Mikroluftblasenabscheider

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 18.112 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oliver.

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage zum Thema Mikroluftblasenabscheider. Nachdem ich hier im Forum gestöbert habe, bin ich erst darauf gekommen, dass es sowas überhaupt gibt.
    Wann braucht man sowas, bzw. macht das bei einem Holzvergaserkessel Sinn? Und wo sollte dieser dann optimaler Weise eingebaut werden? Was ich nicht ganz verstehe, wo kommen denn diese Mikroluftblasen denn eigentlich her? Ich habe im Netz gelesen, diese Mikroblasen können im Kessel an den Wärmetauscherrohren in Folge von lokalen Siedevorgängen etstehen, aber das sind ja dann eigentlich Wassergasblasen die wieder in sich zusammen fallen, oder handelt es sich dabei im im Wasser gelöste Luft?


    Ich denke, dass ich irgendwie so ein (ich will es mal nicht Problem nennen, eher Phänomen) habe. Obwohl ich überall wo auch nur möglich entlüftet habe, höre ich manchmal an der Kasselumwälzpumpe plätschernde Geräusche (Kavitation?). Ich habe die Pumpe (WITA U55-25) des Kessel-Mischerblocks jetzt von Stufe III wie die originale Einstellung vom Heizungsbauer war, mit seinem O.K. auf Stufe II runter gestellt, was auch funktioniert und eine gewisse Reduzierung bringt, jedoch fast ganz weg bekomme ich es nur, wenn ich immer einen Vordruck über 2bar habe, was eigentlich was ich so gehört habe relativ hoch sein soll. Würde mir da also so ein Mikroluftblasenabscheider helfen?


    grüße
    Oli

  • Hallo Oli,
    Ein MBA macht schon Sinn beim Holzvergaser. Der kommt in den Kesselvorlauf, da dort die Mikroblasen auftreten. Also direkt nach dem Kessel. Wenn du Kavitation an deiner Pumpe hast, sind die Luftblasen nicht dein Problem. Kavitation tritt bei größeren Druckunterschieden auf. Das geht nur mit einer Erhöhung vom Druck weg. Hier wäre nun die Frage, warum diese bei dir auftritt...
    Wenn es Luft in der Pumpe ist, dann kann der MBA schon eine Lösung sein. Normalerweise sollte jeder einen haben... Ich habe an jedem Kessel einen.
    Jan

  • Aber woher kommt diese Luft? Das verstehe ich nicht. Und wenn so ein Abscheider drin ist, muss man dann häufiger Wasser nachfüllen, bzw. gibt es dann andere Nachteile (Druckverlust)? Unten in meiner Signatur ist ja mein Schema, könntest du mir da zeigen wo der genau rein müsste? Danke.


    Grüsse
    Oli

  • Luft kann immer in die Anlage kommen, z.B. durch das ständige ändern des Systemdruckes.
    Der MBA gehört gleich direkt nach dem Kessel am Kesselvorlauf montiert

    Gruß fjko


    Atmos DC30RS, 2000 Liter Pufferspeicher, 275 Liter Mag, 200 Liter Warmwasserspeicher, Zugbegränzer, Abgasthermometer und Microblasenabscheider verbaut. Buderus Ölkessel Hydraulisch Eingebunden. Geregelt wird die ganze Anlage mit der Logic-Therm Steuerung.
    Vorstellung

  • Hallo,


    weil ich mir viel Schreiberei ersparen möchte, hier im Anhang ein paar Infos zu deinen Fragen.


    Gruß, Michael

    Dateien

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Also das heißt hier müsste er rein:



    Danke für die Links.

  • Hallo


    bitte beachten, dass die Mikroblasenluftabscheidung auch abhängig vom Systemdruck ist.....
    Je höher dieser ist, desto weniger gut funktioniert das. Also wäre die ideale Lage am höchsten Punkt des Vorlaufes der Anlage.....


    Jeder von euch kennt eine geschüttelte Mineralwasserflasche.....solange man den Druck in der Flasche hoch hält, also die Flasche nicht öffnet bleiben die Blasen im Wasser gelöst. Wehe man öffnet die Flasche und senkt somit den Druck....... genau das gleiche läuft im Mikroblasenabscheider ab. Je höher der Druck desto weniger Mikroblasen entstehen.


    Die von Holzpille verlinkte Info über Luft in Heizungssystem halte ich in Bezug auf den Systemdruck für sehr ungenau/zweideutig, da der entsprechende Bezugsdruck fehlt.


    "Der schlimmste Fall ist, wenn der Druck im Heizungssystem kleiner ist als draußen (kleiner 1 bar). Dann wird die Luft hinein gesogen. Dieses Hineinsaugen kann man folgendermaßen verhindern: "


    In unserer Umgebung haben wir den Luftdruck, der in der jetzigen Zeit mit HektoPascal angegeben wird. Früher waren es Millibar. Schaut mal einfach aus Barometer..... Dieser Luftdruck schwankt etwa um den Wert von 1000 mbar also ein Bar Absolutdruck (über Null) . Der Druck den man im Heizungssystem messen kann ist der Druck oberhalb des Luftdruckes weil nur den aktuellen Luftdruck kann das Heizungsmanometer als Bezugswert verwenden (im System Systemdruck - ausserhalb des Systems Luftdruck) Zeigt nun unser Heizungsmanometer 0,7 bar an sind das absolut ca. 1,7 bar. Um also den Umgebungsdruck/Luftdruck zu unterschreiten müßte das Manometer an der Heizung einen "negativen" Wert anzeigen. Kommt i.d.R. nur bei defektem MAG vor. Die Angabe von 1 Bar wäre dann genau wenn sie den Begriff Absolutdruck enthalten würde, oder wenn als Wert 0 bar über atmosphärischem Druck angegeben wäre.


    ciao Peter

  • Also wäre die ideale Lage am höchsten Punkt des Vorlaufes der Anlage.....

    Stimmt so nicht!


    Die ideale Lage ist an der heißesten stelle im System, und diese befindet sich gleich hinterm Kessel im Kesselvorlauf

    Gruß fjko


    Atmos DC30RS, 2000 Liter Pufferspeicher, 275 Liter Mag, 200 Liter Warmwasserspeicher, Zugbegränzer, Abgasthermometer und Microblasenabscheider verbaut. Buderus Ölkessel Hydraulisch Eingebunden. Geregelt wird die ganze Anlage mit der Logic-Therm Steuerung.
    Vorstellung

  • Hallo fjko


    schau Dir mal das Diagramm auf der Seite von Bruno Bosy an Löslichkeit von Luft in Abhängigkeit von Temperatur und Druck.

    Dort sieht man, dass sich der Druck erheblich stärker auf die Löslichkeit auswirkt als die Temperatur.
    Sicher hast Du insofern recht, dass im Vorlauf nach dem Kessel der ideale Ort ist, wenn danach ein Puffer steht, was der Regelfall ist. Aber da nach dem Kessel i.d.R. auch jeder Vorlauf gedämmt ist, wird man zwischen Vorlauf direkt nach dem Kessel und dem höchsten Punkt des Vorlaufes zwischen Kessel und Puffer praktisch keinen Unterschied in der Temperatur feststellen können, jedoch macht auch ein Meter Höhenunterschied gleich 0,1 bar Druckunterschied im System aus.


    Hab übrigens gesehen, dass Du aus Mistelbach bist. Bin aus dem Landkreis der Partnerstadt Neumarkt.


    ciao Peter

  • Viele Hersteller empfehlen den Abscheider allerdings NICHT im kleinen Kesselkreis, sondern im VL zum Puffer NACH Abgang zur RLA.
    Strömungsgeschwindigkeiten geringer, Funktionalität höher. Gerade wenn man auf Grund zu geringer Rohrleitungen die Kesselpumpe auf Stufe 3 laufen hat, bringt es am Kessel VL so gut wie nix

  • Jetzt weiss ich auch, warum ich keinen anderen Thread zu dem Thema gefunden habe....der verlinkte wird mitb"c" statt "k" geschrieben...


    Aber warum gibt dazu schon wieder zwei Lehren bzw. Meinungen?


    Bahnhof meint ja an dieser Stelle, oder?



    Und meine Pumpe läuft jetzt auf Stufe 2.

  • Hier Herstellerangabe



    Mikroluftblasenabscheider
    SpiroVent Mikroluftblasenabscheider werden im Vollstrom installiert und sorgen für eine kontinuierliche Entfernung von ungelöster Luft und Mikroluftblasen aus der Prozessflüssigkeit. Der SpiroVent Luftabscheider sollte immer an der heißesten Stelle der Anlage montiert werden. Bei einer Heizungsanlage zum Beispiel wäre dies die Stelle, an der das Wasser den Kessel verlässt. Bei einer Kühlanlage ist es im Rücklauf vor dem Kälteaggregat. Wird der SpiroVent an der richtigen Stelle installiert, kann er die gesamte Anlage entlüften, da er das Wasser absorptiv machen kann.




    Bei mir ist Burg-O-Mat MBA verbaut. Ich merke wenn KT auf 90 C ansteigt dann zischt besonders kräftig.
    Deswegen gehört MBA direkt an KV montiert.
    Da gebe dem fjko recht.

  • Denke eher die wollen auf Nummer sicher gehen, dass der auch funktioniert. Manche bauen zu kleine Rohrquerschnitte...da sind die Strömungsgeschwindigkeiten so hoch, da bringt der einfach nichts. Aber nach der RLA eben schon, da hier meist nur 1/3 der Strömungsgeschwindigkeit herrscht. Auf ein paar Seiten vorher empfehlen die auch die entsprechenden Rohrleitungen inkl. max Strömung und Volumina.....
    Denke auf den Meter bis zum Abzweig der RLA fallen die Microblasen nicht wieder in sich zusammen.

  • Hallo,


    danke für Euere Antworten. Wenn ich das richtig interpretiere bedeutet das, dass ich den Mikroluftblasenabscheider direkt in den Kesselvorlauf montieren kann, solange meine Strömungsgeschwindigkeit nicht zu groß , bzw. meine Rohrdurchmesser nicht zu klein sind. Wie finde ich das heraus?


    Wie gesagt ich habe eine WITA U55-25 auf Stufe zwei laufen, Kessel-Vor- und Rücklauf sind mit einem Zoll ausgeführt.


    Ich denke um ihn im Vorlauf zu verbauen werde ich aber die ganze Pumpeneinheit ein paar cm weiter noch oben verschieben müssen, oder kann man den Abscheider auch an einem T-Stück betrieben? Denke eher nicht, oder?


    Grüße
    Oli

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