Vigas: Riss schweißen lassen?

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 22.244 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zäherer.

  • Hallo Holzheizer,


    nach vier Jahren in Betrieb ist unser Vigas 50kW undicht. An der Stelle, wo die Düsensteine aufliegen gibt es Risse im Kesselblech, von denen jetzt einer den wasserführenden Teil erreicht hat, siehe Bild. Zum Glück gibts noch einen Ölkessel als Überbrückung.


    Der Kessel wurde gleich am Anfang mit der Flammtronik und Lufttrennung ausgestattet, ansonsten war noch alles original (Düsensteine, Brennkammer). Die Flammtronik wurde auf 5% Restsauerstoff eingestellt (wobei der Restsauerstoff meist etwas höher war und der Sekundärlüfter auf niedrigster Stufe).


    Ich vermute, dass die Risse mit der großen Hitze in der Brennkammer und der Ausdehnung des Metalls zusammenhängen. Meine Idee wäre daher folgende:


    • Den Riss nur in der Nähe des wasserführenden Teile schweißen. Weiter entfernt die Risse nicht schweißen, damit sich das Metall ausdehnen kann ohne neue Spannungen zu erzeugen.
    • Zusätzliches Blech (mit den entsprechenden Ausschnitten für die Düsen) unterhalb des geschädigten Kesselblechs anbringen, damit das geschädigte Kesselblech nicht mehr so hohen Temperaturen ausgesetzt ist. Zwischen Zusatzblech und dem geschädigten Kesselblech noch etwas Steinwolle zur zusätzlichen Isolation stopfen. Aber man muss wohl ziemlich aufpassen, dass das Zusatzblech die Temperaturen übersteht und eine entsprechende Stahlsorte verwenden.

    Kann man so dem Kessel noch ein paar Jahre am Leben halten? Falls ja, wie findet man am besten geeignete Schweißer (Raum Rosenheim)?


    Danke schonmal für eure Tipps!


    Grüße, SeppRiss schweißen lassen?

  • Ich glaube eine der Ursachen war der relativ geringe Restsauerstoff, das greift den Stahl sehr stark an, zusätzlich zur thermischen Belastung.


    Versuche die Risse an der Oberfläche mit einem Stiftschleifer auszuhöhlen (Risse tiefer machen) damit hast Du das ausgeglühte Material weg und eine halbwegs gute Basis für die Schweißung, dann versuchen diese Risse zu schweißen und danach noch eine Schutzraupe im Viertelkreis davor setzen.

  • Ich bin jetzt kein Schweißer oder Metallbauer ich mach im Hobbybereich manchmal Metallbau Geschichten. Bei solchen Sachen entstehen wahrscheinlich relativ einfach Spannungsrisse. Deswegen muss das Material vor dem Schweißen flächig erhitzt werden um zu vermeiden das während des Schweißens die thermische Energie einfach "davon läuft" und so Spannungen bildet. Desweiteren ist Kesselstahl ja schon etwas speziell er dehnt sich zwar aber wohl weniger als Normaler Stahl und verzieht sich nicht so sehr. Fraglich für mich, ob da normale Elektroden dafür reichen. Auch sieht es so aus als wäre es von unten ??? Dann musst du dir sowieso was einfallen lassen wie man da Normal ran kommt von unten schweißen in so einer Zwangsposition halte ich für extrem kritisch.
    Soweit zu meiner leihenhaften Meinung.
    Wünsche trotzdem ein schönes Weihnachten.

  • Hallo Sepp


    Auch ich hatte schon mal einen kleinen Riss im wasserführenden Teil ,der geschweißt
    wurde und noch an die 3 Monate hielt.
    Weitere Schweißungen waren dann nicht mehr zielführende weil nebenan das Kesselblech
    einfach zu dünn war (ca nur mehr 1 mmm) und eine großflächige Ausbesserung infolge der
    Zugänglichkeit nicht Möglich war.
    Schweissung wurde von einen Profi durchgeführt der auch in der Industrie Thermische
    Anlagen und Rohrleitungen schweißt.
    Verwendetes Schweißgerät mit Schutzgasatmosphäre spez. auch für diese Zwecke am
    geignesten.
    Ich hoffe das dein Kesselstahl am Riss noch etwas dicker ist um einerseits eine
    ordentliche Schweißnaht hinzubekommen ,die etwas länger den Thermischen und den
    Druckbelastungen standhält.
    Mein Kessel war ja schon 7 Jahre alt.


    Ich denke das es hier im Forum doch einige gibt die schon ein ähnliches Prophlem hatten
    ,vielleicht können Sie mit ihren Wissen dir entsprechende Ratschläge zukommen lassen.


    mfg Ludwig

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Hallo Sepp,


    ein Bekannter von mir hatte vor einigen Jahren ein ähnliches Problem an einem 20KW HV.
    Auch bei ihm wurde geschweißt, aber mit mäßigem Erfolg. Nach ca. 4 Wochen waren die Risse wieder da.
    Er hat dann nen neuen Kessel eingebaut.


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo Sepp,
    ...die querliegende Wassertasche und die BK-Decke sind aus 6mm Stahl.
    Bei deinem Kessel sind jeweils zwei rechteckige Ausschnitte in Tasche und BK-Decke gebrannt.
    In diese beiden Aufnahmen sind quasi 6mm-Rechteckrohre mit Kehlnähten von der FK-Seite
    eingeschweißt. Es ist anzunehmen, dass auch die zwischen den Düsen liegende Zone mit einer
    Wassertasche ausgestattet ist (obwohl ich das bei deinem Schadensbild eher ausschließen
    bzw als unterdimensioniert einstufen würde).

    Draufbruzzeln bringt da eher nichts, das muss von unten her ausgeschliffen werden.
    Jeder noch vorhandene Riss in der Schweißnahtwurzel lässt die Zerstörung wieder losgehen.


    Schau mal bei Friedrich, der hat die Betonfüllung mal rausgemacht, da sieht man, was geboten ist.
    HVS 25 E geht in Standardausführung ans Feuer und wird modifiziert

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • ...Dann wundert mich überhaupt nichts mehr...
    Welches Baujahr? Welcher Typ . 4 Jahre Betrieb???? Wohl kein HVSxxE.
    Man sieht auf den Bildern seitlich Betonverguss - hat der überhaupt eine Wassertasche oder ist das Orlan-Bauweise?
    Wenn man die neueren SB-Kesselmodell-Querschnitte ansieht (Vigas-Wiki), ist dort eine Wassertasche abgebildet.


    Ungedämmte BK-Decke zwischen 2 Düsen auf engem Abstand, das ist sowas von geplanter Obsoleszenz.
    Beidseitig der Düsenreihe wird die Decke auf halbwegs konstanter und materialverträglicher Kesseltemperatur RL gehalten.
    Und dazwischen ein fast glühendes Stück Blech, das sich abwechselnd dehnt/schrumpft/dehnt/schrumpft....
    Dieser Abstands- und Betonbodenhalter hätte schwimmend eingelegt gehört.
    Oder gleich ein keramisches Düsenzwischenstück mit entsprechenden Dichtungen verwendet werden sollen.
    Vielleicht kann Sepp auf diese Weise seinen Kessel besser schweißen und damit retten.
    Den Betonverguss an dieser Stelle muss er ohnehin wegmachen.
    mfG Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Ich würde mir die Arbeit sparen denn jeder Holzvergaserkessel pendelt zwischen warm und kalt ! Dementsprechend viel wird auch die Schweissnaht beansprucht !!! Ich kenne keinen Holzvergaserkessel der geschweißt wurde im Wassergeführten Berich der länger gehalten hat !!!

  • Schweißen von tTemp belasteten Kesselstahl geht eigentlich nur Spannungsfrei, wenn man das Material auf Schweißtemperatur bringt oder zumindest in die Nähe.
    Wir hatte Guss-Gehäuse-Schieber in Betrieb, die wurden auf 550 Grad erwärmt vor dem Schweißen.
    Ohne vorheizen, produziert man so hohe Materialspannungen, das kann nicht halten.

  • Danke für eureBeiträge.


    An der Stelle ist der Stahl (6mm) nicht signifikant dünner geworden, sodass eigentlich eine Grundlage zum Schweißen vorhanden sein müsste. Der Vigas soll aus „normalem Baustahl“ bestehen.


    Die Zugänglichkeit der Stelle könnte in der Tat etwas problematisch sein. Ideal ist die Lage auf alle Fälle nicht. Aber immerhin handelt es sich um die vordere Düse. Genaueres könnte wohl erst ein Schweißer vor Ort beurteilen.


    Zwischen den Düsen ist ein wasserführender Teil, siehe angehängtes Bild. Der Teil auf dem die Düsen liegen, ist den starken Temperaturschwankungen ausgesetzt.


    Der Kessel heißt nach Typenschild „VIGAS HVS 50 E“ und gekauft wurde er Juli 2012.


    Insgesamt hören sich eure Einschätzungen nicht so optimistisch an...


    Viele Grüße,


    Sepp

  • Hallo


    Vigas von Solarbayer vertrieben? Oder auf dem freien Markt erstanden?
    Perfekte Werbung für VIGAS wenn deren Kessel nach 4 Jahren sterben....und das in entsprechenden Foren breit getreten wird.


    ciao Peter

  • Hallo.
    ..das war wohl schon immer das Problem zwischen SB und diesem (vormals HVF) Forum.
    Da wurde "viel zu viel" über Tuning und Beseitigung von Systemschwächen, sowie Modifikationen diskutiert.
    Wohl ein Grund, warum sich SB davon klinisch ferngehalten hat, ich habe genau 3x einen
    entsprechenden Seitenbesuch mitgekriegt.
    An sich ist der Vigas ein praktischer, rechteckiger und mit einfachen Eigenkreationen
    nachrüstbarer Kessel. Keine komplizierten Schamotte-Einbauteile - nur Standardplatten.
    Einfache Geometrie, wenig Klapperatismus und eben preisgünstig.


    Ich habe mir den Spaß erlaubt, noch vor Inbetriebnahme den Kessel nachzukonstruieren
    und mir die Fertigung vorzustellen. Da musste ich allerdings einige Magenschmerzen einheimsen.
    Insbesondere, was die Schweißnähte betraf. Die feuerseitigen Wände sind alle in 6mm gehalten
    und weitgehend auf der Wasserseite mit Kehlnähten geschweißt - soweit man hingekommen ist.
    Nur z.B. bei den Düseneinsätzen musste auch von der trockenen Seite geschlossen werden.
    Da ich nicht voraussetzen kann, dass Nahtvorbereitung (Fasen) betrieben wurde, wird hier wohl
    auf der Wasserseite ein Wurzelspalt existieren. Und das macht mir die meisten Haltbarkeitssorgen.
    Die 4mm Kesselaußenwände sind zwangsläufig zumeist von außen geschweißt.
    Hier könnte man sich zumindest der Hoffnung hingeben, die Wurzel wäre durchgängig.
    In diesem Zusammenhang kann man sich aber auch gleich fragen, wie schweißen die Anderen.
    Die Zeit wird zeigen, wie es generell um die Haltbarkeit steht.
    Sepps Kesselausfall nach nur 5 Jahren ist allerdings schon ein Ding und verdient Interesse.
    Garantie? wohl kaum mehr. Tausch Kesselkörper auf Kulanz? Dasselbe Problem auf Wiedervorlage?
    Selber reparieren und Wut schieben...
    mfG Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Hallo Sepp


    Nur nicht verzagen . Ich bin von Beruf Schweisser ,wohne aber in der schönen Steiermark (Österreich) und bin daher für dein Projekt zu weit entfernt.
    Habe früher auch solche Rep. an Hochöfen gemacht. Ich würde oben einmal den Riss freilegen und mit einer Stiftschleife den Riss so ausschleifen so ca. die hälfte Blechstärke. Danach so um 150 grad anwärmen und mit einer Fox Böhler Dmo Elektrode schweißen und schauen das wirklich viel Schweißgut drauf ist, wenn da Zuwenig drauf ist reißt das wieder. Ich hoffe du findest jemanden der das Kann.


    mfg Rudi

    Proburner 40 KW, 2x 1000 Liter Puffer, große Brennkammer, Martins Düse, Steuerung Tech Zpid St 81,
    Puffersteuerung Technische Alternative ESR21-D .

  • Hallo


    Mich würde jetzt interessieren, wie die Geschichte weitergegangen ist. Wurde der Kessel geschweißt und hat es dann gehalten oder musste ein neuer her?


    Grüße Helli

  • ...würde mich auch sehr interessieren.
    Eines der Forumsphänomene => da schreiben sich einige User die "Finger wund" und nur mit sehr viel Glück
    sowie Interesse und Anstand auf der bedienten Seite, erhält man ein Feedback, aus dem man vielleicht
    auch noch etwas lernen könnte...
    Die solchermaßen Verschmähten fahren nach hinreichender Frustration irgendwann ihre Aktivitäten herunter
    und überlassen das Feld den aktuellen Frontrunnern (die meistens ihre Lektionen auch erst am Lernen sind).
    nix für unguat Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Sorry, dass ich nicht weiter berichtet habe...


    Der Kessel wurde geschweißt (von Bekannten von Vater, ich war nicht dabei). Ergebnis sah optisch nicht so gut aus und Kessel war nicht dicht. Dann wurde eine Dichtflüssigkeit ins Kesselwasser gemischt, der Kessel tropfte danach immer noch, aber weniger. Nach ca. 10 Tagen im drucklosen Zustand war, obwohl dann die Dichtflüssigkeit schon mit dem gesamten Heizungswasser (Puffer etc.) vermischt war, der Kessel dann dicht. Vermutlich verstopfte Rost die letzten Löcher.


    Seit ca. Mitte Januar läuft der Kessel wieder "normal". An der Decke der Brennkammer befindet sich jetzt eine Keramik, die die direkte Hitze der Flammen vom Kesselstahl abhält, damit dieser weniger beansprucht wird.


    Danke für eure Einschätzungen!

  • Klingt zwar etwas "unkonvenzionell" die Reperaturmethode mit der Dichtflüssigkeit (ich zumindest habe noch nie davon gehört), aber warum nicht wenn's hält? Ich auf jeden Fall finde diese Idee sehr gut und würde auch zuerst alles versuchen um den alten Kessel wieder flott zu bekommen. Die Möglichkeit einen neuen einzubauen bleibt immer noch als letzte Option übrig.


    Wichtig ist das Ergebnis. Ob dann im Endeffekt die Schweißnaht, das Dichtmittel, der Rost oder alles zusammen den Kessel dicht hält sehe ich dabei als zweitrangig.


    Danke für die Information. Mich würde sehr die Langzeitwirkung dieser Reparatur interessieren.


    Grüße Helli

  • Moin,


    was für eine Dichtflüssigkeit war das?
    Es gibt Dichtflüssigkeiten aus dem Motorenbereich aber sind die für solche Temperaturen geeignet?


    Gelegentlich ein Zwischenstand wäre auf jeden Fall interessant. Mein Kessel ist eine Heizsaison älter, hat aber seit 2-3 Jahren eine Vermiculiteplatte als Schutz des Kesselstahls oben in der Brennkammer.


    Grüße, Eike

  • Hallo Eike,


    leider weiß ich es nicht mehr genau, aber müsste sowas in der Art gewesen sein:


    http://www.bacoga.com/bcg-24/


    Zunächst war das Dichtmittel (genaue Menge weiß ich leider nicht mehr, aber ich glaube weniger als in der Anleitung stand) nur mit dem Kesselwasser vermischt, dann nach 1-2 Tagen mit den restlichen 5000 Liter Heizungswasser. Ich kann nicht beurteilen wieviel das Dichtungsmittel und wieviel das "Rosten" zum Dichtwerden beigetragen hat.


    Seit dem Einbau einer Brennkammer-Deckenplatte gab es keine Probleme mehr.


    Grüße, Sepp

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!