Lohnt eine Solaranlage aus Sicht der Komfortsteigerung?

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 13.199 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ruedi1952.

  • Hallo liebe Fangemeinde,
    die Ausgangslage:
    nun läuft unserer KÖB Pyromat 45 mit 3000 Liter Puffer, daran angehängt eine Buderus Wärmepumpe WPT 300 M mit 300 Liter WW seit 10 Jahren absolut ohne Probleme. Beide Komponenten sind hervorragende Teamplayer. Holzverbrauch ca. 8 Rm jährlich für ein ganz gut isoliertes, freistehendes, zweistöckiges Haus mit einer Wohnfläche von ca. 120 qm.
    Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert mehr Strom als die vierköpfige Familie benötigt.
    An Wintertagen um die 0 Grad halten die Puffer etwa 4 Tage bis wieder Feuer gemacht werden muss. Vorlauf bei +5 Grad Außentemperatur sind 35 Grad, bei -15 Grad Außentemperatur 45 Grad.
    Die Wärmepumpe für das WW läuft nur im Hochsommer beim mindestens +25 Grad Außentemperatur.
    Die Fragen:
    Hat jemand Erfahrungen mit einem KÖB-Kessel gekoppelt mit Solar bei 3000 Liter Puffer?
    Wo läge denn der Komfortgewinn einer Solaranlage vor allem im Winterbetrieb (jetzt mal unabhängig der Frage ob FK oder VRK), wenn eine 15 qm Kollektorflächenanlage mit perfekter Südausrichtung im perfekten Aufstellwinkel in sonnenverwöhnter Lage installiert werden würde.
    Mir geht es hier in erster Linie nicht um Pfennigfuchserei, sondern um den Komfortgewinn in Bezug auf die jährliche Holzeinsparung. Mit wie viel Rm Holzersparnis könnte unter diesen Umständen gerechnet werden. Vielleicht hat hier jemand schon Erfahrungen dazu gemacht.
    Freue mich auf Eure Antworten.
    CS4

  • wenn du 2 rm holz sparen würdest, dann wären das ca. 150€ holz im jahr. Wäre es nicht sinnvoller, pv aufs dach zu machen, dann könntest du mit dem billigen strom die wp auch bei geringeren aussentemp. Effektiv betreiben, und dadurch bischen holz sparen. Und hast noch günstigen strom für den haushalt. Den rest verkaufst du dann...

  • Hallo,


    Wenn du Photovoltaik verheizen willst gibt es von der Firma rennergy ein System welches dir überschüssigen Strom in den Pufferspeicher einschichtet. Ist z.b. Besser als sich von dem verkauften Strom grade mal einen Kaffee beim Bäcker leisten zu können.


    Die andere Sache mit der Solarthermie ... kann ich eigentlich zum in der Übergangszeit zum heizen und zum unterstützen im Winter das Aqua System von Paradigma empfehlen. Vor allem es ist fast egal wie deine Pufferanlage aufgebaut ist. Und wichtig das heizungswasser behandeln laut VDI 2035 welches auch dem Kessel und den anderen Bauteilen der Heizanlage gut tut.


    Gruß Sebi



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  • Erstmal vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Beide Antworten sind durchaus interessante Gesichtspunkte und bringen mich auf neue Sichtweisen.


    Wie gesagt, es geht mir vor allem um den Komfortgewinn und eine harmonische Funktion möglicher neuen Komponenten mit dem Status quo.
    Komfortgewinn in Bezug auf weniger Holz machen und seltener den KÖB-Kessel in der Übergangszeit und im Winter anschmeißen zu müssen. Holz ist für mich kein Kostenfaktor. Macht eben nur Arbeit. Eine Kosten- und Leistungsrechnung stelle ich nicht an. Auf lange Sicht steht für mich der erhoffte Komfortgewinn über der Investition. Sollte ich anstatt 8 Rm jährlich nur 5 Rm Holz benötigen, dann bin ich bereit dafür Geld in die Hand zu nehmen.


    Für den Ertrag unserer PV-Anlage haben wir einen Stromeinspeisevertrag. Wenn die 20 Jahre vorüber sind, werden wohl ein Akkublock und womöglich ein E-Auto angeschafft.
    Für eine weitere PV-Anlage fehlt der Platz. In diese Richtung weiter zu denken scheidet deshalb aus.


    15 qm für eine Solaranlage mit perfektem Standort und kurzem Weg zu den Puffern sind jedoch vorhanden.
    Die Wahl des Solaranlagentyps scheint wohl eine Glaubensfrage zu sein. Deshalb suche ich Leute, die über mehrere Jahre praktische Erfahrung haben mit ähnlichen Rahmenbedingung wie der meiner.
    Also Stückholzheizung, 3000 Liter Puffer, 300 Liter WW und am besten noch eine KÖB Anlage bei 15 qm Solarfläche (FK oder VRK) mit vergleichbarem Haus.
    Das Aqua System von Paradigma scheint tatsächlich eine brauchbare Alternative zu sein. Ob es dann FK oder VRK werden ist für mich jedoch noch völlig offen.


    Falls jemand zu meinem KÖB-Kessel allgemeine Fragen hat, kann gerne auf mich zukommen.

  • Hallo,


    ganz ehrlich ich habe Jahrelang FK montiert, da ich einige Röhrenanlagen stillgelegt habe zwecks mangelnder Ersatzteile. Und hätte fast mir selbst eine FK Anlage montiert da ich keine Lust auf eine weitere Stilllegung hatte. Zwecks Vercracken des Glykols oder ein undichter Verteiler. Aber auf dem Dach habe ich jetzt selbst einen RK der unten verspiegelt ist es gibt nichts besseres. Wenn die Anlage in Dampf geht verdampft nur Wasser. Wetter wie heute 85 c heißes Wasser was ohne Verluste(Wärmetauscher) bis ins Wohnzimmer durchfließt. Weiterer Vorteil die Solarpumpe läuft nur kurz bei schlechtem Wetter, der Ertrag ist im Puffer und die Anlage wartet bis der Kollektor wieder aufgeheizt hat der Puffer wird nicht in Unruhe gebracht. Bitte unbedingt ansehen bevor es eine andere Anlage wird. Das ist echter Komfort !!!
    Wenn ich wüsste wie würde ich mal ein Video hochladen -10 Grad Außentemperatur 67 Grad Kollektor und alle Röhren mit Raureif überzogen das glaubt mir so sowieso keiner da ich es selbst nicht geglaubt hätte.


    Gruß Sebi

  • Ich krame mal einen älteren Beitrag von mir selbst raus - denn er ist nach wie vor aktuell
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    Das habe ich auch lange geglaubt - bis ich dann damit begonnen habe meine eigene Solaranlage zu rechnen
    und schnell stand ich da und mir fiel die Kinnlade runter als ich feststellen musste dass bei Röhrenkollektoren etwa 30% weniger Leistung von meinen 50m² Solardach kämen als bei Flachkollektoren. Randbedingung 50°C Differenz Wärmeträgermedium zu Luft. Je kühler das Solarmedium um so weiter liegt der Röhrenkollektor hinten. Wenn die Sonne keine 1000W/m² bringt sondern weniger dann holen die Röhren auf und überholten unter 350W/m². Aber dafür all die Nachteile der Röhren inkauf nehmen???
    hab mich bei meiner Anlage für Flachkollektoren entschieden
    - einfache robuste Technik
    - beste Ausnützung der vorhandenen Fläche
    - gutes Preis/Leistungs Verhältnis
    - robuster bei Hagelschlag
    - optisch ansprechender ins Dach zu integrieren
    - viel leichter zu reinigen
    - Schnee und Reif kann durch Puffer angetaut werden und rutscht dann schnell ab (reinigt dadurch die Kollektoren)
    - Rückkühlung in der Nacht bei Bedarf möglich
    - Reparaturfreundlich (wenn doch mal was passieren sollte)
    - Lebensdauer aufgrund Einfachheit sicherlich länger
    CPC-Spiegel sind zwar für die MEssung gut werden aber schnell blind drum immer Werte ohne CPC vergleichen



    Quelle Solar Keymark Datenblätter die es für fast alle Solarkollektoren öffentlich zugänglich gibt
    Dabei war für mich der "Power output per collector unit Tm-Ta=50K" dividiert durch die Kollektor-Bruttofläche das Vergleichsmaß
    Röhrenkollektoren haben eine recht hohe Bruttofläche bezogen auf die Absorberfläche...
    Wenn man nur die Absorberfläche rechnet stimmt das Bild "Röhre Röhre über alles" durchaus.
    Wenn man aber die am Dach verbaute Fläche rechnet dann ist von der großen Überlegenheit der Röhren nicht mehr viel übrig.
    Röhren sind überall dort sehr von Vorteil wo es darauf ankommt hohe Temperaturen zu generieren
    Ansonsten tendiere ich persönlich mittlerweile zu Flachkollektoren


    hier der direkte Vergleich zwischen der Nobelklassen Paradigma Röhre 30m²
    [Blockierte Grafik: http://www.ib-hartl.com/Bilder/ATMOSForum/2012-03/30m2_Paradigma.jpg]



    und meinen Flachkollektoren von SunWin 50m²
    [Blockierte Grafik: http://www.ib-hartl.com/Bilder/ATMOSForum/2012-03/50m2_Sunwin.jpg]



    von hier nach MAssing (Standort der Paradigma-Röhren) zu TBHSolar sind es mit dem Auto 50km
    sprich die geografische Lage und das Wetter ist sehr vergleichbar



    wie viel Paradigma Röhren kosten brauch ich ja nicht zu erzählen - die Preise sind sehr gesalzen
    meine 50m² SunWin kosteten 8276€ + MwSt
    ich gehe jede Wette ein dass die 30m² Paradigma mindestens das doppelte kosten...



    dazu ist noch zu erwähnen dass ich seit 20.3. mittags gezielt auf hohe Temperatur fahre um auch das Brauchwasser solar zu erwärmen (da mein Holzvergaser seit 7.3. ruht) - sprich wenn ich nur mit niederer Temperatur fahren würde wären das noch mal 15% mehr Ertag...



    Monatsstatistik Flachkollektoren SunWin 50m²
    [Blockierte Grafik: http://www.bernhard-hartl.com/Bilder/ATMOSForum/Solarertrag.png]



    Monatsstatistik Paradigma Röhre 30m²
    [Blockierte Grafik: http://www.bernhard-hartl.com/Bilder/ATMOSForum/2015-01/TBHSolar_monate_solar.png]



    Bernhard

  • Oke danke Bernhard, das sind mal Fakten zum Vergleich. Aber bevor es philosophische Grundsatzdiskussionen gibt der Hinweis, dass ich Solar nur mit Heizwasser oder garnicht betreiben werde. Mein Puffer hat keine Solarspindel und auch der Einfachheit halber. Und das geht glaub ich nur mit Röhren.

  • hm schade cpc ... dauert wohl noch etwas bis jemand Plasma baut. Plasma hat 20 % mehr nutzen welches mir auf meinem sehr flachen Dach sehr entgegen kam.

  • Oke danke Bernhard, das sind mal Fakten zum Vergleich. Aber bevor es philosophische Grundsatzdiskussionen gibt der Hinweis, dass ich Solar nur mit Heizwasser oder garnicht betreiben werde. Mein Puffer hat keine Solarspindel und auch der Einfachheit halber. Und das geht glaub ich nur mit Röhren.

    Das ist völlig Wurst. Mittels ext. Wärmetauscher machen und dann kann man alle Schandtaten zusammenbauen. Ich bin -dank Wasserschutzgebiet- auf der Suche nach verwendbaren Frostschutz gewesen und hab tolle Sachen gefunden. Also wenn da Bedarf besteht.... ;)

  • Klar, da geht viel und ich weiß auch, dass Du mir gerne dabei hilfst. Danke dafür! Aber ich bin in Sachen Solarflüssigkeit ein bekennender Sturkopf. Lass mir doch meine verwegene Idee gegen den Mainstream :rolleyes:
    Schon alleine weil mein Heizer meint, Heizwassersolar wäre quatsch ... Ich bin aber von der Idee überzeugt weil es einfacher, im Schnitt effizienter und somit logisch ist. Außerdem bin ich auch gerne mal ein Häretiker :saint:

  • Dann wären VKR natürlich super, da man diese so aufstellen kann, dass sie absolut leerlaufen bzw soweit, dass Wassereis keinen Schaden anrichten kann. Vom Heizungswasser direkt bin ich wieder weg. Denn im Winter zeigt der Kollektorfühler ggf sehr viel weniger an als wirklich schon an den Heatpipes anliegt. Ein Bekannter mit 32qm hat sich zweimal die VL Leitung damit zerschossen, da es schon Dampfschläge gab, obwohl am Fühler erst 10 Grad waren.

  • Hallo,



    dieses Tool finde ich recht hilfreich um eine erste Abschätzung zu bekommen, wieviel man aus seinem Standort mit Solar herausholen kann. Klar, sind erst mal nur grobe Zahlen aber man kann die Ausrichtung des Hauses und Dachneigung recht gut auswählen. Dazu noch der Vergleich zu Pellets, Holz, Gas usw. und für Deutschland, Schweiz und Österreich gemacht :thumbup: .


    http://www.solar-toolbox.ch/simulation/


    Bei mir wären es bei 10m² (mehr wird schwierig aufgrund der Gauben und Denkmalschutz) auf meinem Hauptdach, mit fast 50° Neigung und Südausrichtung ca. 3 Rm Holzerspranis pro Jahr. Quasi ca. ein voller Anhänger weniger der aus dem Wald geholt werden muss. Vom Komfort her ist das shcon lohneneswert. Kostenmäßig eher nicht. Die Zeit nutzte ich dann lieber auf dem Mountainbike oder mit den Kindern ^^

  • Hi Zusammen,
    gibt es schon neue Erkenntnisse?


    Ich selber habe mir auch aus Komfortgewinn-Gründen eine 13 qm VRK Anlage installieren lassen.
    Bisher läuft die Anlage aber nicht wie gewünscht/erhofft. Mein Sanitärfachbetrieb sucht noch den Fehler....


    Bei mir sind 2 Puffer á 900l im Einsatz. Puffer 1 ist ein Capito S-PD also mit Schichtung und Wäremtauscher.
    Falls Puffer 1 geladen ist wird mittels Doppelpumpe Puffer 2 beschickt.
    Soviel zur Theorie, bisher tut sich aber nichts.


    Habe heute mal den Puffer 1 komplett abgeschiebert von allen Verbrauchern so das nur die Solaranlage arbeitet.
    Bin gleich mal gespannt ob der Puffer geladen ist!

  • da bin ich ja gespannt ..
    Der Ertrag sollte schon zu sehen sein.
    Zumindest bei pufferladung pur,ohne Abnahme....
    Wie ist die Ausrichtung der Anlage?
    Welcher Regler ist verbaut?
    Meine 10qm FK netto reichen beim mitlaufen der Heizkörper geradeso von Tag zu Tag ohne zuheizung,derzeit.
    Gruß kd-gast

  • Moin,


    ein Teilerfolg, vielleicht :)
    Also:
    Die Kollektoren sind nach Südwesten ausgerichtet, denke ab ca. 11:00 uhr stehen die Kollektoren voll in der Sonne.
    Als Steuerug musste ich leider zusätzlich eine TA ESR 31 einbauen lassen da meine EBV Theta schon komplett belegt ist.
    Die Steuerung ist auch sicher noch nicht optimal, ist sicher Standart von den Monteueren eingestellt worden.


    Um 13:30 haben wir den Puffer abgeschiebert, um 17:00 Uhr war kaum Ladung zu sehen, dafür hatte ich aber eine Pfütze vor dem Puffer.
    Die Sicherheitsgruppe am Puffer (höchster Punkt) hat Wasser verloren. Habe dann den Kugelhahn hinter der Sicherung geöffnet und sofort hörte der Wasserverlust auf.
    Eine Stunde später hat sich dann auch tatsächlich Die Temperatur (sichtbar) im Puffer erhöht und ich konnte den Puffer bis um ca. 19.00 Uhr
    noch soweit laden das die Differenzsteuerung die Solarpumpe ausgeschaltet hat. ca. 10-12 Grad hat sich die Speichertemperatur erhöht(900L)
    Der Puffer konnte nicht in den 2. Puffer umschichten weil ich ja alles zu hatte.


    Das bedeutet wohl, ich habe einen hohen Verlust in den Leitungen, wahrscheinlich sogar durch ein Fehler in der Hydraulik.
    Wäre zumindest schön wenn es so wäre, die Solaranlage läuft und irgendjemand den Fehler findet und beheben kann.
    Dann würde wohl auch endlich meine komplette Anlage besser laufen und ich würde wahnsinnig viel Holz sparen
    Man, was würde ich nur mit der vielen gewonnen Freizeit machen :)


    Träumen darf man ja :)

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