Atmos: UVR-Programmierung, AGV-Regelung, Lufteinstellung

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.594 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HJH.

  • Hallo nochmal,


    da ich zurzeit ohnehin wegen der laufenden Umbauten auch am UVR-Programm ein paar Änderungen vorzunehmen hatte, nutzte ich nun die freien Tage, um auch gleich noch einige Änderungen an den PIDs vorzunehmen. Nachdem die Pyrolyse endet und nur noch Holzkohle verbrennt/glüht, nutzt die Brennraumtemperatur-geführte Regelung kaum noch weiter.. Man sieht, dass der Restsauerstoffgehalt des Abgases wieder steigt und zugleich Brennraum- und Abgastemperatur wieder sinken. Bislang lief bei mir der Saugzug dann wieder mit voller Drehzahl (50Hz) und "kühlte" zusätzlich den Kessel, wie ich meine.


    Heute also ein neues Programm eingespielt: Fällt die Abgastemperatur bei gleichzeitigem Ansteigen des Abgas-O2-Gehalts, so erfolgt ein Wechsel zu einer Lambda-geführten Saugzugdrehzahl. Hierdurch kam es heute bei einem ersten Test zu einer dauerhaften Reduzierung der AGV-Drehzahl auf Minimaldrehzahl (ca. 1/3 der Drehzahl = 16,7 Hz). Ergebnis: der Ausbrand zieht sich etwas länger hin. Eine "Holzgasflamme" dürfte in diesem Zeitfenster wohl kaum noch zu erwarten sein. Die dann ebenfalls sinkende Abgastemperatur dürfte sich auf den Schornstein wohl kaum auswirken, da bei der Holzkohleverbrennung ohnehin kein Wasserdampf mehr entstehen dürfte.


    Die gelegentlichen "Ausschläge" im weiteren Verbrennungsverlauf deuten m. E. darauf hin, dass der noch vorhandene Holzkohlehaufen gelegentlich weiter in sich zusammenfällt und dabei zu einem kurzzeitigen "Auflodern" führt.


    Im neuen Jahr nehme ich wir mal den CO-Sensor vor, möglicherweise ergeben sich ja dann wieder ganz andere Sachen...


    Beste Grüße
    Ralf

  • Heute also ein neues Programm eingespielt: Fällt die Abgastemperatur bei gleichzeitigem Ansteigen des Abgas-O2-Gehalts, so erfolgt ein Wechsel zu einer Lambda-geführten Saugzugdrehzahl. Hierdurch kam es heute bei einem ersten Test zu einer dauerhaften Reduzierung der AGV-Drehzahl auf Minimaldrehzahl (ca. 1/3 der Drehzahl = 16,7 Hz). Ergebnis: der Ausbrand zieht sich etwas länger hin. Eine "Holzgasflamme" dürfte in diesem Zeitfenster wohl kaum noch zu erwarten sein. Die dann ebenfalls sinkende Abgastemperatur dürfte sich auf den Schornstein wohl kaum auswirken, da bei der Holzkohleverbrennung ohnehin kein Wasserdampf mehr entstehen dürfte.

    Hallo Ralf


    Das ist in meiner Kesselregelung vom Start weg mit an board ;)
    Das Abbrandende kann nach C° genau eingestellt werden. Dannach kann ich eine frei wählbare Zeit einstellen, wie lange der Ausbrand bei minimaler Lüfterleistung, also nur zu Glutbelüftung dauern soll bis der Kessel voll Automatisch in die RWN übergeht 8)


    Wie du schon schreibst, AGT spielt hier keine Rolle mehr, da sich ja kein Wasser mehr in der Restglut befindet.

    Gruß fjko


    Atmos DC30RS, 2000 Liter Pufferspeicher, 275 Liter Mag, 200 Liter Warmwasserspeicher, Zugbegränzer, Abgasthermometer und Microblasenabscheider verbaut. Buderus Ölkessel Hydraulisch Eingebunden. Geregelt wird die ganze Anlage mit der Logic-Therm Steuerung.
    Vorstellung

  • Hallo,




    Und eben hier zeigt sich, dass selbst bei 10% Rest O2 eine kleine Sekundärluft die COs reduziert. Wie gesagt: NUR bei Schlitzdüsen. In Wirbelkammern ist es wurscht.

    Es gilt grundsätzlich :
    Die 3 T's : Temperatur; Turbulenz; Time


    Auf den Luftüberschuss bezogen:
    CO tritt auf bei zu hohem und bei zu niedrigem Luftüberschuss.


    Ein höherer Luftüberschuss bei > Lambda 1 bedeutet IMMER niedrigere Temperatur.
    Damit ein geringerer Luftüberschuss IMMER höhere Temperatur.


    Unterhalb von Lambda 1 bedeutet höherer Luftüberschuss höhere Temperatur,
    niedrigerer Luftüberschuss niedrigere Temperatur.


    Man muss immer alle 3 T's beachten!



    Genug Primärluft und Verbrennungstemperatur vorausgesetzt.
    Ebenso haben wir feststellen können, dass die Brennkammer ohne Sekundärluft und hohem O2 Wert kühler ist, als mit kleiner Sekundärluft Zugabe. (Stichwort Gleiche Luftmenge)

    Die Gesamtluftmenge muss man im Auge behalten!
    Die heißen Brenngas vermischen sich sehr schwer mit der relativ kalten Luft.
    Deshalb ist die Turbulenz wichtig zur Mischung der Luft mit den Brenngasen.


    Danach muss man dem "vermischten" Gas auch Gelegenheit geben zu verbrennen,
    ohne das dabei schon Wärme an an die Wärmetauscherflächen abzugeben. (Time)


    Da in einer kleinen Brennkammer schon Überschneidungen im Verbrennungsablauf vorhanden sind,
    sollte man eine Verbrennung immer im Gesamten sehen.


    Beim Auftreten von CO in einem HV kann die Brenntemperatur evtl. nicht hoch genug sein.
    Zu hohe Temperatur schließe ich mal aus da diese nur schwer in einem HV zu erreichen sind.


    Auch ein frühzeitiger Eintritt der Brenngase in die Wärmetauscherflächen kann zu einem Problem werden.
    Kann verstärkt auftreten bei zu hoher Leistung.


    Wobei das wieder ein Widerspruch sein kann.
    Man benötigt höhere Brenntemperaturen, also erhöht man die Leistung.
    Mit der Leistungserhöhung steigt die Rauchgasmenge einmal wegen der höheren Leistung
    und wegen der höheren Temperatur dadurch Volumenvergrößerung.


    Das wieder ergibt höhere Geschwindigkeiten und damit verkleinerte Verweilzeiten.


    Damit spielt die Bauart des Herstellers eine wesentliche Rolle.


    mfg
    HJH

  • So, nun muss ich mal "zurück rudern" :(
    Ich habe die Programmänderungen vom Vortag wieder zurück genommen. Vorsichtshalber hatte ich heute gleich mal einen kontrollierenden Blick in den Abgas-Wärmetauscher geworfen und dabei mit Erschrecken festgestellt, dass es einen Hauch von (mattem) Rußrückstand gibt ein solcher war zuvor noch nie aufgetreten. Fazit: ungenügender Abbrand, offenbar verbunden mit Sauerstoffmangel, und dies, obwohl die Lambdasonde keinen Sauerstoffmangel erfasst hatte. Es scheint, als würde die Holzkohle wohl gerade einen höheren Sauerstoffüberschuss benötigen, inkl. der Verwirbelungen, die ja durch den langsamen Lauf des AGV ebenfalls kaum die sonst übliche Intensität erreicht haben dürfte. Ich werde ein solches Experiment also frühestens dann wieder wagen, wenn ich eine (automatisierbare) Möglichkeit zur CO-Messung umgesetzt habe...


    Beste Grüße
    Ralf

  • [sbox] Beim Auftreten von CO in einem HV kann die Brenntemperatur evtl. nicht hoch genug sein.
    Zu hohe Temperatur schließe ich mal aus da diese nur schwer in einem HV zu erreichen sind. [/sbox]
    Was wäre denn eine zu hohe Temperatur? Trotz 7.9% RestO2 hatte ich schon jenseits der 1100 Grad in der BK. :)


    Ich denke bei der ganzen CO Geschichte spielt die Konstruktion der Kessel eine entscheidene Rolle.
    Bei den Attack und ThermoFlux Kisten wird die Sek-Luft unter dem Glutbett langgeführt und ebtscheidend vorgewärmt. Daher auch der Hinweis darauf, dass man die Asche im Füllraum nicht zu hoch werden lassen soll.


    PS: Die 90 Grad versetzte Sekundärlufteinblasung sorgt für ordentliche Durchmischung, daher kann man hier bei Sturzbrandkesseln die BK so simpel konstruieren, da hier nur Platz benötigt wird.

  • Das muss ich den Atmoskesseln schon zu gute halten. Die haben der Luftvorwärmung ,abgesehen von den 50er Kesseln hohe Proirität zu kommen lassen .Gerade Sekundär hat ist hier besonders Berücksichtigt.
    Wenn ich die Nenn AGT meines Kessels einfach mal nicht beachtet hatte
    ,und die Dinge seinen lauf nahmen lief der mit 270C° AGT recht ordentlich.


    Langfristig möchte ich mir ebend auch noch einen Kreuzwärmetauscher am Abgasrohr installieren um noch mehr reserven zu haben.

  • Hallo @Bahnhof,



    Was wäre denn eine zu hohe Temperatur? Trotz 7.9% RestO2 hatte ich schon jenseits der 1100 Grad in der BK.

    Ich hatte dazu geschrieben:
    Damit spielt die Bauart des Herstellers eine wesentliche Rolle.
    Es war die Größe des Füllraumes und das Abhängen der Wärmetauscherflächen mit gemeint.


    Die Grenztemperatur liegt in dem Bereich in der die Asche anfängt und sintert.
    Zuerst ist das wie leicht verbackener Sand, das wird immer fester bis zuletzt wie Glas.
    Könnte man ja einfach entfernen, was bei Sandform noch möglich ist, aber wenn es dann wärmer wird
    fangen auch die besten Steine an und schmelzen.
    Bei diesem Vorgang werden Stoffe (Pottasche) frei, welche den Schmelzpunkt der Steine nach unten ziehen.


    Aber jetzt zu dem Temperaturpunkt.
    Der Ascheerweichungspunkt ist sehr stark abhängig davon wo der Baum gewachsen ist.
    Bei Bäume aus unseren Wälder fängt das bei etwa 1150°C an.
    Ich habe das aber auch schon bei etwas über 850°C gesehen.


    Du erkennst es aus dem zuerst gesagten.
    Die Asche wird zuerst leicht sandig zusammen gebacken.
    Dann solltest du die Verbrennung kühlen.


    mfg
    HJH

  • Gut....also die BK-Asche hole ich immer in kleinen zusammenhängenden Stücken raus.....also ansich zu warm dann bei mir?
    Sollten wir mal outsourchen das Thema :)

  • Hallo an die Mods,


    kann nicht einer das Thema hier trennen - die Lufteinstellungen, Programmierungen und Luftvorwärmug haben doch nichts mit meinem eigentlichen Thema mehr gemeinsam. Und in einem neuen Thread lassen sich diese wertvollen Hinweise/Diskussionen später sicher viel besser finden. Wollte jetzt nicht meckerm aber es ist echt schade, wenn dieser Diskussionsstoff hier untergeht.


    Und nochmal o.T.: Alles Gute für 2017 wünsche ich Euch - und aus gegebenen Anlaß: KEINEN SCHORNSTEINBRAND!!!

    Hallo zusammen,


    ich habe dieses Thema wunschgemäß und "als letzte Amtshandlung im Jahr 2016" aufgeteilt und hierher verschoben. :)


    Einen "Guten Rutsch nach 2017" wünscht euch allen Karlheinz

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VRK-Anlage: 2x CPC21 Star Azzurro Solarpanel (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo,



    .also ansich zu warm dann bei mir?

    Bezogen auf zu warm, würde ich nein sagen.


    Grundsätzlich aber ist es schon so, das die Lebensdauer einer Keramik schon abhängig ist von der Temperatur.
    Willst du deine Keramik möglichst lange behalten dann runter mit der Temperatur.
    Als Aussage dient dir der gleichzeitig gemessene CO.


    CO steigt --> Wieder rauf mit der Temperatur
    ODER
    für besseren Ausbrand auf anderem Wege sorgen.


    Wenn die Asche nur leicht zusammen gebacken ist, dann ist das kein Problem.


    Ein Problem wird das wenn die Brennkammer schmilzt.


    Auch können sich Glutnester bilden welche dann sehr heiß werden können.
    Also immer schön für Verwirbelung = Turbulenz sorgen.
    (Immer wieder die 3 T's)


    Da ist aber ein HV, der wird ja irgend wann wieder abgestellt, eigentlich kein Problem.
    Es geht mir bei der obigen Erklärung nur um den grundsätzlichen Ablauf.


    Industriefeuerungen habe ich schon "geschmolzen" gesehen.



    mfg
    HJH

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