Gruß Parlower

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