Fröling: Abgastemperatur ständig am Maximum

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 41.770 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mike.

  • Hallo zusammen,



    Ich habe mal eine Frage die mich seit einiger Zeit beschäftigt.
    Mein Scheitholzvergaser Fröling FHG Turbo 3000 50 KW heizt immer auf die maximal eingestellte Abgastemperatur.
    Sind z.B. 270°C eingestellt wird alles auf Maximum geregelt bis die 270°C erreicht wird. Diese wird konstant gehalten so als könnte/möchte die Regelung noch weiter hoch. Darf aber nicht.
    Stellt man die maximale Abgastemperatur jedoch z.B. auf 200°C werden sämtliche Werte automatisch reduziert und die Heizung läuft ganz leise sprich Gebläse auf sehr wenig Drehzahl usw..
    Kann das sein dass dann die Heizung nur vor sich hin "kokelt" obwohl ja trotzdem 200°C Abgastemperatur vorhanden sind? Sollte die AGT nicht normalerweise so niedrig sein ohne das man es in den Einstellungen begrenzen muß?
    Im Internet liest man oft dass viele HV mit Abgastemperaturen von 180°C und weniger laufen. Sind da die maximalen Abgastemperaturen so niedrig eingestellt oder regeln die Heizungen von selbst erst gar nicht höher?
    Mein Heizungsbauer meinte dass die 270°C AGT eingestellt sind da ansonsten der Pufferspeicher (1000L) nicht voll wird.
    Bei einem Versuch stellte ich mal 220°C AGT ein und er wurde voll, die Heizung ging sogar auf Feuerhaltung was ja bedeuten würde dass die 220°C einen besseren Wirkungsgrad erzielt haben.
    Die Kesseltemperatur ist aktuell auf 90°C eingestellt und diese wird auch erreicht, Puffer wird auch mit 90°C voll geladen.
    Testweise habe ich auch mal 80°C Kesseltemperatur eingestellt. Diese wurde überschritten und die Anlage ging auf Feuerhaltung.
    Mir kommt das alles ein bisschen spanisch vor. Was sollte ich jetzt einstellen oder habe ich einen Denkfehler und alles ist in Ordnung?
    Vielleicht hat jemand aus dem Forum hier einen Tip für mich, ich wäre sehr dankbar.



    Viele Grüße
    Jens


    -Abgastemperatur ständig am Maximum

  • Hi Jens


    Ich bin ja relativ neu im Holz-Heiz-Business, aber mein Gefühl sagt, 270°... ist ein Stück zuviel...


    Was hast Du für einen Kamin ? Wie sieht die Brennkammer aus wenn die immer so brachialen Temps ausgesetzt ist ?


    Gruss


    Julian


    PS: Mein Kessel ( der gleiche als 40kW läuft mit 190-220°) ich glaube ist auch 220° eingestellt im Menü... schau ich gleich mal.. muss eh nochmal runter...

  • Jop... ist auf 220° eingestellt...


    Mit was feuerst Du ?


    Ich hab momentan einen Mix drin aus Buche und so dicken 50mm Presslingen aus Hobelspänen einer Sägerei.... von denen darf ich nicht zuviel beimischen sonst wird auch etwas heiss. Das GEbläse muss dan zurückregeln und da hat meine Kiste ein Problem (Kondenser oder Ansteuerung) rattert dann oder bleibt sogar stehen...

  • Hallo,


    Der Fröling hört eigentlich recht gut auf dich.
    Wenn du Gas gibst dann strengt er sich an, wenn du weniger Gas gibst dann läuft der langsamer.
    Ist doch OK.


    Die Abgastemperatur von über 200°C ist natürlich zu hoch.
    Du siehst das schon richtig, hohe Abgastemperatur sind hohe Verluste.


    Hier was zum Einlesen:



    Einstieg 3.12, Holzvergaserkauf_26.9, solare Wärmeerzeugung , Rechenprogramm HV Speichergröße 06.14
    https://www.holzheizer-forum.d…&postID=127897#post127897


    Dazu Hilfe zur Heizlastermittlung.:
    http://grabenkollektor.waermep…ank.de/enev-heizlast.html


    mfg
    HJH

  • Unser S4 hat im Abbrand durchaus eine Gebläseleistung von 99% im Abbrand er regelt ja die Belimos zueinander entsprechend den Abbrand ein.
    Wenn ich mein sehr dünnes uraltes Eichenholz verheize bildet sich sehr viel Holzgas, dann geht das Saugzuggebläse schon einmal bis auch uter 50% zurück ebenso Primär und Sekundär bis 99% hoch.
    Die Steuerung ist schon sehr aufwendig und die Lambdasonde spielt ja auch noch im ganzen System mit.

  • Mein Heizungsbauer meinte dass die 270°C AGT eingestellt sind da ansonsten der Pufferspeicher (1000L) nicht voll wird.


    Der Mann kennt sich ja aus ;)


    Bei einem normalen Abbrand sollte sich die Abgastemp, Primärluft und Gebläse in etwa so wie in dem angehängten Chart verhalten. Wenns mal nicht optimal läuft wird in die eine oder andere Richtung vom Kessel geregelt, aber wenn alles nach Plan läuft bewegt sich die Abgastemp um den eingestellten Wert und Primärluft und Gebläse fahren deutlich zurück. Bei mir meist zwischen 50 und 70 %. Schön zu sehen das Primärluft und Gebläse parallel geregelt werden ;)


    99 % Gebläse nach der Anheizphase ist eher nicht üblich, passiert bei feuchtem Holz oder zu dicken Stücken oder wenn es Hohlbrand gibt.


    Ein 50 kw Kessel mit 1000 Litern Puffer? Wer hat das berechnet? Der gleiche Heizungsbauer der meint mit 270 Grad brenne der Kessel effizienter?

  • Was ist denn das auch für eine seltsame Kesselsteuerung, welche auf Abgastemperatur guckt?


    Mein Solarfocus schaut primär auf die Sauerstoffzahl, und regelt danach, das er im optimalen Bereich fährt,
    Sekundär ist die Kesseltemp ausschlaggebend, meine liegt bei 70 Grad. Wer braucht denn 90 Grad?


    Und dann, je nach Holzbeschaffenheit und anderen gegebenheiten (Einschichten, Material, Aussentemps, Reinigungszustand des Kessels, ...) ergibt sich die Rauchgastemperatur.


    Beispiel im sauberen Zustand ca. 150 bis 170 Grad, kurz vor reinigung geht er mal in richtung 200 (dann wirds aber auch Zeit zu Reinigen!).


    Und ja, 50kW und 1000 Liter, ist etwas dürftig (vielleicht ging unter den gegebenen Umständen nicht mehr? Siehe bei mir, ich konnte nur 850 liter-Tonnen hinstellen wegen Raumhöhe statt 1000 liter-Tonnen)

  • Hallo zusammen,


    Schon mal danke für die Antworten. Eine Lambdasonde ist nicht verbaut, warum auch immer obwohl die Steuerung Lambdatronic S3100 heißt ?(
    Die 1000L Puffer find ich auch zu knapp bemessen aber da wir das so übernommen haben muß ich erst schauen ob und wie man das noch erweitern kann. Und ja das war der selbe Heizungsbauer ;)
    Mir ist auch noch etwas aufgefallen. Wenn ich nach einiger Zeit die Brennraumtüre öffne steht das ganze Holz in Flammen. Soll das so sein? Ich glaub nicht oder? Vielleicht kommen daher die hohen AGT?


    Viele Grüße
    Jens

  • Nachtrag:


    Jetzt habe ich nochmal diverse Sachen ausprobiert. Im Menü kann man die Stellmotoren für die Luftklappen ansteuern. Doch ob 0% oder 100% oder 50% usw. bewegt sich gar nichts,
    bei beiden nicht. Das Gebläse läuft bei 100% voll, bei 0% nicht und bei
    50% halb. So wie es soll. Wahrscheinlich sind im Heizbetrieb primär und sekundär Klappen
    100% offen obwohl im Display die Werte rauf und runter regeln. Das
    wird´s sein oder?
    Auf den Stellmotoren selber ist ein Knopf. Wenn man
    den drückt knackt es kurz und es bewegt sich was. Ist das sowas wie
    eine Referenzfahrt?

  • HI,
    scheint eine echt komische Steuerungssoftware von Fröling zu sein.
    Primär und Sekundärklappensteuerung macht einzig meine Solarfocus-software, da möchte ich auch gar nix rumfriemeln, das kriegt man nie so sauber hin.


    ich würde an deiner stelle mal etwas geld in die hand nehmen, und nen Fröling-Kundendienst herbei-rufen.
    Software-Versionsprüfung, und Parameter-Einstellungsprüfung.


    Und ja, stell dir auf mittel/langfristige Sicht ordentlich Puffermasse dahin, 3000-5000 können es gerne sein bei 50 kw ... ( je nach möglichkeit. Ich habe meine 4x850 liter in einem Externen Gebäude untergebracht. nur 1000 liter ist ein Witz...)



    Grüßle
    Oliver

  • Hallo,



    Was ist denn das auch für eine seltsame Kesselsteuerung, welche auf Abgastemperatur guckt?


    Mein Solarfocus schaut primär auf die Sauerstoffzahl, und regelt danach, das er im optimalen Bereich fährt,
    Sekundär ist die Kesseltemp ausschlaggebend, meine liegt bei 70 Grad. Wer braucht denn 90 Grad?

    Viele Regelungen regeln die Leistung des HV nach der Rauchgastemperatur.
    Man erreicht damit eine ständig gleiche Leistungsabgabe.
    Die Lambdasonde sollte nur die Sekundärluft beeinflussen.
    Die Höhe der Vorlauftemperatur hat keinen Einfluss auf die Verbrennung.
    Fährst du mit 70°C in den Speicher dann nutzt du halt den Speicher nicht voll aus.
    Evtl. ist liegt bei 70°C im Vorlauf deine Rücklaufanhebung unter 65°C?


    Immer bedenken-auch beim Auto ist Vollgas nicht immer gut und hilft meist dem Hersteller oder der Werkstatt!

    Ein HV muss nicht mit voller oder Überlast gefahren werden, da gebe ich dir recht.
    Es sollte aber auch eine Leistung sein damit dein Speicher voll wird.
    Das Kriterium liegt nicht in der hohen Leistung, einen 35kW HV sollte man schon mit 35kW fahren können.
    Das Kriterium ist die beim Betrieb auftretende Brenntemperatur welche die 900°C möglichst nicht überschreiten sollte. Wenigstens im privaten Bereich betriebene HV.


    Mir ist auch noch etwas aufgefallen. Wenn ich nach einiger Zeit die Brennraumtüre öffne steht das ganze Holz in Flammen. Soll das so sein? I

    Der Füllraum ist auch gleichzeitig der Vergasungsraum.
    Wenn du die Türe zum Füllraum öffnest dann brennt natürlich alles auf einen Schlag.
    Das solltest du möglichst nicht machen.
    Auch ist das Verteeren des Füllraumes ganz normal.


    Auf den Stellmotoren selber ist ein Knopf. Wenn man
    den drückt knackt es kurz und es bewegt sich was. Ist das sowas wie
    eine Referenzfahrt?

    Das scheint die Handbedienung zu sein.


    Wer baut eigentlich einen 1000L Speicher an einen 50kW HV?
    Das ist ja schon sträflich.


    Du hast doch eine Rücklaufanhebung, auf welche Temperatur ist diese eingestellt?
    Deine Vorlauftemperatur sollte nicht höher wie 80°C eingestellt sein.
    Wenn deine therm. Ablaufsicherung aufmacht, das ist so um die 93°C, dann kann das sehr unangenehm werden.
    Auf Seite 20 der pdf-Datei "Holzvergaserkauf_26.9" ist ein Hinweis wie die Absicherung eines HV eingestellt werden sollte.
    Dann sollte die Rücklaufanhebung mit dem Förderstrom der Pumpe so abgestimmt sein, das du max. die 80°C Vorlauftemperatur erreichst.


    mfg
    HJH

  • Hallo HJH,


    meine RLA ist glaub ich bei 60 oder 62, die ist fix von Solarfocus (Laddomat) vorgegeben.


    Kesseltemp (gleichzeitig damit der Vorlauf zum Puffer) hab ich selbst auf 70 Grad gewählt, um die Standverluste in Grenzen zu halten, sowie mit der dadurch längeren Laufzeit des Abbrands etwas Zeit zu schinden. bei 80 Grad ist die Zeit des Abbrandes um 1,5h kürzer als mit 70 Grad.
    Dennoch komme ich, wenn ich die Puffer mit knapp 70 Grad durchgeheizt habe, mit meinen 24h gut über die Runden (so muss ich nur einmal täglich zum gleichen Zeitpunkt Heizen).


    Grüßle
    Oliver

  • Rufe den Werkskundendienst die Steuerung regelt normalerweise selbständig die Parameter genau ein.
    Der HB ist ein Oberpfuscher vom allerfeinsten lass den nicht mehr an die Anlage ran.
    Unser S 4 mit 34kW hat vier Puffer zu je 1000 ltr zu befüllen das ist in ca. drei std. geschehen.
    Dabei darf ich wenn ich Eiche verfeuere oder Buche den nur teilbefüllen da könnten wir noch gut 2000 ltr weitere Puffer gebrauchen.

  • Hallo Ruedi,


    wenn ich 6000 Liter von 35 auf 80 Grad erhitze, benötige ich, wenn ich mit 4kW/h pro kg rechne, 77kg Holz. Ob soviel in den S4 reinpasst?

    wenn nur 25 kWh pro 1000l gespeichert werden schon, weil 4x1000 in 3h mit 34kw geladen macht rund 100kwh


    Angabe von Speichervolumen ohne Temperaturen ist nicht Aussagekräftig

  • Hallo @borgplasma,


    Meine Bedenken sind folgende:


    Der Kessel mit Kesselpumpe ist auf 80°C Vorlauftemperatur eingestellt.
    Die Rücklauftemperatur steht auf 62°C.


    Damit muss die Umwälzpumpe bei 34kW Leistung und delta T von 18°K ca. 1672 L fördern.
    Der HV wird jetzt mit seiner Leistung von 34kW werkeln.
    Wenn dann die Temperatur auf 80°C eingestellt ist, wird auch die Brenntemperatur, so nehme ich mal an, auch
    bei einer Temperatur brennen, welche auf oder unter den gesetzlichen Vorgaben brennt.


    Jetzt stellst du die Vorlauftemperatur auf 70°C.
    Dabei stellen sich die von dir genannten Änderungen ein.
    An dem Förderstrom der Pumpe hat sich, so nehme ich mal an, nichts geändert.
    In Schritten betrachtet wird jetzt folgendes passieren:
    Der Kessel wird versuchen auf seine Leistung hoch zu fahren.
    Wird aber in der Leistung begrenzt, da jetzt bei 70°C runter geregelt wird.
    Wenn der Kessel das schafft, ist das nur anerkennend zu sehen.
    Jetzt kommt aber der Haken.
    Beim Reduzieren der Leistung sinkt, gegeben durch die Eigenart jeden HV, auch die Brenntemperatur.
    Eine Reduzierung der Brenntemperatur erzeugt oft eine Erhöhung des CO Wertes, da bei niedrigeren
    Brenntemperaturen auch der erforderliche Ausbrand evtl. nicht mehr erreicht wird.


    Ein HV kann damit durchaus auf eine niedrige Vorlauftemperatur gefahren werden, man sollte aber dabei
    den sicheren und auch erforderlichen Ausbrand beachten da ja grundsätzlich die Emissionswerte einzuhalten sind.
    Wenn der Grenzwert überschritten werden sollte dann muss man an der Förderleistung der Pumpe etwas ändern.


    mfg
    HJH


    Gilt eigentlich für alle, welche mal eben den Sollwert der Vorlauftemperatur ändern!

  • Hallo,


    Ist der Solarfocus Therminator I 30kW überhaupt ein HV?


    Das Geschriebene gilt nur bei HV!


    mfg
    HJH

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